Ewiges Gezanke - er treibt mich grad in den Wahnsinn!

bearbeitet 23. 02. 2010, 00:40 in Kleinkinder
Hallo ihr,

oh Mann, derzeit könnte ich Erik echt täglich mehrfach auf den Mond schießen! Wir wissen ehrlichgesagt gerade nicht mehr, wie wir mit der Situation weiter umgehen sollen und haben das Gefühl, es wird immer schlimmer.

Es darf überhaupt nichts gegen seinen Willen gehen, dann gibts direkt Streit. Oft reicht es schon, ihm zu widersprechen. Z. B. wenn er mal wieder irgendeine Phantasie-Behauptung aufstellt wie "Mein Opa hat ein Gewehr!" Ich lasse viele Dinge (also, Phantasie-Behauptungen) ja auch einfach durchgehen; ignoriere sie oder sage nur "Ja, ja...", oder gehe im Scherz drauf ein, aber ich finde wenn er wirklich grob die Unwahrheit sagt, insbesondere über andere Leute, dann muss ich das korrigieren. Wenn ich dann also (freundlich und je nachdem vielleicht auch humorvoll) widerspreche und sage dass das ja nicht stimmt, dann wird seinerseits sofort die Stimme erhoben ("DOOOOCH!!") und es entsteht gleich ein Streitgespräch, wobei er natürlich nicht konstuktiv streiten kann, dafür ist er ja noch viel zu klein, aber es kommt dann ziemlich schnell so ein Mist wie "Selber selber lachen alle Kälber". Und das z. T. auch nur wenn ich sage heute morgen gibts mal keine Nutella aufs Frühstücksbrot weil es das bei uns eben nicht jeden Tag gibt. Und das gefühlte 100mal täglich.

Dann dieses ständige Getrödel und Mich-Ignorieren, das macht mich auch absolut wahnsinnig, z. B. wenn ich ihn morgens anziehen will bzw. er will sich ja größtenteils schon allein anziehen, das dauert dann aber Ewigkeiten, weil er meine Aufforderung, dies zu tun, egal wie freundlich oder motzig ich bin, einfach ignoriert, bis ich nach dem 5. Mal einen schärferen Ton anschlage und ihm sage dass ich das jetzt nicht nochmal wiederholen will.

Dann bin ich grundsätzlich ein "Blödmann!!", oft auch 20mal hintereinander, und am schlimmsten ist es, wenn er schon etwas müde oder sonstwie nicht gut drauf ist, dann geht er regelrecht auf mich los und schlägt und tritt mich. Meinen Mann übrigens auch, da wird kein Unterschied gemacht.

Mittlerweile weiß ich schon dass es dann am besten ist ihn in sein Zimmer zu bringen, nicht als Strafe sondern damit er sich da wieder beruhigen kann, aber das geht halt nicht immer, wenn wir z. B. grade woanders sind oder wohin fahren wollen.

Gewaltfreie Erziehung ist ja schön und gut, aber wenn ich meine Eltern damals getreten oder geschlagen hätte dann hätte ich rechts und links ein paar hinter die Ohren gekriegt! Genauso wenn ich sie mit Schimpfwörtern bedacht hätte! Nun will ich Erik natürlich trotzdem nicht schlagen, auch wenn es mir ab und an mal passiert, dass ich ihm eine zurückwatsche, wenn er minutenlang versucht auf mich einzuprügeln. Was aber die Situation generell noch schlimmer macht, also weiß ich schon dass ich das besser lasse. Passiert mir auch nicht so oft (vielleicht alle 1-2 Monate mal).

Übrigens läuft es im Kindergarten wohl derzeit auch nicht so gut. Er hat da jetzt immerhin einen ca. gleichaltrigen Kumpel, der ihm selbst allerdings etwas unterlegen ist. Den hat er einige Zeit ebenso dominiert bzw. regelrecht unterdrückt wie das ein anderer Älterer bei ihm gemacht hat, obwohl sie sich (also, Erik und der Kleinere) trotzdem irgendwie heiß und innig lieben und ständig zusammen spielen. Nachdem wir das mehrfach mit ihm besprochen hatten ist das immerhin besser geworden, aber es ist dennoch anscheinend gerade ein hohes Aggressionspotential vorhanden, z. B. erzählte mir letzte Woche eine Erzieherin, dass Erik derzeit sehr oft anderen Kindern was kaputt macht (Sandburgen etc.), und ich selbst habe schon mehrfach beobachtet, egal ob im KiGa oder wenn wir sonstwo unterwegs waren, wo andere Kinder sind, dass er beim kleinsten Anlass (z. B. jemand steht ihm nur im Weg) die anderen gleich wegschubst oder haut.

