Hallo!
Mein Kind ist jetzt im 2. Kindergartenjahr. Seit Beginn hat es sich mit einem anderen Kind angefreundet - die 2 waren quasi sofort unzertrennlich. Das andere Kind ist ganz lieb, die 2 verstehen sich total gut, und eigentlich wäre das alles ganz toll - aber ich finde die Familie des Kindes nicht so toll :oops: Sie sind immer freundlich, aber irgendwie "komisch" ... Es ist dort ziemlich chaotisch (schmutzig, unordentlich, völlig strukturloser Tagesablauf, keinerlei konsequente Erziehung ...), und wenn mein Kind dort spielen war, dreht es hinterher immer völlig ab, ist total unruhig/hektisch und schläft schlecht ein. Ich glaube, das Problem ist v.A., dass es dort ein älteres Geschwisterkind gibt, das ziemlich wild ist, allen möglichen Blödsinn erzählt und die beiden nicht in Ruhe spielen lässt (z.B. mit einer Spielzeugpistole ständig "rumballert"). Ich kam auch schon dort hin, um mein Kind abzuholen, und die Kinder saßen (mit einem Elternteil) vor der Playstation ... wenn mein Kind dann mitkommen soll (wenn ich es abhole) wird es dann meistens noch von dem älteren Geschwisterkind angestachelt, es solle weglaufen oder sich verstecken oder ähnliches. Die Eltern stehen bei sowas (auch bei der Spielzeugpistole z.B.) immer daneben und sagen nichts, bzw. wenn sie was sagen, werden sie ignoriert.
Ich habe ja kein Problem damit, dass das andere Kind her kommt, aber mir ist nicht wohl dabei, mein Kind dort spielen zu lassen ... es möchte aber gerne auch dort spielen (v.A. wegen ein paar der Spielsachen, die es hier nicht gibt) ...
Jetzt bin ich irgendwo in der Zwickmühle - sehe ich das alles zu eng, und das ist im tolerierbaren Rahmen?
Ich möchte ungern verbieten, dass mein Kind dort hingeht - zum einen wüsste ich nicht, wie ich das meinem Kind erklären sollte, und auch nicht, wie ich das gegenüber der anderen Familie "verkaufen" soll ... ich gucke schon immer, dass der Kontakt nicht häufiger als 1x/Woche ist, d.h. nur etwa alle 2 Wochen ist mein Kind dort, aber selbst das erscheint mir manchmal schon zu viel :oops:
Wie würdet ihr das handhaben?
(ich bin übrigens eigentlich unter anderem Namen hier aktiv, aber möchte nicht, dass - wie der Zufall es will - jemand, der mich und die Familie kennt,hier vielleicht still mitliest und die Familie das irgendwie erfahren würde oder so)
Kommentare
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Gerade bei größeren Kindern, kenne ich das von meinem Sohn auch. Da will er dann alles mitmache und ist auch schwer runterzuholen, auch wenn das ganz nette Kinder sind.
Aber was du da beschreibst, fände ich schon ein wenig grenzwertig, besonders wenn die Eltern nicht eingreifen können/wollen. Ich würde vielleicht mal probieren, ob es was bringt mal mit denen zu reden. Also nett, eher nebenbei, aber doch deutlich zu sagen, dass so Sachen wie Playstation euren Zwerg total aufwühlen und ob man das nicht lassen könnte, solange er zu Besuch ist. Wenn du das nicht mit erhobenen Zeigefinger sondern eher mit einem 'ich-krieg-ihn-sonst-echt-nicht-mehr-zum-Schlafen' vorträgst, hast du vielleicht Erfolg.
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Mein Großer hat auch so einen Freund bei dem es mir nicht ganz wohl ist, wenn die beiden zusammen sind. Einfach auch weil in dieser Familie so vieles anders läuft als bei uns. Da dürfen die Kinder mit Softair-Waffen bedenkenlos im Garten ballern und überhaupt ist dieses Waffen-, Kriegs- und Gewaltzeug ständig ein Thema. Das schmeckt mir persönlich gar nicht. Aber ich kann ihn halt auch nicht auf ewig davon fernhalten. Verbiete ich es ihm, wird er es heimlich tun. Daher haben wir den Kompromiss geschlossen, dass er wenn er bei dem Jungen ist, sich gerne mit ihm darüber austauschen kann, hier zu Hause möchte ich das aber nicht und ich möchte auch nicht, dass der Junge irgendwelche Waffen hier her bringt. Bisher klappt das ganz gut.
Wir haben hier auch keine Spielkonsole, aber wenn er wo anders spielt, dann kann ich ihn nicht dran hindern. Du schreibst, dass die Eltern dabei sitzen... das finde ich schon mal besser, wie wenn sie sich selbst überlassen werden.
