Draußen "rumräubern"

JoellaJoella

2,666

bearbeitet 30. 08. 2010, 16:11 in Unsere "Grossen"
Hallo!
Wie handhabt ihr das mit dem draußen spielen? Lars möchte immer gerne rausgehen und wir befürworten und fördern das grundsätzlich auch. Aber ich muss gestehen, ich hab immer eine Riesenangst, dass ihm da was passsiert. Wir wohnen zwar in einer Ringstraße in einer reinen Wohngegend, aber dafür ist das Verkehrsaufkommen schon ziemlich stark. Natürlich weit weg von viel Verkehr, aber eben doch auch einige Jugendliche, die völlig unbekümmert und rücksichtslos fahren.
Bis vor einiger Zeit musste er in Sichtweite bleiben, seit zwei Wochen darf er "in den Dschungel". Der Dschungel ist ein Hohlweg, der zwei WOhngebiete miteinander verbindet mit steilen Hängen zum KLettern und Verstecke bauen. Also echt ideal zum rumräubern. Er ist auch ganz begeistert. Aber heute war er zum Beispiel verschwunden. Ich hab nach 45min nachgeguckt. Er war einfach weg. Da lag nur noch sein Laufrad. Ich bin dann einen der Hänge hochgeklettert und hab dort weiter gesucht. Er ist dann über die ganze Wiese gelaufen und hat sich's dort am Straßenrand bequem gemacht und hat der Baustelle zugeguckt (weit weg vom vereinbarten Gebiet). Darüber ist er so gut wie eingeschlafen. Das Kind lag also am Straßenrand und hat gepennt. :wut93 Mir ist ganz anders geworden als ich ihn nicht gefunden hab und auf mein Rufen niemand reagiert hat. Vor allem weil wir das shcon zweimal hatten dass er auf einmal spurlos verschwunden war. Ich bin deshalb schon immer recht unruhig wenn er unterwegs ist.
Wie weit lasst ihr eure Kinder weggehen und in welchen Zeitabständen guckt ihr nach?
Ich wäre euch echt dankbar wenn ihr ein paar Erfahrungswerte / Meinungen für mich hättet.

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :fungif52: Die Frage kommt für mich wie gerufen!! Mein Kleiner ist zwar noch eine ganze Ecke jünger als Deiner, aber ich hab jetzt letzte Woche angefangen, dass er mal zumindest 5-10 Minuten alleine draussen rumspazieren darf. Mir wird zwar jedes Mal ganz anders, aber üben muss er es ja trotzdem dürfen (und die Mama auch ;-)) ! Bin mal gespannt, was da für Erfahrungen kommen..! Kommt ja wahrscheinlich auch darauf an, in welcher Gegend (Stadt oder Land, befahrene oder ruhige Gegend) man wohnt..!
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir wohnen ja recht ländlich, die Querstraße ist die Hauptstraße... da ist normaler Verkehr.

    Aber er darf erst jetzt wirklich mal weiter weg als 200 m vom Haus. Ich bin da einfach super ängstlich und passe mich da auch hier den Gegebenheiten an. Kindergartenkinder sieht man hier fast überhaupt nicht alleine auf der Straße und wenn nur mit ihren großen Geschwistern. Daher fand ich das bisher auch nicht so schlimm.
    Jetzt ist es mir mittlerweile wichtig, dass er auch mal alleine raus geht und rumräubert. Macht er auch, aber meistens mit Freunden. ;-)
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich meinen 5jährigen NIE allein rauslasse. Nicht mal hinters Haus (ist nicht umzäunt - gehört quasi zum Park).

    Neulich habe ich ihn mal mit einem "grossen" Mädchen von 8 Jahren (oder neun?) auf den Spielplatz gehen lassen, da waren wir nur über eine kleine Stichstrasse rüber in der dortigen Wirtschaft eingeladen...
    aber wohl wars mir dabei auch nicht.

