Ich bin eigentlich gar nicht so, dass ich so viel Wert darauf lege, dass Johan sich selbst anzieht. Aber häufig gibt es diese Szenarien bei uns:
1. Johan will sich unbedingt selbst anziehen, tut es aber nicht (vielleicht sollte ich ihn zwingen, sich anzuziehen zu lassen ;-))
2. Ich hab noch tausend andere Dinge zu tun (weil die beiden mich überredet haben, das 20. Buch vorzulesen, obwohl eigentlich keine Zeit mehr war oder weil ich eine halbe Stunde hinter Luise herrenne, weil die sich nicht anziehen lässt)
3. Johan hampelt beim Anziehen lassen so viel herum, dass ich ihm androhe, dass er sich selbst anziehen muss, wenn er damit nicht aufhört. Selbst schuld, könnte man sagen ;-) Aber andererseits kann ich die Trödelzeit für mich immer noch eher sinnvoll nutzen als die Rumhampelzeit.
Beim Kinderturnen nervt es mich z.B. auch total, wenn ich ihn umziehen muss. Das läuft dann nämlich so:
Ich ziehe Luise aus und an, währenddessen will Johan ununterbrochen irgendetwas von mir oder labert mir ein Schnitzel an die Backe. Dann ziehe ich Johan aus und an, währenddessen läuft Luise weg oder schiebt den Buggy auf die Treppe zu. Dann ziehe ich meine Schuhe aus und packe mein Zeug zusammen, währenddessen will Johan irgendetwas von mir UND Luise schiebt den Buggy auf die Treppe zu. Als wir fertig sind, könnte ich eigentlich auch direkt nach Hause gehen, denn ich hab mein Schwitzsoll bereits erreicht!
Währenddessen auf der Nachbarbank: Johans beste Freundin zieht sich selbst aus, ihre Mutter zieht ihre Schuhe aus und packt ihr Zeug zusammen. Als sie fertig sind, hat ihre Mutter kein Schnitzel an der Backe und sie sieht so frisch und gut gelaunt aus wie eh und je. Und sagt jetzt nicht, dass sie dafür ihr Schwitzsoll nicht erreicht hat und deswegen noch turnen muss, denn turnen muss ich auch trotzdem! ;-)
Gestern beim Einkaufen:
a) im Schuhladen...wir suchen neue Halbschuhe für Natalie. Natalie zieht gefühlte 50 Paar aus dem Regal in vier verschiedenen Größen (logisch sie guckt nur nach dem Aussehen und kann ja auch noch keine Zahlen lesen)...ich versuche, ihr währenddessen die mir geeigneten 3 Paar schmackhaft zu machen...wir sind nach 40 Minuten ohne Schuhe aus dem Laden. Die, die mir gefallen haben, fanden keine Gnade, die, die ihr gefallen haben, waren nicht ihre Größe oder mir zu teuer (EUR 64,-- aufwärts noeee!).
b) anschließend beim Supermarkt: Natalie nörgelt an allem herum, sie muss in den Wagen mit dem Kinderautoteil sitzen (ich kann das nicht leiden, erstens zu sperrig, zweitens schwer zu schieben, drittens steigt sie alle zwei Meter aus und ein...), dann läuft sie los und packt ein, was ihr gefällt, obwohl ich ihr mindestens schon ...mal erklärt habe, dass sie mich vorher fragen soll bitte, weil wir nicht so viel brauchen und auch nicht so viel Geld da ist. Gut, habe gerade einen Kompromiss geschlossen, da steigt Madame kurz vor der Kasse aus und will partout ein Paar Zaubersocken (Stoppersocken mit Sterne drauf und Büchlein dabei, ok. akzeptiert für EUR 2,99, das Büchle kostet in der Größe ja auch schon EUR 1,--), dann ein Lego-Päckchen für EUR 2,99...ok., aber jetzt ist Schluss...nee, sie steigt wieder in den Wagen ein und schnappt sich ein Heft mit Aufklebern (sie ist momentan verrückt nach Aufklebern und manchmal kaufe ich dann ein Heft für 60 ct und sie ist glücklich)...aber sie soll halt fragen...ich natürlich protestiert, sie heult los...war ja klar...der Supergau kam dann vor der Kasse, ich hole noch einen Schokoosterhasen und sage ihr, der ist für Papa, den schenken wir ihm zu Ostern...sie will natürlich auch einen, packt den und will anfangen auszupacken. Dann reichte es mir, ich sagte in normalem Ton NEIN und packte den Hasen wieder in den Wagen bzw. aufs Band...boahhh, Riesengeheule und zwar nicht nur an der Kasse, sondern die ganze Heimfahrt (ca. 15 Minuten lang)...zuhause fiel mir dann ein, dass ich ihr einfach hätte einen kleinen Schokohasen mitnehmen können, aber ich hatte ja schon die Socken, das Heft und das Lego-Männchen für sie und sie muss es halt mal lernen...
Natalie:
puh, du ist aber großzügig, ich hätte ihr max eines zur Auswahl gegeben (Hase Socke oder Lego)...
Julla:
Du hörst ihm also nicht richtig zu, ja? ;-)
Das ist ein super Schutzmechanismus, den sich unser Gehirn da ausgedacht hat: bei intensiver monotoner Dauerbeschallung hört man manche Dinge einfach nicht mehr :happy273: Sei es das nervtötende Ticken der Pendeluhr von Oma oder eben solchen Palaver. Zudem bin ich durch eine heftige Schule gegangen, wenn mein Vater abends alleine auf der Couch gesessen und dabei schon ein Bier getrunken hatte, wurde er gerne redselig. V.a. schwelgte er in seinen Erinnerungen und da war er vornehmlich ein toller Hecht ;-) . Und alle, die es wagten nach 23h noch ins Wohnzimmer zu laufen, kamen vor 1h nachts nicht mehr raus, natürlich mit dem ultimativen blutigen Ohr :eek01: Ich habe schon recht bald gelernt, immer an der rechten Stelle mit dem Kopf zu nicken und konnte auch ungemein aufmerksam ihn anschauen, habe aber wirklich NICHTS mitbekommen :scratch.: Dies kommt nun bei der Dauerbeschallung meines SOhnes leider all zu oft zum Einsatz :oops: reiner Selbstschutz sag ich mir
Ui, ja, das finde ich auch großzügig! Und gelohnt hat es sich anscheinend ja auch nicht ;-) Bei uns klappt das mit der Auswahl auch relativ gut. Meistens jedenfalls ;-)
Die Träumerei ... wirklich furchtbar!!!
Und das Beste ist - ich war jetzt auf dem Elternsprechtag im Kindergarten und kriege da zu hören, wie vorbildlich sich Joelle dort verhält. Sie kann sich ewig lange konzentrieren, trödelt nie rum, hilft sogar noch anderen beim Anziehen .... gut, sie quasselt auch dort ununterbrochen, aber hört dabei dann nicht auf sich zu bewegen, wie zu Hause ;-)
Ich war echt unschlüssig, ob ich mich freuen soll oder nicht (weil's eben bei mir nicht klappt), aber hab mich dann fürs Freuen entschieden - ist doch super, dass sie's zumindest bei anderen kann ;-)
Ich helfe ich übrigens nicht, wenn sie sich irgendwo umziehen soll ... das würde ihr nur noch mehr Auftrieb geben, zu trödeln, wenn sie wüsste, dass ich ihr die Arbeit irgendwann abnehme. Mittlerweile mache ich es morgens oft so, dass ich nach ein paar Minuten schon mal langsam anfange, Richtung Tür zu gehen - dann geht's auf einmal alles super-schnell ;-)
Solche Situationen in Geschäften hatten wir eigentlich noch nie ... meistens wird vorher schon verhandelt, ob sie sich was aussuchen darf oder nicht, bzw. wenn sie im Geschäft etwas sieht und mich fragt, darf sie auch manchmal ... wenn's mehrere Sachen sind, muss sie sich aber immer entscheiden. Was ich nur grundsätzlich gar nicht mache, ist, irgendwas von den Süßigkeiten an der Kasse kaufen - quasi als Vorsichtsmaßnahme, damit sie sich das gar nicht erst angewöhnen (und ich dann jedes Mal Theater habe) ;-) Wenn's was gibt, dann während des Einkaufens schon.
Was ich nur grundsätzlich gar nicht mache, ist, irgendwas von den Süßigkeiten an der Kasse kaufen - quasi als Vorsichtsmaßnahme, damit sie sich das gar nicht erst angewöhnen (und ich dann jedes Mal Theater habe) ;-) Wenn's was gibt, dann während des Einkaufens schon.
Ja, das gibts bei uns auch nicht. Johan darf aber fast jedes Mal in die Süßigkeitenecke und sich eine Tüte irgendetwas aussuchen. Ein Teil aus der Tüte bekommt er sofort, der Rest kommt zu Hause in die Süßigkeitenkiste, aus der er sich jeden Tag etwas aussuchen darf. Das klappt eigentlich vorbildlich, muss ich sagen.
Wir kaufen keine Süßigkeiten an der Kasse, aber die Osterhasen standen da halt ;-) .
Na ja, die Stoppersocken brauchte sie eh und das Büchlein hatten wir als Gute-Nacht-Geschichte, das fand ich jetzt nicht soo großzügig. Das Lego-Teil hätte nicht sein müssen, aber ich gebe zu, dass ich nach 8h Bürostress auch mal Ruhe haben wollte. Vielleicht wäre es besser gewesen, ihr das zu verbieten, aber sie protestierte im Moment gegen ziemlich alles (wie viele andere Kinder auch hier) und was mich eher erschüttert sind dann 10 Minuten andauernde Heulerei wegen Kleinigkeiten.
Süßigkeiten gibt es bei uns nicht beim Einkaunf, maximal darf sie sich Joghurt aussuchen oder beim Bäcker ein Rosinenbrötchen. Lollis und Bonbons habe ich nicht im Haus und will ich auch gar nicht geben...aber eher, weil ich das nicht anfangen mag.
Greta macht mich fertig! Sie macht mich rasend!
In folgendem Ton gehen momentan ALLE unsere "Gespräche" ab:
"Mama, Du sollst mir helfen!" (kein Bitte, keine Ansage, was ich denn helfen soll)
"Ich will jetzt aber einen Lutscher!"
"Das ärgert mich, das ist sooo doof!" (sie kriegt die Playmobil Mama nicht an den Kinderwagen gefrickelt und pfeffert die ganzen Sachen durch die Küche, dann verschränkt sie die Arme, Kopf runter, Kinn auf die Brust)
Keine Bitte von mir wird mit "Ok, ich mach das " quittiert, ALLES wird verneint und an allem wird gemöppert.
