Hallo ihr,
wir habe aktuell mit Erik Probleme im Kindergarten; ursprünglich auch zu Hause (siehe hier
http://www.hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?f=26&t=53674), das ist aber wesentlich besser geworden. Nur im KiGa ist es wohl nach wie vor schlimm, und zwar sogar so, dass die Erzieherinnen jetzt selbst Hilfe eines Beraters hinzuziehen wollen.
Nun denke ich mal, dass ich einige der Ursachen kenne, z.B. unsere Eheprobleme im Allgemeinen und die für uns alle sehr schlechte Phase Anfang des Jahres im Besonderen (durch angespannte Arbeits-Stress-Situation bei meinem Mann und mir).
Andererseits habe ich aber trotz gegenteiliger Aussage der Erzieherinnen irgendwie das Gefühl, dass es mit Eriks Integration in seine Kindergartengruppe nicht sooo optimal geklappt hat und er vielleicht zu einem gewissen Punkt auch Frust schiebt weil das irgendwie nach wie vor ein Thema ist. Es wird dort halt sehr viel einfach "laufen gelassen", in dem Glauben dass die Kinder gewisse Probleme eben allein lösen lernen sollen. Bei offensichtlichen Konflikten mit Tränen und/oder Raufereien wird natürlich eingeschritten, aber gerade so verbale Konflikte/Zankereien - habe ich oft das Gefühl wenn ich mal da bin - kriegen sie z. T. sogar überhaupt nicht mit und ich finde es für einen Dreieinhalbjährigen auch irgendwie ein bisschen viel verlangt, das alles allein zu regeln.
Was ich jetzt gern mal wissen würde: ich höre von anderen Kindern (irgendwie immer Jungs, warum auch immer) aus Eriks Gruppe total oft solch Sprüche wie "ICH hab nen XXX (Bagger, Sharky-Fahrrad, Inline Skates etc.) und DU NICHT!", gefolgt am besten noch von "ätsch" oder "bäh" oder sowas. Sowohl Erik gegenüber als auch anderen Kindern. Erik plappert das dann ganz gern zu Hause nach; eine Weile lang haben wir hier ständig gehört "ätschi kolätschi" was ein beliebter "Zankspruch" dort zu sein scheint. Ist das normal? Sind Jungs untereinander tatsächlich so, dass sie ständig vergleichen müssen, wer hat was, und sich gegenseitig mit so einem Mist übertrumpfen?? Ich habe das Gefühl dass das grade bei den Kleineren, die ja nicht so schlagfertig sind, doch eigentlich zu Dauerfrust führen müsste, mal davon abgesehen dass ich finde, dass das nicht gerade eine positive Atmosphäre untereinander schafft... Ich weiß jetzt auch nicht ob das in allen vier Gruppen der Fall ist, bisher habe ich es eher in Eriks Gruppe beobachtet, von den anderen kriege ich ja nicht so viel mit.
Bin ich da jetzt übersensibel? Ist das überall so und völlig normal? Ich finde das sooo negativ und kann mir kaum vorstellen dass es für Eriks Verhalten im positiven Sinne förderlich ist! Im Zuge solcher Zankereien passiert es dann nämlich oft dass er irgendwann draufhaut und dann heißt es wieder Erik hat schon wieder gehauen, ohne dass jemand mitbekommen hat dass da vorher schon eine nette Zankerei im Gange war.
Was übrigens nicht die gewalttätige Reaktion entschuldigt; ich versuche überhaupt nicht, ihn übertrieben in Schutz zu nehmen oder so; ich versuche nur zu verstehen was die Ursachen für seine Ausraster sein könnten, außer dem was er von zu Hause mitbringt. Und deshalb würde ich einfach mal gern wissen, ob ihr solche ständigen Zankereien auch aus euren Kindergärten kennt.
Viele Grüße
Steffi
Kommentare
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Dann stählen wir uns wohl besser mal für diese Runde.... habe ihm in den letzten Tagen schon ein paarmal erklärt dass es doch langweilig wäre wenn alle die gleichen Spielsachen hätten, worauf er dann meinte, dann wünscht er sich zum Geburtstag (in 6 Monaten...) doch nicht den Kran den der eine und den Betonmischer den der andere Freund hat. Aber ob er es wirklich verstanden hat wage ich zu bezweifeln. Das wird dann sicher noch ne Weile so gehen.
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Sie und ihre Freundin Lotta zanken und vertragen sich 3-4mal innerhalb eines Kindergartenmorgens - echt unglaublich und völlig normal.
"Du bist noch pupsiklein, Du kannst das nicht" ist auch ein beliebter Spruch.
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In dem Alter von deinem Jungen ist es auch "normal" sich handgreiflich zu wehren, da die Kinder mit dieser psychologischen Kriegsführung in dem Alter einfach noch nicht klarkommen.
Ich hab sonst nix von den Problemen deines Lütten mitbekommen, bin also sehr neutral auf die aktuelle Situation. Was für einen Berater wollen die Erzieherinnen den einschalten?
