Arbeit, Kinder, Haushalt... es ist mir zu viel

July78July78

1,031

bearbeitet 28. 03. 2010, 21:57 in Kummerkasten
Hallo,

ich muss heute mal wieder mein Herz ausschütten... Ich bin im Moment echt überfordert mit allem, es ist mir zu viel. Morgens geht es schon stressig los, obwohl ich zeitig aufstehe, ich hab auch kein Zeitproblem, aber ich rege mich morgens schon auf. Meine Große kann sich natürlich mit ihren 4 jahren schon allein anziehen, aber bis sie es tut... Ich muss hundertmal sagen, dass sie sich jetzt bitte anziehen soll, bis sie es endlich macht. Dann bin ich schon auf 180 wenn wir hier los fahren. Im Kindergarten angekommen geht es weiter, ich ziehe erst den Kleinen in seiner Garderobe aus, sie geht schonmal in ihre Garderobe aber sitzt dort rum und zieht sich nicht aus. Also, weil ich ja auch zur Arbeit muss, ziehe ich sie dann schnell aus. Dann düse ich los, auf der Arbeit angekommen geht der Stress weiter, viel zu tun usw. Ich arbeite nur 5 Stunden, bis 13 Uhr. Die Kinder hole ich erst gegen 15 Uhr ab, also hab ich dann ein bißchen Zeit um mich auszuruhen (nicht immer, an manchen Tagen kaufe ich auch ein oder sowas) dann beim abholen bockt der Kleine rum, will sich nicht anziehen lassen. Zu Haus ist dann noch einiges zu tun, Wäsche usw. Die Kinder können sich in der Zeit überhaupt nicht allein beschäftigen, sie lungern dann im Wohnzimmer rum und machen Dummheiten oder streiten sich. Bis sie dann abends im Bett sind, bin ich auch echt fertig und gehe selbst ins Bett. Mein Freund kommt erst spät nach Hause, also so ca. 19 Uhr, also stehe ich die ganze Zeit mit allem allein da. Und am nächsten Morgen geht alles wieder von vorn los und das jeden Tag... Ich kann nicht mehr. Ich fühle mich am
Ende meiner Kräfte und meiner Nerven. Ich hab manchmal das Gefühl ich drehe durch.

Wenn ich dann immer die anderen Muttis im Kindergarten sehe, sie sehen so glücklich und entspannt aus und ich denke mir ja auch, ich arbeite ja nur 5 Stunden, das ist doch nicht so schim... Aber es ist doch schlimm für mich zur Zeit. Geht es euch auch so? Ich hab das Gefühl, ich stehe damit ganz allein da und bin die einzige die nicht klar kommt. Ich möchte mein Lben auch meistern, wie die anderen alle. Ich möchte gut klar kommen und nicht so fertig sein. Aber ich weiß nicht, was ich anders machen kann...

Ich gehe jetzt zum Psychologen, gestern war ich zum ersten Mal da, ich musste erstmal alles erzählen und es hat mir jetzt noch nicht so viel gebracht, also ich fühle mich noch nicht besser. Die Psychologin hat gesagt, dass ich einen abend in der Woche etwas für mich machen soll und mein Freund solange auf die Kinder aufpasst. Und ich soll eine Mutter-Kind-Kur beantragen. IIch möchte das auch alles gern so machen, aber das dauert ja auch aber ich brauche jetzt eine Veränderung bzw hilfe. Was kann ich nur tun?

Eigentlich würde es mich auch schon trösten wenn ich wüsste, dass ich nicht allein bin mit diesem Problem denn ich habe das Gefühl dass ich allein bin, ich fühle mich irgendwie als Versager weil das nicht auf die Reihe bekomme was andere scheinbar mühelos schaffen.

Ich komme mir ja schon blöd vor, dass ich das hier schreibe wenn ich lese, was andere von euch fürProbleme haben, die viel viel schlimmer sind.... Sorry.....

