Immer diese Machtkämpfe- ich weiß gerade nicht weiter bei uns. Mein Kleiner mag nicht mit uns am Tisch sitzen und essen. Aus Prinzip- er hat einfach keine Lust darauf, sich sagen zu lassen wann und was er essen soll und spielt viel lieber weiter... im Winter war das einfacher: wir haben wenn wir zu Tisch gegangen und ihn mehrfach gerufen haben, einfach im Wohnzimmer das Licht ausgemacht (Wohn-ess-bereich, es war also durch die Essecke noch schwach beleuchtet) und dann wurde es ihm bald langweilig und er ist zu uns gekommen. Im Sommer geht das nun schlecht. Wir haben im Prinzip nur eine gemeinsame Familienmahlzeit, und die ist mir wichtig! Ich koche jeden Abend frisch, und ich glaube auch nicht, dass das Problem darin liegt, dass es ihm defakto nicht schmekt. Unsere Große freut sich oft schon aufs Essen, und der Kleine macht Rabatz, turnt durchs Wohnzimmer, wirft Spielsachen, ist laut... so kann und will ich dann auch nicht essen. Also setzte ich ihn dann irgendwann in seinen Stuhl mit der Bemerkung, er muß ja nicht essen, soll uns aber Gesellschaft leisten. Essen will er dann aber natürlich trotzdem nicht.
:sad: Ich weiß ja, dass er nicht freiwillig verhungert. Aber irgendwie suche ich schon seit langem nach einer für alle praktikablen Lösung wie wir beim Abendbrottisch miteinander klar kommen, ohne dass sich einer aufregen muß. Wenn er einfach gar nichts ißt, kommt er eine halbe Stunde nach dem Essen oder eben nachts und hat Hunger, und letzteres muß ich dann natürlich ausbaden... da habe ich auch wenig Lust drauf. Leider sind abends ja meistens bei allen die Batterien ziemlich leer, und ich reagiere vielleicht nicht immer so gelassen, wie es in der Situation sein sollte... Weiß jemand eine Lösung? Wollen Eure Kinder auch oft nicht mit an den Tisch? Stören sie dann auch alle anderen bei der Mahlzeit?
:traurig41:
Liebe Grüße
Entchen
Kommentare
2,615
Und ansonsten: Druck rausnehmen. Wenn er nicht essen will soll er spielen. Aber nicht so, dass er euch stört, sondern vielleicht einfach im Kinderzimmer oder ruhig bei euch. Ich glaube, diese Phasen gehen schneller rum, je weniger man sie beachtet... leichter gesagt als getan... ich weiß :roll: ;-)
3,602
763
Immer schön freundlich bleiben, das muß ich noch üben! Weil- wie gesagt, abends bin ich auch oft von der "Masche" einfach genervt. Er sucht den Konflikt ja, also ich glaube zumindest, dass das Funktion hat. Umso wichtiger ist es natürlich, dass ich gelassen bleibe- ein Teufelskreis.
:oops:
3,602
25,096
3,896
Ich würde aber generell darüber nachdenken, Garten und Treppe zu sichern, das spart einfach unheimlich Nerven und hilft dir vielleicht, Abends gelassener zu bleiben.
1,922
Da kann ich Naki nur Recht geben. Man muss ja nicht alle Konfrontationsherde ausschalten, aber so manche Dinge lassen sich echt vermeiden. Die Strategie fahren wir hier auch. Bisher hat uns das echt viele Nerven geschont ;-)
Aber da wir hier auch gerade Machtkämpfe austragen, scheint mal wieder nur *esistnureinephaseesistnureinephase* zu helfen, um die Fassung nicht zu verlieren :shock:
213
Ich kann gut nachvollziehen wie wichtig dir eine gemeinsame Mahlzeit am Tag ist und wie die Nerven manchmal blank liegen.
Ich mache mich jetzt wieder unbeliebt, aber so ist es bei uns auch. Es gibt feste Essenszeiten am Tag und da ist es mir wichtig, daß alle (die da sind) am Tisch sitzen.
Spielen nebenbei wenn wir essen und dann später essen wollen würde ich auch nicht mitmachen. Damit meine ich nicht, daß du etwas falsch machst. Aber wenn das im Winter schon war, scheint es keine Phase zu sein die schnell wieder weg ist. :sad: Mein Sohn müßte mit am Tisch sitzen, auch wenn er nichts ißt. Und 20 Min. sitzen kann man von einem 2jährigen schon erwarten finde ich, solange man keinen Brunch von macht natürlich.
Konfrontationen aus dem Weg gehen ist schön und gut, aber muß er sich demnächst auch nicht mehr die Zähne putzen laßen weil er da keine Lust drauf hat?
