Hallo ihr Lieben.
Muss mich eben mal bei euch ausheulen. Seit 2 Monaten ist Bens Schwester Juli da und ich bin seitdem ziemlich angespannt, anstatt einfach nur glücklich. Dabei geht es mir nicht so sehr um organisatorische Dinge, sondern mehr um die psychischen. Mich beschäftigt, dass ich mich nicht mehr so viel um Ben kümmern kann, wie früher. Ich muss Juli z.B. immer am Körper tragen, weil sie tagsüber eben nur dort schläft. Ben kann ich dann nicht so richtig hochheben, ich kann mich nicht gut bücken und ich kann mich schlecht neben ihn setzen und mit etwas spielen, weil sie dann gleich wieder aufwacht. AUßerdem muss sie ja verständlicherweise ständig gestillt werden - auch dabei habe ich dann ein doofes Gefühl, weil ich dann nicht für ihn da sein kann.
Bisher hatte ich Hilfe, da mein Mann Elternzeit genommen hat, deswegen haben wir die praktischen Dinge ganz gut hinbekommen. Ben war in dieser Zeit auch sehr auf seinen Papa fixiert und ich stand an zweiter Stelle. Wenn ich aber dann alleine bin, wird er mich wieder mehr fordern und ich weiß nicht, wie ich das machen soll, ohne ständig ein schlechtes Gewissen zu haben.
Dabei weiß ich doch, dass die Kleine mich genauso braucht und dass sich alle Erstgeborenen daran gewöhnen werden (immerhin haben sie dafür ein Geschwisterchen), aber ich kriege das nicht in meinen Kopf. Obwohl ich mir das immer wieder sage, lässt es sich nicht mit meinen Gefühlen vereinbaren.
Außerdem hatte ich echt ein Problem damit, nun zwei Monate lang die zweite Geige bei ihm zu spielen. Ich weiß, wie bescheuert das ist, aber ich kam mir richtig zurückgesetzt vor, weil er immer nur Papa wollte und nicht mehr mich. Ich komme mir so doof dabei vor.
Kennt das jemand? Wie kamt ihr damit klar? Vielleicht hat jemand ein paar tröstende Worte für mich ...
Danke und liebe Grüße, Tina
muss die Kleine ständig am Körper tragen, weil sie eben nur dort schäft und
Kommentare
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Vielleicht hilft es dir auch die für ihn positiven Dinge zu sehen? Natürlich muss er die Aufmerksamkeit, Liebe und Zeit jetzt mit seiner kleinen Schwester teilen. Das fällt ihm sicherlich schwer und wäre wohl eher bedenklich würde ihm das nichts ausmachen. Bislang war er eben der einzige, dem deine volle Aufmerksamkeit galt.
Trotz all dem "negativen" hat er aber doch durch die Kleine ein riesiges Geschenk bekommen: eine Schwester, die sein Leben lang eine intensive Verbindung zu ihm haben wird, auch wenn ihr ein Mal nicht mehr am Leben seid - ein wichtiger Teil seiner Familie bleibt bestehen. Mit ihr kann er für´s Leben lernen, Spielen, Streiten und sich wieder vertragen, sich verbünden und Streiche aushecken. Sie beschützen und, und, und.
Natürlich ist ihm das jetzt reichlich egal wenn du ihm das erklären würdest, aber vielleicht hilft es dir ein bißchen dabei dein schlechtes Gewissen zu besänftigen. Das brauchst du nämlich wirklich nicht zu haben! Du tust dein Bestes, bist für ihn da. Nur eben nicht mehr nur für ihn.
Dass er deswegen wütend oder traurig ist, ist sein gutes Recht.
Kopf hoch, das wird schon werden!!
Wegen dem Tragen: an deiner Stelle würde ich das Baby auf den Rücken nehmen, dann hast du vorne die Hände für deinen Großen frei, er kann auf deinen Schoß klettern oder sich zu dir kuscheln. ;-)
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Ich habs erst richtig hingekriegt seit ich eine Trageberatung gemacht habe. Die sind nicht teuer und du kannst das erstmal unter Aufsicht und mit Hilfe üben. Für mich war das dann der entscheidende Tritt in den Allerwertesten. Und Du kannst auch verschiedene Tragemöglichkeiten ausprobieren. Tuch, Fertigtrage...
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Gibt es andere Techniken für den Rücken, die auch schon für kleinere Babys geeignet sind? Juli ist nun 2 Monate alt. Ihr habt eure doch schon früher am Rücken getragen, oder?
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Auf der rechten Seite gibt es Anleitungen
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Wenn man beim Rucksack einfach die Arme mit reinnimmt, stützt diese Bindetechnik m.M. nach besser, als der Wickelrucksack. Zumindest haben wohl viele das Problem, das man beim eingeschlafenen Kind im WKR den Kopf nicht recht stützen kann, und die nehmen dann einen dünnen Schal o.ä., der zusätzlich als Kopfstütze ans Kind gebastelt wird.
Tja, wie ist es nun am Besten?
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Unsere Erstgeborene schlief auch nur am Körper, aber hatte eben den Luxus die Erste zu sein
Zum Thema, dass man ein schlechtes Gewissen wegen des Erstgeborenen hat, hab ich mich immer so getröstet: Das Erstgeborene hatte Dich bevor das Baby da war doch für sich alleine, da hat er doch soviel Liebe bekommen! Die Zweitgeborenen teilen Dich von Anfang an mit dem Erstgeborenen, hatten Dich nie alleine und werden auch glückliche Kinder!
Kannst Du evtl. dem Großen schon kleinere Aufgaben zuteilen, die ihm vermitteln, dass "Mama ihn ganz dringend braucht"? Dann überwiegt der Stolz, Mamas Großer zu sein vielleicht dem Gefühl des Ausgegrenztseins.
Oder Du streichelst ihm Mal über den Kopf und sagst: "Gell Ben, wir sind aber froh, wenn die Juli später mal auch laufen kann, dann haben wir wieder mehr Zeit zum rumtoben." Dann fühlt er sich bestimmt verstanden und seht sich auf Deiner Seite. Oder Du sagst zb "Weißt Du noch Ben, als Du so klein warst? Da warst Du auch den ganzen Tag auf Mamas Arm" Oder zeigst ihm zB alte Strampler oder Söckchen von ihm und schaust wieeee groß er geworden ist, dass ihm diese nicht mehr passen (zB Sökchen über seinen dicken Zeh anziehen udn mit ihm Lachen, wieee klein die Söckchen doch sind). Sowas in der Art klappt oft ganz gut.
Dass er Deinem Mann die 2 Monateangehangen hat ist denk ich normal, immerhin ist "Mann" ja auch Anfangs quasi aus der "Symbiose" die Mutter und Kind bilden ein bissel ausgeschlossen. Er ist eben dann eben zeitweise Hintergrundperson (zumindest hab ichs so erlebt). Unsere Tochter hat sich damals auch an ihm orientiert, quasi als "eingeschworene Truppe", die zusammenhalten bis Mama "wieder da" ist.
Das wäre so spontan was mir da einfällt.
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Ansonsten könntest du mal bei youtube nach den Videos von NicoleSuT suchen. Die sind durchwegs spitze und helfen meist mehr als bebilderte Anleitungen.
Das bekommt ihr ganz sicher hin!!