Hallo ihr lieben,
neulich haben wir uns im Kollegenkreis ein bisschen unterhalten, kriegen ja von den Kindern, die wir fahren so einiges mit. Unter den Kollegen sind auch einige Mütter, einige Rentner und auch noch 2 kinderlose wie ich, also war das Gespräch recht interessant. Das mal vorne weg ;-)
Tatsache ist, dass uns aufgefallen ist, wieviel die Kids heutzutage von den Eltern gemacht bekommen. Beispielsweise mussten bei uns früher die Jungs zum Sportplatz die 500m mit dem Fahrrad fahren, wenn sie Fußballtraining hatten. DAs war nur einmal quer durchs Dorf. Oder in die Schule wurde selbstverständlich mit dem Schulbus gefahren, der extra für die Schulkinder täglich kommt.
Die Kids heute erzählen allerdings schon teilweise, dass die Eltern sie zum Sportplatz mit dem Auto bringen (der in besagten Fällen auch nur ein paar 100m weiter ist), wo ich mir denke, ein 10jähriger kann da gut und gern das Stückchen alleine mit dem Fahrrad fahren. Auch wenn die Zeiten heute "gefährlicher" sind als damals. Manche werden auch in die Schule gebracht und geholt, obwohl ein Schulbus fahren würde (so nen Fall hab ich im Bekanntenkreis), weil es für die Kinder ja "viel zu anstrengend ist, täglich den Bus zu nehmen" :shock: dafür zerteilt sich die Mutter fast, um mittags beide Töchter rechtzeitig wieder abzuholen.
Dann der Stress den viele Kinder haben. Bei uns gabs früher nachmittags einmal die Woche Musikunterricht, evtl noch einmal irgendwas von der Schule aus (Volleyball, Schwimmen etc, was man halt wollte). Die Kinder, die ich teilweise so im Bus habe, werden jeden Tag zu Fußball, Balett, Musikschule, Ergotherapie, Reiten, und allem möglichen anderen kutschiert, eine der Mädels hat tatsächlich jeden Tag 1-2 Sachen, die sie nachmittags noch macht. Kommen solche kinder überhaupt noch zum spielen? :scratch.: Mir ist schon klar, dass manche Kinder auch mehr fordern, meine Nichte wollte auch neben Musikschule noch Reiten gehen. Aber das sind dann 2 Aktivitäten die Woche für ne fast 8-jährige, keine 5 oder 6.
Die Kollegen haben ähnliches erzählt und teilweise eben auch den Kopf geschüttelt, die Mütter unter den Kollegen meinten auch, ihnen fiele sowas nicht ein, damit überfordere man Kinder auch.
Wie seht ihr das? Lieg ich da so falsch mit meiner Meinung? Ist das einfach eine Zeiterscheinung heutzutage, dass das so dermaßen anders läuft, als bei uns damals? soooo lange ist meine Kindheit ja auch noch nicht her, bin ja gradmal mitte 20
Kommentare
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Fazit: So lange es wirrklich die Kinder selbst wollen und auch bewältigen können und ihre übrigen Pflichten wie demnächst Schule nicht vernachlässigen ist es ok. Wenn aber die Tendenz Richtung Eislaufmutti geht, dann ist es grundfalsch.
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ich seh das genauso wie du ;-) und ich sehe auch jeden morgen, dass die meisten kinder mit dem auto zum kiga gebracht werden, obwohl wir hier in einem kleinen dorf wohnen und KEINER einen weiteren weg als 500m hat....
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Vielleicht sind die Eltern auch einfach auf dem Weg zur Arbeit. Wenn ich mit dem Auto zur Uni fahre, fahr ich meine Kinder auch gerade mit dem Auto am Kindergarten vorbei (ca. 500m) und fahre von dort aus weiter. Alles andere würde zu lange dauern.
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@Julla: kann ja sein. Aber ALLE Eltern? was ist mit den Müttern, von denen ich weiß dass sie zuhause sind? kann man da mit den Kindern die paar 100 meter nicht laufen? Oder auch wenn sie größer sind, sie alleine hin lassen?
@Caro: klar kann man gegen Ergotherapie nix machen. Aber muss man die anderen Tage auch noch mit 1-2 Aktivitäten voll planen? vor allem wenn das Kind das nicht will? eine der Mädels im Bus letzte woche jammert (laut meinen Kollegen) schon seit Monaten drüber, dass sie ständig irgendwas anderes machen muss. Die wird ja daheim auch jammern.
