Unser 2. Sohn Connor - schnell, schmerzhaft aber schön!!!
alina.m
953
Bevor ich alles vergesse, schreibe ich alles zusammen, was ich bei der Geburt und davor alles erlebt habe.
Die SS verlief ohne Probleme, es war alles bestens immer, ich habe die Schwangerschaft richtig genossen und freute mich sehr auf das Baby. Wir ließen uns das Geschlecht bis zum Schluss nicht sagen, was ich jetzt total super fand.
Bei 37+0 wurde ich auf B-Streptokokken getestet und war positiv. Wohl das einzige Problemchen in meiner SS. Der errechnete Termin rückte näher, nur es geschah nichts. Ich hatte immer wieder leichte Wehen, daraus wurde nie was. Der Befund bei 38+0 war Gebärmutterhals noch über 4 cm und fingerdurchlässig.
Wir haben alles möglich unternommen, damit es irgendwann los geht, wir waren öfter in der Sauna, mit Brian auf dem Schlittenhügel- da ist er Ski gefahren, solange noch Schnee da war. Das Baby wollte einfach noch nicht raus.
Ende Februar bekam ich eine Erkältung… Na toll, jetzt darf das Baby auch etwas warten. Ich will nicht krank entbinden. Ich hätte am 6.3 auch eine Prüfung, die ich unbedingt wahr nehmen wollte. Kiara war auch krank(Bindehautentzündung) und war dann zuhause.
Am 2. März bin ich gegen 6:30 aufgewacht, weil Kiara wach wurde. Dabei merkte ich wieder Wehen, ziemlich stark. War aber nix ungewöhnliches, solche hatte ich immer, wenn die Blase voll war. Brian wurde auch ziemlich bald wach. Ich versorgte beide Kinder, machte Brian fertig für den KiGa. Ach, die Wehen hatte ich vereinzelt mal vor allem wenn ich mich bücken musste. Die fühlten sich etwas anders an, wie leichte Presswehen mit Druck nach unten. Sowas hatte ich doch fast jeden Tag. Nix ungewöhnliches.
Ich fuhr mit Brian in den KiGa. Unterwegs schaute ich auf die Tankanzeige – leer. Mein Handy lag zuhause, aber mein Geldbeutel war da. Ohne Handy bin ich letzte Zeit gar nicht raus – man weiß ja nie, wann es los geht. Zum KiGa waren es wirklich nur 1000m aber mit 2 Kidds und schwanger, habe ich lieber eine Autofahrt gewählt. Ich wäre in 2 Min daheim wenn was hätte sein können.
Unterwegs zurück bin ich doch richtung Stadt abgebogen, irgendwie hatte ich eine Vorahnung, dass was passiert. Ich habe getankt, dann fiel mir noch ein, dass das Einkaufen wieder fällig war – wir hatten so gut wie gar nix mehr zum Essen. Auch Windeln und Babypflegezeug war aus. Also dann noch zu DM. Wehen wieder mal da mal nicht – kein Wunder, wenn ich die Kiara mitrumschleppen musste. Als ich nach Hause fuhr, begriff ich auf einmal, dass es so gut wie vorbei ist mit der Schwangerschaft(und auch zu 99,9% sicher die letzte SS), die ich so sehr genossen habe. Irgendwie verließ mich das Gefühl nicht, dass das Baby raus will. Und ich fahre ja ohne Handy durch die Gegend und habe noch ein kleines Kind dabei… Aber wie soll die Geburt ohne Wehen statt finden?
