Märchen vorlesen: ja oder nein ?

bearbeitet 21. 07. 2010, 22:59 in Unsere "Grossen"
wir haben vor einiger zeit ein klassisches märchenbuch geschenkt bekommen, dass lilly sich heute das erste mal bewusst angeschaut hat und mich gebeten hat, es ihr vorzulesen. ich bin da hinundhergerissen, da ich viele der märchen als sehr angstmachend, traurig und z.t. gewalttätig empfinde. abgesehen davon versteht lilly vieles von dem inhalt einfach noch nicht. im endeffekt habe ich dann nur die bilder mit iht angeschaut und sie gemeinsam beschrieben.
wie macht ihr das ? meidet ihr diese bücher/geschichten oder sind märchen für euch allgemeinwissen ?

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich finde Märchen vorlesen grundsätzlich gut und richtig und wichtig.
    Allerdings würde ich nicht mit dem Urtext anfangen. Also keine klassischen Ausgaben nehmen. Dort wird ja wirklich viel von Gewalt gesprochen und die Sprache ist z.T. so umständlich, daß man als Erwachsener manchmal so seine Verständnisprobleme hat.
    Wir haben mit einem Märchenbuch von Coppenrath begonnen, das ist toll
    ISBN 9783815737545 Es war einmal...mein erstes Märchenbuch

    mittlerweile (Greta ist ja schon fast 5) nehmen wir schonmal den Urtext, den wir haben, doch sie schaltet immer noch ab oder es dauert ihr zulange. Oder sie fragt dauernd, was die Worte heissen, was ja eigentlich nicht schlimm ist, aber sie vergisst dann immer den Rest und ich muß von vorne beginnen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab Märchen vorgelesen, Dornröschen fand sie immer toll z.B., aber auch die anderen etwas "blutrünstigeren". Ich meide die nicht, es sei denn, ich würde merken, dass sie damit nicht klarkommt. Ich les auch grad Räuber Hotzenplotz vor und das ist auch manchmal etwas brutal. Da Gewalt und Böses ja auch im richtigen Leben vorkommen, ist das nichts, was man von ihnen in Büchern fernhalten muss, denke ich. Es sei denn, wie gesagt, es würde die Kinder sehr irritieren. Paola gruselt sich gerne und liebt spannende Geschichten.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier werden auch Märchen gelesen. Ich handhabe das ähnlich wie Topkapi. Oft ist die Sprache unverständlich, da hab ich es einfach umgedichtet. Jetzt lesen wir auch so langsam die alten Texte.
    Sein Lieblingsmärchen war und ist immer noch Rotkäppchen.
    Unglaublich, was die Kleinen dann für Überlegungen anstellen...
    Mein Zwerg hatte mich z. B. gefragt, warum der Wolf denn die Oma gegessen hat? Ich: Ja, weil er wahrscheinlich Hunger hatte! Er daraufhin: Aber das Rotkäppchen hatte doch einen Brotzeitkorb. Dann hätte sie ihn doch einfach nur was anbieten brauchen, dann wäre er satt gewesen und hätte die Oma nicht essen brauchen ;) Recht hat er!
    Oder er fragte mich, warum der Jäger den Wolf nicht einfach erschossen hat, nachdem Oma und Rotkäppchen wieder aus dem Bauch waren. Ja, die Frage hab ich mir dann auch gestellt ;)
    Ich finde es immer wieder schön, wenn man sieht, wie die Kinder damit umgehen, welche Gedanken sie sich dabei machen - wie sie Mitleid empfinden (auch für den Wolf!).
    Sie sind so unbefangen...man darf nur nicht anfangen, ihnen damit Angst zu machen...
    Man ist ja dabei, erklärt vieles - die Fragen kommen ja von ganz allein.
    Ich finde Märchen sehr wichtig und schön.
  • NanakiNanaki

    3,896

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Man darf nicht vergessen, dass die Kleinen noch eine GANZ andere Sicht für Dinge, Welt und auch Märchen haben. Ich bin auch immer wieder über die Gedankengänge erstaunt. Ich habe als Kind Märchen auch geliebt ohne Ende und wenn ich sie jetzt lese frage ich mich ständig, was ich daran mal so gut fand.
  • KatieKatie