    Ich hatte auch nicht vor, ihn diesen Sommer schon allein loszulassen.
    Nächsten Sommer (2011) kommt er in die Schule, da wollte ich im Frühjahr anfangen, ihn auch mal allein draussen spielen zu lassen.
    Ich muss zugeben, dass ich - obwohl ich ein sehr umsichtiges und vorsichtiges Kerlchen hier habe - den Geist mit 5 Jahren einfach noch nicht reif genug finde, um ohne Ansprechpartner draussen rumzustromern.
    Wenn wir auf dem Spielplatz sind, dann hat er einen gewissen Radius - auch ausser Sichtweite - aber das reicht mir (und ihm auch - er verlangt gar nicht danach, allein rauszugehen).
  • AnnchenAnnchen

    675

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also meine beiden sind ja noch sehr klein und sind natürlich noch nicht alleine draussen und das wird auch noch ne ganze Weile so bleiben. Zuletzt hab ich noch gehört, dass man die Kinder sogar noch die ersten beiden Grundschuljahre in die Schule begleiten soll und nicht alleine gehen lassen soll.
    Aber mit knapp fünf Jahren hätte ich keine ruhige Minute.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei uns kommt eigentlich auch jetzt erst der Wunsch auf, dass er mal alleine raus darf. Vorher hat er nie danach gefragt und ich habe es auch nicht getan. Alleine vom KiGa nach Hause kommt er seit etwa 10 Monaten, seit ca. 4 Monaten geht er auch morgens alleine... und seit etwa nem Monat legt er die Wege zu seinen Freunden auch alleine zurück, wenn er die besucht und kommt alleine nach Hause.
    Aber wir wohnen hier auch in einem 5000 Seelenkaff. Dazu bin ich hier aufgewachsen (wir leben in meinem Elternhaus), ich kenne hier jeden Winkel ... die Nachbarn sind seit 30 Jahren die selben.
  • DarkBlueDarkBlue

    1,019

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also wenn er das eigentlich vereinbarte Gebiet wirklich verlässt, würde ich das alleine rausgehen wieder einschränken bzw. einstellen. Ich denke es ist schon wichtig, dass er die Vereinbarungen einhält, sonst hast Du ja wirklich keine ruhige Minute, wenn er draußen ist. Ich kann allerdings überhaupt noch nicht abschätzen, wann Kinder ungefähr soweit sind, um alleine unterwegs zu sein. Sarah ist es jedenfalls definitiv noch nicht ;-)
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hm wenn er das vereinbarte Gebiet verläßt ist das schon blöd. Meiner darf seid dem Herbst alleine zu seiner Freundin und seinen Freund gehen. Und er kam immer nach Hause und hat Beschid gesagt wenn er seine Standort (Freund) geändert hat. Zum Spielplatz darf er nicht alleine weil der ca 15 Minuten entfernt ist und eine große Straße ohne Ampel zu überqueren hat. Aber zum Kiosk Brötchen holen kann er schon. Erst unter "Beobachtung" nun auch ohne. Und er ist jedesmal stolz darauf
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich erlaube das noch nicht, denn in dem Alter können sie meiner Meinung nach bestimmte Gefahren noch nicht optimal einschätzen, z.B. ein heranfahrendes Auto. Außerdem haben wir die "Geh nie mit Fremden mit"-Nummer noch nicht oft genug geübt. ;-) Jonah darf seit etwa 6 Monaten alleine in den Hinterhof, das ist ein sehr kleiner umzäunter Innenhof. Er darf auf keinen Fall bis zu Straße vor. Und das wird auch sicher noch mindestens 1-2 Jahre so bleiben, denke ich.
    Achso, Brötchen holen dürfte er schon alleine, der Bäcker ist gegenüber.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, daneben sind noch fünf andere Häuser und die haben alle hinterm Haus einen gemeinsamen Riesengarten, ungefähr 300 Meter lang, und umzäunt, bzw. dann kommt die Kuhwiese, dann der Wald. Und da darf Paola alleine rausgehen. Ich lass dann die Hintertür auf, so dass sie immer reinkann und ich sie auch höre. Sie würde zwar theoretisch zwischen den Häusern nach vorne auf die Straße kommen, das macht sie aber nicht.