Die Wehen die immer wieder kamen, waren schon schmerzhaft. Ich hatte das Gefühl pressen zu müssen – was soll ich bitte schön da ruaspressen, wenn es noch nicht soweit ist??? Ich habe Kiara ins Bett gepackt und habe noch alles aufgeräumt, Maxi Cosi fertig gemacht, meine Tasche fürs KH fertig gepackt. Dann alle Handys und Kameras geladen. Mich verließ das Gefühl nicht, das baby wird heute kommen. Gegen 10 Uhr rief ich meinen Mann an. Ich saß schon seit 10 Min auf der Couch, keine einzige Wehe, wie schön!!!. Unter der Festnetznummer war mein Mann nicht erreichbar. Ich versuchte auf seinem Handy. Er drückte mich weg. Nach 10 Min probierte ich es wieder. Mailbox. Na gut, dann entspanne ich mich auf der Couch. Bis 11 Uhr saß ich da und hatte keine Wehen. Irgendwann um 11 rief ich meinen Mann wieder an, der mir dann gleich gesagt hat, dass er jetzt sehr schlecht reden kann und mich zurückrufen wird. Ok, meinte ich aber ziemlich bald(später sagte er mir, dass er es fast vergessen hat…)
Ich wollte mich noch unter die Dusche stellen und schauen, ob es was bringt. Aber kein warmes Wasser da. Musste runter in den Keller und die Heizung anmachen, bis es dann warm wird dauert es sowieso noch mindestens 30 Min.
Irgendwann war auch die Kiara wach und wollte was Essen. Ich versorgte sie und hatte immer wieder im Stehen Wehen und beim Gehen auch kaum habe ich mich hingesetzt, war alles weg. Mein Mann rief mich irgendwann gegen 11:30 an und fragte, was ich wollte. Ich erzählte ihm, dass ich mal Wehen habe, die sich zwar stark anfühlen aber sehrunregelmäßig kommen. Wenn ich mal einen anstrengenden Tag hatte, hatte ich in der Regel mehr Wehen als an dem Tag. Ich sagte ihm aber, dass ich jetzt duschen möchte um zu sehen, ob es ernst wird. Dann würde ich mich noch mal melden.
Gesagt – getan. Immer noch das gleiche Spiel. Wehen nur im Stehen mal alle 4 mal alle 15 Min. Im Sitzen keine. Der einzige Hinweis auf die Geburt war leicht verfärbter Ausfluss. Ich rief meinen Mann um kurz nach 12 an und sagte ihm, dass er sich auf den Weg machen sollte, es könnte vielleicht was werden und ich will dann auch nicht alleine mit Kiara sein.
Um 12:30 war er da. Unsere Kinderbetreuung war um 12:40 da. Ich sagte meinem Mann, er soll in dem KiGa anrufen und bescheid geben, dass wir Brian vielleicht früher holen werden(von 12 bis 14 schläft er dort meistens). Sie sollen ihn aber erst dann wecken, falls wir nochmal anrufen.
Dann saß ich mit der Katja(unser Kindermädchen) auf der Couch. Es war 13:00 ungefähr. Es kam eine Wehe – stark, mit Pressdrang irgendwie. 3 Min später schon die nächste… Ich sagte meinem Mann, er soll Brian holen. Um 13:15 war er schon mit dem Sohn da. Es war genau 13:20, als wir zuhause los fuhren. Wehen alle 3 Min. Ich hätte schwören können, ich muss pressen. Bei jeder Wehe habe ich den Drang verdrängen müssen. Es war wirklich so als würde ich aufs Klo(groß) müssen und das Klo noch 20 km weit entfern wäre. Ich drückte die Pobacken immer zusammen, habe mich total verkrampft und gar nicht auf die Atmung geschaut. Geschrieen habe ich auch nicht, obwohl es sehr starke Schmerzen waren. Ich hing mit beiden Händen an tem Autogriff und wälzte mich bei jeder Wehe hin und her.
13:55 sind wir am Parkplatz vorm KH angekommen. Es war für mich zum ersten mal, dass ich tagsüber dort aufkreuze. Die Leute schauten mich alle an, wie ich bei jeder Wehe mich an die Wände anlehnen müsste. Mir wurde mehrfach ein Rollstuhl angeboten. Beim ersten mal überlegte ich es mir ein wenig, das Ding zu nehmen. Dann habe ich aber alte Menschen drin fahren sehen. Dann war ich zu stolz, mich drauf zu setzen. Also ab zu fuß zum Aufzug, 5 Stock, da kam die FÄ und die Hebamme gleich. Ich sagte nur dass ich GBS-positiv bin. Die Ärztin wollte mich noch untersuchen mit US und allem. In der Wehenpause legte ich mich auf die Liege. Sie tastete nach dem MuMu.