    3,507

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe noch nie Märchen gemocht, sie aber Nicolas vorgelesen, als er es wollte. Das fing so vor etwa 1,5 Jahren an. Da waren wir auch im Theater in diversen Märchen. Aber seit ungefähr einem halben Jahr mag er sie überhaupt nicht mehr. Anfangs sollte ich immer die "schlimmen Stellen" weglassen, bzw. er hat einfach schnell weitergeblättert, inzwischen will er alle Märchenbücher beim Flomarkt verkaufen...
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir hatte zuerst so ein "kindgerechtes" Märchenbuch (ich weiß nicht auswendig den Titel - so ein blaues mit rotem Stoffrand, ich glaub, 6 Märchen sind drin), mit dem wir angefangen haben. Joelle hat es zum 2. Geburtstag bekommen und nicht allzu lange danach haben wir auch angefangen, darin zu lesen.
    Später kamen dann Originale dazu ... sie liebt sie alle nach wie vor!

    Joelle empfindet die grausamen Stellen nicht als so grausam wie ich ... für sie ist das eben so wie beschrieben - sie weiß, dass es nicht echt ist, und ihr haben die Geschichten nie etwas ausgemacht! Sie findet sie spannend!
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe auch den Eindruck, dass Johan es wirklich nur als Geschichten ansieht. Wenn er doch mal erschrocken ist, betone ich das auch noch mal und dann ist es wieder gut. Trotzdem lese ich tendenziell eher die weniger grausamen Märchen, vorhin z.B. die Prinzessin auf der Erbse, die war echt der Hit!

    Was ich aber konsequent meide ist der Struwwelpeter, weil mir der zu sehr darauf angelegt ist, Kindern echte Bären aufzubinden bzw. ihnen Angst zu machen. Neulich hab ich in der musikalischen Früherziehung mit Kindern ein Lied gesungen und sie gefragt, was denn der Schneider so macht, da sagte ein Mädchen: "Daumen abschneiden!" :scratch.:
  • maxi37maxi37

