wir haben vor einiger zeit ein klassisches märchenbuch geschenkt bekommen, dass lilly sich heute das erste mal bewusst angeschaut hat und mich gebeten hat, es ihr vorzulesen. ich bin da hinundhergerissen, da ich viele der märchen als sehr angstmachend, traurig und z.t. gewalttätig empfinde. abgesehen davon versteht lilly vieles von dem inhalt einfach noch nicht. im endeffekt habe ich dann nur die bilder mit iht angeschaut und sie gemeinsam beschrieben.
wie macht ihr das ? meidet ihr diese bücher/geschichten oder sind märchen für euch allgemeinwissen ?
Kommentare
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Allerdings würde ich nicht mit dem Urtext anfangen. Also keine klassischen Ausgaben nehmen. Dort wird ja wirklich viel von Gewalt gesprochen und die Sprache ist z.T. so umständlich, daß man als Erwachsener manchmal so seine Verständnisprobleme hat.
Wir haben mit einem Märchenbuch von Coppenrath begonnen, das ist toll
ISBN 9783815737545 Es war einmal...mein erstes Märchenbuch
mittlerweile (Greta ist ja schon fast 5) nehmen wir schonmal den Urtext, den wir haben, doch sie schaltet immer noch ab oder es dauert ihr zulange. Oder sie fragt dauernd, was die Worte heissen, was ja eigentlich nicht schlimm ist, aber sie vergisst dann immer den Rest und ich muß von vorne beginnen.
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Sein Lieblingsmärchen war und ist immer noch Rotkäppchen.
Unglaublich, was die Kleinen dann für Überlegungen anstellen...
Mein Zwerg hatte mich z. B. gefragt, warum der Wolf denn die Oma gegessen hat? Ich: Ja, weil er wahrscheinlich Hunger hatte! Er daraufhin: Aber das Rotkäppchen hatte doch einen Brotzeitkorb. Dann hätte sie ihn doch einfach nur was anbieten brauchen, dann wäre er satt gewesen und hätte die Oma nicht essen brauchen Recht hat er!
Oder er fragte mich, warum der Jäger den Wolf nicht einfach erschossen hat, nachdem Oma und Rotkäppchen wieder aus dem Bauch waren. Ja, die Frage hab ich mir dann auch gestellt
Ich finde es immer wieder schön, wenn man sieht, wie die Kinder damit umgehen, welche Gedanken sie sich dabei machen - wie sie Mitleid empfinden (auch für den Wolf!).
Sie sind so unbefangen...man darf nur nicht anfangen, ihnen damit Angst zu machen...
Man ist ja dabei, erklärt vieles - die Fragen kommen ja von ganz allein.
Ich finde Märchen sehr wichtig und schön.
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Später kamen dann Originale dazu ... sie liebt sie alle nach wie vor!
Joelle empfindet die grausamen Stellen nicht als so grausam wie ich ... für sie ist das eben so wie beschrieben - sie weiß, dass es nicht echt ist, und ihr haben die Geschichten nie etwas ausgemacht! Sie findet sie spannend!
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Was ich aber konsequent meide ist der Struwwelpeter, weil mir der zu sehr darauf angelegt ist, Kindern echte Bären aufzubinden bzw. ihnen Angst zu machen. Neulich hab ich in der musikalischen Früherziehung mit Kindern ein Lied gesungen und sie gefragt, was denn der Schneider so macht, da sagte ein Mädchen: "Daumen abschneiden!" :scratch.:
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Wobei es wirklich die grausame Phantasie des Erwachsenen ist sich glühende Schuhe und Fässer gespickt mit Nägeln richtig auszumalen. Für Kinder gibt es nur das Ergebnis: Das Böse ist weg!
Märchen sind wichtig für die Moralentwicklung der Kinder und interessanterweise in vielen Kulturen sind die Motive der Märchen ähnlich!
Es gibt einige gute Bücher rund um das Thema Märchen, die erklären, warum sie so wichtig für Kinder sind!
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Ich finde diese Erziehungsansprüche jedenfalls schädlicher, als alle bluttrünstigen Momente in den Märchen und Geschichten. Erstere hinterlassen bei mir immer ein ungutes Gefühl.
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Nicht alles was man früher so gemacht hat, muss man immer permanent hinterfragen und ändern. Märchen sind Märchen. Fertig.
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danke für dein posting. .
es geht mir ja nicht darum, auf teufel komm raus unbedingt etwas anders zu machen, um mich damit abzugrenzen. nur weil man dinge immer so gemacht hat, müssen sie ja dennoch nicht zwangsläufig gut bzw. richtig gewesen sein.
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Und bei Filmen schaut man ja auch, dass die lieben Kleinen nicht gerade eine Folge von Freddy Krüger schauen. Da muss man sich bei Büchern genau so auseinander setzen mit dem Thema.
Denn es kommt ja auch auf das Kind an. Manche sind so sensibel, dass man dann lieber doch was weglässt oder umdichtet. Sie sollen ja Spaß dabei haben und deswegen nicht nächtelang wach liegen.