Ich habe im Moment das Gefühl wir bewegen uns in einem Teufelskreis und werden alle drei immer genervter und Erik immer aggressiver. Wir müssen das irgendwie unterbrechen, aber wie?? Wäre es sinnvoll zu einer Erziehungsberatung zu gehen? Ich habe derzeit da Gefühl es läuft was grundsätzlich falsch (also, wir MACHEN was grundsätzlich falsch), aber ich sehe irgendwie nicht, was....

Hat jemand ne Idee? Und hat noch jemand so ein kleines Pulverpass zu Hause??

Viele Grüße

Steffi

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin grad auf dem Sprung, deshalb nur kurz: ich kenn das auch. Nicht in dem Ausmass, aber in Ansätzen. Ich vermute, dass Ihr Euch in einem Kreislauf befindet: Kind ist nervig - man hat nicht so wahnsinnig Lust, sich mit ihm zu beschäftigen - Kind merkt, wenn ich Unsinn mache, bekomme ich wenigstens negative Aufmerksamkeit - man wird noch genervter, hat noch weniger Energie, sich mit dem Zwerg zu beschäftigen - negative Aufmerksamkeit nimmt zu etc.

    Ich würde schauen, dass Ihr Euch ganz bewusst Zeit am Tag nehmt, in der Ihr Euch nur mit ihm beschäftigt, spielt, was auch immer er machen möchte. Dann nimmt der Unsinn automatisch ab und nach 1-2- Tagen merkt man richtig, wie man selber wieder Spass daran hat ;-)

    Anziehen: ich würde in regelmässigen Abständen daran erinnern, dass Ihr gleich los müsst und er sich bitten anziehen soll. Nicht genervt, sondern einfach nur sachlich, und genug Zeit einplanen. Er kennt die Uhr ja nicht, also bist Du sozusagen seine sprechende Zeitansage ;-) Ist er dann nicht fertig, würde ich ihn notfalls im Schlafanzug in den KIGA schicken - das wird er ja auch nicht wollen ;-)

    Unwahrheiten: das ist hier auch so und das kommentiere ich gar nie im Sinne von "Das stimmt aber jetzt nicht". Das ist halt seine Wahrheit und diese Spielerei soll er auch haben! Er lügt ja nicht aus Berechnung oder so, sondern lässt seiner Phantasie freien Lauf und muss das ja auch üben ;-) Wenn er mir also 5 Tage nacheinander erzählt, sie hätten in der Krippe Spätzle mit Apfelmus gegessen, dann ist das halt so ;-) Dann äussere ich höchstens mein Erstaunen darüber, dass sie das so oft essen ;-)
  • aniinaaniina

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Unser Sohn ist ja etwa gleichalt wie Eurer. Und legt auch manchmal so ein Verhalten an den Tag.

    Ich kann Guni nur beipflichten was die negative Aufmerksamkeit angeht.

    Bei Brutalitäten, also Treten, Schlagen in Richtung mir oder seiner Schwester tu ich ihn konsequent ins Zimmer und schließe die Tür hinter ihm. Er kommt dann meist nach 10Sek und entschuldigt sich oder kommt heulend zu mir kuscheln, da er manchmal dann ob seines eigenen Verhaltens verzweifelt und weint.

    Mit dem Anziehen klappt es mal ja mal nein. Wenn es nicht klappt, dann zieh ich ihn selber an und sage zb "Na, da ist aber heute jmd ein kleines Babylein". Meist will er sich dann doch lieber anziehen und ein Anderes Mal genießt er es eben auch noch angezogen zu werden.

    Mit den Unwahrheiten habe ich keine Erfahrung, aber ich denke, ich würde das auch nicht groß kommentieren. Wenn er zB sagen würde "Mein Opa hat ein Gewehr", dann würd ich zB sagen "Oh, das muss uns der Opa aber mal zeigen, wenn wir hinfahren" und würd ihn dann zB spaßhaft kitzeln, damit er auf andere Gedanken kommt. Ich kann mir vorstellen, dass das Thema damit erledigt wäre. Dann kommt man auch nicht in dieses "Nein-Doch"-Spiel rein.