    Meistens ist aber jemand von uns oder den Nachbarn auch auf dem Grundstück, oft auch andere Kinder und dann hat jeder ein Auge auf die Kids. Im Sommer sitzen hier überall Leute und jeder weiß, wer zu wem gehört.

    Ich hab zum Thema Schulweg eher was gegenteiliges gehört. Nämlich dass man, wenn möglich, den Kindern unbedingt ihren Schulweg lassen soll, ohne Eltern. Natürlich nicht in den ersten Wochen, aber eben, sobald es geht. Es hieß, dass die Erfahrungen sehr wichtig sind, möglichst mit anderen Kindern zusammen und dass es den Kindern sehr weiterhilft in ihrer Entwicklung, wenn sie diese Schritte ohne Eltern machen können. Wie ich das mach, weiß ich allerdings noch nicht, soweit sind wir noch nicht.

    Ich stelle immer wieder fest, wie glücklich Paola ist, wenn sie alleine mit dem Nachbarskind draussen rumräubern kann, das will ich ihr auf jeden Fall nicht vorenthalten.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Doro: Das was Du schriebst mit dem Schulweg wurde uns beim Schulinfoabend auch genau so gesagt. Bei uns erübrigt sich das zwar, denn wir wohnen 100m von der Schule weg, da darf er bereits nach ein bisschen Eingewöhnung alleine gehen. ;-) Aber ich finde das auch wichtig...
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Toms Schulweg führt nur durch den Park - ausser auf dem Parkplatz bei uns vor dem Haus begegnen ihm da keine Autos.
    Die grössten Gefahren sind wohl der aggressive Schwan (wenn seine Holde mal wieder brütet) und der zugehörige Teich) :-)
    Diesen Weg werde ich Tom auch von Anfang an allein gehen lassen.

    Solche kontrollierten Wege sehe ich auch nicht als ein so grosses Problem an - ich habe ihn auch schon mal einen Teil des Kindergartenweges "allein" gehen lassen (ich war in Sichtweite).
    Problematisch finde ich dieses Spielen und sich und alles drumherum dabei vergessen ... da kommen auch die vernünftigsten Kinder auf merkwürdige Ideen, glaube ich.
    Und von einem Fünfjährigen ein Gefahrenbewusstsein zu erwarten, ist glaube ich echt zu viel verlangt. Bei meinem würde das jedenfalls nicht funktionieren, schon gar nicht zusammen mit anderen Kindern.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier gehen die Kinder ab 4-5 alleine in der Kindergarten. Das ist so gewünscht und wird auch im Kindergarten geübt! Und mein kleiner Kerl fragt eben jetzt schon danach, ob er draussen spazieren gehen darf, er möchte einfach ein bisschen was alleine machen und nicht immer mich nebendran stehen haben ;-) Allerdings wohnen wir jetzt auch nicht gerade an einer befahrenen Strasse, er kennt die Gegend und die Nachbarn auch! Eine Stunde oder so würde ich ihn jetzt natürlich noch nicht spazieren gehen lassen, weil weiter unten dann schon eine grössere Strasse kommt, wäre es aber so wie bei Doro, gäbe es von meiner Seite aus überhaupt keine Restriktionen diesbezüglich. Natürlich würde ich zwischendurch mal gucken, was er macht, aber ich glaube, die Kinder brauchen das doch auch! Die sind soooo viel "überwacht" und kontrolliert, da müssen sie doch auch mal ein bisschen Freiraum haben..!
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also meiner darf jetzt seit Kurzem erst alleine in den Garten gehen. Da wir oben wohnen und er einmal ums Haus rum muss und wir auch noch genau an einem Fahrradweg wohnen wo gern mal Mopeds langbrettern haben wir das vorhe rnicht erlaubt. Aber auch weil er einfach abgehauen ist zu seinem Nachbarskumpel, rüber über eine Straße. Ich kann ihm da jetzt gerade mal so vertrauen das er nicht abhaut, klappt das nicht darf er eben nicht alleine raus. Ist aber auch einfach gefährlich hier irgendwie. Ein großer Platz wo die spielen können aber auf der einen Seite die Straße, auf der anderen der Radweg. So ganz alleine das ich ihn nicht sehe möchte ich noch nicht, dafür ist er mir noch zu wild und gedankenlos an Straßen und Co.