Kommentare

  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo Du,

    das hört sich echt schlimm an und ich kann mir annähernd vorstellen wie Du Dich fühlst. Mir geht es derzeit ähnlich mit dem ausgepowert sein. :tröst: Eine Mutter-Kind-Kur finde ich eine gute Idee, ebenso wie der Besuch beim Psychologen. :tröst: Natürlich hilft das alles nicht sofort, aber das wird nichts von irgendwelchen Dingen tun, die Du angehst. Veränderungen und Besserungen brauchen ihre Zeit, Geduld und vor allem müssen sie aus einem selbst kommen und nicht von außen. Erwarte von Deiner Psychologin nicht, dass sie DAS Patentrezept hat, wie DU mit DEINEM Leben wieder klarkommst, sondern geh dort hin mit der Haltung, dass nur Du etwas ändern kannst und somit Du an Dir arbeiten musst.
    Diese Erwartungshaltung an Psychologen ist meines Erachtens oft der Grund weshalb Therapien in einem "Es hat mit nichts gebracht." enden. Aber das gehört hier ja nun nicht hin. ;-)

    Nur weil Deine Tochter sich alleine anziehen kann, heisst es noch lange nicht, dass sie in der Lage ist zu begreifen, warum sie das jetzt sofort tun muss. Sie hat noch kein Zeitgefühl, kennt keine Uhr und weiß nichts von Deinen Verpflichtungen. Also sie weiß schon, dass Du zur Arbeit musst, sie weiß aber nicht bzw kann nicht verstehen, dass es wichtig ist, dass Du da pünktlich bist. In diesem Fall würde ich es meinem Nervenkostüm erleichtern und sie selbst anziehen, zumindest stückweise anziehen bzw sie sich in meiner Sichtweite anziehen lassen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und starke Nerven.
  • TinaLunaTinaLuna

    3,602

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    lass dich erstmal drücken :tröst: und rede dir bloß nicht ein, dass du ein versager bist.

    ich berichte dir mal meine geschichte: als mein zwerg mit 3 in den kiga gekommen ist, hab ich wieder angefangen zu arbeiten (vorher hab ich zuhause als tagesmutter gearbeitet). ich bin also wieder für 4 stunden ins büro gegangen. ist ja nicht viel, aaaaber - ich habe hin 1,5 stunden gebraucht und zurück nochmal. ich war also 3 stunden nur unterwegs, musste morgens aus dem haus hetzen um die s-bahn zu erreichen und nachmittags zurückhetzen, um meinen zwerg pünktlich um 15h abzuholen. ich habe kein auto, bin also zusätzlich zu dem s-und-u-bahnfahren noch etwa 5km gelaufen oder mit meinem tretroller gefahren. ist ja auch sport.

    ich habe diese zeit als sowas von belastend empfunden. ich hab 5kg abgenommen (ja, der sport...) und war nur fertig, schlecht gelaunt, genervt, müde. mein mann kommt auch immer erst um 19:30h nach hause, der konnte mir auch nicht helfen. ich habe sooooviel geweint, ich war nicht mehr fröhlich. mein kleiner hat diese zeit auch nicht gut gepackt, er war häufig krank, hat viel geweint.

    so, du hast 2 kinder! du bist den ganzen tag allein! die trödelphase meines kindes (lies mal meinen letzten post bei "unsere großen") macht mich auch grad rappelig - du bist wirklich nicht allein. ich habe nur das große glück, wir sind umgezogen (neuer job von männe) und unser kiga-platz geht nur von 8-12h - ich könnte in der zeit echt nur einen mini-mini-job machen. ich hab hier ein großes haus, bin sehr viel am renovieren, der garten ist auch mit 700qm nicht klein, ich bin gerade auch ausgelastet. ich denke mit horror an die zeit im büro zurück, derzeit geniesse ich die "erzwungene" auszeit zu hause.

    ich glaube, wenn wir nicht umgezogen wären, hatte es mir früher oder später auch "das gestell zusammengehauen" - ich wäre einfach umgefallen. diese doppelbelastung ist echt hammerhart. nimm dir wirklich auszeiten. hast du ne freundin, mit der du kaffeetrinken gehen kannst? und wenn es nur ein stündchen am abend ist - trotz müdigkeit. oder geht in einen schönen film und davor oder danach was essen. gehst du ins solarium? allein das licht tut gut und heitert auf. oder versuchs mit johanniskraut, das kann auch die stimmung aufhellen (aber dann nicht ins solarium, das gibt flecken ;-)).
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich versteh Dich total :tröst: ! Und glaub bloss nicht, dass andere Mütter das mit einem entspannten Lächeln gewuppt kriegen! Das ist halt einfach viel und nicht zu unterschätzen, was Du da tagtäglich leistest!! Ich hab hier nur einen Zwerg und bin mit meinem Halbtagsjob auch gut ausgelastet. Deshalb nehme ich mir auch die Freiheit, am Nachmittag nur so viel Haushalt zu machen, wie meine Energie hergibt. Das kann tagelang nix sein (weil Zwerg vielleicht auch nicht haushaltskompatibel), manchmal ein bisschen mehr, aber ich versuche wirklich, mich nachmittags nicht von solchen Dingen wie Haushalt und Wäsche stressen zu lassen!