Auf einmal verzog sie ihr Gesicht. Ich habe mich erstmal kurz erschrocken. Stimmt da was nicht??? Wie weit ist er schon auf? Sie: eigentlich ist er ganz auf, nur etwas seitlich noch da. Sie dürfen gleich in den Kreissaal. Ich sprang glücklich von der Liege aud das Bett. Zog mir dabei ein langes Hemd an.
Im Kreissaal ging alles schnell, mir wurde ein Zugang gelegt, und gleich Antibiotikum gespritzt. Wegen der GBS(fand ich zwar blöd, meine FÄ meinte, das brauche ich nur wenn ich einen vorzeitigen Blasensprung hätte…). Die Schwester fragte mich ob ich meinen BH nicht ausziehen will – der drückt doch so sehr beim Pressen. Ich: Nein, der drückt ja gar nicht. Sie: das ist doch so schön, wenn sie das Baby dann auf den Bauch bekommen… Ich bin blöd… an das habe ich in den Moment gar nicht gedacht. Schnell zog ich ihn aus:)
Ich hatte nach wie vor einen starken Pressdrang und merkte auch meinen Darm. Ich hatte letzte Zeit immer mit Verstopfung zu kämpfen. Zwar war ich an dem Tag groß aber scheinbar doch nicht genug. Bei der nächsten Wehe müsste ich mitpressen. Ich kann es doch nicht, die Blase ist noch zu, ich arbeite doch um sonst. Gleich danach kam die Wehe und ich spürte warmes Wasser aus mir laufen. Es war 14:11. Bei der nächsten Wehe presste ich vorsichtig mit. Als würde ich eine Nuss gebären ganz leich und zart!!!:). Mein Bauch tat mir auch weh wegen der Verstopfung, ich merkte, dass da unten ausser Kind noch was anderes drin war. Bei der 2. Presswehe drückte ich richtig mit. Die Hebamme sagte, es sind viele schwarze Haare. Ich lag auf dem Rücken und hatte meine Beine unter den Knien gefasst. Das tat beim Pressen gut. Ich fragte wie oft ich noch pressen muss, damit es raus ist. Die Hebamme sagte, wenn sie richtig pressen, dann nur einmal. Ich holte tief Luft rein und schob kräftig mit währen der Wehe. Ich holte mir dabei mindestens 3 mal Luft aber hörte nicht auf zu pressen. Der Kopf war dann da und die Schulter auch. Die Wehe war zwar vorbei aber die Hebamme sagte, ich soll weiter schieben. Ich hatte keine Kraft, versuchte es trotzdem. 3-5 Sekunden – und dann flutschte er einfach raus. Um 14.17. Sofort abgenabelt und mir auf die Brust gelegt. Ich habe kein einziges Mal geschrieen, obwohl der Schmerz unerträglich war. Ob man sich an die Schmerzen gewöhnen kann???
Wir wollten eine Nabelblutspende machen – hat aber wieder nicht gereicht. Ich durfte mich dabei nicht bewegen, der Sohn hat bei mir ziemlich geschrieen, ich konnte ihn in dieser Stellung schlecht anlegen, weil ich mich nicht aufrichten konnte. Die Hebamme sagte mir, das wäre jetzt ungünstin, weil sie noch alle möglichen Blutabnahmen machen wollte wegen dem GBS.
Dann wurde er gewogen und gemessen. Stolze 3915gr hatte er auf der Waage und 53 cm sowie einen KU von 35,5cm. Mensch war ich froh, dass wir vorher keinen US mehr gemacht haben. Sonst hätte ich mich geweigert zu pressen, weil das Kind doch deutlich schwerer war als die anderen beiden waren. Ich wurde nicht gerissen, alles blieb heil. Die Plazenta war auch vollständig. Ich bekam den Sohn an die Brust und habe ihn gleich gestillt. Klappte sofort ohne Schwierigkeiten.