    Das Kinder mit 4-5 alleine in den Kiga gehen ist hier undenkbar. Hier bringen viele ihre Kinder noch zur Schule. Vielleicht liegt es aber auch wirklich an den vielen gefährlichen Straßen hier, ich weiß es nicht.

    @Joella: wenn er sich nicht daran hält würde ich das aber wieder eingrenzen. Und das er da irgendwo einschläft finde ich schon krass irgendwie :shock:. Nee ich hab da so ne Angst bei sowas...
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir ist schon auch mulmig geworden, als ich ihn erst nicht gefunden habe. Er hatte sich ja abgemeldet für den "Dschungel", sagt auch sonst immer wo er hingeht und war da bisher immer zuverlässig. Die beiden Male wo er uns abhanden gekommen ist, war jedes mal auf fremdem Terrain, wo er die Grenezn nicht 100%ig kannte. Diesmal war es auch nicht so weit. Er ist im "Dschungel" den Hang hochgekletter, war dann in seiner "Höhle" (ein riesen Gebüsch, durchzogen von Trampelpfaden). Von da ist er dann auf die angrenzende Wiese gekommen und hat dort wohl den Baustellenlärm gehört. Da ist er eben zugucken gegangen, also über die Wiese drüber bis zur nächsten Straße. Dort aht er sich's dann bequem gemacht, logischerweise am Straßenrand, weil sonst sieht man ja von der Baustelle nix, weil das Gras so hoch ist. Beim Zugucken ist er eben immer müder geworden und hat mich dann auch nicht rufen gehört.
    Eingeschränkt hab ich natürlich schon. Die Hecke am "Dschungel" ist jetzt Grenze, die Wiese ist jetzt eindeutig ausgeschlossen und er durfte an dem Tag dann auch nur noch im Garten spielen. Der Garten ist eben ziemlich klein, das reicht ihm momentan nicht.
    Vorteil bei uns ist auch, dass ich ebenfalls hier aufgewachsen bin und den "Dschungel" eben von früher kenne wie meine Westentasche. ich weiß also grundsätzlich wo ich suchen muss. Trotzdem war's ein Schreck. Und ganz ehrlich, was man in den Medien über verschwundene Kinder hört und sieht, das macht mir eine Wahnsinnsangst. Das ist so schrecklich und immer die Angst im Nacken dass es auch das eigene treffen könnte. Denn auch in einem Dorf wie unserem ist das ja nicht ausgeschlossen.
  • TinaLunaTinaLuna

    3,602

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich selbst bin mit 5 allein durchs ganze DORF (2000 einwohner) gestromert und habe mit freunden im wald gespielt. ich hab meine mutter erst letzte woche gefragt, wie sie das gemacht hat, so rein gefühlstechnisch. sie meinte, dass sich da keiner gedanken drüber gemacht hat. gleiche kategorie wie "keine kindersitze im auto (hinten gabs nichtmal gurte), keine fahrradhelme.." na, ihr kennt das ja. ich hatte eine armbanduhr an, wenn der große zeiger oben und der kleine unten waren, musste ich heim. zwischendurch geguckt hat auch niemand. mensch, war ich frei.... ich kann mich genau an das tolle gefühl erinnern....