    Wenn ich Du wäre, würde als erstes die beiden Stunden zwischen Arbeitsende und Kinderabholen wirklich nur für DICH nutzen!! Geh gemütlich einen Kaffee trinken, shoppen, Mittagessen, Solarium, im Park an der Sonne sitzen. Was auch immer Dich entspannt! Das würde ich mir echt vornehmen: die Stunden zwischen 13:00 und 15:00 gehören DIR!! Kein Haushalt, kein Einkaufen, keine Verpflichtungen!! Ich könnte mir vorstellen, dass Dir das sehr gut täte und dann auch das Abholen leichter wird. Also, die Kinder werden deshalb sicherlich nicht weniger trödelig, aber Du kannst es vielleicht dann besser vertragen..!

    Natürlich muss daheim auch immer einiges gemacht werden, aber versuch das mal auf ein Minimum runterzuschrauben. Wäsche 1 Maschine am morgen rein, am Abend raus. Putzen am Wochenende zusammen, ebenso wie den Wocheneinkauf..!

    Was mir noch einfiele: kann Dein Freund nicht morgens die Kinder hinbringen, damit Du nicht gleich gestresst in den Arbeitstag musst? Er bringt sie, Du holst sie ab? Wäre das eine Möglichkeit?

    Puh, eigentlich wollte ich gar nicht so viele "schlaue Tipps" schreiben, sondern einfach nur sagen, dass ich Dich sehr gut verstehe und Du Dir auf KEINEN Fall einreden sollst, Du wärst eine Versagerin!!!! Ich lass es jetzt trotzdem mal so stehen..!
  • AnkeeAnkee

    258

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Arbeiten (auch wenn's "nur" Teilzeit ist) und Kinder ist megaanstrengend! :tröst: Ich hatte das auch überschätzt und etwas graut es mir auch schon vom Arbeitsstart mit dann 2 Kindern im Herbst, aber geht nicht anders...

    Was mir noch einfällt: kannst Du Deine Arbeitszeiten etwas anders legen? Jeden Tag knapp 2 Stunden mittags frei klingt zwar gut, aber vielleicht hast Du mehr davon, wenn Du einen Tag mehr arbeitest und dafür an einem anderen länger am Stück frei hast? Mußt aber wahrscheinlich aufpassen, ich glaub ab 6 Stunden am Stück mußt Du bei den meisten Jobs eine Mittagspause machen und hängst dadurch länger an der Arbeit rum.

    Ich hatte meine Arbeit auf nur 4 Tage verteilt (24 Std, allerdings dann keine Zeit mehr zwischen Arbeit und Kind von Kita abholen) und dann Freitags morgens ganz für mich. Die Zeit hab ich auch dringend gebraucht ... meistens hab ich nur geschlafen und rumgegammelt.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich komme mir ja schon blöd vor, dass ich das hier schreibe wenn ich lese, was andere von euch fürProbleme haben, die viel viel schlimmer sind.... Sorry.....

    Das hab ich grade erst gelesen... dazu möchte ich noch sagen, dass es nichts bringt seine Probleme mit den Problemen der anderen aufzuwiegen. ;-) Jeder empfindet seine derzeitigen Probleme auf seine Art schlimm... und wenn Du an einem Punkt bist, an dem Deine Psyche und Dein Körper sagen: STOPP ich kann nicht mehr, dann ist das ein Problem, das angepackt werden muss.

    Gunis Tipps finde ich im Übrigen ziemlich gut. Vor allem auch mal den Druck rauszunehmen, dass Du alles auf einmal schaffen musst. Ich bin derzeit noch zu Hause und wenn ich den Dreck sehe, den ich hier täglich wegputze, dann frag ich mich oft, wie ich das schaffen soll, wenn ich wieder arbeite. Ich denke, da werde ich mein Level hier einfach nicht mehr halten können. Aber Du kannst nun mal nicht im Job 100% geben, als Mutter 100% geben und als Hausfrau auch noch. Das geht einfach nicht ... Du brauchst auch Erholungsphasen!

