...aber hier ist nun auch mein Geburtsbericht:
In der Nacht vom 25.01.04 auf den 26.01.04 konnte ich ganz schlecht einschlafen und wälzte mich mal wieder hin und her bis ich um ca. 0.22 Uhr einen Stich im Bauch bemerkte mit einer anschliessenden Wehe, die sich irgendwie komisch anfühlte. Instinktiv schaute ich auf die Uhr, um zu sehen, ob noch was nachkommt. Noch 2 Wehen mit ca. 5 min. Abstand kamen danach, bis ich auf einmal spürte, dass ich „auslaufe“. Auf der Toilette sah ich, dass mir die Fruchtblase geplatzt ist. Da bekam ich dann doch erst mal Panik, dass es jetzt losgeht, obwohl ich ja so sehnsüchtig darauf gewartet habe. Aber so richtig passte es mir in der Nacht nicht. :biggrin: Um 1.30 Uhr weckte ich Pedi, der mich beruhigte und total cool blieb. Er holte das Telefon und ich rief meine Hebamme an, die meinte, ich solle auf regelmäßige Wehen warten. Wenn diese 1 Stunde lang anhalten, könnte ich langsam ins Krankenhaus. Also legte ich mich wieder ins Bett und wir warteten auf die Wehen, die sich auch nach einer halben Stunde einstellten. Exakte 5 min. Abstände hielten diese aber nicht ein. Mal waren es 7 min. mal wieder 5. min.. Deswegen warteten wir sogar 1 ½ h, bis wir sicher waren, dass es jetzt wohl doch losgeht. Diese Wehen waren noch sehr gut zu ertragen und ich musste nicht einmal veratmen. Um 4.15 Uhr sind wir im Krankenhaus angekommen, wo ich erst mal ans CTG kam. Jetzt wurden die Wehen schon stärker und die Abstände kürzer. Aber mit Veratmen war das alles sehr gut auszuhalten. Bei der anschliessenden Untersuchung war der Muttermund schon 4-5 cm. *freu* Zwischen 8 Uhr und 8.30 Uhr konnten wir dann endlich in einen Kreissaal, die waren vorher nämlich alle belegt. Im Kreissaal angekommen wurden die Wehen auf einmal sehr schmerzhaft und ich konnte sie kaum noch veratmen, vor allem tat es plötzlich auch in den Wehenpausen weh. Wieder wurde ich untersucht und plötzlich stand das erste Mal das Wort Kaiserschnitt im Raum. Zwar war der MuMu schon auf 6-7 cm, aber meine Kleine drehte sich nicht richtig ins Becken und rutschte nicht weiter runter. Da die Ärzte der Meinung waren, dass es wohl noch eine Weile dauern könnte bis sich was tut, rieten sie mir eine PDA legen zu lassen. Und davor hatte ich doch eine solche Angst!! Aber da ich und das Kind eine kleine Pause brauchten, bekam ich wehenhemmende Mittel und Buscopan intravenös. Leider war meine Temperatur mittlerweile auch gestiegen, da ich durch den frühen Blasensprung eine Infektion hatte, also hängten sie mir auch gleich noch Antibiotika an. Ausserdem bekam ich homöopathische Globulis und musste in den Vierfüsslerstand, damit die Kleine sich vielleicht doch noch richtig ins Becken hineindreht. Durch das Buscopan und die größeren Wehenpausen ging es mir viel besser und ich konnte wieder veratmen und mich lockern. Kurz darauf kam dann das Anästhesie-Team und setzte mir die PDA. Bis auf einen kurzes Nervenzucken habe ich nichts gemerkt und sofort verspürte ich Erleichterung. Den Druck der Wehen konnte ich aber trotzdem noch gut fühlen. Dann wurde ich wieder untersucht, der MuMu war schon fast auf 10 cm, es stand nur noch ein kleiner Wulst vom Gebärmutterhals. Unter einer Wehe bemerkte der Arzt, dass sich die Kleine doch versucht reinzudrehen und dass mein Becken eigentlich breit genug ist, um sie so auf die Welt zu bekommen. Also starteten wir einen letzten Versuch. Erstmal bekam ich einen Blasenkatheder, um mir die Blase zu entleeren. Dann kam ich an den Wehentropf, damit die Wehen wieder stärker wurden. Der Druck nach unten war trotz PDA enorm. Eine zweite Runde Globulis und Vierfüsslerstand brachte aber wieder nicht den gewünschten Erfolg. Als mein MuMu vollständig eröffnet war, durfte ich noch 3x Pressen, um zu sehen, was die Kleine macht. Aber leider rutschte sie aus irgendeinem noch nicht erkennbaren Grund nicht weiter runter. Also entschied sich der Arzt für einen Kaiserschnitt. Meine absolute Horrorvorstellung: Kaiserschnitt unter PDA! Da musste ich erst mal eine Runde weinen, aber das Ärzte-Team war soooo klasse, vor allem die Anästhesisten lenkten mich immer wieder von meiner Angst ab. Dann ging alles sehr schnell, die PDA wurde verstärkt, ich kam in den OP und alles wurde vorbereitet. Pedi durfte bei mir bleiben und mir die Hand halten. Nach noch nicht mal 3 min. nachdem sie den Schnitt gesetzt haben, hörten wir den Schrei unserer Kleinen um 14.32 Uhr am 26.01.04. Und wie die Anästhesisten mir versprochen haben, habe ich überhaupt nichts von der OP bemerkt.
Trotz aller Schwierigkeiten hatte ich aber nie das Gefühl, dass ich es nicht schaffen kann oder weglaufen wollte. Es war irgendwie alles auszuhalten, der Wehenschmerz, sowie der Kaiserschnitt und ich kann für mich sagen, dass die Geburt okay war. Vor allem meinem Schatz muss ich wirklich danken, er war während der ganzen Zeit die Ruhe selbst und behielt einen klaren Kopf. Ohne ihn hätte ich es wohl nicht so gut überstanden!
Beim Kaiserschnitt sahen sie dann auch, warum die Kleine nicht weiterrutschte. Mein hinterer Beckenknochen ist anders geformt als normal...die Oberärztin sagte was von Beckenhochstand oder Langstand, ich weiss es nicht mehr. Ist ja letztendlich auch egal. Die Kleine ist da und vor allem gesund und munter!
Kommentare
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ich hatte auch eine höllische Angst vor ner PDA und vor nem Kaiserschnitt. Zum Glück haben wir das nicht gebraucht.
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Und noch alles Gute für Euch :fantasy01:
Danke für diesen Bericht!
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:laola01:
Gruß
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:laola02:
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Und das sind genauso Situationen, bei denen man froh ist, dass es die medizinischen Möglichkeiten gibt. Schön, dass es euch beiden gut geht
Viele Grüße
Bibo
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