Dass es dort in Deinen Augen dreckig und unordentlich ist... nun ja, ich finde Unordnung und Dreck immer sehr relativ, denn da hat jeder seine eigenen Ansichten. Meine beste Freundin sagt von mir, bei mir wäre es super sauber und meine Oma sieht hier jeden kleinen Fussel und bemängelt ihn (die hat aber auch einen Putzwahn). Also darüber würde ich wirklich hinwegsehen, so lange keine Gesundheitsgefährdung besteht... denn das ist wirklich die Sache einer jeden Familie.
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Ja, es ist ein schwieriges Thema, und ich finde es auch schwierig, hier schriftlich rüber zu bringen, was mich an dem Kontakt wirklich stört. Einzeln genommen fände ich die ganzen Sachen gar nicht sooo schlimm (wenn wir auch zu Hause vieles anders handhaben) - aber die Summe macht das Ganze irgendwie grenzwertig.
@Armana
Ja, Du hast Recht - wahrscheinlich werde ich mein Kind nicht ewig vor z.B. "rumgeballer" fernhalten können ... ich finde es auch ok, wenn sie das im Kindergarten z.B. mit Stöcken machen, aber bei diesem Geschwisterkind ist es irgendwie anders ... mit dem "rumballern", das lief die beiden Male, wo ich es mitbekommen habe, auch relativ "ruhig": zielen, "peng", "jetzt bist Du tot" ... das ist irgendwie wieder anders, als wenn sie "Krieg spielen" und dabei rumrennen, finde ich. Oder ich bin da zu empfindlich, weil ich das nicht gewohnt bin :oops:
Zum Dreck (Unordnung wäre mir ja egal): Ich bin da eigentlich nicht so empfindlich - hier ist es auch nicht klinisch - aber die Klamotten meines Kindes riechen unangenehm, wenn es von dort kommt ... ich könnte z.B. nicht sagen, welche Farbe die Arbeitsplatte in der Küche hat, weil ich sie noch nie gesehen habe (und ich war schon öfters in der Küche) ... und mein Kind isst und trinkt ja auch dort etwas, wenn es da ist. :scratch.: :oops:
Ich habe eben mal versucht, für mich zu sortieren, was mich wirklich so richtig stört, und was tolerierbar ist.
Ihr habt Recht, mit der Playstation und Fernseher, das ist wohl ok ... wahrscheinlich hätte es mich bei irgendwelchen anderen Freunden gar nicht gestört; es kam hier halt einfach zum Rest dazu ... das fällt dann wohl wirklich unter "anders als zu Hause, aber akzeptabel" (bei der Play Station, das waren auch keine "schlimmen" Spiele sondern nur Sing Star - also eigentlich überhaupt nicht schlimm :oops: - ich fand nur die Vorstellung so grotesk, mich mit 5jährigen vor die Kiste zu hocken ...).
Dass die Eltern ziemlich strukturlos und inkonsequent sind, das ist vermutlich auch tolerabel. Mein Kind ist nur ein paar Stunden dort und wird davon wohl keinen bleibenden Schaden erleiden ... letztendlich betrifft die Inkonsequenz mehr deren eigene Kinder, die ihnen dadurch auf der Nase rumtanzen, was nicht mein Problem sein sollte.
Wahrscheinlich fällt das einfach nur unter mein persönliches Problem, dass es mir unheimlich schwer fällt, zu akzeptieren, dass andere Leute Dinge anders machen als ich sie machen würde, wenn ich davon überzeugt bin, dass die anderen sie falsch machen :oops: ... aber ich bin im Lernprozess ;-)
Schlimmer finde ich dann schon die ständige Anwesenheit des älteren Geschwisterkindes ... Aussagen, die mich da besonders stören, waren z.B., als mein Kind mir erzählte: "xy hat erzählt, er hätte eine richtige Pistole. Da sind echte Kanonenkugeln drin und damit kann man einen tot schießen" :wut93 . oder letztens z.B. kriegte ich mit, wie es vor dem Kindergarten zu meinem Kind sagte (sie waren beim Thema Schule) - "Ja, erst erzählen Deine Eltern Dir, dass Schule ganz toll ist und dann freust Du Dich - aber dann kommst Du da hin und merkst, das ist alles scheiße. Und dann findest Du Schule nur noch zum Kotzen. Du wirst sehen, das wird bei Dir auch so sein" ... Mutter stand daneben und ignorierte die Aussage.
Da hab ich halt Angst, dass mein Kind öfter so etwas erzählt bekommt und dadurch verunsichert wird, bzw. vielleicht etwas glaubt, was das Geschwisterkind erzählt ... Vermutlich merkt mein Kind selbst, dass das ältere Kind viel Blödsinn erzählt - aber bei einem Kind, das einige Jahre älter ist, glaubt man vielleicht auch mal etwas, von dem man eigentlich wissen sollte, dass es nicht stimmt. Ich versuche halt immer, die Sachen richtig zu stellen (z.B. dass kein Kind eine echte PIstole haben kann, dass xy gelogen hat und dass man mit einer Pistole vor allem niemanden erschießen darf), aber ich weiß nicht, wie stark mein Einfluss da wirklich ist.