    5,192

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir lesen auch Märchen vor. Tim hört sie gerne. Am liebsten jeden Tag Schneewitchen. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mir ging`s primär gar nicht so um die sprache (wir haben auch nur kindermärchenbücher, die vom stil her angepasst sind), sondern eher um den inhalt einzelner märchen. jemanden fressen, töten oder im wald auszusetzen, finde ich schwer verdaulich :erstaunt:. als kind fand ich märchen auch toll, sehe sie jetzt mit eigenem kind aber in einer anderen perspektive :traurig41:. irgendwie fällt es mir moralisch gesehen schwer, lilly zu sagen, dass die hänsel & gretel die hexe im ofen verbrennen oder die eltern sie im wald aussetzen, weil sie kein geld haben. ich frage mich halt schon, was in ihrer welt und ihrem verständnis dann bei ihr hängenbleibt und was sie daraus schlussfolgert.
    Gretchen schrieb:
    Sie sind so unbefangen...man darf nur nicht anfangen, ihnen damit Angst zu machen...
    bewusst würde ich das sicherlich nicht tun, aber kann ich tatsächlich verhindern, dass sie innerlich nicht doch daraus ängste entwickelt ?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Märchen sind enorm wichtig für Kinder, aber besten ist, wenn du ein Märchen vorbereitest (selbst mehrmals durchlesen) und dann erzählst. Dann kannst du die sprachlichen Feinheiten des Märchens für dich nutzen und Stellen, die dir widerstreben abschwächen.
    Wobei es wirklich die grausame Phantasie des Erwachsenen ist sich glühende Schuhe und Fässer gespickt mit Nägeln richtig auszumalen. Für Kinder gibt es nur das Ergebnis: Das Böse ist weg!
    Märchen sind wichtig für die Moralentwicklung der Kinder und interessanterweise in vielen Kulturen sind die Motive der Märchen ähnlich!
    Es gibt einige gute Bücher rund um das Thema Märchen, die erklären, warum sie so wichtig für Kinder sind!
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich lasse z. B. immer die erzieherischen Momente völlig weg, also die Teile, wo explizit darauf hingewiesen wird: Weil Rotkäppchen nicht auf ihre Mutter gehört hat, ist der Großmutter so was Böses widerfahren oder so ähnliche Sachen halt. Die erzieherische Tendenz ist wohl bei allen Märchen da, aber ich möchte sie dann doch nicht in so deutliche Worte fassen. Deswegen fällt bei mir der Struwelpeter völlig aus dem Programm ;) Das ist ein Buch, welches ich nie vorlesen würde. Wenn dann nur, wenn er älter ist und wir darüber lachen können ;) Denn ansonsten müsste ich derzeit so viele Textstellen im Struwelpeter weglassen, dass die Geschichten keinen Sinn mehr ergeben würden.
    Ich finde diese Erziehungsansprüche jedenfalls schädlicher, als alle bluttrünstigen Momente in den Märchen und Geschichten. Erstere hinterlassen bei mir immer ein ungutes Gefühl.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...das ist für mich so ein Thema wo ich mich frage: "kindgerechte" Märchen??? Ich habe als Kind alle Märchen weder umgedichtet noch verharmlost vorgelesen bekommen und KEINEN Schaden davon getragen. Wenn das Kind das möchte, tue ichs. Wenn es kein Interesse hat, dann nicht. Ich sehe das auch so, Kinder haben in dem Alter wo man damit anfängt keine Vorstellung von gut und böse und daß der Wolf die Großmutter frisst, ist dann eben so. Das Kind wird sich bemerkbar wenn es Angst hat oder es nicht versteht, aber von vornherein "kindgerechte" Märchen finde ich einw enig wie alkoholfreien Sekt... :oops: :traurig41:
    Nicht alles was man früher so gemacht hat, muss man immer permanent hinterfragen und ändern. Märchen sind Märchen. Fertig.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @simone1893:
    danke für dein posting.
    lamere schrieb:
    Nicht alles was man früher so gemacht hat, muss man immer permanent hinterfragen und ändern. Märchen sind Märchen. Fertig.
    .
    es geht mir ja nicht darum, auf teufel komm raus unbedingt etwas anders zu machen, um mich damit abzugrenzen. nur weil man dinge immer so gemacht hat, müssen sie ja dennoch nicht zwangsläufig gut bzw. richtig gewesen sein.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das finde ich auch.
    Und bei Filmen schaut man ja auch, dass die lieben Kleinen nicht gerade eine Folge von Freddy Krüger schauen. Da muss man sich bei Büchern genau so auseinander setzen mit dem Thema.
    Denn es kommt ja auch auf das Kind an. Manche sind so sensibel, dass man dann lieber doch was weglässt oder umdichtet. Sie sollen ja Spaß dabei haben und deswegen nicht nächtelang wach liegen.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na klar gibt es sensible und weniger sensible Kinder und topkapis Tochter ist ja besonders feinfühlig, da kann ich das eher nachvollziehen.
    Aber ich verstehe die Sichtweise nicht so ganz - woher wollen WIR wissen, daß die Kinder das als blutrünstig empfinden? Wieso maßen wir uns das an? Ich habe als Kind kein Märchen hinterfragt. Sie waren so. Genauso wie andere Kinderbücher und Kindergeschichten. Das war eben so...
    es geht mir ja nicht darum, auf teufel komm raus unbedingt etwas anders zu machen, um mich damit abzugrenzen. nur weil man dinge immer so gemacht hat, müssen sie ja dennoch nicht zwangsläufig gut bzw. richtig gewesen sein.
    aber sie müssen auch nicht zwangsläufig falsch gewesen sein! Man kann sich das Leben durch permanentes Hinterfragen auch permanent schwer machen... ;-)
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann ja nur aus meiner eigenen Kindheitserfahrung sprechen aber meine Mutter hat mir immer Märchen (und andere Geschichten) vorgelesen, ich LIEBE Grimms Märchen, hab auch schon Märchenbücher daheim die ich definitiv vorlesen werde. Ich finde es schlimm, dass so viele Kids das gar nicht mehr kennen heute.

    Ich habe mich NIE gefürchtet, ich finde bis heute Märchen super und wenn Weihnachten die verfilmten Märchen kommen gucke ich die auch immer im Fernsehen wenn es mir möglich ist.

    Meine Mutter hat mir alle Märchen vorgelesen und keine Unterschiede gemacht und nichts weggelassen, als ich lesen konnte hab ich auch selbst gelesen (somit hätte weglassen auch keinen Sinn gemacht).