    Und wenn erstmal der Sommer kommt und er wieder mehr draussen rumtoben kann, dann wird er bestimmt selber ruhiger. Bei uns nennen wir das immer den Stuben-Koller, wenn die Kinder durchdrehen im Winter^^
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe auch keine Lösung, au0er der, Dich auf keinen fall persönlich nicht angegriffen zu fühlen, und nicht zu verhandeln, sondern Ansagen zu machen. Fühle Dich aber von herzen gedrückt, dass muss tierisch nervig sein.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    aniina schrieb:
    Wenn er zB sagen würde "Mein Opa hat ein Gewehr", dann würd ich zB sagen "Oh, das muss uns der Opa aber mal zeigen, wenn wir hinfahren" und würd ihn dann zB spaßhaft kitzeln, damit er auf andere Gedanken kommt. Ich kann mir vorstellen, dass das Thema damit erledigt wäre. Dann kommt man auch nicht in dieses "Nein-Doch"-Spiel rein.

    Genauso mache ich das. Das klappt gut, denn wenn man erst mal mit nein-doch anfängt, ist das Geschrei bald groß.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, diese Nein-Doch-Dialoge sind der Horror, ich glaube die sollten wir echt um (fast) jeden Preis vermeiden. Da ist der Streit ja absolut vorprogrammiert.

    Das mit dem Rausgehen (also, dass es sinnvoll ist, wenn er einmal am Tag bisschen draußen spielt oder tobt) könnte auch sehr gut sein. Wir stellen ja auch immer wieder fest dass es abends mit dem Schlafengehen schwieriger ist, wenn der Herr sich nicht ordentlich ausgetobt hat, also kann es auch gut sein, dass sich das tagsüber auf seine Stimmung auswirkt.

    Hm, mit der Trödelei das ist halt morgens so eine Sache. Wenn ich arbeiten muss stehen wir um 6:40 auf und haben dann eine Stunde Zeit für Frühstück, Anziehen und ggf. noch bisschen Spielen. Ich finde das eigentlich ausreichend und möchte den Tag ungern noch früher beginnen lassen. Wenn er "trödelig" drauf ist ist halt das Problem dass ALLES länger dauert und dann wirds zum Schluss zu dann doch hektisch. Ich hatte jetzt einige Male geschafft ihn zu überreden sich zumindest VOR dem Frühstück anzuziehen; je nachdem hat er dann nach dem Frühstück noch Zeit zum Spielen, oder wenn alles lange gedauert hat müssen wir dann eben relativ zügig los.

    Wenn er schlägt/tritt und uns beschimpft müssen wir vielleicht auch noch konsequenter sein mit dem In-Sein-Zimmer-Bringen, das machen wir halt auch nicht immer. Einfach dass er ein Signal bekommt: was ich gerade mache ist definitiv nicht ok.

    Habt ihr denn feste "Spielzeiten", in denen ihr euch immer zur gleichen Zeit mit euren Zwergen beschäftigt? Wir versuchen schon uns regelmäßig für ihn Zeit zu nehmen (eigentlich täglich), aber wann und wie lange kann halt je nach Tagesablauf sehr unterschiedlich sein.

    Gestern und heute war es prinzipiell etwas friedlicher, da ich auch sehr darauf geachtet habe was ich zu ihm sage und dass ich ihm halt auch nicht wegen jeder Kleinigkeit über den Mund fahre. Wie heißt es so schön? Wie man in den Wald hineinruft..... Aber es ist manchmal einfach soooo schwer.... :sad:
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich hab keine festen "Spielzeiten", das fände ich auch anstrengend. Ich hab auch nicht so viel Zeit für mein Kind, wie sie sicherlich gerne hätte, und ich weiß ganz genau dass sie dann nörgelig wird, wenn ihr langweilig ist und sie das Gefühl hat, man beschäftigt sich nicht genug mit ihr. Daher versuche ich häufiger tagsüber ein bisschen Spielzeit einzubauen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Keine festen Zeiten, sondern einfach sich BEWUSST Zeit nehmen. Also, bei mir zumindest ist es halt oft so, dass ich nur mit halber Aufmerksamkeit dabei bin oder 5 Minuten spiele und dann schnell was anderes mache oder so. Das versuche ich abzustellen und mir wirklich zu sagen, die halbe Stunde (oder so lange, wie er meine Aufmerksamkeit braucht) gehört jetzt einfach ihm, da kann meinetwegen das Telefon Sturm klingeln, ist ganz egal ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ok, feste Zeiten einzubauen wäre mir auch sehr schwer gefallen.... unser Tagesablauf ist eben je nachdem was ansteht sehr unterschiedlich. Aber das mit dem Zeit nehmen ist schon richtig. Bei mir ist es nämlich oft so, dass ich ihm sage, ok ich spiele gleich mit dir, aber vorher muss ich dann noch dies und das und jenes erledigen, oder mir fällt zwischendurch was ein und ich gehe nochmal schnell ne Wäsche anmachen oder so. Und mein Mann neigt dazu, wenn er nicht mehr so viel Lust hat, sich mit seinem iPhone danebenzusetzen und Erik spielt während er im Internet surft. Wobei er davor meist schon eine gewisse Zeit intensiv mit ihm spielt, er macht das eigentlich mehr als ich.

