Hallo!
Wie handhabt ihr das mit dem draußen spielen? Lars möchte immer gerne rausgehen und wir befürworten und fördern das grundsätzlich auch. Aber ich muss gestehen, ich hab immer eine Riesenangst, dass ihm da was passsiert. Wir wohnen zwar in einer Ringstraße in einer reinen Wohngegend, aber dafür ist das Verkehrsaufkommen schon ziemlich stark. Natürlich weit weg von viel Verkehr, aber eben doch auch einige Jugendliche, die völlig unbekümmert und rücksichtslos fahren.
Bis vor einiger Zeit musste er in Sichtweite bleiben, seit zwei Wochen darf er "in den Dschungel". Der Dschungel ist ein Hohlweg, der zwei WOhngebiete miteinander verbindet mit steilen Hängen zum KLettern und Verstecke bauen. Also echt ideal zum rumräubern. Er ist auch ganz begeistert. Aber heute war er zum Beispiel verschwunden. Ich hab nach 45min nachgeguckt. Er war einfach weg. Da lag nur noch sein Laufrad. Ich bin dann einen der Hänge hochgeklettert und hab dort weiter gesucht. Er ist dann über die ganze Wiese gelaufen und hat sich's dort am Straßenrand bequem gemacht und hat der Baustelle zugeguckt (weit weg vom vereinbarten Gebiet). Darüber ist er so gut wie eingeschlafen. Das Kind lag also am Straßenrand und hat gepennt. :wut93 Mir ist ganz anders geworden als ich ihn nicht gefunden hab und auf mein Rufen niemand reagiert hat. Vor allem weil wir das shcon zweimal hatten dass er auf einmal spurlos verschwunden war. Ich bin deshalb schon immer recht unruhig wenn er unterwegs ist.
Wie weit lasst ihr eure Kinder weggehen und in welchen Zeitabständen guckt ihr nach?
Ich wäre euch echt dankbar wenn ihr ein paar Erfahrungswerte / Meinungen für mich hättet.
Kommentare
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Aber er darf erst jetzt wirklich mal weiter weg als 200 m vom Haus. Ich bin da einfach super ängstlich und passe mich da auch hier den Gegebenheiten an. Kindergartenkinder sieht man hier fast überhaupt nicht alleine auf der Straße und wenn nur mit ihren großen Geschwistern. Daher fand ich das bisher auch nicht so schlimm.
Jetzt ist es mir mittlerweile wichtig, dass er auch mal alleine raus geht und rumräubert. Macht er auch, aber meistens mit Freunden. ;-)
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Neulich habe ich ihn mal mit einem "grossen" Mädchen von 8 Jahren (oder neun?) auf den Spielplatz gehen lassen, da waren wir nur über eine kleine Stichstrasse rüber in der dortigen Wirtschaft eingeladen...
aber wohl wars mir dabei auch nicht.
Ich hatte auch nicht vor, ihn diesen Sommer schon allein loszulassen.
Nächsten Sommer (2011) kommt er in die Schule, da wollte ich im Frühjahr anfangen, ihn auch mal allein draussen spielen zu lassen.
Ich muss zugeben, dass ich - obwohl ich ein sehr umsichtiges und vorsichtiges Kerlchen hier habe - den Geist mit 5 Jahren einfach noch nicht reif genug finde, um ohne Ansprechpartner draussen rumzustromern.
Wenn wir auf dem Spielplatz sind, dann hat er einen gewissen Radius - auch ausser Sichtweite - aber das reicht mir (und ihm auch - er verlangt gar nicht danach, allein rauszugehen).
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Aber mit knapp fünf Jahren hätte ich keine ruhige Minute.
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Aber wir wohnen hier auch in einem 5000 Seelenkaff. Dazu bin ich hier aufgewachsen (wir leben in meinem Elternhaus), ich kenne hier jeden Winkel ... die Nachbarn sind seit 30 Jahren die selben.
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Achso, Brötchen holen dürfte er schon alleine, der Bäcker ist gegenüber.