    Fühl Dich nochmal gedrückt.
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich kann gar nichts tröstendes schreiben, nur, dass ich gerade sehr froh bin, Deinen Beitrag zu lesen, denn er hätte wirklich genau so von mir sein können. Mir geht es wirklich ganz genauso, der Stress, bevor wir hier mal loskommen (wir stehen um 7 Uhr auf und müssen spätestens um 9 im Kindergarten sein und trotzdem reicht die Zeit nie, weil jede überschüssige Zeit vertrödelt wird), die Trödelei im Kindergarten (da kommen noch 5 Kinder nach uns an, die aber vor Johan in der Gruppe verschwinden :roll:), am Nachmittag nichts zu schaffen, das Generve am Abend. Ich bin gerade echt so eine unentspannte und doofe Mutter und es nervt, nervt, nervt!
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    July78 schrieb:
    Meine Große kann sich natürlich mit ihren 4 jahren schon allein anziehen, aber bis sie es tut... Ich muss hundertmal sagen, dass sie sich jetzt bitte anziehen soll, bis sie es endlich macht.
    Sich alleine anziehen können heißt nicht, dass man das im Alltag auch schon leisten kann. Ich erinnere mich gut wie der Kinderarzt bei der U8 gefragt hat, ob Mirco sich schon alleine anziehen kann....... wenn er es will ;-) Und ja, er konnte, aber eben auch nur wenn er wollte. Im normalen Alltag musste man ihm da schon noch dabei helfen.
    Jetzt mit fünfeinhalb klappt es schon deutlich besser. Wobei er sich immer noch gern vom Papa helfen lässt.

    Ich vermute mal du bist morgens schneller und ruhiger wenn du einfach hinnimmst, dass sie das noch nicht alleine schafft und ihr einfach hilfst.


    Und lass dich nicht davon täuschen, dass bei vielen alles so locker, leicht und glücklich aussieht. Das täuscht ganz oft auch. Mir wird sehr oft gesagt ich wäre immer so entspannt und es würde bei uns immer alles so rund laufen. Dabei ist das gar nicht so. Ich bin reichlich oft heillos überfordert und das obwohl ich nicht berufstätig bin. Und ja, das war auch mit "nur" zwei Kindern schon so. Nur unterwegs läuft es bei uns meistens relativ gut, daher bekommen mich viele eben nie in Stresssituationen mit.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo Juli,


    zuerst mal: du bist nicht allein, du musst dich nicht als Versager fühlen. Ich denke wirklich viele Mütter haben genau die gleichen Probleme, meine Situation ist etwas anders, aber ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Gerade dieses Hamsterrad in dem man sich ständig befindet, der Druck an allen Fronten – bei den Kindern, im Job, im Haushalt – kämpfen zu müssen kombiniert mit der knappen Zeit, ist wirklich heftig. Denn natürlich will man am liebsten immer alles perfekt schaffen, total gelassen sein, seinen Kindern eine entspannte, fröhliche Mutter, im Job eine gute Leistung zeigen, den Haushalt zumindest so im Griff behalten, dass nicht das totale Chaos ausbricht…
    Tatsächlich ist es so, dass das niemand immer alles gut schaffen kann, denn immer wenn du gerade denkst: ‚oh, heute lief’s eigentlich ganz gut‘ lauert schon die nächste Katastrophe: Ein Kind wird krank, im Job gibt’s Stress, die Tagesmutter macht Urlaub, die Waschmaschine geht kaputte… lauter Sachen die eigentlich nicht so schlimm wären, in so einem Alltag aber alles durcheinander schmeißen.
    Und das schlaucht wahnsinnig, weil einfach die Pausen zum Luftholen fehlen. Gerade wenn’s mit den Kindern auch sonst anstrengend ist, kommen ja ständig von allen Seiten neu Anforderungen, die dich auf trab halten. Einer will immer was…