Aber anziehen, das tut sie selbst, aber sie kriegt die Krise, wenn sie die Socken nicht richtig anbekommt.
Dann noch:
"Die Lotte ist sooo doof, die haut mich immer und zieht mich immer an den Haaren. Ich will lieber keine kleine Schwester haben, ich will lieber alleine sein." Jede Bemerkung meinerseits, dass ihr dann ziemlich langweilig wäre, wird überhört.
Ihr seid sicher, dass eure Kinder alle 4 sind? Dh das ganze Theater kommt nächstes Jahr nochmal auf mich zu???????? STEREO????????????? Argh, ich bring mich um! Das überleb ich sowieso nicht.
Kevin würde vermutlich auch erst mal nein sagen, wenn ich sage "du bekommst jetzt 5 Schachteln Smarties"....der hört schon gar nicht mehr zu, erst mal NEIN. Puh.
so, eine neue phase ist eingeleitet... sie heisst "ICHKANNDASNICHTWUÄÄÄÄH". und dabei ist es egal, ob ein lego-duplo-stein auf einen anderen gesetzt werden muss, ob ein pulli ausgezogen wird oder die klettverschlüsse am schuh zugemacht werden müssen. ich krieg die kriese... ;-) allgemein würde ich sagen, die stimmung ist motzig-weinerlich-knatschig. in kombi bedeutet das (hoffentlich) einen schub, bin mal gespannt, wie lang das dauert und was im endeffekt dabei rumkommt. aber ich kann jetzt schon sagen, ich bin suuuper angefressen. ich tröste mich mal eben selbst: :tröst: :tröst: so, schon besser. :sunny:
Hier auch...fängt beim Stoppersocken anziehen morgens an, zieht sich das ganze Frühstück durch und bis zur Abgabe im Kiga...abends wieder weiter.
Nur Gejammere: "Ich kann das nicht..buhuuuu..." "Mama, mir tut der Fuß/der Kopf/der Bauch/...weh..." "Ich will jetzt aber..." und eine Minute später "Nein, das will ich nicht, ich will..."...
Diskussionen und Erklärungen sind nutzlos. Zwischendrin gibt es mal eine halbe Stunde friedliches Vorsichhinwerkeln (Wassergraben im Garten bauen während Mama Primel und Co. einpflanzt bzw. Schnipseln und Kleben mit Papierresten, Folienresten auf dem Wohnzimmertisch), hach wie schön...doof nur, dass ich dann meist auch Etwas tun muss (wie gestern online überweisen und/oder kochen)...
Morgen Vormittag will mein Mann mit ihr zur Modellbahnausstellung und ich hoffe, es bleibt dabei...ich brauche Auszeit ...von Beiden :oops:
ja genau, die kopf- und bauchschmerzen, wenn was dringendes ansteht... "mama, mir gehts gar nicht gut..." dazu ein leidender blick aus schmerzverhangenen augen. ich frag mich, wo er das her hat.... *seufz*
Jetzt scheint's bei uns auch weiter zu gehen. Heut ist sie beim Warten auf die Nachmittagsmahlzeit am Tisch eingeschlafen. Beim Aufwachen lag dann ein Muffin vor ihr. "Mama, ich weiß nicht, was ich damit machen soll." - :scratch.: "Na essen." - "Ich weiß nicht, ob ich das essen will." Na zumindest konnte sie sich diesmal ausdrücken und es ist nicht in Rumgeheule ausgeartet.
Jetzt scheint's bei uns auch weiter zu gehen. Heut ist sie beim Warten auf die Nachmittagsmahlzeit am Tisch eingeschlafen. Beim Aufwachen lag dann ein Muffin vor ihr. "Mama, ich weiß nicht, was ich damit machen soll." - :scratch.: "Na essen." - "Ich weiß nicht, ob ich das essen will." Na zumindest konnte sie sich diesmal ausdrücken und es ist nicht in Rumgeheule ausgeartet.
haha, das erinnert mich an einen Dialog mit Marek:
Marek: warum ess ich das?
Ich: ich nehm an, weil es dir schmeckt!?
Marek: warum schmeckt mir das?
Ich: :traurig41: :scratch.: Fasle irgendwas von Synpsen im Gehirn, Neurotransmittern, Hormonen blablubb
Marek: lachen10.gif
Hier gehts weiter :roll:
Ich finde mich Johan gegenüber oft so ungerecht und nehme mir vor, dass am nächsten Tag alles besser wird, aber er treibt mich einfach zur Weißglut. Die beiden streiten sich auch echt nur! Es ist schon so weit, dass ich sie zu möglichst unterschiedlichen Zeiten ins Bett bringe, damit es zu Hause wenig Zeiten gibt, zu denen beide wach sind :eek01: Gerade haben wir eine Stunde Gebrüll hinter uns, weil Johan unbedingt den Rest Nudeln aus der Schüssel auf seinen Teller häufen wollte, obwohl es viel zu viel und sowieso schon die dritte Portion war. Statt einfach mal mit dem Essen anzufangen, hat er lieber gebrüllt :flaming01:
ich hoffe ich das hier auch mitjammern auch wenn mein Sohn älter ist. Wollte jetzt keinen extra Thread aufmachen. Hier ist es auch gerade wieder ganz schlimm. Ich finde auch das ich zu meinem Großen oft ungerecht bin aber der ist so fies und gemein teilweise sogar echt agressiv drauf da kann ich nicht anders. Dabei kann ich ihn auch oft verstehen. Seine Schwester ärgert ihn echt fies, ist laut, lässt ihn keine Sekunde mal alleine außer ich gehe mit ihr ganz raus. Der muss vollkommen genervt sein. Dafür macht er das eigentlich sogar ganz toll noch alles mit aber hier wird zu allem NÖ gesagt, er jault und jammert wegen NICHTS und macht aus einer Mücke 100 Elefanten. Ich versuche die Beiden auch oft zu trennen denn dann ist er gannz anders obwohl er seine Schwester liebt und vermisst nach kurzer Zeit. Schon komisch alles. Bin aber froh wenn das mal wieder besser wird :salut:
na ja es gibt ja immer wieder gute und schlechte Phasen, und ich hoffe auf eine bessere nach dem ganzen Theater zur Zeit. Besser wird das sicher NIE da bin ich ganz realistisch ;-)
Man, ich brauch echt mal einen Rat. Wir wissen uns mit Johan nicht mehr zu helfen. Er nervt im Moment nur rum und flippt dazu noch ständig aus. Er muss uns am laufenden Band provozieren, muss alles ausprobieren, obwohl wir es schon tausend Mal verboten haben und selbst wenn er sich dabei schon einmal verletzt hat. Er rastet völlig aus, wenn wir ihm irgendetwas verbieten, schlägt uns, reißt alles runter, was ihm in die Finger kommt, droht uns an, irgendwo hinzupinkeln usw. Gerade hatten wir es z.B., weil er Müsli wollte und wir aber keines mehr hatten. Ich weiß mir in solchen Momenten einfach nicht mehr zu helfen. Ich muss ihn da ja irgendwie rausziehen, aber ich weiß nicht wie. Ich kann ihn im Grunde nur festhalten, aber das schaffe ich kaum noch und er hat auch solch eine irre Ausdauer dabei und um Luise muss ich mich ja dann meist auch noch kümmern. Jetzt ist es schon so weit gekommen, dass ich ihn 2mal für 5 Minuten im Kinderzimmer eingesperrt habe, weil ich ihn einfach nicht mehr festhalten konnte und aber auch nicht wollte, dass unsere Wohnung in Trümmern liegt. Aber ich hab keine vernünftige Idee. Manchmal kann ich es noch durch Gespräche abwenden, aber meistens hat er den absoluten Tunnelblick und ist Argumenten gegenüber einfach nicht mehr aufgeschlossen.
Was macht Ihr denn in solchen Situationen? Oder habt Ihr sowas gar nicht?
Ich frag mich ja schon, ob das noch normal ist :sad:
So krass ist es natürlich bei uns noch nicht, aber schon auch so in der Richtung. Da wird Zeug in der Gegend rumgeschmissen und gezwickt und gehauen etc. pp. Womit ich bisher ganz gut gefahren bin, ist eher so ein bisschen monoton immer wieder zu wiederholen, worum es geht. Da bleibe ich zumindest ruhiger und es schaukelt sich dann nicht so hoch..! Also, so was in der Art wie:
"Müsli ist leider alle, aber Du kannst xy haben."
"Ich will aber Müüüüüüüsli".
"Müsli ist leider alle, aber Du kannst xy haben."
etc. pp.
Dadurch bin ich sozusagen eigentlich nicht emotional involviert und so bleibt das Level verhältnismässig tief..! Wenn ich anfange zu argumentieren, sind wir beide verloren..!
Wenn er was rumschmeissen will oder kaputtmachen will, dann kann er das machen, so lange es seine Sachen sind. Meine werden nicht herumbefördert..! Aber ich glaube, das geht jetzt noch, weil er einfach auch noch jünger ist. Dein Sohn wird wahrscheinlich schon sehr gut raushaben, was auf gar keinen Fall geht. Das fängt bei uns erst so langsam an..!
So oder so finde ich Johan(n)s Verhalten nicht komisch, auf jeden Fall kommt mir das doch recht normal vor. Die Energie muss ja irgendwo hin ;-)
In dem Ausmaß hatten wir es (bisher) zum Glück noch nicht, aber wenn Joelle so ihre "5 Minuten" hat, hilft bei ihr kein Reden - sie ist da nicht empfänglich für Vernunft ;-) ... ihr hilft dann nur, dass ich sie hochschicke und ihr sage, dass sie wieder runter kommen darf, wenn sie sich beruhigt hat.
Freiwillig geht sie dann zwar nicht hoch; ich muss sie dann hochtragen (und oft auch noch mehrmals wieder ins Zimmer zurück stellen und die Türe zu machen - dabei bleibe ich dann auch nicht immer ganz ruhig :oops: ), aber es dauert nie länger als 3-4 Minuten, bis sie ganz kleinlaut wieder runter kommt und kuscheln möchte. Danach ist es dann auch möglich, mit ihr zu reden.
Mehr fällt mir leider auch momentan nicht ein - wir hatten bis vor ein paar Monaten ein paar Mal (ich erinnere mich bewusst an 3-4 Mal, wo es ganz schlimm war) Wutanfälle, aber seitdem ist (momentan *toi*toi*toi*) Ruhe. Das heißt nicht, dass sie nicht motzt und quengelt ;-) - aber eben in erträglichem Maße und sie bleibt diskussionsbereit und macht nicht völlig dicht.