    Oh Mann, heute morgen wieder.... :sad: Erik war um kurz nach 6 wach, nachdem er gestern abend erst spät eingeschlafen ist. Da er aber prinzipiell gut drauf war dachte ich mir, ok kein Problem, wird schon werden. Wir haben noch im Bett zusammen gekuschelt, während mein Mann dann aufgestanden ist um sich fürs Büro fertigzumachen. Als er gegangen war haben Erik und ich zusammen gefrühstückt, dann kam die Müllabfuhr (guckt er wahnsinnig gern vom Fenster aus zu), und alles, wirklich ALLES war friedlich. Dann war die Müllabfuhr weg, ich habe Erik gebeten, ins Bad zu kommen, was er auch getan hat. Ich habe ihm gesagt er soll schonmal auf Klo gehen. Darauf er: "Ich war heute morgen schon!" Ich wusste dass das nicht so war und habe ihm das gesagt. Nicht unfreundlich, nicht übertrieben freundlich, sondern in ganz neutralem Tonfall. Und prompt wieder "WOOOOHL!" Ich habe dann (immer noch in neutralem Tonfall, keinesfalls unfreundlich) gesagt das stimmt doch nicht und er möge jetzt bitte auf Klo gehen. Und er geht auf mich los und schlägt mich so fest er kann auf den Arm. Aus heiterem Himmel. :flaming01: Da ist in mir was übergelaufen (gestern hatten wir auch schon wieder Schlag- und Tret-Situationen), und ich habe ihm eine zurückgehauen. Er ist natürlich sofort in Tränen ausgebrochen, Stimmung im Eimer, ich super sauer.

    Ich will mir das von ihm einfach nicht mehr gefallen lassen!! Zuerst habe ich in meinem Zorn dann gesagt, das machen wir jetzt jedes Mal so; wenn er mich haut oder schlägt haue ich zurück (er: "GAR NICHT!!!"). Dann habe ich mich besonnen, war aber immer noch ziemlich wütend und habe ihm gesagt, wenn er mich heute nochmal haut oder tritt ist morgen seine Verabredung mit seinem Kindergarten-Kumpel gestrichen. War wahrscheinlich auch wieder falsch, da das ja nichts miteinander zu tun hat, aber irgendwie muss ich mich doch wehren!?! Das geht doch so nicht weiter!

    Als ich das mit der Verabredung gesagt habe hat er sich kurze Zeit später entschuldigt, und mein Zorn wich wie immer dem schlechten Gewissen. Allerdings nicht so weit, dass ich meine Drohung, die Verabredung abzusagen, zurückgenommen hätte. Danach wieder Friede, Freude, Eierkuchen, Erik total gut drauf, hat mir im KiGa ganz fröhlich einen dicken Kuss gegeben und mir gewunken wie immer; Jacke und Schuhe anziehen ging vorher sogar unverhältnismäßig schnell.

    Ich versteh einfach nicht, was da in ihm vorgeht. Es kann ja nun nicht sein, dass er keinen Widerspruch vertragen kann. Und das war nun mal eine Situation, wo ich auch nicht bereit bin Kompromisse einzugehen. Wenn er mir ins Auto pinkelt oder in KiGa in die Hose macht weil er zu Hause zu trotzig war auf Klo zu gehen hilft mir das auch nicht weiter; das ist ja was anderes als Phantasiegeschichten zu erzählen. Und wie gesagt, das Ganze nachdem der Morgen eigentlich sehr friedlich und schön verlaufen war. Ich versteh's einfach nicht. :sad:
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm, weiß auch nicht, wir sind mit dem Klo noch nicht so weit, aber meine sagt auch schon mal: Ich war aber gestern schon aufm Klo. Ich sage dann: Ja, das macht aber nichts, du kannst noch mal gehen, weil du heute ja wieder musst. Vielleicht kannst du das sinngemäss umwandeln - also nicht gleich Kontra geben und sagen: Das stimmt nicht etc., sondern sagen: Kann sein, aber geh doch bitte noch mal, weil du jetzt in den Kindergarten musst (blablabla usw.)
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Mir fällt auf das dir dann doch schnell man die "Hand ausrutscht" bei eigentlich Kleinigkeiten.