    Am schlimmsten für mich ist eigentlich, dass so wenig Menschen verstehen, wie anstrengend das alles ist. Wenn ich hier nach einer Nacht mit kotzendem Kind oder an einem Morgen, an dem ich schon 200 Autobahnkilometer hinter mir habe, um den Zwerg zur Oma zu fahren, weil die TaMu krank ist, auf ausgeschlafenen Kollegen treffe, kann einfach keiner wirklich verstehen, warum ich schon am Morgen absolut bedient bin. Und das ist einfach oft so ätzend… und hört einfach nicht auf. Alle sagen immer, dass ist nur eine Frage der Organisation, aber das ist wirklich Quatsch. Natürlich muss alles gut organisiert sein, aber die Wahrheit ist, dass es immer ein Kompromis bleibt, mit kleinen Kindern zu leben und das mit einem Job unter einen Hut bringen musst. Das wird nie perfekt laufen, und es wird auch nicht unanstrengend sein. Das ist einfach so. Zu den fünf Stunden, die du arbeitst: Ich bin auch mit fünf Stunden wieder eingestiegen, und fand das – rein arbeitstechnisch – fast stressiger als länger zu arbeite, wie ich das jetzt tue. Weil du jeden Tag diese Deadline im Nacken hast: um 13h muss das und das erledigt sein. Da kann einen schon ein Rückruf der nicht kommt einen in Schwierigkeiten bringen…

    Wenn ich dir einen Tipp geben sollte, würde ich sagen: Such dir Gleichgesinnte! Vielleicht kennst du eine Mutter in ähnlicher Situation? Es kann unheimlich helfen und gut tun, wenn man jemanden hat, dem es ähnlich geht. Ich hab über dieses Forum eine Mutter kennengelernt, wir wohnen in der Nähe, sie arbeitet auch sehr viel, unsere Jungs mögen sich gerne. Und es ist tut oft so gut, einfach nach dem ganzen Wahnsinn am späten Nachmittag auf einer Bank am Spielplatz zu sitzen, Kaffee zu trinken und gemeinsam zu Jammern. Wir teilen uns auch öfter den Babysitter oder ich darf meinen Zwerg mal für ein paar Stunden zum Spielen bringen, wenn ich selbst mal krank bin und ne Pause brauche… Oder wir lassen die Kinder Sonntag nachmittags oder abends unter der Woche bei unseren Männern und gehen einfach mal ins Kino und/oder nen Cocktail trinken. Das machen wir ziemlich regelmäßig und das tut echt gut!

    Ansonsten würde ich wirklich versuchen, die Zeiten am Tag herauszugreifen, wo es am stressigsten wird, gerade mit den Kindern. Und zu überlegen, wie man das entspannter gestalten könnte. Beim Abholen versuche ich immer, dem Zwerg irgendwas ‚anzubieten‘, worauf er sich freut. Glücklicherweise steht er auf Einkaufen, das ist gut, das muss nämlich oft sein. Aber oft gehen wir auch auf den Spielplatz oder zu seinem o.g. Freund, oder ich sage ihm, dass er zuhause seine Lieblings-CD hören darf… sowas halt.

    Leider kann man von den Kindern nicht erwarten, dass sie es einem leicht machen. Die spüren den Druck ja auch und reagieren entsprechend. Da kann ich nur bei Armana unterschreiben: Versuch das Gelingen eures Tages nicht davon abhängig zu machen, dass sie ‚funktioniert‘. Wenn sie sich selbst auszieht, schön, wenn nicht, versuch dich nicht zu ärgern, die 2 Minuten, machen es auch nicht aus. In der jetzigen Situation von ihr zu verlangen, es dir leicht zu machen, das ist zuviel. Damit tust du euch beiden keinen Gefallen.

    Ich finde es toll, dass du für dich erkannt hast, das du Hilfe brauchst. Super, dass du das mit der Psychologin angeleiert hast, manchmal hilft es doch schon, wenn jemand von außen mit ‚draufschaut‘ und man sich was von der Seele reden kann…
    Und noch ein Tipp: sprich mit deinem Partner offen darüber, wie es dir mit deinem Alltag geht. Und überlegt gemeinsam, wo er dich entlasten kann! Du hast genau wie er einen Fulltime-Job, es ist also nur gerecht, wenn er dich z.B. im Haushalt unterstützt oder dir am Wochenende mal die Kinder abnimmt.

    Edit: hab jetzt leider nicht alle Antworten lesen können, in der Zwischenzeit haben schon so viele geschrieben, also sorry, falls was doppelt ist...
  • ed24ed24

    1,208

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo,

    oh ich kenne das!!!