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Meistens ist aber jemand von uns oder den Nachbarn auch auf dem Grundstück, oft auch andere Kinder und dann hat jeder ein Auge auf die Kids. Im Sommer sitzen hier überall Leute und jeder weiß, wer zu wem gehört.
Ich hab zum Thema Schulweg eher was gegenteiliges gehört. Nämlich dass man, wenn möglich, den Kindern unbedingt ihren Schulweg lassen soll, ohne Eltern. Natürlich nicht in den ersten Wochen, aber eben, sobald es geht. Es hieß, dass die Erfahrungen sehr wichtig sind, möglichst mit anderen Kindern zusammen und dass es den Kindern sehr weiterhilft in ihrer Entwicklung, wenn sie diese Schritte ohne Eltern machen können. Wie ich das mach, weiß ich allerdings noch nicht, soweit sind wir noch nicht.
Ich stelle immer wieder fest, wie glücklich Paola ist, wenn sie alleine mit dem Nachbarskind draussen rumräubern kann, das will ich ihr auf jeden Fall nicht vorenthalten.
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Die grössten Gefahren sind wohl der aggressive Schwan (wenn seine Holde mal wieder brütet) und der zugehörige Teich) :-)
Diesen Weg werde ich Tom auch von Anfang an allein gehen lassen.
Solche kontrollierten Wege sehe ich auch nicht als ein so grosses Problem an - ich habe ihn auch schon mal einen Teil des Kindergartenweges "allein" gehen lassen (ich war in Sichtweite).
Problematisch finde ich dieses Spielen und sich und alles drumherum dabei vergessen ... da kommen auch die vernünftigsten Kinder auf merkwürdige Ideen, glaube ich.
Und von einem Fünfjährigen ein Gefahrenbewusstsein zu erwarten, ist glaube ich echt zu viel verlangt. Bei meinem würde das jedenfalls nicht funktionieren, schon gar nicht zusammen mit anderen Kindern.
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Das Kinder mit 4-5 alleine in den Kiga gehen ist hier undenkbar. Hier bringen viele ihre Kinder noch zur Schule. Vielleicht liegt es aber auch wirklich an den vielen gefährlichen Straßen hier, ich weiß es nicht.
@Joella: wenn er sich nicht daran hält würde ich das aber wieder eingrenzen. Und das er da irgendwo einschläft finde ich schon krass irgendwie :shock:. Nee ich hab da so ne Angst bei sowas...
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Eingeschränkt hab ich natürlich schon. Die Hecke am "Dschungel" ist jetzt Grenze, die Wiese ist jetzt eindeutig ausgeschlossen und er durfte an dem Tag dann auch nur noch im Garten spielen. Der Garten ist eben ziemlich klein, das reicht ihm momentan nicht.
Vorteil bei uns ist auch, dass ich ebenfalls hier aufgewachsen bin und den "Dschungel" eben von früher kenne wie meine Westentasche. ich weiß also grundsätzlich wo ich suchen muss. Trotzdem war's ein Schreck. Und ganz ehrlich, was man in den Medien über verschwundene Kinder hört und sieht, das macht mir eine Wahnsinnsangst. Das ist so schrecklich und immer die Angst im Nacken dass es auch das eigene treffen könnte. Denn auch in einem Dorf wie unserem ist das ja nicht ausgeschlossen.
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bei meinem kind krieg ich schon die krise, wenn er an der strasse nicht an meiner hand geht.... der ist aber auch so verträumt, ich würde ihm das einfach nicht zutrauen, allein.. blöd, ich weiss...
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Ich erinnere mich, dass ich alleine einkaufen ging (5 Minuten Fußweg) bevor ich in die Schule kam. Es war keine große Straße zu überqueren und ich kannte den Laden in und auswendig. Ich weiß noch, dass ich immer total stolz war und riesigen Spaß gehabt habe. Genauso sind wir noch im Kindergartenalter mit den Fahrrädern durch die Siedlung (kaum Autoverkehr, viele Gehwege ohne direkte Straße dran) gefahren und haben die Wege erkundet. Auf den Spielplätzen waren wir auch alleine - stundenlang.