    bei meinem kind krieg ich schon die krise, wenn er an der strasse nicht an meiner hand geht.... der ist aber auch so verträumt, ich würde ihm das einfach nicht zutrauen, allein.. blöd, ich weiss...
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tcha letzentlich muß man da wohl sehr nach seinem Gefühl,dem Kind und dem Wohnort gehen. Sarah konnte mit 5 Jahren mehr Freiheiten haben als Kevin. Ganz einfach weil sie vom Wesen ganz anders war. Torben würde ich im Vetrauen zum rumräubern zwischen die Beiden Großen sehen aber unsere Wohnituation ist ganz anders. Und dann muß man noch sein Kind einschätzen ob die Freiheiten ihm Selbstvertrauen geben oder es überfordern
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mmhh als Kind habe ich an einem tollen Bolzplatz gewohnt mit vielen Büschen und versteckten Wegen, auch so eine Art Dschungel. Da war auch eine alte Fabrik wo wir immer rumgeräubert haben. Da würde ich meinen Sohn jetzt in seinem Alter auch alleine lassen aber auch nur weil ich da keine Angst hätte, da ist keine Straße, da kann man die Kids zum Teil auch sehen und hören. Das hat auch richtig Spaß gemacht immer, sowas gibt es hier gar nicht außer auf einem Spielplatz total klein. Also es kommt echt auf die Umstände und nicht das Alter an.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin bei dem Thema ziemlich zwiegespalten. Bisher handhabe ich es so, dass ich (außer, wenn sie im Garten ist) sie im Blick habe, aber nicht immer unmittelbar in ihrer Nähe bin (bzw. auf dem Spielplatz spielen sie auch in den Büschen, da sehe ich sie nicht, aber es ist umzäunt und ich weiß - hoffe - dass sie das Gelände nicht verlässt). Eigentlich möchte ich ihr aber gerne mehr zutrauen.

    Ich erinnere mich, dass ich alleine einkaufen ging (5 Minuten Fußweg) bevor ich in die Schule kam. Es war keine große Straße zu überqueren und ich kannte den Laden in und auswendig. Ich weiß noch, dass ich immer total stolz war und riesigen Spaß gehabt habe. Genauso sind wir noch im Kindergartenalter mit den Fahrrädern durch die Siedlung (kaum Autoverkehr, viele Gehwege ohne direkte Straße dran) gefahren und haben die Wege erkundet. Auf den Spielplätzen waren wir auch alleine - stundenlang.
    Ich erinnere mich aber auch an mehrere Male, wo meine Eltern mich überall suchen mussten, weil wir mal wieder übers Spielen die Zeit vergessen hatten :oops: ...

    Ich versuche jetzt immer schonmal, sie Wege alleine machen zu lassen. Blöderweise haben die 2 Freundinnen, wo ich sie alleine hingehen lassen würde, beide die Klingel so hoch, dass sie nicht dran kommt :thumbdown: - da muss ich also zumindest kurz zum Klingeln mit. Zum Briefkasten darf sie manchmal gehen (200 Meter die Straße entlang ;-)) und wenn wir am Wochenende morgens Brötchen holen, gehe ich zwar mit ihr, aber sie darf alleine beim Bäcker rein und die Brötchen kaufen ... alleine möchte ich nicht, weil sie dafür (obwohl es nur 500 m sind) 2 stark befahrene Straßen überqueren muss - gut, die eine kann sie vor der Haustür unter meiner Aufsicht überqueren, aber die andere ist ziemlich blöd, weil da noch ständig Leute ihre Autos überall in den Weg stellen, weil sie zu faul sind, ein paar Schritte zum Metzger oder Bäcker zu laufen :thumbdown:

