Verliert man unter der Geburt alle Hemmungen?

jennifersteiner

Hallo,
wollt mich noch mal kurz melden. Ich habe es geschafft, meine Maus ist da. Zunächst die Fakten
NATALIE geb. 24.05.10, 8.10 Uhr, 3.350 g
Aber ich kann euch sagen, es war viel schwerer als ich dachte. Ich wollt nie schreien und mich nie so aufführen, wie ne ausgeflippte. Doch irgendwann habe ich wohl alle Hemmungen verloren und der Körper machte mit mir.
Zu Anfang konnt ich meine Wehen noch mit Tönen veratmen, doch irgendwann mußte es raus.
Ich fing an zu Schreien und das nicht zu knapp, irgendwann dann in voller Lautstärke ohne Hemmung.
Jetzt war es mir auch piepegal, ob da draußen mich jemand hört oder hören kann, ich gab alles.
Die Wehen kamen in immer kürzeren Abständen und dann endlich war es soweit,
ein zweimal pressen nochmal kurz gebrüllt und NATALIE war da.
Ab sofort übernam meine Maus das Kommando, was die Beschallung des Kreißsaales betraf.
Ich hätte nie gedacht, daß eine Geburt so laut ist, aber letztlich wurde auch meine Frage beantwortet, ob
man wirklich auch außerhalb des Kreissaales gehört wird.
Am nächsten Tag durfte ich nämlich Ohrenzeuge werden, wie in meinem Kreißsaal gerade entbunden wurden. Ich denke, die hat genauso gebrüllt, wie ich am Vortag. Und da wußte ich, ja, die haben mich auch gehört. Aber letztlich war es egal, weil es tut halt verdammt weh und im Kreißsaal darf man auch mal ungehemmt lauter werden. Mädels, wenn euch danach ist, brüllt , schreit, alles ist erlaubt, hihi, hauptsache laut, ich wollt erst auch nicht so laut sein, aber es hilft wirklich, so ne Geburt ist eine echte Grenzerfahrung, wo man alle Hemmungen verlieren sollte.
Habt Ihr auch unter der Geburt, was das Schreien betrifft alle Hemmungen verloren?
Habt Ihr auch gedacht, nicht zu schreien, was sich im Kreißsaal dann als Fehleinschätzung zeigte und
Ihr mußtet dann doch schreien?
Lg
Jenny mit Natalie

Annchen

:happy273:
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt :sunny:

Ich hab mir vorher gar nicht so sehr die Gedanken ums Schreien gemacht. Die erste Geburt war eine Wassergeburt und da hab ich bei den Presswehen schon ziemlich geschrieen, hab meinem Mann immer wieder gesagt, dass ich nicht vor Schmerzen so schreie, sondern weil mich die Energie der Presswehe quasi dazu zwang ;-)
Beim zweiten Kind ging alles sooo schnell, dass ich es leider nicht mehr in die Wanne geschafft hab und somit "an Land" entbinden mußte. Und ich konnte mein schreien definitv noch steigern. Ich glaub Lina hab ich mehr rausgebrüllt als gepresst Während dessen hockte ich vorm Ende des Kreissaalbettess und hab scheinbar bei jeder Presswehe meine Stirn gegen die Bettkante geknallt, denn nach der Geburt hatte ich ne Beule und nen blauen Fleck an der Stirn und zudem ziemliche Halsschmerzen vom brüllen :oops: Aber nichts davon wollte oder konnte ich abstellen. Es überkommt einen einfach und ich hab beide Geburten als sowas schönes und überwältigendes empfunden, dass ich fas schon traurig bin, dass unsere Familienplanung abgeschlossen ist und ich nicht nochmal gebähren kann.