    Meine absoluten Lieblingsmärchen waren und sind bis heute Die Gänsemagd sowie Die kleine Meerjungfrau. Aus erwachsener Sicht sind das ja beides auch brutale und dramatische Märchen und ich finde, dass man daran doch sieht, dass das bei einem Kind irgendwie anders ankommt. Ich bin in beiden Geschichten versunken, fand sie toll, finde sie immer noch toll und habe mich nie gefürchtet oder konnte mit der Brutalität nicht umgehen. Ich hatte sogar die Schallplatte von der Gänsemagd und hab die rauf und runter gehört, meine Mutter konnte es bald nicht mehr hören ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich liebe Märchen und als Kind Brüderchen und Schwesterchen besonders. Ich habe als Kind nicht und würde auch jetzt nie aus einem Bach trinken, wenn es nicht sein muss ;-)
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja, aber es kommt auch noch ein wenig auf das Alter des Kindes an.
    Ein zweieinhalbjähriges Kind wäre unter Umständen doch vielleicht mit etwas überfordert, was bei einem vierjährigen schon wieder passt. Ich kann mich z. B. nicht erinnern, dass meine Mutter mir mit 3 Jahren bereits Märchen vorgelesen hat. Erinnerungen an Märchen treten bei mir erst sehr viel später auf.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe Märchen schon von Geburt an gehört. ICh bin ja eine kleine Schwester, da bleibt das nicht aus ;-) Ich habe mir als Kind z.B. nie vorgestellt wie die Hexe verbrennt. Für mich hieß das nur, sie ist eben für immer weg und kommt nicht wieder und das fand ich gut.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Siehste!
    Man (Frau) man sich wahrscheinlich doch viel zu viele Gedanken ;)
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Woran ich mich eher erinnere und das mit Grauen und das auch heute noch...Peter und der Wolf. Diese MUSIK hat in mir Angst ausgelöst! Und in der Schule mussten wir das immer wieder hören oder anschauen. Ich kanns heut noch nicht wirklich hören...
    Im Gegensatz dazu habe ich die Zauberflöte geliebt und tus heute noch.;-)
    Märchen haben solche Emotionen bei mir nie ausgelöst. Die waren da, die waren so und gut. Ich kann mich auch nicht erinnern daß ich mir jemals eine brennende Hexe vorgestellt hätte...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lamere schrieb:
    Woran ich mich eher erinnere und das mit Grauen und das auch heute noch...Peter und der Wolf. Diese MUSIK hat in mir Angst ausgelöst!
    also eine prägende erfahrung ;-)

    ich kann mich an die geschichte von dem mädchen mit den streichhölzern erinnern und fand diegeschichte und ihren ausgang in meiner phantasie ganz furchtbar :sad:
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Stimmt, Brüderchen und Schwesterchen ist auch toll *schwärm*

    Man soll so was wie die Grimms Märchen ganz kleinen Kindern noch nicht vorlesen. Die Kinder müssen das auch verstehen können, so seicht sind die Märchen ja nicht. Ich meine ich hätte die Empfehlung von rund 6 Jahren irgendwo gelesen (ist ja auch immer nach Kind individuell).
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Geschwisterkinder sperrt man so lange aus +gg* Neee im ernst mit 6 kennen die meisten Jungs schon Star Wars hier und im Kindergarten sind Märchen auch ein Thema. 6 Jahre halte ich für sehr übertrieben.
  • ToetouchToetouch

    1,024

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hach schön, das war mein Prüfungsthema ;-)

    Bruno Bettelheim "Kinder brauchen Märchen" kann ich nur empfehlen...

    Ein Märchen, egal welchen Inhalt es hat, geht immer gut aus! Es werden Probleme und Konflikte aufgezeigt und im Laufe der Geschichte erarbeitet sich der Held / die Heldin eine Lösung. Egal ob es ein Kind oder ein erwachsener Mensch ist, meistens schwach und in irgendeiner Form benachteiligt.
    Dies zeigt den Kindern, dass auch das kleinste Mitglied der Gesellschaft stark sein kann und mutig sein darf!

    Ob ein Märchen grausam ist oder nicht liegt ein wenig im Blickfeld des Betrachters.
    Märchen zeigen dem Kind doch auf: "Ich nehme Dich mit Deinen Problemen und Ängsten ernst und zeige Dir einen Weg, damit es Dir besser geht"
    Bruno Bettelheim (1903-1990) sagt in seinem berühmten Buch "Kinder brauchen Märchen": "Das Märchen nimmt die existentiellen Ängste sehr ernst und spricht sie unmittelbar aus, das Bedürfnis, geliebt zu werden, und die Furcht, als nutzlos zu gelten; die Liebe zum Leben und die Furcht zum Tode".