Nach 48 Stunden durfte ich heim. Sie wollten Connor länger behalten, wegen diesen Streptokokken. Meinten, dass ein Kind in so einem Fall mit einem Fuss auf der Intensiv liegt. Ich hatte da auch meine Meinung dazu, nach 2 mal Blutabnehmen hat die Kinderärztin die Freigabe gegeben, dass wir heim dürfen.
Im Moment weiß ich nicht so wirklich wie wir es managen. Das Leben wird jetzt wieder anders aber auch sehr schön. Connor ist im Moment pflegeleicht und es klappt alles prima. Brian ist auch sehr süß und will den Bruder immer hochnehmen, streichelt ihn und gibt ihm Küsschen. Kiara versteht da noch nicht viel, sie will der kleinen Puppe immer Finger in die Augen oder Mund stecken. Sie hat da noch kein Gefühl, was gut und was schlecht ist. Fotos stelle ich später noch ein.
Dann war das erstmal von mir.
Grüße, Alina
Die SS verlief ohne Probleme, es war alles bestens immer, ich habe die Schwangerschaft richtig genossen und freute mich sehr auf das Baby. Wir ließen uns das Geschlecht bis zum Schluss nicht sagen, was ich jetzt total super fand.
Bei 37+0 wurde ich auf B-Streptokokken getestet und war positiv. Wohl das einzige Problemchen in meiner SS. Der errechnete Termin rückte näher, nur es geschah nichts. Ich hatte immer wieder leichte Wehen, daraus wurde nie was. Der Befund bei 38+0 war Gebärmutterhals noch über 4 cm und fingerdurchlässig.
Wir haben alles möglich unternommen, damit es irgendwann los geht, wir waren öfter in der Sauna, mit Brian auf dem Schlittenhügel- da ist er Ski gefahren, solange noch Schnee da war. Das Baby wollte einfach noch nicht raus.
Ende Februar bekam ich eine Erkältung… Na toll, jetzt darf das Baby auch etwas warten. Ich will nicht krank entbinden. Ich hätte am 6.3 auch eine Prüfung, die ich unbedingt wahr nehmen wollte. Kiara war auch krank(Bindehautentzündung) und war dann zuhause.
Am 2. März bin ich gegen 6:30 aufgewacht, weil Kiara wach wurde. Dabei merkte ich wieder Wehen, ziemlich stark. War aber nix ungewöhnliches, solche hatte ich immer, wenn die Blase voll war. Brian wurde auch ziemlich bald wach. Ich versorgte beide Kinder, machte Brian fertig für den KiGa. Ach, die Wehen hatte ich vereinzelt mal vor allem wenn ich mich bücken musste. Die fühlten sich etwas anders an, wie leichte Presswehen mit Druck nach unten. Sowas hatte ich doch fast jeden Tag. Nix ungewöhnliches.
Ich fuhr mit Brian in den KiGa. Unterwegs schaute ich auf die Tankanzeige – leer. Mein Handy lag zuhause, aber mein Geldbeutel war da. Ohne Handy bin ich letzte Zeit gar nicht raus – man weiß ja nie, wann es los geht. Zum KiGa waren es wirklich nur 1000m aber mit 2 Kidds und schwanger, habe ich lieber eine Autofahrt gewählt. Ich wäre in 2 Min daheim wenn was hätte sein können.
Unterwegs zurück bin ich doch richtung Stadt abgebogen, irgendwie hatte ich eine Vorahnung, dass was passiert. Ich habe getankt, dann fiel mir noch ein, dass das Einkaufen wieder fällig war – wir hatten so gut wie gar nix mehr zum Essen. Auch Windeln und Babypflegezeug war aus. Also dann noch zu DM. Wehen wieder mal da mal nicht – kein Wunder, wenn ich die Kiara mitrumschleppen musste. Als ich nach Hause fuhr, begriff ich auf einmal, dass es so gut wie vorbei ist mit der Schwangerschaft(und auch zu 99,9% sicher die letzte SS), die ich so sehr genossen habe. Irgendwie verließ mich das Gefühl nicht, dass das Baby raus will. Und ich fahre ja ohne Handy durch die Gegend und habe noch ein kleines Kind dabei… Aber wie soll die Geburt ohne Wehen statt finden?