Und nein, zwingen kann man ihn natürlich nicht und ein Patentrezept habe ich auch nicht, aber ich kann eben die Unzufriedenheit nachvollziehen. Die Ansätze mit dem Tischritual finde ich sehr schön.
Mein Kleiner ist ein schlechter Frühstücker. Natürlich zwinge ich ihm nichts rein, aber dafür gibt es später am Vormittag dann einen Apfel oder ähnliches und keine Süßigkeiten.
4,797
Treppe sichern halte ich auch für wichtig, weil es Dir mehr Bewegungsspielraum gibt und Nerven spart.
3,369
Unbeliebt macht man sich nicht, wenn man erzählt, was man daheim für Regeln hat. Die hat jeder und jedem ist was anderes wichtig. Deswegen möchte ich auch nur erzählen, dass es bei uns anders ist...mehr nicht.
Mir sind gemeinsame Essenszeiten auch sehr wichtig. Aber mir würde es nicht einfallen, dass ich Sachen, die mir wichtig sind im zwischenmenschlichen Bereich, anderen aufzwinge. Wie funktioniert das denn z. B. bei dem eigenen Mann? Wenn ich dem was aufzwinge, macht mir das keinen Spaß mehr und er versaut mir (wenn er mitmacht, wegen des lieben Friedens Willens) meine gute Laune. Genauso möchte ich an meinem Tisch kein Kind sitzen haben, das gelangweilt, genervt ist oder vielleicht sogar weint. Dem Kind geht es schlecht und mir auch. Weil es mir mein schönes Essen versaut. Mindestens zwei Leuten in dieser Geschichte geht es also nicht gut, nur weil ich der Meinung bin, dass das, was mir wichtig ist, ich anderen aufzwingen muss. In diesem Zusammenhang von Machtkämpfen zu sprechen, ist völlig korrekt - nur möchte ich überhaupt einen Machtkampf? Einen Machtkampf fechtet man nur dann aus, wenn man der Meinung ist, dass man Macht hat. Macht über einen anderen Menschen. In dieser Geschichte Macht über mein eigenes Kind zu haben bzw. diese dann auch noch auszuleben, finde ich nicht richtig. Das Insbesondere, wenn man in diesem Fall das Kind sogar an den Tisch zwingen möchte, wenn es überhaupt nichts essen mag. In diesem Fall geht es in meinen Augen nur noch ums Prinzip und nicht mehr um Gefühle oder eigene Wünsche - und zwar um MEINE Wünsche.
Deswegen - lange Rede, kurzer Sinn: Wenn mir ein gutes Essen und eine gute Tischatmosphäre wichtig sind, würde ich (aus Egoismus) darauf bestehen, dass nur gut gelaunte Menschen am Tisch sitzen.
Alle anderen sollen wegbleiben
Wenn die Kinder verständiger werden und ein gutes Verhältnis am Tisch herrscht, werden sie ganz von allein den Kontakt suchen (okay...vielleicht dann in der Pubertät nicht mehr
Trotzdem kann man das Kind natürlich mit einer gelösten, entspannten Atmosphäre und kindgerechten Themen das Essen am Tisch schmackhaft machen. Oder einfach mal auf dem Fußboden essen oder Spaghetti mit Fingern essen oder so einen Quatsch. Denn wer sagt denn eigentlich, dass man immer so langweilig am Tisch essen muss? Wie gesagt, es gibt so viele Möglichkeiten, auch mal auf das Kind einzugehen, ohne dass das vielleicht tagtäglich sein muss. Aber das lockert ungemein auf und zeigt dem Kind, dass das alles Spaß machen kann. Und das möchte meinem Kind vermitteln.
Das finde ich persönlicher sehr viel wichtiger, als diese starren Reglementierungen, deren Sinn am Ende vielleicht niemand mehr versteht.
2,615
Puh, wir reden hier von einem gerade mal Zweijährigen, der dann nix mehr zu essen bekommen soll, weil er morgens darüber aufgeklärt wurde, wie das nun in Zukunft so laufen soll??? Ich glaube, für solche 'Maßnahmen' ist er doch wohl noch etwas klein :scratch.: Ich würde mir und meinem Kind diese Art von Schrecken ehrlich gesagt ersparen....
Was meinst du mit 'Mein Sohn müsste am Tisch sitzen'? Würdest du ihn anbinden oder festhalten und dann mit brüllendem Kind dein, dir so wichtige, Mahlzeit einnehmen? Du schreibst ja selbst, dass man ihn nicht zwingen kann. Also was würdest du den tun, wenn sich dein Sohn mal nicht so einsichtig zeigt? Für mich ist eine gemeinsame Mahlzeit in erster Linie etwas, was Freiwilligkeit bei allen beteiligten voraussetzt - im Gegensatz zu Dingen bei den es um Sicherheit oder Gesundheit geht.