    Wenn die bösen Gestalten im Märchen überwunden werden, erfährt das Kind, dass bedrohliche Kräfte besiegt werden können. Dabei ist es wichtig, dass der Märchenheld ein gewöhnlicher Mensch ist, häufig sogar ein kleines zurückgesetztes Kind, mit dem es sich identifizieren kann.

    Wichtig finde ich, dass die Märchen nur in einer ruhigen, entspannten Atmosphäre vorgetragen werden. Es muss genug Raum für Fragen und Gespräche bleiben. Wenn man die Märchen dann noch frei vortragen kann - super!

    Mein Lieblingsmärchen ist übrigens, das Volksmärchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren". Das hat mir meine Oma immer erzählt!
    Moritz kennt mittlerweile "Hänsel und Gretel", schon alleine durch das Lied, "Rotkäppchen" und "Rumpelstielzchen".
    Als nächstes nehmen wir uns "Jorinde und Joringel" vor...

    LG
    Ivonne
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke man sollte auch einen Unterschied machen zwischen den Volksmärchen (z.B. Grimms Märchensammlung) und den sogenannten "Kunstmärchen" z.B. "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern". Kunstmärchen sind Kindergeschichten im Märchenstile erzählt, aber eben "künstlich" und damit schießen sie oftmals übers Ziel hinaus.
    Ich will meiner Tochter auch unbedingt Märchen erzählen, ich finde es geht jede Menge verloren, wenn Kinder Märchen nicht mehr kennen. Aber ich ERZÄHLE Märchen, ohne Bilder und Buch. So kann ich bei meinem Kind bleiben und aktiv reagieren. Wenn sie älter ist wird sie sicherlich auch die schaurigen Erzählbilder genießen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Toetouch schrieb:
    Mein Lieblingsmärchen ist übrigens, das Volksmärchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren". Das hat mir meine Oma immer erzählt!
    Das ist auch mein Lieblingsmärchen. Und ich liebe das Märchen "Das Feuerzeug".
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jorinde und Joringel finde ich ja ganz toll. Ich hab's geliebt als Kind. Meine Oma hatte ein ganz altes Maerchenbuch, aus dem sie uns immer vorgelesen hat, wenn wir bei ihr übernachtet haben und ich wollte immer Joringel und Jorinde hoeren. Oder auch das kalte Herz. Aber nur bei meiner Oma, zuhause nicht. Das waren fuer mich immer "Oma-Maerchen". Leider ist das Buch nicht auffindbar gewesen, als meine Oma gestorben war und wir das Haus ausgeraeumt haben, das waere eine sehr schoene Erinnerung gewesen...

    Leander bekommt ja auch Maerchen vorgelesen, er findet sie phasenweise total spannend und dann hat er wieder Phasen, wo es ihm zu lang dauert. Die Zwillinge interessieren sich bis jetzt noch nicht so fuer Maerchen, sie steigen meistens nach einer Seite aus und machen dann irgendwas anderes, waehrend Leander noch vorgelesen bekommt. Ich versuche ja öfter, frei zu erzählen, aber Leander mag es lieber, wenn ich lese :oops: . Soviel zu meinen Erzaehlerqualitaeten.
    Den Struwwelpeter gibt's hier übrigens auch nicht. Meine Mutter hat den kürzlich gekauft, aber sie hat ihn wieder weggeräumt, weil ich gesagt hab, dass ich das (noch) nicht will.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tom wollte heute Hänsel und Gretel und beim erzählen stellte ich dann fest, wie grausig das Märchen von Anfang bis ende ist... Von den Eltern ausgesetzt 2 mal, dann gefangen genommen und fast gefressen, die Hexe verbrannt und ausgeraubt, dann zum glück die olle Stiefmutter gestorben und das Diebesgut aufgeteilt.....

    Tom fands klasse ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Leander mag auch am liebsten Haensel und Gretel :grin: . Und an zweiter Stelle auf der Beliebtheitsskala steht ernsthaft der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel.
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum