Brustentzündung = abstillen?

lamerelamere

4,111

bearbeitet 4. 07. 2010, 21:11 in Stillen
In der Krabbelgruppe kam heute mal wieder das Thema Stillen auf und eine Mutter erzählte, sie hätte-laut Hebamme- mit ihrer MuMi locker Zwillinge versorgen können. Sie hatte soviel daß es immer rauslief. Nach einem Monat musste sie abstillen weil sie ne Brustentzündung hatte u der Kleine nur biss.
MUSS man wirklich aufhören wenn man eine BE hat? Oder könnte man mit Willen auch weiterstillen?
Der Grundtenor in der Krabbelgruppe war eh wieder, daß die meisten nicht stillen 'konnten' oder nach ein/zwei Monaten aufhören mussten...
Bei mir/uns hats ja nun prima geklappt, aber fürs Nächste würds mich einfach interessieren. Ich merke,wie ich diese Mütter vorverurteile,obwohl ja nun wirklich jeder einzelne Tag MuMi fürs Baby gut ist... :oops:

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Während einer Brustentzündung ist Abstillen eigentlich völlig kontraindiziert. Es sollte unbedingt weiter gestillt werden. Erst wenn eine Brustentzündung richtig ausgeheilt ist, und das dauert relativ lang, kann man Abstillen wenn man das will. Aber eine einzelne rustentzündung ist kein Grund abzustillen. Ich hatte eine als Mirco drei Wochen alt war und stille jetzt trotzdem seit fünfeinhalb Jahren mit gerade mal einem halben Jahr Pause zwischendurch und hatte nie wieder Probleme.

    Aber verurteile die Mütter nicht. Viele sind einfach nicht gerade gut informiert, bekommen von Fachpersonal falsche Ratschläge (selbst in aktuellen Medizin-Büchern steht drin, dass bei einer Brustentzündung abgestillt werden soll :flaming01: ) und bei vielen ist sicher auch im Kopf, dass Muttermilch zwar Vorteile hat aber Ersatznahrung ja auch sehr gut ist. Wer formuliert denn wirklich knallhart, dass das Nichtgestillt werden gravierende gesundheitliche Risiken birgt? Nein, ich glaube die Nachteile der Ersatznahrung und der Flaschenfütterung sind nicht wirklich bekannt.
  • maxi37maxi37

    5,192

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte damals drei BE und ich hab schon nach der ersten gesagt, das ich das nie wieder haben will. Ich hatte Fieber, Tim trank logischerweise kaum, weil die Temp. zu heiß war oder was weiß ich. Ich hab ihn immer so angelegt, das der Stau sich löst, hatte Retterspitz, Quarkwickel und Globuli geschluckt, war einmal auch in der Uni, weil ich nicht mehr konnte, die wollten mich dabehalten wegen Fieber und ich bin aber wieder heim, mußte aber abpumpen wie ein Weltmeister. Ich hab dann aber doch nicht abgestillt, weil wo es vorbei war, ging es mir ja wieder gut, kann aber Frau verstehen, wenn sie es nach einer Brustentzündung macht. Ich hab Tim sogar einmal angebrüllt damals, als ich fiebernd mit ihm nach der Uni nach Hause schob, weil er so schrie und ich einfach nur fertig war. Bin aber megastolz, das ich 16 Monate durchgehalten hab. ;-)
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke auch, in den meisten Fällen sind es vor allem falsche Informationen und mangelnde Unterstützung. Eine Freundin von mir hat auch wegen einer Brustentzündung abgestillt. Leider ging es so schnell bei ihr, dass sie mich auch gar nicht informiert hat und sofort ins Krankenhaus gegangen ist. Dort haben sie verweigert, das Baby mit aufzunehmen und damit war die Sache dann besigelt :sad:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Informationen sind teilweise echt noch auf veralteten Stand. Ich habe mein Großen auch sehr schnell bgestillt. Sarah schon nach zwei Tagen (wo sie eh im Kh einfach zugefüttert wurde) Und bei Kevin warens nur ein paar Tage länger. " Oh Gott, stillen sie sofort ab. Sonst sind sie in ein paar Tagen im Op und wer kümmert sich dann um ihr Kind?" Gott sei Dank war ich bei Torben schlauer und auch bei ihm hatte ich eine heftige Entzündung. Und ich hätte schreien können (Naja gabe ich auch) beim anlegen. Aber dank meiner Hebamme und den Zuspruch einer guten Freundin habe ich weiter gestillt. Im Rückblick hat die Sache auch nicht länger gedauert als mit AB . Die Vorteile desStillens bzw die Nachteile des Nicht-stillens sind einfach zu groß.
    Ich muß aber zugeben wenn mein Kind älter gewesen wäre also so um die 8 oder 9 Monae wäre mir die Entscheidung nicht so leicht gefallen
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aha Eo...hatte ich doch vermutet. :fungif52: ;-)
    Aber verurteile die Mütter nicht. Viele sind einfach nicht gerade gut informiert, bekommen von Fachpersonal falsche Ratschläge (selbst in aktuellen Medizin-Büchern steht drin, dass bei einer Brustentzündung abgestillt werden soll :flaming01: ) und bei vielen ist sicher auch im Kopf, dass Muttermilch zwar Vorteile hat aber Ersatznahrung ja auch sehr gut ist. Wer formuliert denn wirklich knallhart, dass das Nichtgestillt werden gravierende gesundheitliche Risiken birgt? Nein, ich glaube die Nachteile der Ersatznahrung und der Flaschenfütterung sind nicht wirklich bekannt.