    Tinat hat das ja schon angesprochen. Laß dich doch nicht drauf ein. Sag ihm ja ich weiß du warst schon auf dem Klo aber geh jetzt nochmal da wir los müssen.
    Wenn er dann meint er muß nicht laß ihn erst anziehen und fertig machen und dann nochmal zur Toilette bevor ihr das Haus verlaßt. Will er wirklich garnicht..dann eben Wechselwäsche einpacken und gehen.

    Das sind Dinge da laß dich nicht auf den Kampf ein...und versuch wirklich dich im Zaum zu halten auch wenn es schwer ist. Geh lieber mal kurz vor die Türe. ;-)

    Es ist in einem Konflikt immer am besten wenn beider Seiten am Schluß das Gesicht wahren können. Also wenn auch Erik einen vermeintlichen Teilerfolg hat.
    Du hast ihm geglaubt das er schon zur Toilette war..aber er geht nochmal bevor es aus dem Haus geht ect.
    Verstehst du was ich meine? Du darfst noch nicht zuviel Einsicht erwarten..er ist noc Klein.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde wirklich versuchen, auf Durchzug zu schalten an solchen Knackpunkten am Tag. Hier ist z.B. so nachmittags um 4 eine klassische Zeit für "Ausraster" und wenn ich mich da mit reinziehen lasse, endet es damit, dass ich mal kurz laut werde. Bringt ja nix (und hauen natürlich genauso wenig, aber das wirst Du sicher wissen, dass das kein probates Erziehungsmittel ist..). Ich mache es dann so. Johann, da müde, quengelt herum, er hätte gerne Schokolade, er möchte JETZT was essen, er möchte zum Spielplatz etc. etc. Und ich wiederhole dann ganz ruhig und OHNE mich emotional involvieren zu lassen: "Nein, jetzt gibt es dann bald Abendessen und dann kannst Du was essen." oder "Nein. Für den Spielplatz ist es jetzt zu spät, es gibt ja bald Abendessen." Er quengelt weiter, ich wiederhole einfach immer das selbe. Das hat den Vorteil, dass ich ruhig bleibe (was mir persönlich in solchen Situationen am wichtigsten ist) und er sich dadurch auch ziemlich bald wieder beruhigt ;-) Solche Zeiten oder Situationen gibt es bei Euch bestimmt auch, die sich eigentlich oft wiederholen. Leg Dir doch VORHER schon zurecht, wie Du dann reagieren willst und spul das dann runter. So schaffst Du es vielleicht, ruhig zu bleiben..!

    Schlagen ist hier nicht soo ausgeprägt, aber wenn er mich aus Wut haut, gehe ich entweder aus dem Zimmer oder mache die Türe zu. Dann ist das ziemlich schnell gegessen ;-)
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist ein gutes Beispiel. Bei uns ist es zufällig auch gegen 16:00, da wird gequengelt, dass sie Hunger hat. Das ist so eine klassische Zeit, wo sie glaube ich wirklich etwas unterzuckert, wenns da Süßkram gibt ist schnell alles wieder okay. Da weiß ich also, wenn ich nicht will dass es "Ärger" gibt, hab ich besser Obst zuhause oder Knäckebrot oder irgendwas. Den Vorschlag von Anja finde ich gut, das geht ja auch so in die Richtung, dass man einfach vorbereitet ist auf solche Situationen, damit das gar nicht erst eskaliert.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tom haut manchmal wenn er zu spät ins Bett kommt. Wir liegen dann im Bett und er beginnt zu wüten, weil es nur 2 Geschichten gibt,keine Milch oder sonstwas. Ein Grund findet sich immer. Er braucht dann einfach das rauslassen. Ich gehe dann aus dem Zimmer nach Ankündigung " Ich mag nicht gehauen werde, ich bin hier zum kuscheln, nicht um gehauen zu werden. Wenn Du wieder kuscheln möchtest,ruf es einfach, dann komme ich wieder." Ich gehe dann also rüber (oft innerlich stinksauer, wenn der Tag eh für die Katz war ect. und grade da ist es gut raus zu gehen und durch zu atmen ) ins Wohnzimmer und Tom brüllt und tobt ne Runde. Irgendwann steht er dann in der Tür und weint einfach nur noch. Dann gehen wir wieder kuscheln und er schläft zufrieden, eingekuschelt ( meist auf mir liegend ) ein. Würde ich da bleiben, gäbe es ebenso geschrei und geweine aber es würde viel länger dauern und er würde sich viel mehr reinsteigern. Er könnte dann nichts erreichen, denn das was er will, gibt es nicht. Gehe ich raus, so kann er ein neues Ziel und einen neuen Grund zum toben haben.
    Klingt grausam, ich weiß aber er braucht es einfach manchmal sich auszubrüllen...