Die Wehen die immer wieder kamen, waren schon schmerzhaft. Ich hatte das Gefühl pressen zu müssen – was soll ich bitte schön da ruaspressen, wenn es noch nicht soweit ist??? Ich habe Kiara ins Bett gepackt und habe noch alles aufgeräumt, Maxi Cosi fertig gemacht, meine Tasche fürs KH fertig gepackt. Dann alle Handys und Kameras geladen. Mich verließ das Gefühl nicht, das baby wird heute kommen. Gegen 10 Uhr rief ich meinen Mann an. Ich saß schon seit 10 Min auf der Couch, keine einzige Wehe, wie schön!!!. Unter der Festnetznummer war mein Mann nicht erreichbar. Ich versuchte auf seinem Handy. Er drückte mich weg. Nach 10 Min probierte ich es wieder. Mailbox. Na gut, dann entspanne ich mich auf der Couch. Bis 11 Uhr saß ich da und hatte keine Wehen. Irgendwann um 11 rief ich meinen Mann wieder an, der mir dann gleich gesagt hat, dass er jetzt sehr schlecht reden kann und mich zurückrufen wird. Ok, meinte ich aber ziemlich bald(später sagte er mir, dass er es fast vergessen hat…)
Ich wollte mich noch unter die Dusche stellen und schauen, ob es was bringt. Aber kein warmes Wasser da. Musste runter in den Keller und die Heizung anmachen, bis es dann warm wird dauert es sowieso noch mindestens 30 Min.
Irgendwann war auch die Kiara wach und wollte was Essen. Ich versorgte sie und hatte immer wieder im Stehen Wehen und beim Gehen auch kaum habe ich mich hingesetzt, war alles weg. Mein Mann rief mich irgendwann gegen 11:30 an und fragte, was ich wollte. Ich erzählte ihm, dass ich mal Wehen habe, die sich zwar stark anfühlen aber sehrunregelmäßig kommen. Wenn ich mal einen anstrengenden Tag hatte, hatte ich in der Regel mehr Wehen als an dem Tag. Ich sagte ihm aber, dass ich jetzt duschen möchte um zu sehen, ob es ernst wird. Dann würde ich mich noch mal melden.
Gesagt – getan. Immer noch das gleiche Spiel. Wehen nur im Stehen mal alle 4 mal alle 15 Min. Im Sitzen keine. Der einzige Hinweis auf die Geburt war leicht verfärbter Ausfluss. Ich rief meinen Mann um kurz nach 12 an und sagte ihm, dass er sich auf den Weg machen sollte, es könnte vielleicht was werden und ich will dann auch nicht alleine mit Kiara sein.
Um 12:30 war er da. Unsere Kinderbetreuung war um 12:40 da. Ich sagte meinem Mann, er soll in dem KiGa anrufen und bescheid geben, dass wir Brian vielleicht früher holen werden(von 12 bis 14 schläft er dort meistens). Sie sollen ihn aber erst dann wecken, falls wir nochmal anrufen.
Dann saß ich mit der Katja(unser Kindermädchen) auf der Couch. Es war 13:00 ungefähr. Es kam eine Wehe – stark, mit Pressdrang irgendwie. 3 Min später schon die nächste… Ich sagte meinem Mann, er soll Brian holen. Um 13:15 war er schon mit dem Sohn da. Es war genau 13:20, als wir zuhause los fuhren. Wehen alle 3 Min. Ich hätte schwören können, ich muss pressen. Bei jeder Wehe habe ich den Drang verdrängen müssen. Es war wirklich so als würde ich aufs Klo(groß) müssen und das Klo noch 20 km weit entfern wäre. Ich drückte die Pobacken immer zusammen, habe mich total verkrampft und gar nicht auf die Atmung geschaut. Geschrieen habe ich auch nicht, obwohl es sehr starke Schmerzen waren. Ich hing mit beiden Händen an tem Autogriff und wälzte mich bei jeder Wehe hin und her.