Meine Eltern konnten mir z.b. keine Reitstunden finanzieren, wäre einfach nicht drin gewesen. Bei Bekannten wird seit fast 2 Jahren nur noch das allergünstigste an Lebensmitteln gekauft und gekocht, nur damit man der Tochter 3x wöchentlich (!) Reitstunden zahlen kann. Find ich auch übertrieben, warum reicht dann nicht 1x wöchentlich. das sind so Dinge, die ich nicht verstehe, weils immer zu Lasten der Kinder geht. In dem Fall dann eben schlechtere Ernährung (ist ja kein Geld mehr für Obst / Gemüse da :shock:, das is alles so teuer). das versteh ich alles nicht! Ich hab einfach das Gefühl, dass da die Prioritäten verschoben sind.
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40 kinder und ich weiss von 6 eltern, dass sie danach zur arbeit fahren. der rest fährt danach wieder heim...
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Aktivitäten gibt es nach Wunsch und wie andere das Handhaben ist mir ehrlich gesagt recht egal...
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Zum Ballett laufen wir oder fahren auch mit dem Rad. Zur Freundin ebenso, oder sie geht nach dem KiGa schonmal mit. Dann hole ich sie abends mit dem Auto oder meine Freundin bringt sie rum.
Wir haben nur 1x Woche Ballett und ich finde, das reicht. Ich würde 5 Aktivitäten pro Woche nicht unterstützen, auch wenn mein Kind das wollte. Da wäre mir egal, ob sie abends noch fit ist oder nicht, 5x wäre mir zu viel. Dazu kommt aber auch, dass ich ja arbeite und sie gar nicht überall hin bringen könnte und von meiner SchwieMu kann und will ich das nicht verlangen.
Wenn sie nächstes Jahr in die Schule kommt, dann kommt vielleicht noch was hinzu, da bin ich mir sicher.
Aber alles, was innerorts zu Fuß zu erreichen ist, wird gelaufen bei uns.
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Fahren aus Zeitmangel etc find ich auch ok. Aber wie gesagt, ne Bekannte fährt ihre 2 Töchter schon seit Jahren immer 7 km vom Dorf hier in die Stadt zur Schule und holt sie mittags wieder ab. obwohl zu genau den Schulzeiten öffentliche fahren. Die werden wirklich vom Mama-Taxi überall hin gefahren. Das find ich schon krass, weil ich das wie gesagt nicht kenne. Und ihr machts ja auch nicht, so wie ich das hier lese.
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Ist bei uns auch so ;-) Wir wohnen aber auch so, dass wir eigentlich alles zu Fuß bzw. mit Laufrad und Rad machen.
Ich kann schon verstehen, wenn es Schwierigkeiten mit den Terminen gibt, wenn das Kind plötzlich zur Ergo oder zur Logopädie muss. Man setzt ja nicht mal eben ein Jahr mit Klavierunterricht und Ballettunterricht aus. Ich kann mir schon vorstellen, dass es mal Zeiten gibt, in denen es sich häuft und die Kinder in der Zeit auch mal jammern. Aber die Eltern wissen ja, dass es vorbei geht und ich finde, dass man Kindern auch vermitteln sollte, dass man solche Phasen mal durchhalten kann. Das weiß man eben nicht, wenn man das Kind jammern hört.
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hier ist zum Beispiel die Bus-Situation so schlecht daß die Kinder zu den weiterführenden Schulen im nächsten größeren Ort mit dem Bus um 6:30 fahren müssen weil es keinen anderen gibt... und dann bei ner guten halben Stunde Fahrtzeit natürlich auch ewig noch rumsitzen müssen bis die Schule losgeht.
Gut, das sind Schüler ab der 5. Klasse, aber die Grundschüler bei uns am Ort kommen auch aus allen Dörfern der Gemeinde. Und auch da wird immer mehr zusammengestrichen - früher gab es zu jeder Schulstunde nen Bus, das ist schon mal nicht mehr so. Und einen Erstklässer dann loszuschicken mit dem Wissen es dauert noch über eine Stunde bis der Unterricht losgeht - naja ich weiß nicht ob ich das machen würde...
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Also neee, ich bin ja ne faule Person, da bin ich mit dem Fahrrad durch die Schleichwege und Abkürzungen und verkehrsberuhigten Zonen aber schneller.
Und Marienkäfer sammeln und Pusteblumen pusten kann man nicht im Auto.
Aber wir sind hier halt auch gut ausgestattet mit allem. Wenn die Wege länger wären, würde ich da vielleicht auch anders denken.