Hallo,
nachdem ich all die anderen Geburtsberichte "verschlungen" habe, möchte ich auch meine Geschichte erzählen:
Eigentlich hatte ich von Anfang an einen Wunschkaiserschnitt geplant, da ich in meinem Bekanntenkreis so einige Horrorgeburten (bis hin zu einer vermeidbaren Totgeburt) mitbekam.
Aber, erstens kommt es anderes und zweitens als man denkt...
In meinem Unterbewusstsein hatte sich vielleicht doch schon früh verankert, dass eine "normale" Geburt doch nicht so schlecht ist und wir dachten uns, naja - so ein Geburtsvorbereitungskurs kann ja nix schaden. Und es kam wie es kommen musste, die Hebamme (die mich auch sonst vor und nach der Schwangerschaft bis heute super betreut !!!) hat mich mehr oder weniger "Ohne Worte" überredet. Damit meine ich, sie hat zu keiner Zeit irgendein böses Wort über meinen Wunsch verloren oder versucht mir es auszureden, sondern mir alles erklärt und so doch von einer natürlichen Geburt überzeugt...
So, nun aber zum eigentlichen Thema:
am 15.07 (ET sollte eigentlich schon der 09.07 sein) so gegen 20 Uhr (pünktlich nach vertilgen des letzten Grillwürstchen) bemerkte ich so ein eigenartiges Zíehen - da ich aber sonst auch öfter nach reichlich Essen Bauchschmerzen bekam, dachte ich mir erstmal nichts. Nur als das alle Nase lang wieder kam, kam mir der Gedanke, ups, das könnten Wehen sein. Ich achtete dann ein bisschen auf die Zeit und stellte fest, so alle 20 Minuten ging es immer los. Das war so um 23 Uhr. Meinen Mann schickte ich erstmal ins Bett - damit wenigstens einer zum Schlafen kam und packte mich vor den Fernseher (jaja, das war das letzte Mal, dass ich in Ruhe TV glotzen konnte...)
So gegen 3 Uhr nachts kamen die Wehen so alle 15 Minuten und ich weckte meinen Mann und sagte, ich glaub wir sollten mal fahren. Und er - der sonst die Ruhe in Person ist, wurde filmreif hektisch und fragte alle naselang: und, wie lange, wie oft, gehts noch... - naja, wir haben die Strecke, für die man sonst locker 35 Minuten braucht in sage und schreibe 15 Minuten zurückgelegt.
Im Krankenhaus dann erstmal nichts - ich hatte zwar nach wie vor regelmäßig Schmerzen (jetzt alle 5 Minuten) - aber auf dem Wehenschreiber war praktisch nichts zu sehen. Die Hebamme schickte uns erstmal spazieren. Der "Spaziergang" war dann aber eine Sache für sich - alle naselang musste ich anhalten und mich irgendwo festhalten (meistens mein Mann). Zudem war mir elendig schlecht und ich musste mich übergeben. (was aber wohl normal ist)
Das nächste CTG 2 Stunden später zeigte dann endlich auch heftige Wehen und schlecht war mir gottseidank auch nicht mehr. Mein Muttermund war aber - trotz geburtsvorbereitender Akupunktur erst bei 2 cm. Die Wehen kamen jetzt aber so alle 2 Minuten und taten auch langsam richtig weh. Zur Entspannung sollte ich erstmal baden gehen. Das hat richtig geholfen, danach (nach nur 1/2 Stunde) war der Muttermund bei 6 cm.
Obwohl mir die Hebamme versicherte, die Wehen würden jetzt so bleiben, wurden diese immer stärker. Dagegen bekam ich aber diverse Schmerzmittel, die mehr oder weniger halfen (nach dem Motto: ohne wäre es noch schlimmer). So gegen 11 Uhr bekam ich dann als letztes ein "alles sch..egal Mittel" und etwas Glucose, damit ich nicht schlapp machte, da mein eh schon niedriger Blutdruck mal wieder kurz vor scheintot war. Gegen 12 Uhr durfte ich endlich was tun, der Muttermund war auf und das pressen konnte beginnen.
Man, war ich froh - endlich aktiv sein dürfen und vor allem zu wissen, bald ist das vorbei und unser Würmchen ist da und ich kann ihn mit eigenen Augen sehen!
Dann gegen 12.30 der Schreck, sofort aufhören zu pressen und Wehe veratmen, da die Herztöne des kleinen Zwerglis abgefallen waren. Wir bekamen alle einen Riesenschreck und um uns herum brach Hektik aus - allerdings war die Hebamme sehr umsorglich und schaffte es mich zu beruhigen. Ein Arzt legte ein Tuch um mich, um den Zwerg nach unten zu drücken und mein Mann, die Hebamme und ein zweiter Arzt machten mir Mut, jetzt wieder kräftig zu pressen, damit der kleine Wicht endlich rauskonnte - aber nichts passierte. Ich bekam dann mit, wie die Hebamme zu einer 2. im Raum sagte, hol mal die Vakuumglocke und das hat wohl all meine Kräfte mobilisiert (da ich das auf keinen Fall wollte) und ich hab den kleinen Wurm am 16.07 um 12.50 Uhr ohne dieses ing herausgepresst.
Er wog stolze 4310 Gramm und war 57 cm lang - kein Wunder, dass er es nicht einfach hatte aus meinem kuschligen Bauch rauszukommen. Froh war ich auch, dass ich vorher nicht wusste, was für ein "Brocken" er schon war - dann hätt ich sicher mehr Angst gehabt und vielleicht doch nen Kaiserschnitt gewollt.
Als er da war, war all die Quälerei vorher wie weggeblasen ! Und wir beide sooo glücklich und froh. Unser kleiner Finn lag auch gleich auf meiner Brust und hat sich hier von den Strapazen seiner Geburt erholt (zum trinken war er allerdings zu erschöpft). Später (da ich genäht werden musste) lag er die ganze Zeit bei seinem tierisch stolzen Papa auf der Brust und meckerte lebhaft vor sich hin.
Alles in allem kann ich dem Krankenhausteam der MHH und meiner Hebamme nur danken, da ich mich super betreut gefühlt habe (auch noch im Wochenbett).
Finn gedeit (trotz Schwierigkeiten mit dem Stillen, da ich Hohlwarzen habe) prächtig und macht jeden Tag mehr Freude.
Kommentare
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herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung für eine normale Entbindung.
Ich wünsche euch Dreien eine wunderschöne Kennenlernzeit und viel Spaß beim Beschnuppern.
Hast du schon Tipps von deiner Nachsorgehebamme bzgl. deiner Hohlwarzen bekommen? Es gibt einige Möglichkeiten, diese auch dauerhaft "herauszulocken". Ich hatte bei meiner Großen damals auch damit zu kämpfen und heute, nach vier Kindern, sehen sie vollkommen normal aus. ;-)
Wenn du ein paar Anregungen möchtest, schreibe doch dazu im Stillforum.
:byebye01:
Gisela
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Alles Liebe auch für die nächste Zeit mit Finn. :bounce06: :bounce07: :bounce06:
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:laola01:
Gruß