    Ich bringe den Kleinen um 9 in die Krippe, arbeite und hole ihn um 14 uhr wieder ab! Tja und dann... Haushalt mit Kind - geht nur ganz ganz bedingt (Spuelmaschiene ausraeumen mit dem Kind oder Trockner befuellen. Dauert dann immer mind. 15-20 min, da er alles machen moechte).

    100% Frau sein
    100% Mutter sein
    100% arbeit leisten
    100% Haushalt erledigen
    100% Partnerin sein

    GEHT NICHT!!!!

    Wir haben folgende loesung gefunden.

    Ich mache unter der Woche das noetigste im Haushalt - mal ne Waschmaschiene, Spuelmaschiene den normalen Spuel. FERTIG!
    Freitag ist dann der Putztag. Da machen mein Freund und ich ZUSAMMEN klar schiff mit saugen, wischen und alles was dazugehoert. (manchmal nervt mich die Unordnung zwar schon ab Mittwoch aber mit dem wissen, dass Freitag alles wieder ordentlich ist, geht es)
    Und mit dieser Regelung kann ich die Nachmittage mit meinem Kind geniessen und das stressfrei!

    Vielleicht laesst sich so etwas in der Art auch bei euch organisieren.

    Lg ed
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo,

    ich bin auch in der gleichen Situation und ich habe eigentlich nur einen Tipp, der den Alltag um ein vielfaches erleichtert und das würde ich Dir wirklich ans Herz legen, wenn das bei Euch irgendwie realisierbar ist: Suche Dir eine Putzhilfe! Meine kommt einmal die Woche drei Stunden und schafft es in der Zeit, das komplette Haus zu putzen (ohne Fenster). Das einzige was ich dann noch mache ist: Wäsche, zwischendurch saugen und aufräumen. Ansonsten mache ich nichts mehr im Haushalt, habe mir aber auch abgewöhnt, mich über Schmutz etc. aufzuregen. Und wenn das jemandem nicht passt, soll er halt nicht kommen!
    Dadurch hast Du Dir schon wieder einen Freiraum geschaufelt und ein paar unliebsame Tätigkeiten sind schon erledigt.

    Ansonsten habe ich festgestellt, dass die Zeit VOR dem Abendessen bei uns immer die schlimmste war. Mein Mann kommt auch erst um sieben und dann essen wir auch erst, und zwar jeden Abend warm, d.h. ich koche....
    Das war lange nicht einfach, weil beide Kinder quengelig waren. Ich habe dann irgendwann meine hohen pädagogischen Ansprüche fallengelassen und jetzt dürfen sie in der Zeit, in der ich koche fernsehen. Das ist sicherlich nicht die beste Lösung, aber unsere Abende sind immer entspannt seitdem und für unsere Situation ist es das beste.

    Ansonsten versuche ich aber auch, nachmittags so wenig wie möglich zu Hause zu sein, denn Nachmittage mit beiden Kindern zu Hause enden IMMER im Chaos.
    Das gilt vor allem im Winter, jetzt langsam wird die ganze Situation natürlich besser, weil man da ja in den Garten kann. Da bin ich dann gerne nachmittags zu Hause.

    Und zum Stress auf der Arbeit: Ist es denn nicht so, dass auch die Arbeit ihre guten Seiten hat?? Ich finde es eigentlich sehr schön, dass sich auf der Arbeit so überhaupt niemand für meine Kinder interessiert und das ich dort so ein völlig anderes "Leben" habe!

    Wegen dem Umziehen:
    Meine Tochter ist fünfeinhalb und natürlich KANN sie sich auch alleine umziehen! Sie WILL es aber eigentlich nicht, denn sie möchte morgens von Mama gekümmert werden. Und ich frage mich dann immer: Was dauert länger?? Einfach noch ewig diskutieren und sich aufregen oder mal eben schnell helfen? Das helfen geht schneller und daher mache ich das dann auch einfach. Mache ich übrigens nur morgens, mittags dann nicht mehr, aber da haben wir dann ja auch nicht mehr diesen Zeitdruck. Außerdem habe ich mit ihr jetzt eine Vereinbarung getroffen, da sie ja im Sommer in die Schule kommt und dann auch alles alleine machen muss: An einem festen Tag in der Woche gebe ich sie im Kindergarten nur noch an der Tür ab und komme nicht mehr mit rein, da muss sie sich dann alleine umziehen und das klappt auch gut.