    Vielleicht würde es Euch helfen, wenn Du aus der Situation heraus gehst oder wenn das nicht möglich ist, nicht darauf eingehst. Wenn Du den Schlägen nicht ausweichen kannst, vielleicht kannst Du ihn auch einfach schnappen und ihn festhalten und dabei streicheln und ihm sagen das Du ihn lieb hast aber Du nicht zulassen kannst das er Dir weh tut und Du ihn gerne loslassen wirst, wenn er aufhört Dir weh zu tun. Vielleicht noch etwas schönes in Aussicht stellen. " Wenn Du nicht mehr haust, können wir zusammen ein bisschen hopsen, mal sehn wer höher hopsen kann!" ( natürlich macht er die tollsten Hopser ;-) )
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir fällt auf das dir dann doch schnell man die "Hand ausrutscht" bei eigentlich Kleinigkeiten.

    Das stimmt absolut. Ich bin derzeit sehr schnell sehr gereizt. Ich weiß dass das ein Punkt ist an dem ich unbedingt arbeiten muss, denn ich WILL es ja eigentlich überhaupt nicht. Ich weiß wie schrecklich das für Kinder ist, sowohl aus psychologischer Sicht als auch aus persönlicher Sicht (also, meine Eltern haben uns nicht systematisch verprügelt aber ab und an einen drüber gab es schon, in stärkerem Ausmaß als mir das ab und an passiert).

    Ich muss jetzt nicht mehr arbeiten (Resturlaub/Überstunden vorm Mutterschutz genommen) und hoffe dass ich dadurch mehr zu mir selbst und die Gelassenheit finde, mit diesen Situationen besser umzugehen.

    Heute abend war schonmal super, dass ich nach dem Kindergarten echt Zeit hatte, mit ihm mal ganz allein und über einen längeren Zeitraum (fast 45 Min) zu spielen und dabei auch außer einem kurzen Telefonat mich wirklich ganz auf ihn konzentriert habe (ich erwartete einen Rückruf von meiner Hebi und bin deshalb ans Telefon gegangen, habe es aber ganz kurz gehalten). Als mein Mann nach Hause und zu uns ins Kinderzimmer kam war Eriks erste Reaktion: "Du sollst wieder rausgehen!" aber das kam nicht aggressiv rüber oder motzig, und mein Mann und ich waren uns hinterher absolut einig, dass Erik einfach so glücklich war dass ich endlich mal ausführlich mit ihm spiele, dass er wahrscheinlich nicht wollte, dass das jetzt aufhört. Er war dann auch sehr kooperativ was den Rest des Abends anging (essen, duschen, umziehen). Jetzt grade bringt ihn mein Mann ins Bett.

    Aber ich habe das Gefühl, da liegt vielleicht der Hund begraben. Mehr Zeit für ihn haben und eben nicht bei jeder Kleinigkeit austicken. Aus dem Zimmer gehen ist ein sehr guter Tip. Dann kann ich mal ordentlich durchatmen und ihn sich vielleicht abreagieren lassen. Blöd ist dass sowas manchmal auch unterwegs vorkommt, aber am besten fangen wir erstmal mit dem Naheliegensten an: wenn es zu Hause passiert. Vielleicht ergibt sich der Rest dann von selbst.

    Oh Mann, danke dass ihr mir von euren Erfahrungen berichtet. Das hilft mir echt zu hören dass andere zumindest auch mal schwierig sein können und auch mal (wenn auch anscheinend nicht so oft) ihre Mamas/Papas schlagen.
    Klingt grausam, ich weiß aber er braucht es einfach manchmal sich auszubrüllen...

    Nein, das klingt überhaupt nicht grausam, das ist bei Erik glaub ich genauso. Ihn in den Arm zu nehmen führt übrigens zu noch krasserem Protestgeschrei und wütendem Sich-Wehren, das habe ich auch schon mehrmals versucht. Allein lassen und ausbrüllen lassen ist das Beste bei ihm, und das bringt uns ja dann auch in so einer blöden Situation auseinander, sodass ich nicht in Versuchung komme, zurückzuschlagen.