Alexa

Hallo Jenny,

erst mal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu Deiner Tochter! :happy273:

Ich kann bestätigen, daß man bei der Geburt alle Hemmungen verliert! Allerdings nicht in punkto schreien. Das tat ich nur, als mir die dämliche Hebamme den Katheder reingerammt hat, wie einen Rammbock... :flaming01: ... und wurde da sogleich ermahnt, ich solle doch nicht so schreien... :flaming01:

Die Wehen konnte ich durch stöhnen gerade noch so ertragen (zumindest bis ich an den Wehentropf kam, dann waren die Schmerzen einfach unerträglich#) und in der Austreibungsphase mußte ich nicht mehr schreien, weil ich da ne PDA hatte. Aber ich war erstaunt, wie sehr man in einer solchen Ausnahmesituation sein Schamgefühl verlieren kann. Mir war es total egal, daß ich nackt oder zumindest unten ohne in diversen seltsamen Stellungen vor allerhand Ärzten, Hebammen und meinem Mann lag/saß/stand... Das wäre mir sonst ultrapeinlich gewesen. In dieser Situation konzentriert man sich aber so sehr auf seinen Körper und das Baby, daß einem drumherum alles, wirklich alles egal ist.

Aber unsere Mäuse sind uns diese Erfahrung doch allemal wert, hmm? ;-)

Alles liebe und gute für Euch!

franziska&lilly

ich habe bei henry auch gebrüllt, was das zeug hielt und hatte hinterher totale halsschmerzen ;-).
ich hätte auch nie gedacht, dass ich mich so gehen lassen könnte, aber es war mir egal in der situation ;-) .

Anonymous

Herzlichen Glückwunsch erstmal :happy273: :sunny:


Ja unter der Geburt ist einem einfach alles Schei.egal . Mich hat beide male ( einmal ohne und einmal mit PDA ) an meiner Umwelt nur interessiert, das sie mir gefälligst helfen sollen und ansonsten war mir alles egal ;-)

Arielle123

Erstmal Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer Tochter! :happy273: Einen sehr schönen Namen hat sie.

Alexa schrieb:

Aber ich war erstaunt, wie sehr man in einer solchen Ausnahmesituation sein Schamgefühl verlieren kann. Mir war es total egal, daß ich nackt oder zumindest unten ohne in diversen seltsamen Stellungen vor allerhand Ärzten, Hebammen und meinem Mann lag/saß/stand... Das wäre mir sonst ultrapeinlich gewesen.
!

Das ist schon lustig, oder? Jeder der kommt und sagt mach dich mal nackig, man tut es.


Im Kreißsaal ist doch außer hauen und beißen alles erlaubt, oder?

Snoopy82

jennifersteiner schrieb:

Habt Ihr auch unter der Geburt, was das Schreien betrifft alle Hemmungen verloren?
Habt Ihr auch gedacht, nicht zu schreien, was sich im Kreißsaal dann als Fehleinschätzung zeigte und
Ihr mußtet dann doch schreien?

Erst mal: Herzlichen Glückwunsch!!! :-):-):-)

Dann zu Deinen Fragen: Ja, mir ging es ähnlich, allerdings erst bei der zweiten Geburt.

Die 1. Geburt war eine Wassergeburt - Schmerztechnisch war sie deutlich angenehmer, so dass ich gar nicht groß den Drang verspürte, zu schreien, und dazu kam, dass ich während der Pressphase ziemlich blockiert habe aus Angst zu reißen ... ich habe fast 2 Stunden lang nicht alles gegeben und war immer ein wenig gehemmt - irgendwann hatte ich dann keinen Bock mehr und mir war alles egal- daraufhin war sie dann recht schnell draußen

Bei Jannik hätte ich es zum einen gar nicht geschafft, mich zurück zu halten, weil er so dermaßen schnell sich durchgeschoben hat, und zum anderen hatte ich mir auch vorher schon vorgenommen, mich diesmal mehr zu trauen und einfach - nach dem Motto "Augen zu und durch" - alles zu geben. Letztlich hat er sich innerhalb weniger Minuten, wo Presswehe an Presswehe folgte, nach draußen geschoben, so dass ich nur noch schreien konnte - das hätte ich gar nicht verhindern können, das musste irgendwie raus ;-)