@Julla: schreibst du von meinem Sohn? Das passt alles genau auf ihn, er ist genauso und heute habe ich mich erst gefragt ob das so alles normal ist :traurig41:. Er musste zum Arzt, sollte nur stehen damit der seine Füße angucken kann. Er hat gejault und gejammert, sprank rum wie angestochen um ja seine Füße nicht zeigen zu müssen. Das war so peinlich :oops:. Na ja und ansonsten ist er auch gegen alles, droht und macht Theater...ich mag nicht mehr...seine Schwester ist schon genauso. HILFE!!!
Monoton die Ansage zu wiederholen, das hatte ich mir auch schon mal als Taktik zurechtgelegt und das hat eine ganze Weile gut funktioniert, aber im Moment hab ich manchmal das Gefühl, dass es ihn nur noch mehr aufregt. Vielleicht muss ich da aber auch noch mal in mich gehen, ob ich das wirklich noch konsequent genug mache, denn im Moment regt es mich dann schon oft auf, wenn er immer wieder damit rumnervt, weil ich oft das Gefühl hab, dass er inzwischen doch vernünftig genug ist, das zu verstehen. Aber eigentlich ist er natürlich schon noch klein.
In sein Zimmer schicken lässt Johan sich leider gar nicht. Und auch wenn ich ihn hintrage, kommt er sofort wieder raus und das Spiel lässt sich auch endlos wiederholen. Der Grund dafür, dass ich ihn nun 2mal eingesperrt hab :oops: Vorhin bin ich dann zu ihm gegangen, als er ruhiger geworden ist und hab mich zu ihm ins Bett gelegt. Er ist kurz darauf eingeschlafen. Aber mir gefällt das trotzdem nicht und ich will nicht, dass das hier zum Standard wird. Ich weiß mir nur gerade nicht anders zu helfen :sad: Kann doch nicht sein, dass er uns hier die Bude in Trümmer schlägt. :scratch.:
Luca ist zwar schon 6, aber da wird das dann auch kräftemäßig noch schlimmer wenn er so richtig in Rage ist.
Ich will jetzt hier nicht die ganze Geschichte erzählen, aber wir waren inzwischen auch schon bei einem Psychologen, unter anderem weil der Kindergarten Druck gemacht hat.
Der hat zu mir was glaub ich ganz wichtiges gesagt: bei solchen Kindern ist es ganz wichtig klar zu bleiben.
Darunter konnte ich mir erst mal nichts vorstellen, aber mit ein bisschen drauf achten komm ich momentan in schwierigen Situationen oft schon ran an das Gefühl klar zu sein. Was Guni beschrieben hat ist schon ein großer Teil davon, nämlich die ganze Sache nicht so an sich ranzulassen. Ich habe gemerkt daß Situationen erst recht eskalieren wenn ich mich persönlich sehr getroffen fühle, wenn das Kind seinen Finger in irgendeine Wunde bei mir legt, ich weiß gerade nicht genau wie ich das erklären soll. Dann schaukeln wir uns so richtig gegenseitig hoch.
Das gelingt mir immer öfter das auszublenden und dadurch ruhiger zu bleiben und mir dessen sicher zu sein was ich gerade von ihm will oder ihm verbiete.
Johann ist wie Luca ein großer Bruder mit wenig Abstand, und ich denke inzwischen daß es wirklich Kinder gibt die mit dieser Situation nicht so wirklich gut klarkommen und dann auf Teufel komm raus alles tun um die Aufmerksamkeit von Mama zu bekommen.
Hier ist die Lage momentan ein wenig entspannter, aber der Vukan kann wahrscheinlich täglich wieder ausbrechen...
oh - das geht so an die nerven.... wir hatten hier auch so eine phase... ich habe mir angewöhnt, gaaaanz ruhig zu bleiben und sage mir innerlich immer wieder "ich bin immer noch gut gelaunt!" als mantra. ist schwer, hilft aber ungemein. ich frage ihn erst immer, was los ist und ob ich ihm helfen kann. wenn dann nix kommt ausser gewüte, dann frag ich ihn was normales, belangloses (z.b."hilfst du mir bitte mit dem kasten hier? ich schaffs nicht allein.") wenn er sich dadurch immer noch nicht hat rausholen lassen, sag ich z.b.(freundlich):"schatz, ich geh in den keller/küche/speicher und mache xy, ich halte dein gebrüll nicht mehr aus." und dann lass ich ihn stehen. dann gehts meistens ganz schnell mit dem runterkommen. er hat auch einmal meine sachen durch die gegend gepfeffert, daraufhin hab ich irgendwas von ihm genommen und auch gepfeffert (nachdem ich natürlich erklärt habe, warum ich das nicht will). da wurden die augen sehr groß und es ist nie wieder passiert. bis jetzt ;-)
derzeit ist echt ruhe *bibberundhoffdaseserstmalsobleibt*
bei solchen Kindern ist es ganz wichtig klar zu bleiben
Jepp, das war hier auch so ein Punkt. Ich habe die Tendenz, viel zu sehr rumzueiern, nicht, weil ich mich vor klaren Ansagen fürchte, sondern sozusagen aus Rücksicht auf ihn. Also zu sagen: "Nein, eigentlich nicht so gerne." oder "Hm, vielleicht lieber nicht." Damit kann er einfach nix anfangen. Weil es irgendwie "Ja" ist aber irgendwie auch "Nein". Und ganz schlimm: wenn ich dann, weil er es eben nicht verstehen KANN, was ich eigentlich genau meine, ironisch werde. "Ja klar, schmeiss das ruhig runter. Was solls." DAS versuche ich wirklich so weit wie möglich sein zu lassen und stattdessen klar zu formulieren: ich will das nicht und evtl. - je nach dem wie empfänglich er ist - auch eine Begründung dazu zu geben! Dann weiss er, was Sache ist und ich verhasple mich nicht in meinen ganzen schwammigen Aussagen.
Sorry, noch mal kurz:
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!
Ich hab mich gerade eingeschlossen, damit die Kinder sich nicht auf mir kloppen! Ich werde wahnsinnig!
Gestern hatten wir einen superschönen Tag. Johan ist gutgelaunt aufgewacht, Luise hat noch geschlafen, ich hab ihm schön vorgelesen, wir haben alle zusammen gemütlich gefrühstückt, sind in den Garten gegangen, die Kinder haben gut zusammen gespielt und sich nicht gestritten, Mittagessen, anschließend hab ich mit den Kindern einen Ausflug gemacht, damit mein Mann arbeiten kann. Und es ist alles hervorragend gelaufen, wir waren alle bester Laune und ich dachte: Ist doch alles in Butter!
Heute morgen wache ich davon auf, dass Johan in unser Schlafzimmer gestürmt kommt und brüllt, dass wir aufstehen sollen :eek01: Seitdem Dauergejammere und Gebrülle. Ich halts im Kopf nicht aus! Eigentlich hatte ich mir gestern vorgenommen mit den Kindern zum Wandergottesdienst zu gehen (Pfingstmontag wird immer von einer Kirche der Gemeinde zur anderen gewandert), aber mit so einem Kind mach ich das nicht. Und ich hatte mich so drauf gefreut :sad:
Ich bin mir heute eigentlich sicher, dass er gerade einfach solche Tage hat. Ich glaube auch nicht, dass ich es persönlich nehme, aber das Dauergejammere kann ich einfach kaum ertragen, weil es wirklich schon so ein Klingeln auf dem Ohr ist. Ich bin dann einfach genervt!
Vorgestern hatten wir das z.B. so:
Wir sitzen im Auto. Johan: "Ich hab Durst!" Ich: "Ich hab jetzt nichts zu trinken, wir sind gleich zu Hause!" Johan: "Ich hab aber Durst, gib mir etwas zu trinken!" Ich: "Ich hab nichts!" Johan: .......
... Ihr kennt das, das geht immer so weiter...
Johan: "Wenn Du mir jetzt nichts zu trinken gibst, schnall ich mich ab!"
Ich: "Wenn Du Dich abschnallst, halten wir an und fahren nicht weiter, dann dauert es noch länger, bis Du etwas trinken willst!"
Johan: "Ich schnall mich jetzt trotzdem ab!"
Ich (weil ich vermeiden will, dass wir anhalten, weil Luise auch schon knatschig ist und wir dann zwei brüllende Kinder haben): "Dann können wir mit Dir nicht mehr Auto fahren. Dann können wir aber ja auch nicht zum Opa fahren, denn da müssen wir ja mit dem Auto hin."
... Pause ...
Johan: "Ich will jetzt zum Opa fahren!" .... endlos weiterzuführen ....
Hängt noch mindestens 2 Schleifen hinten dran...
9.20 Uhr. Soll ich es wagen, zum Wandergottesdienst zu gehen? Zu Hause mit diesem Kind herumhängen ist auch nicht besser, ich will mich aber auch nicht schämen müssen. Ich bin unentschlossen.
Geh und schämen wegen einem Kind musst du dich nicht, der istnur anstrengend, das ist nicht schlimm. Und wenn du jetzt zuhausebleibst und du verzichtest auf was, was dir wichtig ist, das macht den Frust nur größer. So Tage sind nervig aber zuhause ist alles nur noch nerviger finde ich und außerdem merke ich, dass ich, wenn ich unter Leuten bin, viel entspannter und nicht so pampig zu Paola bin, wenn die mal so ein Tag hat und das tut dann auch den Kindern gut.
Meist ist es ja auch vorbei mit dem Spuk, wenn man unter Leute ist. Finde ich oft.
Zuhause wird rumgejammert und rumgezickt was das Zeug hält, man hat quasi das Ticket zum Mond schon für beide bezahlt, aber sobald man unter Leute ist, sinds die liebsten Kinder überhaupt.
Erzähl mal, wie es war. Wandergottesdienst hört sich schön an...bei dem Wetter! :sunny:
Vermutlich ist die Entscheidung schon längst gefallen, aber ich finde du solltest zum Wandergottesdienst gehen. Es kann gut sein, dass ihm die Ablenkung gut tut und dadurch alles entspannter wird. Und wenn seine Stimmung trotzdem so schlecht bleibt, dann schäme dich nicht für ihn. Er ist ein Kind, er benimmt sich für sein Alter ganz normal, das ist nichts wofür du dich schämen müsstest. Wer da kein Verständnis für hat hat einfach keine Ahnung. Und hallo, du willst zu einem Gottesdienst, das sind also Christen, da wird doch hoffentlich keiner mit dem Finger auf dich zeigen, ansonsten haben die gehörig von ihrem Glauben was nicht verstanden ;-)
Wir sitzen im Auto. Johan: "Ich hab Durst!" Ich: "Ich hab jetzt nichts zu trinken, wir sind gleich zu Hause!" Johan: "Ich hab aber Durst, gib mir etwas zu trinken!" Ich: "Ich hab nichts!" Johan: .......