    Ich geb mir Mühe... mal sehen wie es morgen so wird...
  • aniinaaniina

    462

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was mir auch noch eingefallen ist, was bei unserem Sohn ein wesendlicher Punkt ist: der Tagesrhytmus.

    Sobald sein Rhytmus abweicht wird er absolut nervig.

    Er braucht irgendwie die Sicherheit, dass der Ablauf immer derselbe ist, sprich Mahlzeiten, Aufsteh- und Zubettgehzeiten usw.

    Vielleicht ist aufgrund Deiner Arbeitssituation sein gewohnter Rhytmus durcheinandergekommen? Und er reagiert darauf hilflos und fängt eben mit den Marotten an?
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Find ich auch nen guten Punkt! Ich war als Kind auch ganz extrem so. Wenn es nach 20 Uhr wurde und wir waren immer noch bei Tante XYZ aufm Sofa, hab ich angefangen zu heulen, und wie.... :oops:
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und für Unterwegs.
    Nimm dir was in die Tasche das du dann drücken/knautschen kannst.
    Und wenn es grad geht dann bleib einfach stehen und dreh dich vielleicht einfach kurz weg ..durchschnaufen...auf 10 zählen und dann weiter.

    Aber wie du sagst vieles wird sich sicher geben wenn jetzt mal Ruhe reinkommt. Hast du denn jemanden der dich auch etwas entlasten kann? Eine Freundin die ihn mal nehmen kann ?
    Hast du die Möglichkeit dir Freiräume zu schaffen? Das ist sicher auch wichtig.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Rainbird77 schrieb:
    Heute abend war schonmal super, dass ich nach dem Kindergarten echt Zeit hatte, mit ihm mal ganz allein und über einen längeren Zeitraum (fast 45 Min) zu spielen und dabei auch außer einem kurzen Telefonat mich wirklich ganz auf ihn konzentriert habe (ich erwartete einen Rückruf von meiner Hebi und bin deshalb ans Telefon gegangen, habe es aber ganz kurz gehalten).


    Das fiel mir gerade beim Lesen Deiner Zeilen auf.
    Geht es letztendlich wirklich darum, dass man mit dem Kind allein spielt?
    Jedes Kind ist anders, aber ich spiele mit meinem Zwerg wirklich, wirklich sehr selten.
    Mich nervt und langweilt es einfach, mit Kindern zu spielen, das ist einfach so. Und ich hab auch nicht mehr Spaß daran, nur weil es mein Kind ist. Und ich zwinge mich auch nicht dazu....sonst werde ich aggressiv beim Spielen ;)
    Mein Zwerg weiß das auch. Wir lesen gemeinsam, spinnen gemeinsame Phantasiegeschichten und ich ich binde ihn in meinem Alltag ein und so etwas. Ich bin immer bzw. meistens präsent, wenn er mich anspricht, auch wenn ich was anderes mache.
    Aber wir spielen dann nicht - im herkömmlichen Sinne.
    Ich glaube, man muss dann nicht auf Krampf etwas machen, was einem nicht gut tut.
    Wobei ich jetzt nicht weiß, ob es Dir nicht gut tut. Ich gehe einfach mal ganz spontan davon aus, weil ich lese, dass Du es sonst nicht machst.
    Und nein, es kommt nicht auf die fehlende Zeit an. Wenn ich Spaß an etwas habe, finde ich Zeit dafür. Das ist wie die Leute, die keine Zeit zum Lesen haben. Die haben sie sehr wohl. Nur sitzen die Prioritäten anders oder man hat meistens einfach nur und schlussendlich keine Lust dazu.
    Ist nicht schlimm. Dann sollte man das aber seinem Kind auch so sagen bzw. mitteilen.