Der Kleine ist offensichtlich um die Uhrzeit und in der insgesamt etwas angespannten (nicht böse gemeint, nur eben so, wie du @entchen das eben beschrieben hast) schlicht nicht in der Lage, zu kooperieren. Ich kann auch aus Sicht von Entchen gut verstehen, dass sie das als Machtkampf empfindet. Aber ein Zweijährige, der am Ende eines langen Tages nicht mehr in der Lage ist, mit den Wünschen seiner Eltern - in einem schon ziemlich eingefahrenen Konflikt - zu kooperieren ist für mich kein Terrorknödel sondern ein normales, temperamentvolles Kleinkind. Der braucht ein wenig Unterstützung von den Großen, damit er darauf kommt, dass es eigentlich toll ist, gemeinsam mit allen zu essen aber bestimmt keine Holzhammer-Methoden...
Edit: oh, Überschneidung mit Gretchen... ich lass es jetzt trotzdem mal so...
59,500
59,500
Aber Tom ist 3 einhalb jetzt und wie gesagt haben wir vor wenig Zeit damit begonnen ( 1-2 Monate ) und er hat Spaß dabei.
Als er 2 war hat er zur Not eben noch Milch zum schlafen gehen bekommen damit meine Nacht gesichert ist ;-)
213
Aber ein paar Sachen möchte ich gerne noch dazu sagen. Den Vergleich mit meinem/einem Ehemann in dieser Situation finde ich nicht so gut. Der muß von mir nicht mehr erzogen werden, mein Kind schon.
Wir haben das von Anfang an so gemacht, seit mein Kleiner im Hochstuhl sitzen kann und mit an unseren Mahlzeiten teilnimmt. Wir sind sogar so spießig, daß er sitzen bleiben muß bis wir alle fertig sind. ;-) Allerdings hat sich das am anfang nicht über 15 Min. hingezogen. Jetzt sind es so 20 Min. Es gibt eigentlich kein Theater, außer wenn er mal müde ist.
ICH finde, und das gilt nur für mich, daß ein paar Dinge eben was mit Erziehung zu tun haben. Das klingt härter als ich es meine. Aber wenn er das beim Essen macht, dann will er sich morgen nicht mehr die Zähne putzen laßen oder abends nicht zu seiner Uhrzeit ins Bett. In ein paar Dingen diskutiere ich mit meinem 2jährigen nicht.
Was machst du denn wenn deine Tochter das auch so anfangen würde? Kochst du dann 3x am Tag damit alle zufrieden sind?
Wie gesagt, ich zwinge meinem Kind auch nichts auf (obwohl...doch. Er MUß sich die Zähne putzen laßen, notfalls mit festhalten und Geschrei) aber in einer Familie gibt es auch Regeln ohne die ich es noch anstrengender finde würde. Manche kann ein so kleines Kind schon verstehen und andere nicht.
...wenn ich meinen eigenen Beitrag lese, klingt es so als wären wir irre hart, sind wir aber nicht. ;-)
Macht es wirklich so, wie ihr das am besten vertreten könnt, denn so ist es in deiner Familie am besten.
2,615
Denn um den Fall gehts ja hier, Entchen ist ihre Abendmahlzeit ja scheinbar auch wichtig... Problem ist das sich widersetzende Kind... also, was tun?
3,896
Bei uns ist es so, dass ich bei den Sachen, die mir wirklich absolut wichtig sind, mit meinen 3- und 2 Jahre alten Kindern einfach auch nicht diskutiere. Dazu gehören zB Zähne putzen, vor der Straße stehen bleiben, im Auto nicht abschnallen usw. Bei diesen Dingen greife ich auch knallhart (soll heißen konsequent durch, dh Zähne geputzt wird auch mit festhalten, kam hier bisher pro Kind 1x vor; wer an der Strasse nicht stehen bleibt kommt an die Hand, wenn sich abgeschnallt wird bleibe ich stehen und wir kommen nicht ans Ziel) durch. Und wie am Beispiel Zähne putzen beschrieben, bleibt es dann meist auch bei einem Versuch, ansonsten kann ich mich bei diesen Dingen voll auf meine Kinder verlassen. Das ist für sie toll, weil sie zB alleine laufen dürfen und für mich auch.