... Ihr kennt das, das geht immer so weiter...
Johan: "Wenn Du mir jetzt nichts zu trinken gibst, schnall ich mich ab!"
Ich: "Wenn Du Dich abschnallst, halten wir an und fahren nicht weiter, dann dauert es noch länger, bis Du etwas trinken willst!"
Johan: "Ich schnall mich jetzt trotzdem ab!"
Ich (weil ich vermeiden will, dass wir anhalten, weil Luise auch schon knatschig ist und wir dann zwei brüllende Kinder haben): "Dann können wir mit Dir nicht mehr Auto fahren. Dann können wir aber ja auch nicht zum Opa fahren, denn da müssen wir ja mit dem Auto hin."
... Pause ...
Johan: "Ich will jetzt zum Opa fahren!" .... endlos weiterzuführen ....
Oh ja, solche Dialoge kenne ich auch zur Genüge. Und ich verstricke mich auch oft in dieses "ich habe aber jetzt nichts zu trinken hier" und dann schaukelt sich das total hoch, weil ich richtig aggressiv werde von der endlosen Litanei.
An besseren Tagen schaffe ich es ruhig zu bleiben und eben wirklich auf den Wunsch meiner Tochter einzugehen. Da geht das dann eher so:
Jolanda: ich habe Durst
ich: ich habe nichts zu trinken hier, du kannst gleich zu Hause trinken
Jolanda: ich muss aber jetzt sofort trinken
ich: du hast großen Durst und willst jetzt sofort trinken
Jolanda: ich muss ganz dringend trinken
ich: du kannst den Durst schon kaum noch aushalten und findest es ganz doof, dass ich nichts zu trinken hier habe
ich versuche mich also im "aktiven zuhören". Ist oft gar nicht so einfach, aber manchmal klappt es dann doch. Und ich merke wie sich Jolanda dadurch ernst genommen fühlt und sich eben auch nicht so reinsteigert. Das Gespräch entwickelt sich dann manchmal so, dass wir gemeinsam überlegen was sie zuhause dann trinken will und ich beschreibe ihr haarklein wie ich die Tür aufschließe alles bis auf Cosmo fallen lasse, sie mit Schuhen ins Haus laufen darf und wir ganz schnell zum Tisch stürzen und ihr sofort was eingießen. Oder sie bleibt von ihrem Durst geschwächt am Gartentor liegen und ich flitze alleine rein hole eine Flasche und rette sie damit.
Ich glaube oft ist die Krux einfach, dass die Kinder nicht immer wieder hören wollen warum etwas nicht geht. Ihr Wunsch besteht ja weiterhin und sie sind einfach noch nicht in der Lage zurück zu stecken und dann eben zu warten. Da hilft es ihnen ihren Wunsch zu bestätigen und ihnen auch klar zu sagen, dass es ok ist, dass sie ungeduldig sind und wütend und was noch alles. Aber natürlich sage ich zwischendurch auch, dass ich das Wasser jetzt nicht herbei zaubern kann. In letzter Zeit habe ich es auch schon manchmal versucht, habe mich theatralisch hingestellt und einen Abrakadabra-Zauberspruch aufgesagt und dann blöd geguckt weil nichts passiert ist. Dann konnten wir uns gemeinsam ärgern, dass der Zauberspruch nicht funktioniert hat.
Na ja, das sind die guten Tage von mir, leider schaffe ich das auch nicht immer. Wenn ich selber müde bin, der Fuß weh tut, Cosmo für Müdigkeit brüllt, Mirco mir irgendeine tolle Geschichte erzählen will und Jolanda dann anfängt nach Wasser zu schreien, dann schaffe ich das auch nicht so :oops:
wenn bei uns unterwegs das gejammer losgeht, stelle ich mich sofort auf seine seite:"ich hab so durst!" "mensch, ich auch!" "ich muss sofort was trinken!" "oh ja, ich auch, mir ist schon ganz schlecht. wir schaffen das bis zuhause!" "ok..."
"ich will jetzt dass wir da sind!!!" "ich auch. ich find die fahrerei auch doof und langweilig..." und so weiter. dann ist meistens ruhe. ;-)
wenn bei uns unterwegs das gejammer losgeht, stelle ich mich sofort auf seine seite:"ich hab so durst!" "mensch, ich auch!" "ich muss sofort was trinken!" "oh ja, ich auch, mir ist schon ganz schlecht. wir schaffen das bis zuhause!" "ok..."
"ich will jetzt dass wir da sind!!!" "ich auch. ich find die fahrerei auch doof und langweilig..." und so weiter. dann ist meistens ruhe. ;-)
Ich krieg dann zu hören "Mama, Du bist doof." :roll: Aber Ruhe ist dann, das stimmt. ;-)
@eowyn: die Beispiele von den guten Tagen find ich richtig Klasse! Mal sehen, ob ich das auch ab und zu hinbekomme. Heute war nämlich ein ganz ganz schlechter Tag, und ich WILL das nicht mehr...
@tina: das ist auch eine gute Idee. Jammern kann ich gut , da mach ich dann einfach beim Zwerg mit.
LG von Happiness, die jetzt gar nichts Sinnvolles beitragen konnte :cool: .
Ich hatte mich schließlich aus dem Kinderzimmer gewagt :oops: weil es draußen so schön ruhig war und wollte eigentlich mit den Kindern zum Wandergottesdienst gehen, aber da hatten mein Mann und Johan schon beschlossen, etwas alleine zu unternehmen. Super Idee! Ich wollte mit Luise zum Wandergottesdienst. Dann hat Luise sich aber nicht zur Mitarbeit bereiterklärt und die Zeit war ja schon knapp, so dass wir es nicht mehr geschafft haben :flaming01: Also haben wir beschlossen, etwas zu viert zu unternehmen. Eigentlich wollten wir nach Hamm in den Maximilianpark, aber unterwegs haben wir alle Hunger bekommen und sind essen gegangen und das hat so lange gedauert und war so schön dort, dass wir dort spazieren gegangen sind. Die ganze Unternehmung war schön, die Rückfahrt war total ätzend (Provokation bis zum Gehtnichtmehr) und hier zu Hause war es auch blöd, aber insgesamt war der Tag besser als erwartet.
Ich wollte übrigens noch mal klarstellen, dass ich mich nicht für Johan geschämt hätte beim Wandergottesdienst, sondern ich hatte die Befürchtung, dass es einfach nur nervig wird, ich enttäuscht bin und dann selbst noch blöd reagiere und DAS wäre mir peinlich gewesen. Ich kann Wutanfälle in der Öffentlichkeit durchaus aushalten, auch wenn ich nicht besonders scharf drauf bin, besonders auf solche mit Gewaltausbrüchen :roll:
Ich muss sagen, dass ich die alternativen Reaktionen auf Jammerei durchaus schon ausprobiert habe, sie aber meistens nur kurzfristig geholfen haben. Das Mitjammern z.B. war eine Zeit lang echt DIE Taktik hier, ich war sehr stolz darauf ;-) Besonders wenn ich dann Johan angemeckert hab "Gib mir was zu trinken!" hat er sich meistens kaputt gelacht und hat genau die Sätze abgespult, die ich sonst immer sage. Aber irgendwann hat er angefangen, mich nur noch anzuschreien: "Nein, Du bist die Mama, Du musst mir was zu trinken geben" und dann hat er sich nur noch mehr aufgeregt. Damit hab ich das dann also wieder aufgegeben. Ähnliches gilt für das Aussprechen seiner Gefühle: Ihn macht das meistens erst recht wütend. Ich hab das heute noch mal ausprobiert und es hat wirklich das Gegenteil bewirkt.
Ich merke aber tatsächlich, dass ich im Moment herumeiere und nicht weiß, welche Taktik ich für längere Zeit ausprobieren soll. Vorhin hatte er wieder so eine blöde Agressivitätsphase und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten soll:
- weggehen (dann widmet er sich meistens Luise und die wollte nun ja nicht weggehen, außerdem kommt er dann meistens hinterher und ich hab nur die Wahl, entweder "Fangen" zu spielen oder mich irgendwo einzuschließen
- ihn stattdessen bei jedem Kneifen oder Kratzen abzuknutschen (hab ich eine halbe Stunde lang durchgehalten und Luise hat mir geholfen, aber dann hatten wir keine Lust mehr und Johan hat weitergemacht...)
- ihn einfach nur festhalten (kann sich auch eine Ewigkeit hinziehen)
- ablenken (sehr schwierig und es geht halt sofort weiter, sobald ich selbst nur ein kleines bisschen durch Luise abgelenkt bin)
- böse werden (hilft gar nicht ;-))
Er ist aber gerade auch in der "Ich bin der stärkste und ich bin der Bestimmer"-Phase und behauptet felsenfest, dass Kinder und Könige die Bestimmer sind ;-) Ich bin halt schon unsicher, wie ich am besten drauf reagiere. Ignoriere ich es besser oder hat er gerade einfach das Bedürfnis, geführt zu werden und fordert geradezu heraus, dass ich ihn spüren lasse, wer hier das Sagen hat?
Ich hoffe ja, dass morgen wieder ein guter Tag kommt. Außerdem ist morgen wieder Kindergarten, ich freu mich drauf :oops:
Johan hatte vorletzte Nacht aber auch schlimme Wachstumsschmerzen, ich fürchte, das ist auch ein Grund für das momentane Drama. Vor allem dass er direkt heute Morgen schon brüllend aufgestanden ist, ist für mich ein Hinweis, dass er im Moment wirklich Schieflage hat. Ich musste ihm vorhin direkt mal "Lotta zieht um" vorlesen.
Ich glaub, ich koch uns morgen zum Frühstück mal nen Melissentee...
Vielen Dank für Eure Ratschläge und Euer Mitgefühl. Ich bügle gerade ziemlich viele Ratschläge ab, ist mein Eindruck. Ich hab tatsächlich ganz viel schon ausprobiert, andererseits ist es bestimmt wichtig, manche Taktiken von Zeit zu Zeit mal wieder auszuprobieren, die Reaktionen ändern sich ja auch immer mal wieder. Ich muss noch mal in mich gehen, welche Taktik ich noch mal konsequenter und für längere Zeit ausprobieren will...
Ich musste jetzt noch mal googeln, weil ich da sowas mit Testosteron im Kopf hatte.
