Eigendlich war Freitag 21. Mai der errechnete ET, allerdings verstrich der Tag, ohne besondere Vorkommnisse. Im Gegenteil, ich fühlte mich so fit und gut wie die gesamte Schwangerschaft nicht. Am Samstag abend haben wir noch schön gegrillt und machten Pläne, wo wir Sonntagabend "Wetten dass??" schauen wollten. Als ich abends gegen 23 Uhr ins Bett ging, war mein Mann auch noch nicht von der arbeit daheim, aber das war ja kein Problem mir ging es gut und meine Schwiegereltern waren ja nebenan in der Ferienwohnung.
Gegen 23.30 Uhr bin ich plötzlich wach geworden, weil mein Slip so naß war, ich dachte ich hätte in die Hosen gemacht. Auf dem Weg zum Bad lief es mir allerdings ziemlich naß die Beine herab. Mein Mann war mittlerweile auch daheim und saß in der wanne. Er meinte nur, er komme auch gleich ins Bett, worauf ich nur sagte, daß er sich das sparen könne, die Fruchtblase ist wahrscheinlich geplatzt. Ich habe dann im Kreissaal angerufen, wo sie mir sagten, ich solle dann kommen. Mein Mann bezog dann noch die Couch für die Schwiegermutter und ich sagte Bescheid, daß wir mal fahren. Ich hatte zwar keine Wehen, aber mir war richtig schlecht vor Aufregung.
Um 0.15 Uhr waren wir im Krankenhaus und als ich aus dem Auto steigen wollte, lief plötzlich wieder das Fruchtwasser und meine ganze Hose war nass. Auf der fahrt hatte ich ein paar kleine Wehen, aber nix besonderes. Ich war einfach nur wahnsinnig aufgeregt, weil es alles sehr plötzlich ging. Bei meinem großen Sohn hatte ich schon den ganzen Tag leichte Wehen und jetzt gleich einen Blasensprung.
Auf der Entbindungsstation schaute die Hebamme als allererstes wie weit der Muttermund geöffnet war und wir lagen bei 2 cm. Ich dachte nur:" Na toll, das kann sich ja noch hinziehen!" Beim anschließenden CTG sah man auch meine Wehen und die Hebamme meinte, das sie mich jetzt aufnimmt und sie hofft, daß man nicht einleiten müsse. Ich war schon ein wenig erschrocken, da ich eine Einleitung nicht wollte. Danach bin ich noch zum Ultraschall und dort maß man das Kind aus und der Doc kam auf ca. 3700 g. Ich war erleichtert, denn mein Großer hatte 4400g und 37 KU.
Dann durften wir ins Familienzimmer umziehen, damit wir uns noch ein wenig erholen konnten und vielleicht sogar etwas dösen konnten. Das war die Theorie, die Praxis sah etwas anders aus. Ich bekamm nämlich ziemlich starke Wehen, die ich allerdings noch gut veratmen konnte, allerdings war der ein oder andere Hammer dabei. Als ich das große Zittern plötzlich bekam, haben wir nach der Hebamme geklingelt. Die schaute nach und nun war der Muttermund bei 5 cm. Das war gegen 3 Uhr. Wir durften dann in den Kreissaal umziehen, wo ich dann ein Schmerzmittel bekam, was meiner Meinung nach keine Linderung brachte. Im Gegenteil, die Wehen kamen immer heftiger, so daß ich nach einer PDA verlangte. Die Hebamme wollte allerdings noch eine halbe Std. warten und wenn sich bis dahin nichts am Muttermund getan hätte, würde ich eine bekommen. Die Wehen wurden immer heftiger und mittlerweile konnte ich das Zittern nicht mehr unterdrücken. Als die Hebamme gegen 3.30 Uhr nochmal nach dem Muttermund schaute war er plötzlich ganz offen. Einerseits war ich erleichtert, andererseits war ich etwas schockiert. Das es dann plötzlich so schnell gehen kann....
Ich bin dann also in den Vierfüßlerstand und die Hebamme telefonierte noch schnell mit dem Arzt, anscheinend war sie selber überrascht wie schnell es dann plötzlich ging. Ich fand bei dieser geburt die Preßwehen angenehmer als bei der anderen, nur der Moment, als das Köpfchen gegen den Damm drückte, daß konnte ich nicht aushalten. An vernünftig die Wehen zu veratmen war nicht mehr zu denken, Irgendwann sagte die Hebamme, ich solle mich umdrehen, aber ich sagte nur: "Ich kann mich nicht bewegen." Ich wollte nicht auf dem Rücken liegen wie meiner ersten Geburt. Irgendwann wurde es ihr dann aber zu bunt und ich wurde vom Arzt und Hebamme umgedreht. Dann waren es vielleicht noch 2 Presswehen und dann war er da. Ben Raphael kam um 4.04 Uhr auf die Welt und hatte 4140 g, 54 cm und 37 KU. Ich bekam ihn gleich auf die Brust und er schrie wie am Spieß.
Leider bin ich auch diesmal gerissen, aber am meisten macht mir der Riß in der Schamlippe zu schaffen, dazu kam noch ein Hämatom und ein Dammriss. Ich hatte das Gefühl, der Arzt hörte garnicht mehr auf zu nähen.
Auf der Wochenbettstation war ich begeistert von der Zusammenarbeit der Hebammen und der Schwestern, sie arbeiteten wirklich Hand in Hand zusammen und jeden Abend kam die Hebamme und erkundigte sich, daß kannte ich von meiner 1.Geburt nicht. Diesmal hatte ich auch ein "Babyfreundliches Krankenhaus" und war total zufrieden. Wir wurden sogar dazu ermutigt, die Kinder mit in unseren Betten schlafen zu lassen, was in Kempten damals unmöglich war.
Also sollte ich nochmall ein Kind bekommen, dann wieder Immenstadt.
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Ich find's aber doof, dass Du Dich am Schluss noch umdrehen musstest...so was muss doch eigentlich nicht sein... :traurig41: :scratch.:
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@DarkBlue
Die Hebamme erklärte mir, daß es ihr zu heikel wegen der Schulter war. Warum genau weiß ich auch nicht.