13:55 sind wir am Parkplatz vorm KH angekommen. Es war für mich zum ersten mal, dass ich tagsüber dort aufkreuze. Die Leute schauten mich alle an, wie ich bei jeder Wehe mich an die Wände anlehnen müsste. Mir wurde mehrfach ein Rollstuhl angeboten. Beim ersten mal überlegte ich es mir ein wenig, das Ding zu nehmen. Dann habe ich aber alte Menschen drin fahren sehen. Dann war ich zu stolz, mich drauf zu setzen. Also ab zu fuß zum Aufzug, 5 Stock, da kam die FÄ und die Hebamme gleich. Ich sagte nur dass ich GBS-positiv bin. Die Ärztin wollte mich noch untersuchen mit US und allem. In der Wehenpause legte ich mich auf die Liege. Sie tastete nach dem MuMu.
Auf einmal verzog sie ihr Gesicht. Ich habe mich erstmal kurz erschrocken. Stimmt da was nicht??? Wie weit ist er schon auf? Sie: eigentlich ist er ganz auf, nur etwas seitlich noch da. Sie dürfen gleich in den Kreissaal. Ich sprang glücklich von der Liege aud das Bett. Zog mir dabei ein langes Hemd an.
Im Kreissaal ging alles schnell, mir wurde ein Zugang gelegt, und gleich Antibiotikum gespritzt. Wegen der GBS(fand ich zwar blöd, meine FÄ meinte, das brauche ich nur wenn ich einen vorzeitigen Blasensprung hätte…). Die Schwester fragte mich ob ich meinen BH nicht ausziehen will – der drückt doch so sehr beim Pressen. Ich: Nein, der drückt ja gar nicht. Sie: das ist doch so schön, wenn sie das Baby dann auf den Bauch bekommen… Ich bin blöd… an das habe ich in den Moment gar nicht gedacht. Schnell zog ich ihn aus:)
Ich hatte nach wie vor einen starken Pressdrang und merkte auch meinen Darm. Ich hatte letzte Zeit immer mit Verstopfung zu kämpfen. Zwar war ich an dem Tag groß aber scheinbar doch nicht genug. Bei der nächsten Wehe müsste ich mitpressen. Ich kann es doch nicht, die Blase ist noch zu, ich arbeite doch um sonst. Gleich danach kam die Wehe und ich spürte warmes Wasser aus mir laufen. Es war 14:11. Bei der nächsten Wehe presste ich vorsichtig mit. Als würde ich eine Nuss gebären ganz leich und zart!!!:). Mein Bauch tat mir auch weh wegen der Verstopfung, ich merkte, dass da unten ausser Kind noch was anderes drin war. Bei der 2. Presswehe drückte ich richtig mit. Die Hebamme sagte, es sind viele schwarze Haare. Ich lag auf dem Rücken und hatte meine Beine unter den Knien gefasst. Das tat beim Pressen gut. Ich fragte wie oft ich noch pressen muss, damit es raus ist. Die Hebamme sagte, wenn sie richtig pressen, dann nur einmal. Ich holte tief Luft rein und schob kräftig mit währen der Wehe. Ich holte mir dabei mindestens 3 mal Luft aber hörte nicht auf zu pressen. Der Kopf war dann da und die Schulter auch. Die Wehe war zwar vorbei aber die Hebamme sagte, ich soll weiter schieben. Ich hatte keine Kraft, versuchte es trotzdem. 3-5 Sekunden – und dann flutschte er einfach raus. Um 14.17. Sofort abgenabelt und mir auf die Brust gelegt. Ich habe kein einziges Mal geschrieen, obwohl der Schmerz unerträglich war. Ob man sich an die Schmerzen gewöhnen kann???
Wir wollten eine Nabelblutspende machen – hat aber wieder nicht gereicht. Ich durfte mich dabei nicht bewegen, der Sohn hat bei mir ziemlich geschrieen, ich konnte ihn in dieser Stellung schlecht anlegen, weil ich mich nicht aufrichten konnte. Die Hebamme sagte mir, das wäre jetzt ungünstin, weil sie noch alle möglichen Blutabnahmen machen wollte wegen dem GBS.
Dann wurde er gewogen und gemessen. Stolze 3915gr hatte er auf der Waage und 53 cm sowie einen KU von 35,5cm. Mensch war ich froh, dass wir vorher keinen US mehr gemacht haben. Sonst hätte ich mich geweigert zu pressen, weil das Kind doch deutlich schwerer war als die anderen beiden waren. Ich wurde nicht gerissen, alles blieb heil. Die Plazenta war auch vollständig. Ich bekam den Sohn an die Brust und habe ihn gleich gestillt. Klappte sofort ohne Schwierigkeiten.
Nach 48 Stunden durfte ich heim. Sie wollten Connor länger behalten, wegen diesen Streptokokken. Meinten, dass ein Kind in so einem Fall mit einem Fuss auf der Intensiv liegt. Ich hatte da auch meine Meinung dazu, nach 2 mal Blutabnehmen hat die Kinderärztin die Freigabe gegeben, dass wir heim dürfen.
Im Moment weiß ich nicht so wirklich wie wir es managen. Das Leben wird jetzt wieder anders aber auch sehr schön. Connor ist im Moment pflegeleicht und es klappt alles prima. Brian ist auch sehr süß und will den Bruder immer hochnehmen, streichelt ihn und gibt ihm Küsschen. Kiara versteht da noch nicht viel, sie will der kleinen Puppe immer Finger in die Augen oder Mund stecken. Sie hat da noch kein Gefühl, was gut und was schlecht ist. Fotos stelle ich später noch ein.
Dann war das erstmal von mir.
Grüße, Alina
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Kommentare
462
20,547
Das hast du sehr schön geschrieben. Ich wünsche euch eine schöne Kennlernzeit und das sich bei euch alles schnell einspielt
1,977
na dann ging's ja am schluss doch schneller als erwartet!
ich beneide dich! bei meinem sohn habe ich den kreissaal zusammengeschrien und ich fuerchte, dass werde ich wieder tun :oops: . mir hat aber mal ein kollege gesagt, dass kreissaal etymologisch kreisch-saal bedeutet. :cool: ich hab's nicht ueberprueft, aber mir gefaellt die herleitung...
bis bald dann mal wieder im fruehlingskinder-thread mit den ersten berichten ueber entwicklungsschritte
LG
sophie
546
1,019
Der Bericht ist wirklich sehr schön geworden - man hat fast das Gefühl, als wär man dabei gewesen ;-)
5,435
462
Ich hab beim Sohn auch total gekreischt. Aber war auch ne fürchterliche Geburt.
Mein Mann hatte zumindest den ganzen nächsten Tag noch son fiepen im Ohr *g*
Ich fand die Umschreibung "ganz sanft und zart, als würde ich eine Nuss gebären" so eine schöne Umschreibung.
Bei der Tochter war das Gefühl durch Pudendus Blockade nicht vorhanden und beim Sohn war er einfach zu groß und schnell. Wünsch mir auch so ein Gefühl, dass man sein Kind gebärt!
Der Name Connor ist auch sehr schön!
1,070
462
7,740
Aber was ich beim Lesen ja kaum glauben konnte: Du bist kurz vor Termin und Dein Mann drückt Dich am Handy weg??? Na, DEM hätt ich ja was erzählt ... :boese13:
2,619
Schöne Kennenlernzeit. :happy273:
953
Habe ja auch was erzählt. Er ist scheinbar auf seinem Handy gesessen - und hat es mit seinem Po weggedrückt :wut93
Übridens habe ich bei meiner 1. Geburt so geschrieen, dass jede Krankenschwester, die vorbei lief, die Tür aufmachte, um zu sehen wer da so schreit :oops: . Mein Mann meinte zu mir, dass er bei jedem Geschrei sich sicher war, dass es nicht noch lauter geht - doch, es ging.
953
780
da hast Du ja eine ganz süße Rasselbande :sunny: ( und sicher immer gut zu tun, Repsekt :fungif52: )