    Aber so ganz alleine draußen spielen, über einen längeren Zeitraum ... nee, irgendwie noch nicht. Liegt vielleicht daran, dass wir vorne eine ganz stark befahrere Straße haben und hinten direkt den Wald (wo ja sonstwer lauern könnte :oops: oder sie sich verlaufen könnte :oops: ) ... sie darf zwar hinten aus dem Garten raus, aber nur bis zum Wegende, wo der Wald anfängt - dort kann ich sie sehen. Bisher reicht ihr das aber auch!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wollte nur kurz eine kleine Gegebenheit (nicht ein Rumräubern in dem Sinne) von gestern erzählen: Wir fahren ja immer mit der Tram nach Hause. An der Endstation (sehr ruhige Wohngegend) gibt es zwei Wege, die man nach Hause gehen kann: entweder direkt eine Treppe hinunter und dann an einer kleinen Strasse entlang. Oder zuerst oben einen kleinen Fussweg gehen und dann über einen kleinen Weg nach unten. Die beiden Wege sind nicht in Sichtweite, aber auf beiden landet man dann auf der Strasse, die bis zu uns nach Hause führt. Gestern also fand Johann, dass ich doch den einen Weg gehen soll, er würde den anderen gehen und wir würden uns dann unten wieder treffen (sind ca. 300 Meter). Ich hab kurz überlegt und dann zugestimmt. Passieren kann da ja wirklich nichts! Gesagt getan: Johann läuft los, ich laufe los. Unterwegs muss ihn aber irgendwie der Mut verlassen haben. Als ich nämlich bei der Strasse ankam, stand er bei einer Frau, die offensichtlich mit ihm gewartet hatte und kam mir die paar 100 Meter entgegengerannt, hat sich die Augen gewischt und war froh mich zu sehen ;-) Er meinte dann, er hätte doch ein bisschen Angst gehabt und würde morgen wieder mit mir laufen! Was mir aber bei der Geschichte einfach aufgefallen ist: man muss ja doch grundsätzlich davon ausgehen, dass die "Gesellschaft" ja auch noch da ist! Also, nicht hauptsächlich böse Männer, sondern v.a. Menschen, die im Zweifelsfall auch mal genauer gucken! Ich finde, das geht bei so Diskussionen über die Gefahren oft unter...! Man ist ja nicht in einem isolierten Raum, sondern unter anderen Menschen! Und wenn da ein Kind alleine herumläuft würde man ja wohl eher überlegen, ob das so seine Richtigkeit hat als dass man überlegen würde, was man ihm antun könnte ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das finde ich auch. Und wenn es um so Heimwege geht, dann ist da ja auch Nachbarschaft, die kennen die Kinder ja auch häufig und wissen, wo die hingehören.

    Wir haben auch so Abkürzungen, wo Paola eine Strecke allein gehen möchte, ich dann eine andere Strecke, es handelt sich dann vielleicht mal um 20 Meter oder 50. Und wenn es nicht gefährlich werden kann wegen des Verkehrs, dann lass ich sie das immer gehen und sie ist immer soooo stolz, wenn sie ein Gängelchen alleine gemacht hat.
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja sowas machen wir hier auch und klar muss man auch mal an die netten Menschen denken. Aber trotzdem bleibt doch eine geiwsse Angst denn wie oft liest man denn bei solchen verschwundenen Kindern das der Heimweg nur so und so kurz war und das Kind trotzdem weg ist? Also mit dem kurzen Weg hats ja dann auch nichts zu tun wenn man am falschen Ort zur falschen Zeit ist :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde das mit dem draußen sein auch zwiespältig. Einerseits gehört für mich zum Kindsein dazu, auch mal ohne Eltern draußen unterwegs zu sein, andererseits erlaubt es der Straßenverkehr wirklich oft nicht, sein Kind alleine rauszulassen. Hier hätte ich auch ziemliche Skrupel, weil wir mitten in der Stadt wohnen. Liva geht aber alleine zum Bäcker, da muss sie aber auch keine Straße überqueren. Im Park darf sie auch außer Sichtweite spielen und eine große Runde mit dem Fahrrad drehen. Und ich werde sie auch - wenn sie will und wir das Straße überqueren noch mehr geübt haben - auch alleine in die Schule, zum Hort und von dort nach Hause gehen lassen. Allerdings haben wir alles in max. fünf Fußminuten Entfernung und die Straßen sind meistens einspurig und tagsüber wenig befahren.
    Bei uns in der Schule wird aber ausdrücklich dazu ermutigt, die Kinder den Schulweg alleine gehen zu lassen. Es hat wohl auch noch nie einen Unfall auf dem Schulweg gegeben (sagte zumindest die Rektorin).

