Hallo,
ich weiß, das Thema ist jetzt kein klassisch-medizinisches Schwangerschaftsthema, aber ich stelle es jetzt trotzdem mal hier rein.
Ich habe morgen Entbindungstermin mit unserer zweiten Tochter, für meine Eltern ist es der vierte Enkel. Und seit letzter Woche kommen nun die "Geht-es-schon-los-Anrufe" - und ich bin total genervt davon. Zur Erklärung: meine Eltern sind eine von mehreren Adressen, an die ich mich wenden müsste, um sich um unsere große Tochter zu kümmern. Aufgrund der räumlichen Entfernung sind sie aber gar nicht mal die allerersten, die ich anrufen würde. Die erste Geburt ging sehr schnell, sechs Stunden nach Blasensprung und wenn es bei der zweiten noch schneller losgehen würde, wäre es schon ziemlich eng. Da rufe ich lieber meine Freundin an, die zehn Minuten von hier wohnt, als meine Eltern, die erst mal 40 km fahren müssen. Das Problem ist, dass sich meine Mutter wegen der bevorstehenden Geburt einen ungaublichen Stress macht - heute wurde ich gefragt, ob sie nachmittags Freunde besuchen können. Ich habe das Gefühl, täglich die Freigabe dafür geben zu müssen, damit sie sich aus dem Haus trauen. Aber das ist gar nicht, was ich will. Ich habe extra mehrere Leute gefragt, damit sich die "Last" auf mehrere Schultern verteilt und eben nicht nur einer auf meinen Anruf lauern muss - theoretisch kann das ganze ja noch zwei Wochen dauern.
Nachdem ich heute wieder mit meiner Mutter telefonieren "musste" habe ich auch mit meiner Schwester telefoniert und sie hat mir erzählt, dass meine Mutter sie auch schon letzten Samstag kirre gemacht hat. Meine Schwester war auf einer Hochzeit, meine Eltern hatten die anderen beiden Enkel und dann gingen wohl die Diskussionen los, was wäre, wenn meine Geburt nachts losginge, dann müsste meine Schwester ihre Kinder abholen - dabei war die Hochzeit wohl auch einiges weg. Und ich finde, dass das einfach zu weit geht. Sie macht sich selbst die Verantwortung unnötig groß und für mich endet es damit, das Gefühl zu haben, ich muss mich um sie kümmern, statt umgekehrt.
Natürlich dürfen sie sich nach mir erkundigen, aber sie müssen mich doch um Gottes Willen nicht fragen, ob sie am Nachmittag jemanden besuchen können!! Aber ich werde mich schon melden, wenn ich Hilfe brauche und wenn sie wirklich nicht greifbar sein sollten, gehe ich mal davon aus, dass es jemand anders ist. Oder unsere Tochter geht erst zu jemand anderem und meine Eltern holen sie dann von dort. Das wird sich schon regeln. Aber meine Schwester meint wohl, dass meine Mutter der Ansicht ist, es müsse unbedingt sie sein, die sich um unsere Tochter kümmert, als ob nur sie das richtig könnte.
Ich glaube, ich muss da wirklich noch mal Tacheles reden, ich finde es ja wirklich toll, dass sie bereit sind, uns zu unterstützen und ich weiß, dass ich sie auch nachts anrufen kann, aber so habe ich mir das nun auch nicht vorgestellt, dass das nun hier zum Stress für die ganze Familie wird und das meine Mutter nun beleidigt ist, weil ich - aus ihrer Sicht - ihre Zuwendung ablehne.
Viele Grüße
Katrin
Kommentare
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Es ist ja einerseits wirklich prima, wenn jemand gerne hilft und man sich auf denjenigen verlassen kann, aber es sollte doch alles in einem gewissen Rahmen bleiben.
Ich denke es ist eine gute Idee, wenn Du mit Deiner Mutter nochmal redest und ihr auch verdeutlichst, dass noch andere liebe Leute parat stehen, wenn es schnell gehen muss.
Alles Gute dann für die Entbindung! :sunny:
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Das tut gut, dass das du das nachvollziehn kannst. Ich will ja auch wirklich nicht als undankbar dastehen, aber es ist wirklich sie, die da so ne große Sache draus macht - ich habe sie wirklich nicht darum gebeten. Am besten ist es wohl, Enkel Nr. 4 kommt endlich...
Viele Grüße
Katrin
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Es war anstrengend anfangs, aber sie meint es wirklich so und ich weiss mittlerweile, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss - hab ich auch nicht mehr.