    Du bist also nicht alleine und man muss sich wirklich bewusst bestimmte Freiräume schaffen, damit das ganze einigermaßen funktioniert und alle gut mit der Situation klarkommen!

    LG
    Daniela
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Vielen vielen Dank für eure Antworten, Ermutigungen und Tips. Das mit dem anziehen meiner Tochter werde ich auf jeden Fall beherzigen, dann helfe ich ihr eben und bemühe mich ganz doll, mich nicht darüber aufzuregen. Aber auch die anderen Sachen - mein Freund muss mehr mit helfen, das ist klar. Leider habe ich hier keine Freundinnen, Bekannte ja, aber niemanden mit dem ich mich treffen könnte oder dem ich sogar mein Herz ausschütten kann, leider nicht. Ich bin vor einiger Zeit hergezogen, außer den Kollegen kenne ich niemanden so nah, dass ich ihn als Freund/in bezeichnen könnte.

    Was eine super Idee ist, dass mein Freund die Kinder morgens wegbringen könnte - darauf bin ich noch gar nicht selbst gekommen. Warum nicht???? Schön blöd... ich reiße mir eigentlich auch selbst die ganze Arbeit auf den Hals. Das werden wir einführen, dass er sie wenigstens an einigen Tagen in der Woche weg bringt. Und die Zeit nach der Arbeit ganz für mich zu genießen (Eis essen gehen oder sowas, ihr habt ja sehr viel vorgeschlagen), ja das werde ich auch machen, zumindest an ein paar Tagen. Wenn ich einkaufen muss z.B. mache ich das gern ohne Kinder weil einkaufen mit ihnen suuuuuuper stressig ist, also das möchte ich sogar in meiner freien Zeit machen.

    Und ihr habt auch Recht, dass nichts sofort helfen wird.... Ich denke nur daran, wenn ich wieder arbeiten muss (bin gerade 2 Wochen krank geschrieben wegen dem Stress...) dass es mir dann gleich wieder schlecht geht und ich würde bis dahin am liebsten etwas geändert haben, so dass es mir gut geht und ich gut zurecht komme. Aber das wird wohl nichts, ist ja auch klar. Ich muss mich beruhigen... aber ich habe ja noch bis Ende nächster Woche Zeit dafür.

    Vielen Dank für euer Mitgefühl und die lieben Worte und Tips. Das baut mich auch auf!!!!


    PS, und hier ist ja auch niemand aus meiner Nähe oder? Jedenfalls nicht dass ich wüsste, aus Ostvorpommern!?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo!

    Meine Freundin und ich scherzen immer, wenn wir uns sprechen: "Na, wieviele Runden im Hamsterrad hast Du heute schon gedreht?!" Tagein, tagaus der gleiche Stress, da helfen nur kleine Wellness-Oasen (bei mir zB länger aufbleiben und im Inet surfen), Familienhighlights (manchmal fahre ich mit den Kindern nachmittags einfach in den Wald) und bei uns das Bündeln von Wäsche und Putzen (dh nicht jeden Tag waschen, sondern nur 1x in der Woche, so ist man auch nicht jeden Tag genervt).

    Dass der Partner nach Kräften mithelfen muss, ist ja klar.

    Und meine Nerven sind leider, leider auch nicht mehr das, was sie mal waren. Das wird wohl erst wieder besser, wenn die Kinder bißchen größer sind (bitte!!!). Alle Situationen einzeln wären ja gar nicht das Problem, aber da sich eins ans andere reiht...

    Naja, Vorschläge kamen ja schon mehrere, damit wird es bestimmt ein bißchen besser.

    Übrigens wohne ich in SN, eine Userin ist noch aus HRO (aber wir haben´s auch noch nicht zu einem näheren Kontakt gebracht). Hier in MV gibt es doch viele Familienzeitschriften, bei Euch die Landknirpse oder Allerlei Murkelei? Da kannst Du doch nach Gleichgesinnten suchen oder einen "Aufruf" starten!


    Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und viel Durchhaltevermögen!Bald sitzt Du nachmittags bei den spielenden Kindern in der Sonne und dann geht es schon viiiiel besser!

    katrin
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Oh ja, die Landknirpse kenne ich. Ja das ist eine gute Idee.