Beim Essen war das vor meinen Kindern für mich auch klar: es bleiben alle sitzen, bis alle mit essen fertig sind. Vor allem, weil ich es selber so gekannt habe und damit aufgewachsen bin.
In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass wir damit nicht gut fahren, dass es Stress für alle ist und die Stimmung am Tisch schnell kippt. Daher gibt es bei uns (momentan, wenn die Kinder größer sind, werde ich das vielleicht wieder ändern, wer weiss) die Regel, dass die Kinder aufstehen dürfen wenn sie fertig sind. Aber wer einmal mit dem Kommentar "bin fertig" aufgestanden ist, dessen Teller wird endgültig abgeräumt. Das gab am Anfang 1 oder 2x Tränen, dann war klar "Mama meint das Ernst" und seither klappt das. Ich darf bei solchen "Regeln" nur nicht anfangen rumzueiern, dann gibt es täglich das, was hier mit Machtkämpfen beschrieben wird.
7,740
Ich sehe es auch so: Man muss für sich festlegen, welche Dinge einem wichtig sind und welche nicht so - die nicht so wichtigen kann man laufen lassen, ohne zu versuchen, sie durchzusetzen (und dann bei Widerstand "aufzugeben") ... und die Dinge, die einem wichtig sind, da muss man sich überlegen, welche (logische) Konsequenz bei Nicht-Einhalten folgt, bzw. wie man das Einhalten der Regel attraktiv machen kann.
Was das Essen betrifft, da ist es mir auch wichtig, dass wir zumindest zu Beginn der Mahlzeit gemeinsam am Tisch sitzen. Wer fertig ist (bzw. keinen Hunger mehr hat), darf aufstehen (wenn der Mund leer ist, und wenn gefragt worden ist - das zählt für mich unter Höflichkeit) und seinen Teller wegbringen. Das macht auch mein 2jähriger. Dann gibt's aber auch nicht 10 Minuten später nochmal was zu essen - gerade beim Abendessen wäre es dann halt so, dass ein Kind unter Umständen hungrig ins Bett gehen müsste. Ist bei uns noch nicht vorgekommen, weil meine Kinder beide begeisterte Esser sind, bzw. wenn nicht vernünftig gegessen wird, sind sie in der Regel satt.
213
Sorry, habe ich nicht gesehen.
Erlich gesagt habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht, bisher hatten wir diese Situation noch nicht. Meistens sitzt er zuerst am Tisch, das Besteck schon in der Hand und schreit EESSEEEEEEN! ;-)
Wahrscheinlich würde ich mir das ein paar Tage mit ansehen und dann würde es nach unserer Mahlzeit nichts mehr geben, außer Wasser (was er sonst auch trinkt) und Reiswaffel oder Zwieback. Klingt wie im Knast, aber hungern soll er nicht.
763
Mal anders essen- z.B. mit den Fingern, weil es ja so Spaß macht. Ist auch eher mit einem Kind praktikabel, obwohl man das Spaßeshalber auch mal für die ganze Familie machen kann. Mia ist jetzt vier, und nachdem ich auf dem Kindergeburtstag gesehen habe, wie manierlich manche schon essen können :shock: hab ich gedacht, ich bring ihr auch so langsam bei, wie man gescheit am Tisch sitzt, dass man das Essen nicht mit dem Finger auf die Gabel schiebt etc. Bei Niko muß ich natürlich wieder eine Ausnahme machen. Er will mit dem Finger essen oder gar nicht. Wieso also nicht? Ich lasse ihn gewähren, und eine Minute später weiß ich wieder wieso nicht: Mia legt das Besteck weg und will mit ihren 4 Jahren auch mit den Fingern in den Gemüseeintopf :denk33:
Je größer die Familie, desto schwieriger, die Bedürfnisse und Vorstellungen der Einzelnen unter einen Hut zu bekommen. Denn es geht bei weitem nicht nur um das, was ICH mir so vorstelle...
Ich habe am WE ein paar Eurer Ideen aufgegriffen und mir selber auch noch ein paar Gedanken gemacht, und siehe da- es hat sich wieder etwas entspannt!
Ich habe ihn nach mehrmaligem Auffordern ganz freundlich an die Hand genommen und mit zum Tisch- das war schonmal besser als das 10te mal genervt zu rufen
"Luka, fein sitzen bleiben, gell?! Und jetzt essen wir zusamman: schön den Mund aufmachen, fein machst Du das ... etc" Niko war begeistert, Luka sollte brav essen, Niko hat es vorgemacht.
Naja, ist auch keine Patentlösung, aber hat die Sache fürs erste etwas aufgelockert.
:happy273:
Viele liebe Grüße
213
Ich wünsche euch guten Appetit!