Ich erinnere mich aber auch an mehrere Male, wo meine Eltern mich überall suchen mussten, weil wir mal wieder übers Spielen die Zeit vergessen hatten :oops: ...
Ich versuche jetzt immer schonmal, sie Wege alleine machen zu lassen. Blöderweise haben die 2 Freundinnen, wo ich sie alleine hingehen lassen würde, beide die Klingel so hoch, dass sie nicht dran kommt :thumbdown: - da muss ich also zumindest kurz zum Klingeln mit. Zum Briefkasten darf sie manchmal gehen (200 Meter die Straße entlang ;-)) und wenn wir am Wochenende morgens Brötchen holen, gehe ich zwar mit ihr, aber sie darf alleine beim Bäcker rein und die Brötchen kaufen ... alleine möchte ich nicht, weil sie dafür (obwohl es nur 500 m sind) 2 stark befahrene Straßen überqueren muss - gut, die eine kann sie vor der Haustür unter meiner Aufsicht überqueren, aber die andere ist ziemlich blöd, weil da noch ständig Leute ihre Autos überall in den Weg stellen, weil sie zu faul sind, ein paar Schritte zum Metzger oder Bäcker zu laufen :thumbdown:
Aber so ganz alleine draußen spielen, über einen längeren Zeitraum ... nee, irgendwie noch nicht. Liegt vielleicht daran, dass wir vorne eine ganz stark befahrere Straße haben und hinten direkt den Wald (wo ja sonstwer lauern könnte :oops: oder sie sich verlaufen könnte :oops: ) ... sie darf zwar hinten aus dem Garten raus, aber nur bis zum Wegende, wo der Wald anfängt - dort kann ich sie sehen. Bisher reicht ihr das aber auch!
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Wir haben auch so Abkürzungen, wo Paola eine Strecke allein gehen möchte, ich dann eine andere Strecke, es handelt sich dann vielleicht mal um 20 Meter oder 50. Und wenn es nicht gefährlich werden kann wegen des Verkehrs, dann lass ich sie das immer gehen und sie ist immer soooo stolz, wenn sie ein Gängelchen alleine gemacht hat.
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Bei uns in der Schule wird aber ausdrücklich dazu ermutigt, die Kinder den Schulweg alleine gehen zu lassen. Es hat wohl auch noch nie einen Unfall auf dem Schulweg gegeben (sagte zumindest die Rektorin).
Ganz generell frage ich mich aber, ob wir Erwachsene mit unseren Ängsten den Kindern nicht zu viel Freiraum nehmen. In der vorletzten Geo-Ausgabe war zum Theme Kinder und Natur ein Artikel und da wurde beschrieben, wie sehr der Bewegungsradius für Kinder in den letzten 100 Jahren abgenommen hat. Sie haben das am Beispiel einer Familie beschrieben, der Urgroßvater durfte mit 8 Jahren 10 km! zu seiner Lieblingsangelstelle gehen, die Urenkelin darf im selben Alter nur noch bis zum Ende der Straße. Natürlich sind die Lebensumstände nicht vergleichbar, ich würde unseren Kindern aber schon einen größeren Radius wünschen.