Um den 4. Geburtstag herum verdoppelt sich der Testosteronspiegel bei Jungs, wusstet Ihr das? Kein Wunder, dass die so drauf sind :scratch.: Mit 5 Jahren sinkt er dann wieder um 50% ab und sie werden wieder ruhiger. Und ich will jetzt von Euch nichts Gegenteiliges hören, alles klar? ;-)
edit: Und gerade hab ich noch herausgefunden, dass Hopfen den Testosteronspiegel senkt ;-)
Jep, jetzt wo du es sagst, das hab ich schon mal gelesen, vor vielen, vielen Jahren, als meine Jungs klein waren. Stand in irgendnem Jungsbuch. Und der vierjährige Sohn von meiner Freundin war in dem Alter auch so und meine Freundin hatte mir das auch gesagt. Nur das mit dem Hopfen ist ja doof...
edit: Hab einfach nur nach Testosteron und 4. Geburtstag gegoogelt, da gibts eine Zusammenfassung bei der Eltern. Aber zwischen 4 und 9 Jahren gibts da nichts ;-)
ich hab hier ein buch, in dem das mit der verdoppelung des testosteronspiegels auch drin steht. ziemlich genau um den 4. geburtstag herum. die kerlchen gewöhnen sich so mit schuleintrittsalter daran, dann wirds wohl was das betrifft etwas ruhiger. sonst hätten die lehrer/innne auch alle nase lang einen erstklässler schreiend am boden liegen *lach*
Vielen Dank für Eure Ratschläge und Euer Mitgefühl. Ich bügle gerade ziemlich viele Ratschläge ab, ist mein Eindruck. Ich hab tatsächlich ganz viel schon ausprobiert, andererseits ist es bestimmt wichtig, manche Taktiken von Zeit zu Zeit mal wieder auszuprobieren, die Reaktionen ändern sich ja auch immer mal wieder. Ich muss noch mal in mich gehen, welche Taktik ich noch mal konsequenter und für längere Zeit ausprobieren will...
Hierzu nur kurz: Ich finde es wichtig, dass man nicht zu viel ausprobiert. Oft brauchen die Kinder einfach eine Weile, bis sie sich daran gewöhnt haben, das Mama halt jetzt soundso reagiert, bzw. zu viele Wechsel verwirren oftmals nur. Wichtig finde ich auch, dass Du für Dich rausfindest, bei welcher "Taktik" Du Dich am Wohlsten fühlst, und die dann auch durchziehst.
Z.B. schriebst Du vorhin, dass Du die Konsequenz "WEnn Du Dich abschnallst, halten wir an" angedroht hast - hattest aber selbst gar keine Lust, anzuhalten. Also hast Du abgeändert in "dann fahren wir nicht zu Opa" - na, wat nu? Verstehst Du, was ich meine? Die Konsequenz androhen ändert noch kein Verhalten - im Gegenteil, sie provoziert erstmal, auszuprobieren, ob die Konsequenz denn wirklich folgt. Erst, wenn das (mehrmals ;-)) passiert ist, kann ein Kind lernen "Oh, das mach ich besser nicht, weil dann passiert dasunddas".
Mir passiert das auch oft, dass ich Konsequenzen androhe, die ich gar nicht durchziehen kann/will - und ich ärgere mich immer wieder darüber, weil es natürlich gar nichts bringt ;-).
Ja, das war mir beim Schreiben auch aufgefallen, das war auf jeden Fall ungünstig. Und vor allem haben wir dann später tatsächlich angehalten, weil mein Mann so einfach nicht mehr fahren konnte :scratch.:
Aber immerhin konnten wir danach wieder vernünftig fahren.
Ich wollte mal schreiben, dass ich es im Moment echt wesentlich besser finde. Johan macht zwar trotzdem noch oft richtig blöde Sachen, bei denen ich eigentlich davon ausgehen würde, dass er weiß, dass das Mist ist, aber es hat lange keine so schlimmen Ausfälle mehr gegeben. Wir haben auch festgestellt, dass er gerade wirklich mit aller Gewalt groß werden will und räumen ihm immer wieder kleine "Abenteuer" ein, die er bestehen darf. Ich bin ganz fürchterlich stolz auf ihn :oops:
Er geht jetzt z.B. samstags alleine auf den Wochenmarkt und kauft dort ein. Man muss dazu sagen, dass der Markt direkt unter unserem Schlafzimmerfenster ist, er muss also nur aus dem 3. Stock runter, einmal ums Haus, ohne eine Straße zu überqueren und dann können wir ihn vom Schlafzimmerfenster beobachten. Letzte Woche hat er ein Schälchen Erdbeeren, eine Waffel, 4 Äpfel und Mozzarellabällchen in Honig-Senfsoße gekauft ;-)
Er war auch schon einmal alleine in der Pommesbude (direkte Nachbarn, auch dafür muss er keine Straße überqueren).
Auf dem Spielplatz steht bei uns so ein riesiges Seil-Klettergerüst, das richtig hoch ist. Letzte Woche hat er es zum ersten Mal geschafft, bis ganz oben zu klettern. Ich hätte fast einen Herzklabaster bekommen, wie er da ganz oben stand und sich nur noch an einem einzigen Seil festhalten konnte :shock: Aber er ist supergut wieder runtergekommen und hat den ganzen Tag nur noch gestrahlt.
Wir sind gerade bei meinem Vater (der an einem See wohnt) und heute wollte Johan unbedingt alleine mit dem Ruderboot rausfahren. Wir haben zwar ein Band ans Ruderboot gebunden, aber ich war trotzdem fürchterlich stolz, wie gut er schon rudern kann. Nur das manövrieren war natürlich etwas schwierig.
Er kann auch plötzlich pfeifen und schon ganz gut mit Messer und Gabel essen.
Hab ich erwähnt, dass ich sehr stolz bin? :oops:
:happy273:
Vieles, was Du schreibst, kommt mir bekannt vor - Joelle ist auch so ein Typ, die am liebsten alles alleine machen möchte, und ganz stolz ist, wenn man ihr was zutraut. Und wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat, ist sie ganz ehrzeizig und erreicht ihr Ziel meist auch relativ schnell (pfeifen, schnipsen, Schleife binden, etc.).
Die Möglichkeit mit dem Wochenmarkt ist natürlich genial - so was haben wir hier leider nicht! Für das nächste erreichbare Geschäft (Metzgerei und Bäckerei) muss sie 2 stark befahrene Straßen überqueren - das geht natürlich noch nicht alleine. Aber sie darf alleine rein und bestellen/bezahlen. Jetzt, wo Du es schreibst, fällt's mir auch auf: In Situationen, wo Joelle eine Aufgabe hat (also, eine richtige Aufgabe für "Große"), hatten wir noch nie Stress ... vielleicht ist es hilfreich, noch mehr solcher kleinen Abenteuer für die großen kleinen zu finden!! :fungif52:
Ja, ich glaub, ich muss mir auch noch ein paar Sachen einfallen lassen. Ich hab noch vergessen, dass er jetzt auf dem Weg zum Kindergarten auf der anderen Straßenseite fahren darf. Er muss dafür eine große Straße mit Ampel allein überqueren. Er macht das aber echt gut und ist sehr umsichtig.
Wenn er so weitermacht, holt er in einem Jahr die Brötchen zum Frühstück :fungif52:
Ich finds echt wahnsinnig, wie groß er jetzt ist. Schreib doch mal, wenn Dir noch was einfällt, vielleicht ist das ja für Johan auch schon etwas.
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Kommentare
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1. Johan will sich unbedingt selbst anziehen, tut es aber nicht (vielleicht sollte ich ihn zwingen, sich anzuziehen zu lassen ;-))
2. Ich hab noch tausend andere Dinge zu tun (weil die beiden mich überredet haben, das 20. Buch vorzulesen, obwohl eigentlich keine Zeit mehr war oder weil ich eine halbe Stunde hinter Luise herrenne, weil die sich nicht anziehen lässt)
3. Johan hampelt beim Anziehen lassen so viel herum, dass ich ihm androhe, dass er sich selbst anziehen muss, wenn er damit nicht aufhört. Selbst schuld, könnte man sagen ;-) Aber andererseits kann ich die Trödelzeit für mich immer noch eher sinnvoll nutzen als die Rumhampelzeit.
Beim Kinderturnen nervt es mich z.B. auch total, wenn ich ihn umziehen muss. Das läuft dann nämlich so:
Ich ziehe Luise aus und an, währenddessen will Johan ununterbrochen irgendetwas von mir oder labert mir ein Schnitzel an die Backe. Dann ziehe ich Johan aus und an, währenddessen läuft Luise weg oder schiebt den Buggy auf die Treppe zu. Dann ziehe ich meine Schuhe aus und packe mein Zeug zusammen, währenddessen will Johan irgendetwas von mir UND Luise schiebt den Buggy auf die Treppe zu. Als wir fertig sind, könnte ich eigentlich auch direkt nach Hause gehen, denn ich hab mein Schwitzsoll bereits erreicht!
Währenddessen auf der Nachbarbank: Johans beste Freundin zieht sich selbst aus, ihre Mutter zieht ihre Schuhe aus und packt ihr Zeug zusammen. Als sie fertig sind, hat ihre Mutter kein Schnitzel an der Backe und sie sieht so frisch und gut gelaunt aus wie eh und je. Und sagt jetzt nicht, dass sie dafür ihr Schwitzsoll nicht erreicht hat und deswegen noch turnen muss, denn turnen muss ich auch trotzdem! ;-)
202
a) im Schuhladen...wir suchen neue Halbschuhe für Natalie. Natalie zieht gefühlte 50 Paar aus dem Regal in vier verschiedenen Größen (logisch sie guckt nur nach dem Aussehen und kann ja auch noch keine Zahlen lesen)...ich versuche, ihr währenddessen die mir geeigneten 3 Paar schmackhaft zu machen...wir sind nach 40 Minuten ohne Schuhe aus dem Laden. Die, die mir gefallen haben, fanden keine Gnade, die, die ihr gefallen haben, waren nicht ihre Größe oder mir zu teuer (EUR 64,-- aufwärts noeee!).
b) anschließend beim Supermarkt: Natalie nörgelt an allem herum, sie muss in den Wagen mit dem Kinderautoteil sitzen (ich kann das nicht leiden, erstens zu sperrig, zweitens schwer zu schieben, drittens steigt sie alle zwei Meter aus und ein...), dann läuft sie los und packt ein, was ihr gefällt, obwohl ich ihr mindestens schon ...mal erklärt habe, dass sie mich vorher fragen soll bitte, weil wir nicht so viel brauchen und auch nicht so viel Geld da ist. Gut, habe gerade einen Kompromiss geschlossen, da steigt Madame kurz vor der Kasse aus und will partout ein Paar Zaubersocken (Stoppersocken mit Sterne drauf und Büchlein dabei, ok. akzeptiert für EUR 2,99, das Büchle kostet in der Größe ja auch schon EUR 1,--), dann ein Lego-Päckchen für EUR 2,99...ok., aber jetzt ist Schluss...nee, sie steigt wieder in den Wagen ein und schnappt sich ein Heft mit Aufklebern (sie ist momentan verrückt nach Aufklebern und manchmal kaufe ich dann ein Heft für 60 ct und sie ist glücklich)...aber sie soll halt fragen...ich natürlich protestiert, sie heult los...war ja klar...der Supergau kam dann vor der Kasse, ich hole noch einen Schokoosterhasen und sage ihr, der ist für Papa, den schenken wir ihm zu Ostern...sie will natürlich auch einen, packt den und will anfangen auszupacken. Dann reichte es mir, ich sagte in normalem Ton NEIN und packte den Hasen wieder in den Wagen bzw. aufs Band...boahhh, Riesengeheule und zwar nicht nur an der Kasse, sondern die ganze Heimfahrt (ca. 15 Minuten lang)...zuhause fiel mir dann ein, dass ich ihr einfach hätte einen kleinen Schokohasen mitnehmen können, aber ich hatte ja schon die Socken, das Heft und das Lego-Männchen für sie und sie muss es halt mal lernen...