    Ganz generell frage ich mich aber, ob wir Erwachsene mit unseren Ängsten den Kindern nicht zu viel Freiraum nehmen. In der vorletzten Geo-Ausgabe war zum Theme Kinder und Natur ein Artikel und da wurde beschrieben, wie sehr der Bewegungsradius für Kinder in den letzten 100 Jahren abgenommen hat. Sie haben das am Beispiel einer Familie beschrieben, der Urgroßvater durfte mit 8 Jahren 10 km! zu seiner Lieblingsangelstelle gehen, die Urenkelin darf im selben Alter nur noch bis zum Ende der Straße. Natürlich sind die Lebensumstände nicht vergleichbar, ich würde unseren Kindern aber schon einen größeren Radius wünschen.

    Man muss da wohl wirklich seinen individuellen Weg finden. Für meinen früheren Nachbarn haben wir Liva schon zu viel unbeaufsichtigt gelassen, wenn sie im Park mit dem Fahrrad voraus zum Eingang sausen durfte. Sie hat unten auf uns gewartet und wir sind zusammen weiter. Das hat immer geklappt und sie ist auch nie aus dem Parkgelände raus (dahinter ist eine ziemlich befahrene Straße). Einmal sah unser Nachbar sie da lang düsen und wollte schon fast einschreiten, weil er niemanden bei ihr gesehen hat. Wir wurden dann mit "ich wollte gerade sagen, ihr seid aber mutig!" begrüßt. Ich habe dann nur gesagt, dass wir das so abgesprochen haben und wir Liva da vertrauen. Er hat auch mal gesagt, er hätte wahnsinnige Angst davor, dass jemand sein Kind von der Straße wegklaut. Natürlich ist das das schrecklichste, was man sich vorstellen, viel mehr macht mir aber der Straßenverkehr Sorge. Liva ist beim Aussteigen aus der Straßenbahn auch mal von einem Motorroller gestreift worden, wo der Fahrer meinte, er müsste da noch schnell durch. Zum Glück ist nichts passiert, aber der Schreck war groß und der Fahrer hoffentlich hinterher taub, so wie ich und eine andere Passantin ihn angebrüllt haben.

    Ich würde mich insgesamt schon wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass - wie bei Guni - sich andere Erwachsene auch für fremde Kinder verantwortlich fühlen. Aber gerade im Straßenverkehr erlebe ich es oft genug, dass Erwachsene noch mal eben schnell über die rote Ampel fahren oder laufen, nicht am Zebrastreifen anhalten und und und.

    Viele Grüße
    Katrin
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Boah, ihr habt mir gerade richtig viel zum Nachdenken gegeben. Ich habe ja jetzt auch ein i-Dötzchen, das seine Freunde besuchen will. Wie gehe ich damit um? Rumräubern finde ich persönlich super, kenne es aus meiner Kindheit auch und ahtte nie negative Erlebnisse, war aber auch zuverlässig und hatte günstige Wohnsituationen. Heute wohnen wir zwar in einem ruhigen Viertel, aber an der Haupteinfallsstrasse. Ich hatte das Thema noch gar nicht so auf der Agenda, aber es wird jetzt kommen, definitiv. Danke für all die Anregungen.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe hier leider auch schon von einer Mutter erzählt bekommen, dass ihr Kind mit anderen auf der Straße gespielt hätte und als sie dann geguckt hätte, wäre das Kind verschwunden gewesen. Die anderen Mütter, die bei den spielenden Kindern gewesen seien hätten nur gemeint wäre doch nicht ihr Kind. :shock: Das finde ich schon heftig, obwohl ich auch sagen muss, dass ich nur die eine Seite der Geschichte kenne.
    Andererseits habe ich auch schon gesehen, dass andere Mütter meinen Sohn mit von der Straße geholt haben, wenn ein Auto vorbei kam. Das gibt dann schon ein gutes Gefühl und lässt einen nciht mehr beim leisesten Motorengeräusch zusammenzucken.