Aber ich kann eben auch nicht den Eltern sagen, dass mein Kind nur dort spielen kommt, wenn das Geschwisterkind nicht dort ist ... sehe ich das zu eng? Oder wäre so etwas für Euch auch eher ein Grund, den Kontakt dorthin (wie gesagt, her kommen kann das Kind jederzeit) auf ein Minimum zu beschränken?
Ich find's echt schwierig - weil ich grundsätzlich schon der Meinung bin, dass mein Kind seine eigenen Erfahrungen machen und zu seinen eigenen Urteilen kommen soll. Aber - abgesehen von den Sachen, die ich hier beschrieben habe - fühle ich mich dort immer total unwohl (was natürlich widerum nicht heißen muss, dass mein Kind sich dort nicht wohl fühlen kann ...) ...
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Anders bei einem Freund der mit ihm immer so Arztspielchen gemacht hatte, den Kontakt habe ich unterbrochen weil ich da echt Angst hatte. Jetzt geht es aber wieder mit den Beiden. Und wenn sie das machen wollen machen sie es sowieso heimlich...
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Aber so ganz aus dem Weg schaffen kann man diese "Probleme" nicht, denke ich. Man muss eben das beste draus machen und auch den Kindern gerecht werden.
Hoffe, ich konnte dir irgendwie weiterhelfen.
Ich bin schon lange hier in diesem Forum angemeldet, habe mich aber nie so richtig an den beiträgen beteiligt. Aber ich denke als Dreifachmama kann man ruhig mal mitmischen ;-)
ganz liebe Grüße
Kerstin
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Vielleicht kannst du dich ja mal mit einladen und die Mutter etwas besser kennen lernen und somit ein Basis zu finden, mit ihr offener zu reden. Vielleicht fällt ihr auch das ein oder andere auf und nist nur hilflos, wie sie damit umgehen soll.
Und gibt es evtl. Tage, an denen der größere Bruder beim Sport o.ä. ist, vielleicht kannst du darauf hin arbeiten, dass ein Treffen dann an dem Tag statt findet.
Ansonsten ist es nur ein schwacher Trost, doch kann man leider sein Kind nicht davor schützen, dass sie mit "vorlauten" Kindern in Kontakt kommen, da ist sowohl im Kiga oder später ind er Schule, auf dem Schulhof oder Nachhauseweg möglich. Sinnvoller und hilfreicher ist es eher, dem Kind das Rückrat zu geben, seine eigene Meinung zu bilden und selbstbewußt durchs Leben zu gehen. Aber das ist eine Lebensaufgabe!
Wünsche dir viel Glück!
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Ich verstehe, was Du meinst, finde es aber schwierig umzusetzen.
Hier daheim haben wir gerade einen Zwerg, der wahlweise Pirat oder Ritter ist. Und da wird permanent gekämpft, gefochten, Leute getötet, Drachen besiegt - hier ist wild was los
Jetzt kommt beispielsweise eine Mama zu mir und sagt, dass sie ihr Kind gern zum Spielen schicken würde, aber sie möchte nicht, dass da so gekämpft wird oder gar Menschen getötet werden.
Soll ich da meinem Kind verbieten, solche Rollen zu spielen? Mich stört es ja gar nicht.
Oder soll ich das andere Kind daneben stehen lassen und es in der Zeit mit Lego beschäftigen? Diese Zeit möchte ich mir nicht nehmen, erkenne darin auch keinen Sinn.
Ich beschneide mein Kind nicht in seinem eigenen Zuhause. Entweder die andere Mutter respektiert, dass es hier anders zugeht oder nicht. Weißt Du, was ich meine?
Und das würde ich auch so stehen lassen wollen für midnightlady...
Wenn Du kein gutes Gefühl hast, unterbinde den Kontakt. Für mich wäre das nur eine Wahl, wenn mein Kind in der Gastfamilie körperliche Misshandlungen ansehen müsste, Mitglieder dort permanent unter Drogeneinfluss stehen würden oder ähnliches. Jedenfalls würde ich dann in jedem Fall in diesem Kleinkindalter eingreifen und den Kontakt unterbinden.
Aber ob die dort komisch, schmutzig sind, keine Regelmäßigkeit bzw. Struktur in ihrem Leben haben oder sonst was, wäre mir egal, solange sich mein Kind dort wohl fühlt und gern hin geht. Zumal gerade Sauberkeit u. ä. ein sehr deeehnbarer Begriff ist, der mit unterschiedlichsten Vorstellungen behaftet ist.