Wie sinnvoll ist ein B-Streptokokken-Test?

Mia76Mia76

655

bearbeitet 5. 07. 2010, 10:27 in Schwangerschaft
Gestern im GVK hatten wir das Thema B-Streptokokken am Wickel.
Bei meinem Sohn vor 10 Jahren habe ich das nicht testen lassen. Das war irgendwie gar kein Thema. Keine Ahnung, vielleicht auch einfach weil er 6 Wochen früher kam und der Test deshalb noch nicht aktuell war ...?

Ich frage mich nun wie sinnvoll ein Test ist. Wenn ich das richtig verstanden habe wird bei positivem Ergebnis grundsätzlich ein AB unter der Geburt verabreicht. Wenn aber nun ein Kind tatsächlich nach der Entbindung Anzeichen einer Infektion zeigt, wird ohnehin ein Breitbandantibiotikum gegeben und getestet um welchen Stamm es sich handelt, da ja keiner mit Sicherheit sagen kann, ob es sich tatsächlich um B-Streptokokken handelt, selbst wenn die Mutter zuvor positiv getestet wurde (ist ja immerhin nur eine von zig Möglichkeiten für Infektionen!)
Hinzu kommt das geringe Ansteckungsrisiko der Kinder von (wenn ich richtig informiert bin) von 1-2% bei positiven Müttern.

Meine Hebamme würde den Abstrich durchführen, sagt aber auch, dass man dann eben mit dem Ergebnis umgehen muss und ich im Falle einer gewünschten AB-Behandlung mir einen Arzt suchen müsste, der dann zur (Haus-)Geburt dazu käme, um das AB zu verabreichen. Die Chancen, den hier auf der Ecke zu finden gehen gen 0. Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Vorstellung rein prophilaktisch mir eine AB-Ladung verpassen zu lassen, alles andere als gelungen betrachte.

Auf der anderen Seite will ich gerade im Hinblick auf die angestrebte Hausgeburt und der kritischen Sichtweise von Gesellschaft, Familie oder vielleicht auch Freundeskreis (gerade wenn hinterher was ist) Risiko und Nutzen verschiedener Untersuchungen/Behandlungen gut informiert und durchdacht abwägen, dementsprechend entscheiden und so im besten Fall voll und ganz hinter meiner Entscheidung stehen können.

Also, was meint ihr (gerade auch die Frauen vom Fach): testen und "vorbeugen" oder erst bei einer tatsächlich auftretenden Infektion behandeln. Und ist es dann für die Behandlung vorteilhaft, wenn man weiß, dass die Mutter B-Streptokokken hat oder muss ohnehingeprüft werden, um was für einen Stamm es sich handelt? Dann könnte ich ja auf den Test verzichten... :scratch.:

So, ganz schön lang geworden und zum Teil auch ziemlich konfus, aber ich hoffe den Kern habt Ihr verstanden. Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
Bis bald,
Mia

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du hast das alles richtig verstanden. Die Vorgehensweise mit dem Antibiotikum bei der Geburt ist inzwischen häufig, aber eben auch nicht unumstitten.
    Die Gründe kennst Du ja schon.
    Wenn Du selber nicht überzeugt bis, sondern Dein Umfeld damit "beruhigen" willst, finde ich das keinen so guten Denkansatz. Du musst hinter jeder Entscheidung stehen, und nicht die Gesellschaft oder wer immer.

    Behandelt wird meist mit einem sog. Breitbandantibiotkum welches diverse Erreger erfasst.
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also bei mir wurde der Test gemacht und ich hatte auch B-Streptokokken. Diese wurden dann unter der Geburt behandelt. Bei meinem Sohn wurde der Test gar nicht gemacht, also als ich mit ihm schwanger war.Wieso es diesmal gemacht wurde weiß ich gar nicht genau aber ich fand es schon gut zu wissen das ich es habe und man was machen kann.
  • SagunaSaguna

    1,742

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    bei mir wurde der Test routinemäßig beim Gynäkologen gemacht und war positiv. Daraufhin haben mein Freund und ich uns alternativ-medizinisch ohne AB behandeln lassen und daraufhin war der folgende Test negativ. Allerdings war ich in einer früheren SS-Woche, und die Behandlung hat soweit ich mich erinnere ca. 14 Tage (oder länger?) gedauert.

    LG
  • guapa79guapa79

    116

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    bei mir wurden in der 1. SS auch B-Streptokokken festgestellt. Ich musste dann Penicillin nehmen und kurz vor ET wurde noch mal überprüft und sie waren zum Glück weg.

    Ich würde es auf jeden Fall immer wieder testen lassen, denn wenn das Baby sich während der Geburt ansteckt kann es ja wirklich gefährlich werden.

    Lg

    Dany
  • alina.malina.m

    953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    bei mir wurden in der 1. SS auch B-Streptokokken festgestellt. Ich musste dann Penicillin nehmen und kurz vor ET wurde noch mal überprüft und sie waren zum Glück weg.

    Komisch, ich war diesmal auch positiv(3 Wochen vor ET). Mir wurde gesagt, dass man es vorher nicht behandelt. Also bekam ich unter der Geburt AB. Hat wenig gebracht - 5 Min später war das Kind da. Ich habe aber immer wiedr nachgefragt, ob ich es nicht schon vorher behandeln soll. Die Antwort der FÄ war nein, und hier im Forum auch, wenn ich mich richtig erinnere.

    Also was stimmt denn nun wirklich?
  • Mia76Mia76

    655

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Soweit ich weiß wird unter der Geburt AB gegeben, weil sonst die Möglichkeit einer erneuten Ansteckung vor der Entbindung besteht und dann eben doppelt behandelt werden müsste. Wenn das Kind schnell auf die Welt kommt, nützt dann allerdings die AB-Gabe gar nichts, weil`s einfach gar nicht mehr ankommt.