    Was Schulweg-/Kindergartenweg angeht ist das bei uns so: Lars darf nicht alleine in den Kindergarten laufen, einfach weil die Strecke zu weit ist. Wenn wir zügig laufen, sind wir eine gute Viertelstunde unterwegs. Es sind auch einige Straßen zu überqueren. Das möchte ich nicht. Allerdings haben wir hier auch eine Abkürzung. Wenn er amg darf Lars die laufen und ich den anderen Weg. Wir treffen uns dann immer zuhause wieder. Anfangs ahbe ich immer an der Stelle gewartet an der die Wege wieder ineinander münden, aber da unser Haus nur 100m weiter steht, ist das inzwischen Treffpunkt.

    Schulweg werde ich wohl die ersten Wochen auf jeden Fall mit ihm laufen. Dann darf er alleine und ich hoffe, dass sich dann immer ein Grüppchen findet an das er sich anschließen kann. Wir haben hier in der Straße viele Kinder und sie kommen immer im Rudel nach Hause. Ich hoffe einfach dass das vom Stundenplan her auch klappt.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Joella schrieb:
    Die anderen Mütter, die bei den spielenden Kindern gewesen seien hätten nur gemeint wäre doch nicht ihr Kind. :shock: Das finde ich schon heftig, obwohl ich auch sagen muss, dass ich nur die eine Seite der Geschichte kenne.

    Solche Situationen finde ich immer schwierig, ich denke am sichersten ist es, eine der anwesenden Mütter zu bitten, ein Auge auf den eigenen Zwerg zu haben. Wenn es mehrere sind und sich keine verantwortlich fühlt, fällte es eben auch nicht so auf, wenn eines der spielenden Kinder plötzlich weg ist... könnte ja nach Hause gegangen sein... Die wissen ja auch nicht, was das Kind mit seiner Mutter vereinbart hat, ob es nur bei den anderen Kindern bleiben oder auch alleine losziehen darf.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei Kindern ab etwa 4 Jahren passe ich nicht automatisch mit auf.
    Ganz klar aber ziehe ich jeden Menschen aus einem Gefahrenbereich wenn ich sehe das er es nicht selbst tut oder lann. Also halt zur Seite wenn ein Auto kommt.
    Das sind aber auch unterschiedliche Situationen finde ich. Denn ich gehe davon aus, das wenn eine Mutter ihr Kind alleine lässt ohne mir was zu sagen, es auch alleine agieren kann. Ist das Kind offensichtlich zu klein dafür, muss ich sagen das ich zwar unaufgefordert aufpassen würde aber die Mutter ein paar Worte zum Thema Verantwortung und Aufsichtspflicht zu hören bekäme... Man kann ja nicht einfach seine Verantwortung anderen auferlegen...
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich sagte ja, ich kenne nur eine Seite der Geschichte. Ich fand das nur heftig wie die Mutter mir das geschildert hat, dass die anderen da wirklich eiskalt gewesen seien und zu ihr gesagt hätten es wäre nicht ihr Kind und sich dann weiter dem Smalltalk gewidmet hätten. Aber da spielen vermutlich auch noch andere zwischenmenschliche Dinge mit eine Rolle.
    Grundsätzlich habe ich schon das Gefühl, dass das in gewissem Rahmen hier schon alles funktioniert.
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