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"... dann bist Du nicht mehr meine Freundin" ... "... sonst lade ich Dich nicht auf meinen Geburtstag ein" ... "Ätsch, ich mache heute xy", "Ich habe aber ... und Du nicht", etc . - die Liste ist beliebig erweiterbar und gehört leider zum ganz normalen Kindergartenalltag ;-)
Beliebter Spruch in Joelles Gruppe ist wohl beim draußen-spielen "Fang mich doch, Du Eierloch" :sad:
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du Eierloch"
würde ich sogar noch als Sprachförderung ansehen :erstaunt04: ;-)
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Jolanda war hier kürzlich auch mal etwas verunsichert und geknickt weil ihre Freundin wohl an einem Tag eben nicht mehr ihre Freundin war. Aber am nächsten Tag war zwischen den Mädels schon wieder alles in Ordnung. Sie müssen ja auch erst mal lernen mit dem Begriff umzugehen. Natürlich kann ein dreijähriges Kind noch nicht zwischen "mit dem spiele ich gerade in diesem Moment gern" und "mit dem mag ich ganz oft spielen und nicht nur heute". Für uns ist der Begriff Freund etwas langfristiges. Ich denke bei Kindern ist das wirklich noch von einem Moment auf den anderen umschaltbar zwischen Freund und nicht Freund. Da sollte man sich gar nicht an der Formulierung stoßen.
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Und da gibts selbst später noch Verständnisprobleme. Sogar bei meiner Tochter in der dritten Klasse, gibts diesen Satz noch in abgewandelter Form.
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ich kann da Kary nur zustimmen, unsere Tochter ist jetzt fünf und bei ihr ist jedes Kind, das sie mag, ihr Freund/ihre Freundin, z.B. auch ein Mädchen, das sie genau einmal auf einer Feier gesehen hat oder die Kinder aus ihrem Schwimmkurs, die sie aber auch nur dort sieht. Sie hat aber gleichzeitig schon Kinder, die sie besonders gern mag und mit denen sie sie sich dann auch verabreden möchte. Das Wort Freund/Freundin wird aber schon noch sehr beliebig verwendet.
Viele Grüße
Katrin
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Erik ist derzeit im KiGa wohl ziemlich gewalttätig. Dass gerade bei Jungen Konflikte gern mal mit den Fäusten gelöst werden ist normal, das sagen auch "unsere" Erzieherinnen, aber bei ihm ist es eben schon sehr häufig und sehr heftig, und manchmal geht er auch einfach ohne sichtbaren Anlass auf jemanden los. Deshalb haben sie uns um Erlaubnis gebeten, mit einem Erziehungsberater von der Erziehungsberatungsstelle über Erik sprechen zu dürfen. Der kommt wohl auch wegen einiger anderer Kinder, und da wollten sie ihn gleich mit einbeziehen. Da wir natürlich ein großes Interesse daran haben, diese Probleme schnellstmöglich und langfristig zu lösen haben wir dem nicht nur zugestimmt sondern werden uns parallel auch selbst mit dem Berater zusammensetzen; kennengelernt haben wir ihn schon. Ich hoffe er ist so kompetent wie er wirkt, hatte aber einen wirklich positiven Eindruck. Er hält viel von Jesper Juul, das fand ich schonmal klasse... nicht auszudenken wenn das so einer gewesen wäre von wegen "Kinder brauchen Grenzen" und "seien Sie doch mal konsequenter" oder sowas.... :oops:
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"Kritik" oder Beratung trifft die Eltern häufig auf der Persönlichkeitsebene und es ist schwer sich sein Kind von "aussen" anzuschauen- ich drücke euch die Daumen, dass ihr einen Menschen findet der "eure" Sprache spricht!
Ich kenne "wirkliche" Problemkindergärten nur zu gut und das, was ich in diesem Thema bisher gelesen habe ist alles gaaaaaanz normal!
Kopf hoch und.... "Das ist nur eine Phase...!"
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war damals voll geschockt, weil ich das von zu hause + meinen freunden und der nachbarschaft gar nicht kannte.
nunja, man gewoehnt sich ... :cool:
gefallen hats mir wahrscheinlich zwischendurch schon, obwohl ich insgesamt froh war, als ich endlich in die schule konnte. war viel lustiger da + das gezicke nicht so schlimm, weil ich dort freundinnen hatte. die waren im kiga regelmaessig weggezogen + meine beste freundin von nebenan ging gar nicht hin.
btw - koennte das ein aspekt sein fuer euren erik?
fuehlt er sich als "einzelkaempfer", weil er (noch) keinen freund hat?
ich denke zwar auch, dass die zwerge selbst es verbal nicht so auseinanderkriegen, wer ein freund ist, aber es durchaus kinder gibt, mit denen sie immer wieder gern + oft zusammen sind + sich auch ueber einen laengeren zeitraum gut verstehen.
bestimmt ist es trotzdem auch eine gute sache, sich mal anzuhoeren, wie der berater das sieht.
wahrscheinlich beobachtet der ueber einen laengeren zeitraum im kiga selbst, was euch ja wohl nicht in dem mass moeglich ist.
aetschi-baetschi, ich geh jetzt ein buch lesen,
blackliass ;-)