Man muss da wohl wirklich seinen individuellen Weg finden. Für meinen früheren Nachbarn haben wir Liva schon zu viel unbeaufsichtigt gelassen, wenn sie im Park mit dem Fahrrad voraus zum Eingang sausen durfte. Sie hat unten auf uns gewartet und wir sind zusammen weiter. Das hat immer geklappt und sie ist auch nie aus dem Parkgelände raus (dahinter ist eine ziemlich befahrene Straße). Einmal sah unser Nachbar sie da lang düsen und wollte schon fast einschreiten, weil er niemanden bei ihr gesehen hat. Wir wurden dann mit "ich wollte gerade sagen, ihr seid aber mutig!" begrüßt. Ich habe dann nur gesagt, dass wir das so abgesprochen haben und wir Liva da vertrauen. Er hat auch mal gesagt, er hätte wahnsinnige Angst davor, dass jemand sein Kind von der Straße wegklaut. Natürlich ist das das schrecklichste, was man sich vorstellen, viel mehr macht mir aber der Straßenverkehr Sorge. Liva ist beim Aussteigen aus der Straßenbahn auch mal von einem Motorroller gestreift worden, wo der Fahrer meinte, er müsste da noch schnell durch. Zum Glück ist nichts passiert, aber der Schreck war groß und der Fahrer hoffentlich hinterher taub, so wie ich und eine andere Passantin ihn angebrüllt haben.
Ich würde mich insgesamt schon wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass - wie bei Guni - sich andere Erwachsene auch für fremde Kinder verantwortlich fühlen. Aber gerade im Straßenverkehr erlebe ich es oft genug, dass Erwachsene noch mal eben schnell über die rote Ampel fahren oder laufen, nicht am Zebrastreifen anhalten und und und.
Viele Grüße
Katrin
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Andererseits habe ich auch schon gesehen, dass andere Mütter meinen Sohn mit von der Straße geholt haben, wenn ein Auto vorbei kam. Das gibt dann schon ein gutes Gefühl und lässt einen nciht mehr beim leisesten Motorengeräusch zusammenzucken.
Was Schulweg-/Kindergartenweg angeht ist das bei uns so: Lars darf nicht alleine in den Kindergarten laufen, einfach weil die Strecke zu weit ist. Wenn wir zügig laufen, sind wir eine gute Viertelstunde unterwegs. Es sind auch einige Straßen zu überqueren. Das möchte ich nicht. Allerdings haben wir hier auch eine Abkürzung. Wenn er amg darf Lars die laufen und ich den anderen Weg. Wir treffen uns dann immer zuhause wieder. Anfangs ahbe ich immer an der Stelle gewartet an der die Wege wieder ineinander münden, aber da unser Haus nur 100m weiter steht, ist das inzwischen Treffpunkt.
Schulweg werde ich wohl die ersten Wochen auf jeden Fall mit ihm laufen. Dann darf er alleine und ich hoffe, dass sich dann immer ein Grüppchen findet an das er sich anschließen kann. Wir haben hier in der Straße viele Kinder und sie kommen immer im Rudel nach Hause. Ich hoffe einfach dass das vom Stundenplan her auch klappt.
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Solche Situationen finde ich immer schwierig, ich denke am sichersten ist es, eine der anwesenden Mütter zu bitten, ein Auge auf den eigenen Zwerg zu haben. Wenn es mehrere sind und sich keine verantwortlich fühlt, fällte es eben auch nicht so auf, wenn eines der spielenden Kinder plötzlich weg ist... könnte ja nach Hause gegangen sein... Die wissen ja auch nicht, was das Kind mit seiner Mutter vereinbart hat, ob es nur bei den anderen Kindern bleiben oder auch alleine losziehen darf.
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Ganz klar aber ziehe ich jeden Menschen aus einem Gefahrenbereich wenn ich sehe das er es nicht selbst tut oder lann. Also halt zur Seite wenn ein Auto kommt.
Das sind aber auch unterschiedliche Situationen finde ich. Denn ich gehe davon aus, das wenn eine Mutter ihr Kind alleine lässt ohne mir was zu sagen, es auch alleine agieren kann. Ist das Kind offensichtlich zu klein dafür, muss ich sagen das ich zwar unaufgefordert aufpassen würde aber die Mutter ein paar Worte zum Thema Verantwortung und Aufsichtspflicht zu hören bekäme... Man kann ja nicht einfach seine Verantwortung anderen auferlegen...
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Grundsätzlich habe ich schon das Gefühl, dass das in gewissem Rahmen hier schon alles funktioniert.