    Auch dass ich nicht so hohe Erwartungen von dem Besuch beim Psychologen haben darf (das hatte Armana geschrieben meine ich), das hab ich mir auch nochmal zu Herzen genommen. Ja, ich habe wirklich gedacht dass ich dort hin gehe und durch die Gespräche stark und selbstbewusst werde und es mir gleich besser geht. Aber es stimmt, ich erwarte zu viel.

    Ich habe gestern mit der Schwester meines Freundes telefoniert und sie hat mich gefragt, ob ich nicht Freitags mit ihr in die Schwimmhalle fahren will. Es wird bestimmt nicht jeden Freitag klappen (auch von ihr nicht) aber erstmal ein guter Anfang. Mein Freund versaut es mir leider gleich wieder mit Sprüchen wie "naja, dann wirst du ja dort deinen Traummann finden" usw. Habe ihm gesagt dass er ja mitkommen kann, ich bettele ihn schon lange an dass wir mal schwimmen fahren aber er will nicht weil er sich zu dick findet. Außerdem hat ER mich betrogen im Sommer, aber mir immer sowas unterstellen... Das ist gleich mal wieder der nächste Aufreger für mich. ICh glaube, dass er mir bei der ganzen Sache keine große Hilfe sein wird, ich kann froh sein wenn er auf die Kinder aufpasst ohne sie ständig anzumeckern...
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich reich Dir mal die Hand! Und ich hab auch immer das Gefühl nur bei uns ist so eine Hektik und Generve... :sad:
    Von eine MuKi Kur würd ich Dir zur ZEit abraten. Der Kleine wird wenn überhaupt nur stundenweise betreut, d h Du hetzt zu Deinen Anwendungen hin und hast sonst mindestens 1 Kind "an der Backe". Zudem sind die Kinder in der KUr oft krank, insbesondere wenn Du nciht im Sommer gehst. Ich hab das alels durch und ich würd nur wieder gehen, wenn der Kleine auch über 3 ist und Ganztags in die Betreuung geht (ich habs für nächstes Jahr vor!).
    Meine Ärztin (Hausärztin) hat mich zwischendrin auch mal krank geschrieben. Da waren die kids im Kiga und ich hatte wenigstens den Vormittag frei für mich. Nmm das doch für Dich auch mal in Anspruch, wenn Dein Doc auch nur ein bisschen kooperativ ist, wird er das sicher machen. Und Du bist krank, eben in der Seele!
    Und sonst nehm ich mir gelegentlich einen Tag frei, zur zeit habe ich genug Ü-Stunden und Urlaub, und mach da was schönes. Das tut auch gut.
    Versuch für Dich Freiräume zu organisieren, das ist unendlich wertvoll!!!
  • NanakiNanaki

    3,896

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Huhu!

    Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, also sorry, wenn ich etwas wiederhole.

    Bei uns hat es extrem geholfen, dass ICH MIR den Druck genommen habe. Wir fahren immer so, dass wir etwa 7:10 in der Krippe sind, geöffnet wird im 7:30. Dh wir haben 20 Minuten Zeit zum Umziehen. Wenn sie wollen, ziehe ich sie um, wenn nicht, dürfen sie selber. Wenn sie zicken und das alles ewig dauert, kann ich sie nur noch abgeben um halb 8 und zur Arbeit fahren. Wenn es flutscht, können wir zusammen noch die Aushängen anschauen, die gemalten Bilder oder das Tagebuch der Kleinen (Lucys Gruppe). Inzwischen haben wir jeden Tag eigentlich noch so 10min intensive Mamazeit.

    Nachmittags habe ich es mir angewöhnt, mich nach den Kinden zu richten. Es gibt Tage, da kann ich stundenlang relativ ungestört Hausarbeit machen und Tage, da geht gar nix. Das ist dann halt so. Und was uns auch geholfen hat: Nach dem Heimkommen habe ich eine halbe Stunde "Kinderruhe", danach gibt es eine halbe Stunde Kinderintensivzeit. Und dann schau ich, wie der Tag weitergeht.

    Am meisten hat also geholfen, dass ICH MICH nicht so unter Druck setze. Bei uns sieht es inzwischen nicht mehr immer wie in einem Musterhaus aus...und? HIer wird schließlich GELEBT. Und wenn mich unter der Woche etwas wirklich stört, helfen mein Mann und ich abends schnell zusammen, fertig.

    Klar, man kann das alles im schwer auf jemand anderen projizieren, aber versuch einfach, dir selber den Druck zu nehmen. Das merken auch die Kinder!
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