    Und wo soll man da ansetzen? Sollte man sich selbst eben in solchen Situationen wie in der Krabbelgruppe als total informierte Mutter outen (wo man doch eh schon beäugt wird, weil man 17 Monate gestillt hat...) und sagen, daß man nicht abstillen muss?? Muss sicherlich jeder selbst entscheiden. Ich meine, ich bin stolz auf die 17 Monate und ich stehe dazu und ich würde alles nochmal genauso machen wenn es geht. Aber der Großteil in meiner Umgebung ist eben eher "lasch" damit umgegangen. So nach dem Motto: 'Ich stille ... aber wenns nicht mehr geht, ists auch nicht schlimm.' Ich weiß nicht, das ist für mich so unvorstellbar weil das einfach so untrennbar für mich verbunden ist: Baby/Säugling = stillen. Hätte Mutter Natur etwas anderes gewollt, hätten wir nen Milchportionierer und Flaschen unterm Hals... naja...

    @maxi - das finde ich schon bewundernswert! :shock: Ich kann ja nicht mitreden, ich hatte sowas ja zum Glück nie und kenne es nur aus Erzählungen, daß das sehr schmerzhaft ist. Wenn ich mich an die paar Michstaus erinnere - die waren auch schon nicht angenehm...

    @caro - besagte Mutter hat ja nach einem Monat aufgehört, ich weiß natürlich nicht wie schlimm ihre BE war und ob es nicht vielleicht doch noch gegangen wäre - aber das klang einfach so unabänderlich ... merkwürdig.

    Aber ich will mich hier auch nicht als Messias aufführen ... trotzdem ist mir die Uninformiertheit einiger Mütter suspekt. :oops:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke man muss da von Fall zu Fall entscheiden ob man etwas dazu sagt oder nicht. Ich mache da auch Unterschiede wie gut ich die Leute kenne, ob es im Einezlgespräch oder in einer Gruppe aufkommt. Ob diejenige weiß, dass ich Stillberaterin bin oder nicht. Und auch wie viel Kraft und Zeit ich gerade habe um Aufklärung zu leisten. Es gibt da keine goldene Regel dafür.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lamere schrieb:
    Aber der Großteil in meiner Umgebung ist eben eher "lasch" damit umgegangen. So nach dem Motto: 'Ich stille ... aber wenns nicht mehr geht, ists auch nicht schlimm.'

    Per se ist so eine "lockere" Einstellung ja auch nicht schlimm. ;-) Klar, man möchte am liebsten argumentieren und sagen, wie toll, nützlich und gesund das Stillen ist. Aber auf diese Weise erreicht man die Menschen meist nicht.
    Es reicht oft, nur ein Gegenbeispiel in die Runde zu werfen: "Ich hatte eine Brustentzündung und habe weiter gestillt, so habe ich es ausgeheilt" usw. Je mehr Menschen einfach solche Erfahrungen mitteilen, desto weniger werden die, die das Gegenteil behaupten wollen. Die sind dann einfach überstimmt. ;-)

    Ich hatte auch eine ziemliche Brustentzündung im ersten Monat nach Jonahs Geburt, mit allem Drum und Dran, hohes Fieber, letztlich AB. Aber ich habe weiter gestillt...
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