LG!
2,721
puh, du ist aber großzügig, ich hätte ihr max eines zur Auswahl gegeben (Hase Socke oder Lego)...
Julla:
Das ist ein super Schutzmechanismus, den sich unser Gehirn da ausgedacht hat: bei intensiver monotoner Dauerbeschallung hört man manche Dinge einfach nicht mehr :happy273: Sei es das nervtötende Ticken der Pendeluhr von Oma oder eben solchen Palaver. Zudem bin ich durch eine heftige Schule gegangen, wenn mein Vater abends alleine auf der Couch gesessen und dabei schon ein Bier getrunken hatte, wurde er gerne redselig. V.a. schwelgte er in seinen Erinnerungen und da war er vornehmlich ein toller Hecht ;-) . Und alle, die es wagten nach 23h noch ins Wohnzimmer zu laufen, kamen vor 1h nachts nicht mehr raus, natürlich mit dem ultimativen blutigen Ohr :eek01: Ich habe schon recht bald gelernt, immer an der rechten Stelle mit dem Kopf zu nicken und konnte auch ungemein aufmerksam ihn anschauen, habe aber wirklich NICHTS mitbekommen :scratch.: Dies kommt nun bei der Dauerbeschallung meines SOhnes leider all zu oft zum Einsatz :oops: reiner Selbstschutz sag ich mir
5,464
7,740
Und das Beste ist - ich war jetzt auf dem Elternsprechtag im Kindergarten und kriege da zu hören, wie vorbildlich sich Joelle dort verhält. Sie kann sich ewig lange konzentrieren, trödelt nie rum, hilft sogar noch anderen beim Anziehen .... gut, sie quasselt auch dort ununterbrochen, aber hört dabei dann nicht auf sich zu bewegen, wie zu Hause ;-)
Ich war echt unschlüssig, ob ich mich freuen soll oder nicht (weil's eben bei mir nicht klappt), aber hab mich dann fürs Freuen entschieden - ist doch super, dass sie's zumindest bei anderen kann ;-)
Ich helfe ich übrigens nicht, wenn sie sich irgendwo umziehen soll ... das würde ihr nur noch mehr Auftrieb geben, zu trödeln, wenn sie wüsste, dass ich ihr die Arbeit irgendwann abnehme. Mittlerweile mache ich es morgens oft so, dass ich nach ein paar Minuten schon mal langsam anfange, Richtung Tür zu gehen - dann geht's auf einmal alles super-schnell ;-)
Solche Situationen in Geschäften hatten wir eigentlich noch nie ... meistens wird vorher schon verhandelt, ob sie sich was aussuchen darf oder nicht, bzw. wenn sie im Geschäft etwas sieht und mich fragt, darf sie auch manchmal ... wenn's mehrere Sachen sind, muss sie sich aber immer entscheiden. Was ich nur grundsätzlich gar nicht mache, ist, irgendwas von den Süßigkeiten an der Kasse kaufen - quasi als Vorsichtsmaßnahme, damit sie sich das gar nicht erst angewöhnen (und ich dann jedes Mal Theater habe) ;-) Wenn's was gibt, dann während des Einkaufens schon.
5,464
Ja, das gibts bei uns auch nicht. Johan darf aber fast jedes Mal in die Süßigkeitenecke und sich eine Tüte irgendetwas aussuchen. Ein Teil aus der Tüte bekommt er sofort, der Rest kommt zu Hause in die Süßigkeitenkiste, aus der er sich jeden Tag etwas aussuchen darf. Das klappt eigentlich vorbildlich, muss ich sagen.
202
Na ja, die Stoppersocken brauchte sie eh und das Büchlein hatten wir als Gute-Nacht-Geschichte, das fand ich jetzt nicht soo großzügig. Das Lego-Teil hätte nicht sein müssen, aber ich gebe zu, dass ich nach 8h Bürostress auch mal Ruhe haben wollte. Vielleicht wäre es besser gewesen, ihr das zu verbieten, aber sie protestierte im Moment gegen ziemlich alles (wie viele andere Kinder auch hier) und was mich eher erschüttert sind dann 10 Minuten andauernde Heulerei wegen Kleinigkeiten.
Süßigkeiten gibt es bei uns nicht beim Einkaunf, maximal darf sie sich Joghurt aussuchen oder beim Bäcker ein Rosinenbrötchen. Lollis und Bonbons habe ich nicht im Haus und will ich auch gar nicht geben...aber eher, weil ich das nicht anfangen mag.
LG!
59,500
In folgendem Ton gehen momentan ALLE unsere "Gespräche" ab:
"Mama, Du sollst mir helfen!" (kein Bitte, keine Ansage, was ich denn helfen soll)
"Ich will jetzt aber einen Lutscher!"
"Das ärgert mich, das ist sooo doof!" (sie kriegt die Playmobil Mama nicht an den Kinderwagen gefrickelt und pfeffert die ganzen Sachen durch die Küche, dann verschränkt sie die Arme, Kopf runter, Kinn auf die Brust)
Keine Bitte von mir wird mit "Ok, ich mach das " quittiert, ALLES wird verneint und an allem wird gemöppert.
Aber anziehen, das tut sie selbst, aber sie kriegt die Krise, wenn sie die Socken nicht richtig anbekommt.
Dann noch:
"Die Lotte ist sooo doof, die haut mich immer und zieht mich immer an den Haaren. Ich will lieber keine kleine Schwester haben, ich will lieber alleine sein." Jede Bemerkung meinerseits, dass ihr dann ziemlich langweilig wäre, wird überhört.
3,896
Kevin würde vermutlich auch erst mal nein sagen, wenn ich sage "du bekommst jetzt 5 Schachteln Smarties"....der hört schon gar nicht mehr zu, erst mal NEIN. Puh.
3,047
3,896
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202
Nur Gejammere: "Ich kann das nicht..buhuuuu..." "Mama, mir tut der Fuß/der Kopf/der Bauch/...weh..." "Ich will jetzt aber..." und eine Minute später "Nein, das will ich nicht, ich will..."...
Diskussionen und Erklärungen sind nutzlos. Zwischendrin gibt es mal eine halbe Stunde friedliches Vorsichhinwerkeln (Wassergraben im Garten bauen während Mama Primel und Co. einpflanzt bzw. Schnipseln und Kleben mit Papierresten, Folienresten auf dem Wohnzimmertisch), hach wie schön...doof nur, dass ich dann meist auch Etwas tun muss (wie gestern online überweisen und/oder kochen)...
Morgen Vormittag will mein Mann mit ihr zur Modellbahnausstellung und ich hoffe, es bleibt dabei...ich brauche Auszeit ...von Beiden :oops:
LG!
3,602
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2,721
haha, das erinnert mich an einen Dialog mit Marek:
Marek: warum ess ich das?
Ich: ich nehm an, weil es dir schmeckt!?
Marek: warum schmeckt mir das?
Ich: :traurig41: :scratch.: Fasle irgendwas von Synpsen im Gehirn, Neurotransmittern, Hormonen blablubb
Marek: lachen10.gif
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Ich finde mich Johan gegenüber oft so ungerecht und nehme mir vor, dass am nächsten Tag alles besser wird, aber er treibt mich einfach zur Weißglut. Die beiden streiten sich auch echt nur! Es ist schon so weit, dass ich sie zu möglichst unterschiedlichen Zeiten ins Bett bringe, damit es zu Hause wenig Zeiten gibt, zu denen beide wach sind :eek01: Gerade haben wir eine Stunde Gebrüll hinter uns, weil Johan unbedingt den Rest Nudeln aus der Schüssel auf seinen Teller häufen wollte, obwohl es viel zu viel und sowieso schon die dritte Portion war. Statt einfach mal mit dem Essen anzufangen, hat er lieber gebrüllt :flaming01:
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Was macht Ihr denn in solchen Situationen? Oder habt Ihr sowas gar nicht?
Ich frag mich ja schon, ob das noch normal ist :sad:
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"Müsli ist leider alle, aber Du kannst xy haben."
"Ich will aber Müüüüüüüsli".
"Müsli ist leider alle, aber Du kannst xy haben."
etc. pp.
Dadurch bin ich sozusagen eigentlich nicht emotional involviert und so bleibt das Level verhältnismässig tief..! Wenn ich anfange zu argumentieren, sind wir beide verloren..!
Wenn er was rumschmeissen will oder kaputtmachen will, dann kann er das machen, so lange es seine Sachen sind. Meine werden nicht herumbefördert..! Aber ich glaube, das geht jetzt noch, weil er einfach auch noch jünger ist. Dein Sohn wird wahrscheinlich schon sehr gut raushaben, was auf gar keinen Fall geht. Das fängt bei uns erst so langsam an..!
So oder so finde ich Johan(n)s Verhalten nicht komisch, auf jeden Fall kommt mir das doch recht normal vor. Die Energie muss ja irgendwo hin ;-)
7,740
Freiwillig geht sie dann zwar nicht hoch; ich muss sie dann hochtragen (und oft auch noch mehrmals wieder ins Zimmer zurück stellen und die Türe zu machen - dabei bleibe ich dann auch nicht immer ganz ruhig :oops: ), aber es dauert nie länger als 3-4 Minuten, bis sie ganz kleinlaut wieder runter kommt und kuscheln möchte. Danach ist es dann auch möglich, mit ihr zu reden.
Mehr fällt mir leider auch momentan nicht ein - wir hatten bis vor ein paar Monaten ein paar Mal (ich erinnere mich bewusst an 3-4 Mal, wo es ganz schlimm war) Wutanfälle, aber seitdem ist (momentan *toi*toi*toi*) Ruhe. Das heißt nicht, dass sie nicht motzt und quengelt ;-) - aber eben in erträglichem Maße und sie bleibt diskussionsbereit und macht nicht völlig dicht.