    Wir haben uns nun nach reiflicher Überlegung gegen den Test und eine evtl. vorbeugende AB-Gabe entschieden. Uns ist bewusst, was eine Infektion für Folgen haben kann. Trotzdem steht die vorbeugende Maßnahme für uns in keinem Verhältnis zum zweifelhaften Nutzen...

    Gruß Mia
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja es wird unter der Geburt dann behandelt eben weil es vorher nichts bringt weil es immer wiederkommen kann.

    Den Test hättet ihr doch machen können? Vielleicht hast du ja gar keine Streptokokken und es muss nichts gemacht werden? Aber dann weißt du wenigstens ob was ist oder nicht? Und wenn du welche hast musst du sie doch nicht vorher schon behandeln lassen. Gegen den Test spricht doch jetzt gar nichts oder habe ich da was falsch verstanden? Klar das müsst ihr entscheiden ich verstehe nur gerade deine Gedankengänge nicht ;-)
  • Mia76Mia76

    655

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein Gedankengang ist der, dass der Test überflüssig ist wenn man sich gegen eine vorbeugende AB-Behandlung (ob nun vor oder während der Geburt) entscheidet. Denn in dem Fall, dass das Kind anschließend Anzeichen einer Infektion zeigt, ohnehin mit einem Breitspektrumantibiotikum behandelt wird und nicht ausschließlich gegen B-Streptokokken, weil es so viele andere Erreger gibt und die Möglichkeit der Streptokokken nur eine von vielen ist. Man gewinnt also weder an Zeit bei der Behandlung noch kann das Mittel gezielter ausgesucht werden, wenn ein positives Ergebnis vorliegt.

    Natürlich könnte ich den Test trotzdem machen, um mich zu beruhigen im Falle eines negativen Ergebnisses. Wenn es aber positiv ist, muss ich eben auch mit den Konsequenzen leben. D.h. im zweifelsfall eben auch, dass ich bei einer Entbindung im KH mich im unpassenden Augenblick mit Ärzten und Hebammen absabbeln muss. Denn das Ergebnis eines Tests muss ja im Mutterpass eingetragen werden, wenn er denn gemacht wird...

    Liebe Grüße
    Mia
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ach so, jetzt habe ich das verstanden ;-). Ich wäre aber zu neugierig und würde es wissen wollen, keine Ahnung wieso.
  • RomanceRomance

    1,686

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich will keinen neuen Beitrag aufmachen, deshalb hole ich mal den alten hier hoch.

    Mein FA sagte mir heute, dass bei mir positiv auf diese B-Streptokokken getestet wurde (Test hat er beim letzten Mal mitgemacht mit verschiedenen anderen und ich wußte gar nicht, dass hierauf getestet wurde). Er sagte auch, dass man dann unter der Geburt AB bekommt. Die Meinungen dazu scheinen aber in Fachkreisen nicht ganz so einheitlich zu sein.

    Wie läuft das denn ab dann, wenn ich mit Wehen in die Klinik komme? Bei unserer Tochter hatte ich ja den Blasensprung am Nachmittag und die Wehen begannen dann morgens ...da wäre ja genug Zeit gewesen ... damals wurde nicht auf diese Keime getestet ....

    Aber wenn ich jetzt mit Wehen hinkomme und es geht schnell, dann bringt das doch dann auch nichts oder? Muss das Kind dann zwangsläufig im KH überwacht werden oder kann ich trotzdem schnellstmöglich nach Hause? Ich möchte nicht unbedingt länger als nötig in der Klinik bleiben.

    Und ist das eigentlich jetzt irgendwie ansteckend? Kann ich mit der Maus noch zusammen baden? Und kann sich mein Mann anstecken damit? Fragen über Fragen .....

    Ich hab zwar eine Broschüre bekommen, aber da steht nicht wirklich viel drin und die Fragen kamen natürlich erst zu Hause und meine Hebi möchte ich jetzt nicht in ihrem wohlverdienten Urlaub stören ....

    Liebe Grüße und vielen Dank schon mal.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es läuft nicht immer überall gleich ab, eben weil es unterschiedliche Meinungen gibt.
    Antibiotika wirken i.v ja auch sehr zügig. Aber wie doer im KH genau damit umgegangen wird, wirst Du vor Ort klären müssen. Sowohl mit der Entlassung im KH, als auch was die Kollegin zu Hause dazu sagt. Die weiß auch sicher besser wie dort damit umgegangen wird.
  • delideli

    134

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also meine hebamme hat auch vor ein paar tagen diesen test gemacht und ich warte noch auf das ergebnis. sie hat es zu einem institut geschickt welches, falls der test positiv ausfällt, ein aromatogramm anfertigt. d.h., dass geschaut wird auf welche pflanzlichen aromen die bakterien mit absterben reagieren und davon lässt meine hebi dann vaginalzäpfchen in der apotheke herstellen (falls es die nicht schon gibt).
    nunja hoffe natürlich auf ein negatives ergebnis, aber falls es nicht so sein sollte hört sich diese methode für mich echt gut an.

    ach ja, meine hebi meinte wenn ich sie hab hätte mein mann sie auch...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja das stimmt natürlich. Aber warte halt was der Test sagt.

    Könntest Du sie für mich fragen, was genau da hergestellt wird? Und auch wo sie das machen lässt?
  • delideli

    134

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    klar mach ich. hab den nächsten termin am donnerstag und denke mal dann weiß ich mehr. ach ja, machen lässt sie das beim institut für mikroökologie in herborn. die i-netadresse: www.mikrooek.de
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    danke, ich guck da gelegentlich in Ruhe.
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