    Auch finde ich, dass Phantasiegeschichten in diesem Alter ganz normal sind. Das hat nichts mit Lügen oder so zu tun.
    Zumindest bei uns nicht.
    Mein Zwerg erzählt mir oft, dass er in seinem "blauen Haus in der falschen Straße" (seine Phantasie- Adresse in seinem EIGENEN Haus) Elefanten, Nashörner, Piraten, Pferde, Geschwister und Tiger hat, die man sogar streicheln kann. Und dass er ein Kind kennt, dass einen großen Säbel hat und das muss er dann immer tot hauen, weil er uns beschützen muss. Er weiß noch nicht einmal, was tot hauen bedeutet, das zeigt schon, dass er sagt, dass die Person dann ins Krankenhaus geht, eine Spritze bekommt und dann wieder heile wird. Weißt Du was ich meine? Das sind alles Phantasiegeschichten. Die laden eigentlich dazu ein, dass man mit spinnt...auch Lügen, die man eigentlich als Erwachsener so tituliert, sind einfach nur Phantasiegeschichten und die laden ein zum weiter spinnen...denn es sind keine Lügen in Kinderaugen!! Das ist auch einfach nur eine großartige Chance für Eltern.
    Wir haben z. B. auch das Thema, dass der Zwerg sagt, dass er auf dem Klo war und war es gar nicht. Dann mach ich einfach große Augen und steige darauf ein. Wie? Hast Du lange gepieselt? Und vielleicht noch nen Stinker gemacht? Ganz allein? Und wir mussten Dir gar nicht helfen? Das ist ja ne wilde Geschichte. Wie hat das denn mit den Sachen funktioniert. Magst Du mir davon erzählen? Dann denke ich ja, dass Du bald keine Hilfe mehr brauchst. Ich würde trotzdem wollen, dass Du nochmal aufs Klo gehst. Ich mach das jetzt auch nochmal. Wir gehen jetzt aus, fahren länger im Auto. Da kann man nicht aufs Klo gehen.
    Es gibt Zeiten, da mag er trotzdem nicht nochmal aufs Klo gehen. Wurscht. Dann nehme ich halt Wechselsachen mit.
    Es ist halt in meinen Augen wichtig, dass man das ganze kind- und altersgerecht verpackt. Und das kann bei Dir ganz anders sein. Jedes Kind und jede Situation ist ja anders.
    Aber meistens gibt es ganz ganz viele Möglichkeiten und Wege die Spannung rauszunehmen. Und wie Anja schon geschrieben hat: Man muss einfach sehen, dass beide Seiten das Gesicht wahren können. Das fand ich sehr schön ausgedrückt.
    Mit dem Thema blöde Mama oder so....
    das hatten wir auch; das Schlagen weniger...
    Aber zum Thema Blödheit kann ich nur sagen, dass ich nur kurz gesagt habe, dass ich so nicht angesprochen werden möchte und dann hab ich abgelenkt.
    Ich hab es dann abends in unserer ruhigen Minute zur Sprache gebracht, beim Kuscheln im Bett.
    Wir sprechen dann meistens darüber was toll oder Mist war an diesem Tag - diese Möglichkeit haben wir beide. Als ich an der Reihe war, hab ich ihm gesagt, dass ich das einfach blöd fand, wie er sich verhalten hat. Wenn man sagt, dass der oder der blöd ist und man diese Person eigentlich lieb hat und sie einen auch, dass das dann ganz ganz doll weh tut in einem drin. Im Herzen.
    Das hat er komischerweise verstanden. Aber dazu brauchten wir eine ruhige Situation. Das hätte nie während des Ausbruchs funktioniert.
    Ich denke auch, dass das viele Kinder verstehen, weil ihnen auch oft im Innern etwas weh tut und sie es nur nicht benennen können.
    Was ich nie gesagt habe, dass man das zu keinem Menschen sagen soll. Manchmal gibt es Menschen, denen möchte man permanent schreienderweise mitteilen, dass sie blöd sind. Ich finde das okay.
    So wie ich auch niemals sagen würden, dass man NIE in der Nase bohrt bzw. sage, so etwas macht MAN nicht.
    Das ist alles Blödsinn. Selbstverständlich kann man in der Nase bohren - wer macht das nicht? Aber nur wenn man allein ist. Und so kann man den Kindern eben schrittchenweise erklären, dass bestimmte Sachen machbar sind - wenn man allein ist - und andere wiederum gar nicht gehen. War jetzt ein blödes Beispiel, es ging bei Dir gar nicht darum - ich wusste jetzt nur nicht, wie ich meine Denke veranschaulichen soll. Aber ich denke, dass Kinder so etwas verstehen, wenn man es ehrlicherweise nicht als Absolutismus verpackt, sondern situationsgerecht. Dann glauben sie einem mehr.
    Die Kinder - denke ich - verstehen das jedenfalls, zumindest Differenzierungen.
    Zum (Zurück)Schlagen haben die anderen schon was geschrieben und Du ja selbst auch.
    Wenn Du es als probates Erziehungsmittel ansehen würdest, würde ich jetzt anders schreiben. Aber das machst Du nicht. Das ist ein Ohnmachtsgefühl.
    Magst du nicht mal Juul lesen oder die Klötersbriefe?
    Ich glaube, dass würde Euch immens weiter bringen. Denke ich jedenfalls.
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