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Aber ich verstehe die Sichtweise nicht so ganz - woher wollen WIR wissen, daß die Kinder das als blutrünstig empfinden? Wieso maßen wir uns das an? Ich habe als Kind kein Märchen hinterfragt. Sie waren so. Genauso wie andere Kinderbücher und Kindergeschichten. Das war eben so...
aber sie müssen auch nicht zwangsläufig falsch gewesen sein! Man kann sich das Leben durch permanentes Hinterfragen auch permanent schwer machen... ;-)
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Ich habe mich NIE gefürchtet, ich finde bis heute Märchen super und wenn Weihnachten die verfilmten Märchen kommen gucke ich die auch immer im Fernsehen wenn es mir möglich ist.
Meine Mutter hat mir alle Märchen vorgelesen und keine Unterschiede gemacht und nichts weggelassen, als ich lesen konnte hab ich auch selbst gelesen (somit hätte weglassen auch keinen Sinn gemacht).
Meine absoluten Lieblingsmärchen waren und sind bis heute Die Gänsemagd sowie Die kleine Meerjungfrau. Aus erwachsener Sicht sind das ja beides auch brutale und dramatische Märchen und ich finde, dass man daran doch sieht, dass das bei einem Kind irgendwie anders ankommt. Ich bin in beiden Geschichten versunken, fand sie toll, finde sie immer noch toll und habe mich nie gefürchtet oder konnte mit der Brutalität nicht umgehen. Ich hatte sogar die Schallplatte von der Gänsemagd und hab die rauf und runter gehört, meine Mutter konnte es bald nicht mehr hören ;-)
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Ein zweieinhalbjähriges Kind wäre unter Umständen doch vielleicht mit etwas überfordert, was bei einem vierjährigen schon wieder passt. Ich kann mich z. B. nicht erinnern, dass meine Mutter mir mit 3 Jahren bereits Märchen vorgelesen hat. Erinnerungen an Märchen treten bei mir erst sehr viel später auf.
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Man (Frau) man sich wahrscheinlich doch viel zu viele Gedanken
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Im Gegensatz dazu habe ich die Zauberflöte geliebt und tus heute noch.;-)
Märchen haben solche Emotionen bei mir nie ausgelöst. Die waren da, die waren so und gut. Ich kann mich auch nicht erinnern daß ich mir jemals eine brennende Hexe vorgestellt hätte...
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ich kann mich an die geschichte von dem mädchen mit den streichhölzern erinnern und fand diegeschichte und ihren ausgang in meiner phantasie ganz furchtbar :sad:
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Man soll so was wie die Grimms Märchen ganz kleinen Kindern noch nicht vorlesen. Die Kinder müssen das auch verstehen können, so seicht sind die Märchen ja nicht. Ich meine ich hätte die Empfehlung von rund 6 Jahren irgendwo gelesen (ist ja auch immer nach Kind individuell).
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Bruno Bettelheim "Kinder brauchen Märchen" kann ich nur empfehlen...
Ein Märchen, egal welchen Inhalt es hat, geht immer gut aus! Es werden Probleme und Konflikte aufgezeigt und im Laufe der Geschichte erarbeitet sich der Held / die Heldin eine Lösung. Egal ob es ein Kind oder ein erwachsener Mensch ist, meistens schwach und in irgendeiner Form benachteiligt.
Dies zeigt den Kindern, dass auch das kleinste Mitglied der Gesellschaft stark sein kann und mutig sein darf!
Ob ein Märchen grausam ist oder nicht liegt ein wenig im Blickfeld des Betrachters.
Märchen zeigen dem Kind doch auf: "Ich nehme Dich mit Deinen Problemen und Ängsten ernst und zeige Dir einen Weg, damit es Dir besser geht"
Wichtig finde ich, dass die Märchen nur in einer ruhigen, entspannten Atmosphäre vorgetragen werden. Es muss genug Raum für Fragen und Gespräche bleiben. Wenn man die Märchen dann noch frei vortragen kann - super!
Mein Lieblingsmärchen ist übrigens, das Volksmärchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren". Das hat mir meine Oma immer erzählt!
Moritz kennt mittlerweile "Hänsel und Gretel", schon alleine durch das Lied, "Rotkäppchen" und "Rumpelstielzchen".
Als nächstes nehmen wir uns "Jorinde und Joringel" vor...
LG
Ivonne
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Ich will meiner Tochter auch unbedingt Märchen erzählen, ich finde es geht jede Menge verloren, wenn Kinder Märchen nicht mehr kennen. Aber ich ERZÄHLE Märchen, ohne Bilder und Buch. So kann ich bei meinem Kind bleiben und aktiv reagieren. Wenn sie älter ist wird sie sicherlich auch die schaurigen Erzählbilder genießen.
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Leander bekommt ja auch Maerchen vorgelesen, er findet sie phasenweise total spannend und dann hat er wieder Phasen, wo es ihm zu lang dauert. Die Zwillinge interessieren sich bis jetzt noch nicht so fuer Maerchen, sie steigen meistens nach einer Seite aus und machen dann irgendwas anderes, waehrend Leander noch vorgelesen bekommt. Ich versuche ja öfter, frei zu erzählen, aber Leander mag es lieber, wenn ich lese :oops: . Soviel zu meinen Erzaehlerqualitaeten.
Den Struwwelpeter gibt's hier übrigens auch nicht. Meine Mutter hat den kürzlich gekauft, aber sie hat ihn wieder weggeräumt, weil ich gesagt hab, dass ich das (noch) nicht will.
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Tom fands klasse ;-)
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