3,047
5,464
Monoton die Ansage zu wiederholen, das hatte ich mir auch schon mal als Taktik zurechtgelegt und das hat eine ganze Weile gut funktioniert, aber im Moment hab ich manchmal das Gefühl, dass es ihn nur noch mehr aufregt. Vielleicht muss ich da aber auch noch mal in mich gehen, ob ich das wirklich noch konsequent genug mache, denn im Moment regt es mich dann schon oft auf, wenn er immer wieder damit rumnervt, weil ich oft das Gefühl hab, dass er inzwischen doch vernünftig genug ist, das zu verstehen. Aber eigentlich ist er natürlich schon noch klein.
In sein Zimmer schicken lässt Johan sich leider gar nicht. Und auch wenn ich ihn hintrage, kommt er sofort wieder raus und das Spiel lässt sich auch endlos wiederholen. Der Grund dafür, dass ich ihn nun 2mal eingesperrt hab :oops: Vorhin bin ich dann zu ihm gegangen, als er ruhiger geworden ist und hab mich zu ihm ins Bett gelegt. Er ist kurz darauf eingeschlafen. Aber mir gefällt das trotzdem nicht und ich will nicht, dass das hier zum Standard wird. Ich weiß mir nur gerade nicht anders zu helfen :sad: Kann doch nicht sein, dass er uns hier die Bude in Trümmer schlägt. :scratch.:
2,833
Luca ist zwar schon 6, aber da wird das dann auch kräftemäßig noch schlimmer wenn er so richtig in Rage ist.
Ich will jetzt hier nicht die ganze Geschichte erzählen, aber wir waren inzwischen auch schon bei einem Psychologen, unter anderem weil der Kindergarten Druck gemacht hat.
Der hat zu mir was glaub ich ganz wichtiges gesagt: bei solchen Kindern ist es ganz wichtig klar zu bleiben.
Darunter konnte ich mir erst mal nichts vorstellen, aber mit ein bisschen drauf achten komm ich momentan in schwierigen Situationen oft schon ran an das Gefühl klar zu sein. Was Guni beschrieben hat ist schon ein großer Teil davon, nämlich die ganze Sache nicht so an sich ranzulassen. Ich habe gemerkt daß Situationen erst recht eskalieren wenn ich mich persönlich sehr getroffen fühle, wenn das Kind seinen Finger in irgendeine Wunde bei mir legt, ich weiß gerade nicht genau wie ich das erklären soll. Dann schaukeln wir uns so richtig gegenseitig hoch.
Das gelingt mir immer öfter das auszublenden und dadurch ruhiger zu bleiben und mir dessen sicher zu sein was ich gerade von ihm will oder ihm verbiete.
Johann ist wie Luca ein großer Bruder mit wenig Abstand, und ich denke inzwischen daß es wirklich Kinder gibt die mit dieser Situation nicht so wirklich gut klarkommen und dann auf Teufel komm raus alles tun um die Aufmerksamkeit von Mama zu bekommen.
Hier ist die Lage momentan ein wenig entspannter, aber der Vukan kann wahrscheinlich täglich wieder ausbrechen...
7,124
ich glaube, das druck ich mir jetzt am besten 5 mal aus und hänge es überall in der Wohnung auf....
3,602
derzeit ist echt ruhe *bibberundhoffdaseserstmalsobleibt*
59,500
Jepp, das war hier auch so ein Punkt. Ich habe die Tendenz, viel zu sehr rumzueiern, nicht, weil ich mich vor klaren Ansagen fürchte, sondern sozusagen aus Rücksicht auf ihn. Also zu sagen: "Nein, eigentlich nicht so gerne." oder "Hm, vielleicht lieber nicht." Damit kann er einfach nix anfangen. Weil es irgendwie "Ja" ist aber irgendwie auch "Nein". Und ganz schlimm: wenn ich dann, weil er es eben nicht verstehen KANN, was ich eigentlich genau meine, ironisch werde. "Ja klar, schmeiss das ruhig runter. Was solls." DAS versuche ich wirklich so weit wie möglich sein zu lassen und stattdessen klar zu formulieren: ich will das nicht und evtl. - je nach dem wie empfänglich er ist - auch eine Begründung dazu zu geben! Dann weiss er, was Sache ist und ich verhasple mich nicht in meinen ganzen schwammigen Aussagen.
5,464
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!
Ich hab mich gerade eingeschlossen, damit die Kinder sich nicht auf mir kloppen! Ich werde wahnsinnig!
Gestern hatten wir einen superschönen Tag. Johan ist gutgelaunt aufgewacht, Luise hat noch geschlafen, ich hab ihm schön vorgelesen, wir haben alle zusammen gemütlich gefrühstückt, sind in den Garten gegangen, die Kinder haben gut zusammen gespielt und sich nicht gestritten, Mittagessen, anschließend hab ich mit den Kindern einen Ausflug gemacht, damit mein Mann arbeiten kann. Und es ist alles hervorragend gelaufen, wir waren alle bester Laune und ich dachte: Ist doch alles in Butter!
Heute morgen wache ich davon auf, dass Johan in unser Schlafzimmer gestürmt kommt und brüllt, dass wir aufstehen sollen :eek01: Seitdem Dauergejammere und Gebrülle. Ich halts im Kopf nicht aus! Eigentlich hatte ich mir gestern vorgenommen mit den Kindern zum Wandergottesdienst zu gehen (Pfingstmontag wird immer von einer Kirche der Gemeinde zur anderen gewandert), aber mit so einem Kind mach ich das nicht. Und ich hatte mich so drauf gefreut :sad:
Ich bin mir heute eigentlich sicher, dass er gerade einfach solche Tage hat. Ich glaube auch nicht, dass ich es persönlich nehme, aber das Dauergejammere kann ich einfach kaum ertragen, weil es wirklich schon so ein Klingeln auf dem Ohr ist. Ich bin dann einfach genervt!
Vorgestern hatten wir das z.B. so:
Wir sitzen im Auto. Johan: "Ich hab Durst!" Ich: "Ich hab jetzt nichts zu trinken, wir sind gleich zu Hause!" Johan: "Ich hab aber Durst, gib mir etwas zu trinken!" Ich: "Ich hab nichts!" Johan: .......
... Ihr kennt das, das geht immer so weiter...
Johan: "Wenn Du mir jetzt nichts zu trinken gibst, schnall ich mich ab!"
Ich: "Wenn Du Dich abschnallst, halten wir an und fahren nicht weiter, dann dauert es noch länger, bis Du etwas trinken willst!"
Johan: "Ich schnall mich jetzt trotzdem ab!"
Ich (weil ich vermeiden will, dass wir anhalten, weil Luise auch schon knatschig ist und wir dann zwei brüllende Kinder haben): "Dann können wir mit Dir nicht mehr Auto fahren. Dann können wir aber ja auch nicht zum Opa fahren, denn da müssen wir ja mit dem Auto hin."
... Pause ...
Johan: "Ich will jetzt zum Opa fahren!" .... endlos weiterzuführen ....
Hängt noch mindestens 2 Schleifen hinten dran...
9.20 Uhr. Soll ich es wagen, zum Wandergottesdienst zu gehen? Zu Hause mit diesem Kind herumhängen ist auch nicht besser, ich will mich aber auch nicht schämen müssen. Ich bin unentschlossen.
59,500
59,500
Zuhause wird rumgejammert und rumgezickt was das Zeug hält, man hat quasi das Ticket zum Mond schon für beide bezahlt, aber sobald man unter Leute ist, sinds die liebsten Kinder überhaupt.
Erzähl mal, wie es war. Wandergottesdienst hört sich schön an...bei dem Wetter! :sunny:
27,156
Oh ja, solche Dialoge kenne ich auch zur Genüge. Und ich verstricke mich auch oft in dieses "ich habe aber jetzt nichts zu trinken hier" und dann schaukelt sich das total hoch, weil ich richtig aggressiv werde von der endlosen Litanei.
An besseren Tagen schaffe ich es ruhig zu bleiben und eben wirklich auf den Wunsch meiner Tochter einzugehen. Da geht das dann eher so:
Jolanda: ich habe Durst
ich: ich habe nichts zu trinken hier, du kannst gleich zu Hause trinken
Jolanda: ich muss aber jetzt sofort trinken
ich: du hast großen Durst und willst jetzt sofort trinken
Jolanda: ich muss ganz dringend trinken
ich: du kannst den Durst schon kaum noch aushalten und findest es ganz doof, dass ich nichts zu trinken hier habe
ich versuche mich also im "aktiven zuhören". Ist oft gar nicht so einfach, aber manchmal klappt es dann doch. Und ich merke wie sich Jolanda dadurch ernst genommen fühlt und sich eben auch nicht so reinsteigert. Das Gespräch entwickelt sich dann manchmal so, dass wir gemeinsam überlegen was sie zuhause dann trinken will und ich beschreibe ihr haarklein wie ich die Tür aufschließe alles bis auf Cosmo fallen lasse, sie mit Schuhen ins Haus laufen darf und wir ganz schnell zum Tisch stürzen und ihr sofort was eingießen. Oder sie bleibt von ihrem Durst geschwächt am Gartentor liegen und ich flitze alleine rein hole eine Flasche und rette sie damit.
Ich glaube oft ist die Krux einfach, dass die Kinder nicht immer wieder hören wollen warum etwas nicht geht. Ihr Wunsch besteht ja weiterhin und sie sind einfach noch nicht in der Lage zurück zu stecken und dann eben zu warten. Da hilft es ihnen ihren Wunsch zu bestätigen und ihnen auch klar zu sagen, dass es ok ist, dass sie ungeduldig sind und wütend und was noch alles. Aber natürlich sage ich zwischendurch auch, dass ich das Wasser jetzt nicht herbei zaubern kann. In letzter Zeit habe ich es auch schon manchmal versucht, habe mich theatralisch hingestellt und einen Abrakadabra-Zauberspruch aufgesagt und dann blöd geguckt weil nichts passiert ist. Dann konnten wir uns gemeinsam ärgern, dass der Zauberspruch nicht funktioniert hat.
Na ja, das sind die guten Tage von mir, leider schaffe ich das auch nicht immer. Wenn ich selber müde bin, der Fuß weh tut, Cosmo für Müdigkeit brüllt, Mirco mir irgendeine tolle Geschichte erzählen will und Jolanda dann anfängt nach Wasser zu schreien, dann schaffe ich das auch nicht so :oops:
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"ich will jetzt dass wir da sind!!!" "ich auch. ich find die fahrerei auch doof und langweilig..." und so weiter. dann ist meistens ruhe. ;-)
59,500
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@Julla: mein Mitgefühl hast du...
