Weinen wenn Mami zur Arbeit muss

Freya

Mein Sohn ist vor kurzem 5 Jahre alt geworden. Ich habe nach drei Jahren Elternzeit wieder angefangen zu arbeiten -bin also schon wieder eine Zeit dabei. Ich arbeite 20 Stunden. Eine Woche mit drei vollen Tagen, die andere Woche mit zwei vollen Tagen.

Mein Mann arbeitet in Schicht, d. h. wenn er Nacht oder Spätschicht hat, frühstückt er noch mit unserem Sohn und bringt ihn dann in den KG bzw. zur Schwiegermutter (wohnt nebenan) rüber. Wenn er Frühschicht hat weckt ihn meine Schwiegermutter. Er frühstückt dann bei ihr. Es geht nicht anders und klappt auch alles sehr gut mit der Betreuung.

In den ltzten Wochen wird er in den Nächten in denen ich arbeiten muss mehrfach wach und weint bitterlich. Ich soll nicht zur Arbeit. Von Papi wecken ist doof und von Oma wecken ist noch dööfer. Zum Teil wird er sogar morgens um kurz vor 6 (ich stehe um 6.00 Uhr auf wenn ich arbeiten muss) wach und weint dann. Ich bekomme ihn dann nicht mehr zum schlafen. Immer wieder kommt er aus seinem Zimmer und heult. Wenn ich vom Hof fahre steht er im Schlafanzug in der Tür und ist untröstlich.

Ich hab's mit Liebe und mit Donnerwetter probiert, aber irgendwie bringt alles nichts.

Hat jemand von Euch ähnlich Erfahrungen gemacht?

TinaLuna

oh je... :tröst: nein, erfahrung keine in dem ausmaß, aber wenn meiner morgens nicht in den kiga will, weiss ich, dass es dort probleme gibt. was sagt er denn, warum er weint und du nicht gehen darfst? hat er verlustängste, dass du nicht wiederkommst? ist in der richtung irgendwas vorgefallen? ich kann hier nur wieder das beispiel meiner bekannten anbringen - im umfeld des kindes gab es trennungen der eltern und das hat das kind so belastet, dass es angst hatte, die eigenen eltern trennen sich und einer geht für immer fort....

Freya

Ich hab' keine Ahnung. Bekomme auch nichts weiteres aus ihm heraus. Er möchte einfach, dass ich da bin. An Verlustängste glaub' nicht wirklich. Er ist schon recht selbständig. In den Kindergarten geht er (bis auf wenige Ausnahme-Tage) auch gerne. Die Beziehung zu meinem Mann ist auch nicht im geringsten gefährdet. Es läuft bei uns sehr harmonisch ab.

Meine Schwiegermutter hat auch gesagt, dass er bei ihr nicht mehr jammert und im großen und ganzen ganz gut drauf ist.

Irgendwie ist das Spektakel wohl nur wenn ich da bin. Dann aber wirklich schlimm. Muss ich "härter" durchgreifen? Es würde mir das Herz zerreissen ....

Nanaki

Ich würde das Gegenteil tun. Viel mit ihm reden, ihm erklären, dass du arbeiten musst um Geld zu verdienen. Dass du aber sicher wiederkommst. Vielleicht könnt ihr auch ein kleines Ritual vereinbaren zB dass ihr beide um 12 (oder eine andere Uhrzeit) kurz ganz besonders fest aneinander denkt. Vielleicht möchte er gern dazu ein Foto von dir haben.

Frag doch nochmal im KiGa nach, es muss nicht zwischen euch kriseln, um in Kindern Trennungsängste hervorzurufen....es reicht wenn er da im KiGa den ein oder anderen Fall mitbekommt. Kinder haben eine unheimliche Phantasie!

Eowyn

Freya schrieb:

Irgendwie ist das Spektakel wohl nur wenn ich da bin. Dann aber wirklich schlimm. Muss ich "härter" durchgreifen? Es würde mir das Herz zerreissen ....

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass hartes Durchgreifen die Lösung ist. Das ist es doch eigentlich nie. Ich denke eher umgekehrt wird ein Schuh draus, ganz viel Zuwendung und Verständnis.
Wie sieht es denn an den Tagen aus, an denen du nicht arbeitest? Hast du viel Zeit für ihn? Unternehmt ihr viel zusammen?

Anonymous

Vielleicht bringst Du ihm mal ein Geschenk hier und ein Eis da mit und erwähnst immer wieder, das man sowas mal machen kann, weil Du arbeiten gehst.. oder ähnliches. Einfach das er sieht, das er davon auch Vorteile hat...... So als Idee mal...

Caro2310

Ich würde auch nicht härter durchgreifen aber ich verstehe wie das an die Nerven geht. Wie sieht es denn aus, kannst du morgens einfach 10 Minuten eher aufstehen und ausgibig noch mit ihm kuscheln? (Er scheint ja eh wach zu werden) und et. könnt ihr zwischendurch telefonieren?

TinaLuna

TinaLuna schrieb:

im umfeld des kindes gab es trennungen der eltern und das hat das kind so belastet, dass es angst hatte, die eigenen eltern trennen sich und einer geht für immer fort....

ich meinte damit auch nicht euch, sondern vielleicht die eltern von kiga-freunden ;-)

Freya

Also, ich verbringe so viel Zeit wie möglich mit ihm nach der Arbeit. Und immer noch haben wir abends unser festes Ritual mit Geschichte vorlesen, beten und kuscheln. Irgendwie braucht er das noch.

Das mit dem Mitbringen hab' ich auch schon gemacht. Das hilft irgendwie nur bedingt. Er findet den Vorschlag toll (ist also ein wenig beruhigter), heult aber im nächsten Augenblick weil ich ja los muss.

Das merkwürdige ist ja, das er sich ziemlich schnell beruhigt wenn ich weg bin. Einige meinten dazu: "der testet Dich aus! Da musst Du mal hart bleiben!" Aber auch nachts? Und was testet er denn aus? Liebe ist doch kein Test.... Okay, er ist 'n ziemlich pfiffiges Kerlchen .....

Hab' morgen dazu einen Termin bei 'ner Heilpraktikerin abgemacht. Die haben ja manchmal da ganz tolle Sachen auf Lager.

Auf alle Fälle hat diese Sache ja auch etwas mit mir zu tun.... Ich mag nämlich im Augenblick auch nicht so gerne los -bin irgendwie ziemlich Urlaubsreif. Vielleicht bekommt er das ja mit.