@eowyn: die Beispiele von den guten Tagen find ich richtig Klasse! Mal sehen, ob ich das auch ab und zu hinbekomme. Heute war nämlich ein ganz ganz schlechter Tag, und ich WILL das nicht mehr...
@tina: das ist auch eine gute Idee. Jammern kann ich gut , da mach ich dann einfach beim Zwerg mit.
LG von Happiness, die jetzt gar nichts Sinnvolles beitragen konnte :cool: .
10,947
59,500
5,464
Ich hatte mich schließlich aus dem Kinderzimmer gewagt :oops: weil es draußen so schön ruhig war und wollte eigentlich mit den Kindern zum Wandergottesdienst gehen, aber da hatten mein Mann und Johan schon beschlossen, etwas alleine zu unternehmen. Super Idee! Ich wollte mit Luise zum Wandergottesdienst. Dann hat Luise sich aber nicht zur Mitarbeit bereiterklärt und die Zeit war ja schon knapp, so dass wir es nicht mehr geschafft haben :flaming01: Also haben wir beschlossen, etwas zu viert zu unternehmen. Eigentlich wollten wir nach Hamm in den Maximilianpark, aber unterwegs haben wir alle Hunger bekommen und sind essen gegangen und das hat so lange gedauert und war so schön dort, dass wir dort spazieren gegangen sind. Die ganze Unternehmung war schön, die Rückfahrt war total ätzend (Provokation bis zum Gehtnichtmehr) und hier zu Hause war es auch blöd, aber insgesamt war der Tag besser als erwartet.
Ich wollte übrigens noch mal klarstellen, dass ich mich nicht für Johan geschämt hätte beim Wandergottesdienst, sondern ich hatte die Befürchtung, dass es einfach nur nervig wird, ich enttäuscht bin und dann selbst noch blöd reagiere und DAS wäre mir peinlich gewesen. Ich kann Wutanfälle in der Öffentlichkeit durchaus aushalten, auch wenn ich nicht besonders scharf drauf bin, besonders auf solche mit Gewaltausbrüchen :roll:
Ich muss sagen, dass ich die alternativen Reaktionen auf Jammerei durchaus schon ausprobiert habe, sie aber meistens nur kurzfristig geholfen haben. Das Mitjammern z.B. war eine Zeit lang echt DIE Taktik hier, ich war sehr stolz darauf ;-) Besonders wenn ich dann Johan angemeckert hab "Gib mir was zu trinken!" hat er sich meistens kaputt gelacht und hat genau die Sätze abgespult, die ich sonst immer sage. Aber irgendwann hat er angefangen, mich nur noch anzuschreien: "Nein, Du bist die Mama, Du musst mir was zu trinken geben" und dann hat er sich nur noch mehr aufgeregt. Damit hab ich das dann also wieder aufgegeben. Ähnliches gilt für das Aussprechen seiner Gefühle: Ihn macht das meistens erst recht wütend. Ich hab das heute noch mal ausprobiert und es hat wirklich das Gegenteil bewirkt.
Ich merke aber tatsächlich, dass ich im Moment herumeiere und nicht weiß, welche Taktik ich für längere Zeit ausprobieren soll. Vorhin hatte er wieder so eine blöde Agressivitätsphase und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten soll:
- weggehen (dann widmet er sich meistens Luise und die wollte nun ja nicht weggehen, außerdem kommt er dann meistens hinterher und ich hab nur die Wahl, entweder "Fangen" zu spielen oder mich irgendwo einzuschließen
- ihn stattdessen bei jedem Kneifen oder Kratzen abzuknutschen (hab ich eine halbe Stunde lang durchgehalten und Luise hat mir geholfen, aber dann hatten wir keine Lust mehr und Johan hat weitergemacht...)
- ihn einfach nur festhalten (kann sich auch eine Ewigkeit hinziehen)
- ablenken (sehr schwierig und es geht halt sofort weiter, sobald ich selbst nur ein kleines bisschen durch Luise abgelenkt bin)
- böse werden (hilft gar nicht ;-))
Er ist aber gerade auch in der "Ich bin der stärkste und ich bin der Bestimmer"-Phase und behauptet felsenfest, dass Kinder und Könige die Bestimmer sind ;-) Ich bin halt schon unsicher, wie ich am besten drauf reagiere. Ignoriere ich es besser oder hat er gerade einfach das Bedürfnis, geführt zu werden und fordert geradezu heraus, dass ich ihn spüren lasse, wer hier das Sagen hat?
Ich hoffe ja, dass morgen wieder ein guter Tag kommt. Außerdem ist morgen wieder Kindergarten, ich freu mich drauf :oops:
Johan hatte vorletzte Nacht aber auch schlimme Wachstumsschmerzen, ich fürchte, das ist auch ein Grund für das momentane Drama. Vor allem dass er direkt heute Morgen schon brüllend aufgestanden ist, ist für mich ein Hinweis, dass er im Moment wirklich Schieflage hat. Ich musste ihm vorhin direkt mal "Lotta zieht um" vorlesen.
Ich glaub, ich koch uns morgen zum Frühstück mal nen Melissentee...
Vielen Dank für Eure Ratschläge und Euer Mitgefühl. Ich bügle gerade ziemlich viele Ratschläge ab, ist mein Eindruck. Ich hab tatsächlich ganz viel schon ausprobiert, andererseits ist es bestimmt wichtig, manche Taktiken von Zeit zu Zeit mal wieder auszuprobieren, die Reaktionen ändern sich ja auch immer mal wieder. Ich muss noch mal in mich gehen, welche Taktik ich noch mal konsequenter und für längere Zeit ausprobieren will...
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Um den 4. Geburtstag herum verdoppelt sich der Testosteronspiegel bei Jungs, wusstet Ihr das? Kein Wunder, dass die so drauf sind :scratch.: Mit 5 Jahren sinkt er dann wieder um 50% ab und sie werden wieder ruhiger. Und ich will jetzt von Euch nichts Gegenteiliges hören, alles klar? ;-)
edit: Und gerade hab ich noch herausgefunden, dass Hopfen den Testosteronspiegel senkt ;-)
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War auch nur ein Witz ;-)
edit: Hab einfach nur nach Testosteron und 4. Geburtstag gegoogelt, da gibts eine Zusammenfassung bei der Eltern. Aber zwischen 4 und 9 Jahren gibts da nichts ;-)
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Hierzu nur kurz: Ich finde es wichtig, dass man nicht zu viel ausprobiert. Oft brauchen die Kinder einfach eine Weile, bis sie sich daran gewöhnt haben, das Mama halt jetzt soundso reagiert, bzw. zu viele Wechsel verwirren oftmals nur. Wichtig finde ich auch, dass Du für Dich rausfindest, bei welcher "Taktik" Du Dich am Wohlsten fühlst, und die dann auch durchziehst.
Z.B. schriebst Du vorhin, dass Du die Konsequenz "WEnn Du Dich abschnallst, halten wir an" angedroht hast - hattest aber selbst gar keine Lust, anzuhalten. Also hast Du abgeändert in "dann fahren wir nicht zu Opa" - na, wat nu? Verstehst Du, was ich meine? Die Konsequenz androhen ändert noch kein Verhalten - im Gegenteil, sie provoziert erstmal, auszuprobieren, ob die Konsequenz denn wirklich folgt. Erst, wenn das (mehrmals ;-)) passiert ist, kann ein Kind lernen "Oh, das mach ich besser nicht, weil dann passiert dasunddas".
Mir passiert das auch oft, dass ich Konsequenzen androhe, die ich gar nicht durchziehen kann/will - und ich ärgere mich immer wieder darüber, weil es natürlich gar nichts bringt ;-).
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Aber immerhin konnten wir danach wieder vernünftig fahren.
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Er geht jetzt z.B. samstags alleine auf den Wochenmarkt und kauft dort ein. Man muss dazu sagen, dass der Markt direkt unter unserem Schlafzimmerfenster ist, er muss also nur aus dem 3. Stock runter, einmal ums Haus, ohne eine Straße zu überqueren und dann können wir ihn vom Schlafzimmerfenster beobachten. Letzte Woche hat er ein Schälchen Erdbeeren, eine Waffel, 4 Äpfel und Mozzarellabällchen in Honig-Senfsoße gekauft ;-)
Er war auch schon einmal alleine in der Pommesbude (direkte Nachbarn, auch dafür muss er keine Straße überqueren).
Auf dem Spielplatz steht bei uns so ein riesiges Seil-Klettergerüst, das richtig hoch ist. Letzte Woche hat er es zum ersten Mal geschafft, bis ganz oben zu klettern. Ich hätte fast einen Herzklabaster bekommen, wie er da ganz oben stand und sich nur noch an einem einzigen Seil festhalten konnte :shock: Aber er ist supergut wieder runtergekommen und hat den ganzen Tag nur noch gestrahlt.
Wir sind gerade bei meinem Vater (der an einem See wohnt) und heute wollte Johan unbedingt alleine mit dem Ruderboot rausfahren. Wir haben zwar ein Band ans Ruderboot gebunden, aber ich war trotzdem fürchterlich stolz, wie gut er schon rudern kann. Nur das manövrieren war natürlich etwas schwierig.
Er kann auch plötzlich pfeifen und schon ganz gut mit Messer und Gabel essen.
Hab ich erwähnt, dass ich sehr stolz bin? :oops:
:happy273:
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Vieles, was Du schreibst, kommt mir bekannt vor - Joelle ist auch so ein Typ, die am liebsten alles alleine machen möchte, und ganz stolz ist, wenn man ihr was zutraut. Und wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat, ist sie ganz ehrzeizig und erreicht ihr Ziel meist auch relativ schnell (pfeifen, schnipsen, Schleife binden, etc.).
Die Möglichkeit mit dem Wochenmarkt ist natürlich genial - so was haben wir hier leider nicht! Für das nächste erreichbare Geschäft (Metzgerei und Bäckerei) muss sie 2 stark befahrene Straßen überqueren - das geht natürlich noch nicht alleine. Aber sie darf alleine rein und bestellen/bezahlen. Jetzt, wo Du es schreibst, fällt's mir auch auf: In Situationen, wo Joelle eine Aufgabe hat (also, eine richtige Aufgabe für "Große"), hatten wir noch nie Stress ... vielleicht ist es hilfreich, noch mehr solcher kleinen Abenteuer für die großen kleinen zu finden!! :fungif52:
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Wenn er so weitermacht, holt er in einem Jahr die Brötchen zum Frühstück :fungif52:
Ich finds echt wahnsinnig, wie groß er jetzt ist. Schreib doch mal, wenn Dir noch was einfällt, vielleicht ist das ja für Johan auch schon etwas.