Leichtes Lispeln

Joella

Hallo!
Vom Kinderarzt, von Erzieherinnen, ... wird uns immer wieder gesagt Lars würde leicht lispeln. Mir ist das vorher nie aufgefallen, ich hab immer nur gehört, dass er kein "sch" kann. Aber es stimmt natürlich schon, dass er lispelt. Wegen des "sch" waren wir schon in logopädischer Behandlung. Inzwischen klappt das "sch" sehr gut, aber die Behandlung war fürchterlich. Wir waren einfach nicht auf einer Wellenlänge mit der Logopädin. Dazu kommt, dass sie zu dem Lispeln auch nie was gesagt hat. Sie hat nur nach dem "sch" geguckt. Beim "s" setzt er immer die Zähne auf die Zunge drauf. Dadurch klingt es natürlich gelispelt.

Gibt sich das von alleine noch? Oder können wir ihn in irgendeiner Form unterstützen, dass er es richtig lernt? Oder müssen wir doch wieder zu der Logopädin?

Snoopy82

Unser Kinderarzt sagte bei der U9, dass wir das leichte Lispeln bei Joelle noch etwa ein halbes Jahr im Auge behalten , und - wenn es bis dahin nicht verschwindet - mal für ein paar Diagnosestunden bei einem Logopäden vorstellig werden sollten. Wenn es notwendig sei, empfiehlt er halt, vor der Einschulung nächstes Jahr ein paar Stunden Logopädie zu machen, damit das Lispeln verschwindet.
Wir werden es so machen - Anfang des Jahres ggf. einen Logopäden aufsuchen und von dem beurteilen lassen, ob ein paar Stunden (mehr sei wohl nicht notwendig, laut Kinderarzt) sinnvoll/ nötig sind oder nicht.

moneo

Ich spreche aus eigener Erfahrung, ich habe so stark gelispelt, dass meine Eltern zwischen Verzweiflung und Lachen hin- und hergerissen waren. Ich bin 1970 geboren, Logopäden waren damals unbekannt und letztlich hat das niemand wirklich interessiert. Ich habe den Kindergarten hindurch gelispelt, meine Eltern haben mir immer wieder erklärt, dass ich versuchen muss, die Zunge hinter den Zähnen zu lassen.

Irgendwann hab ich aufgehört.

Wenn Details interessieren müsste ich meine Mutter nochmal fragen aber ich persönlich glaube nicht, dass das was man heute alles sofort behandeln und verarzten will unbedingt nötig ist.

Ihr könnt mir glauben, ich habe keinen Sprachfehler mehr und lisple kein kleinstes bisschen

Snoopy82

Es ist schon richtig, dass das Lispeln bei Kindern sehr häufig auftritt, und sich in vielen (den meisten?) Fällen ganz von selbst verwächst ... trotzdem kenne ich persönlich z.B. spontan mindestens 3 Erwachsene, die immer noch lispeln, und da auch teilweise drunter leiden.

Ich bin selbst kein Freund von zu vielen/ frühen/ unnötigen Behandlungen und sehe den momentanen Logo-/Ergo-Boom sehr kritisch ... aber wenn ich die Wahl habe zwischen einer logopädischen Behandlung, die wohl in wenigen Behandlungsstunden gegessen sein muss, und abwarten, dass es sich (vielleicht/ hoffentlich) irgendwann von selbst erledigt, würde ich wohl eher dazu tendieren, frühzeitig (d.h. für uns, bevor es in die Schule geht und die Zeit naturgemäß knapper wird) mal nen Logopäden drauf schauen zu lassen.

Joella

Danke für eure Antworten. Ich werde dann wohl auch eher noch abwarten und in einem halben Jahr mal beim Arzt nochmal nachfragen. Jetzt im Moment ist erst mal die Geburt unseres Babys aufregend und alles neu für Lars, dass da nicht auch noch Logopädie sein muss. Vielleicht ahben wir ja Glück und es verwächst sich wirklich.

franziska&lilly

sollet das lispeln bei der schuluntersuchung im einschulungsjahr noch feststellbar sein, würde ich einen behandlungsbeginn vor schuleintritt empfehlen.

Joella

Das ist eine gute zeitliche Orientierung. So werden wir das machen. Danke!

Snoopy82

Das passt ja auch dann mit dem halben Jahr; die Schuluntersuchungen sind im Dezember/ Januar :-)

Bringt es eigentlich was, selbst zu Hause drauf zu achten? Ich habe Joelle jetzt mal gesagt (sie hat ja beim KiA mitgekriegt, was der gesagt hat), wo die Zunge eigentlich hingehört, und sie "übt" jetzt immer schonmal (sie will nicht zur Logo, warum auch immer!) ... ist das ok, oder kann das schaden, dass sie sich da irgendwas falsch aneignet? Eigentlich doch nicht, oder? Sie achtet halt (ab und zu) bewusster drauf, und sagt die s-Laute dann auch richtig.

franziska&lilly

ich würde da nix dran üben, sondern es der kollegin/dem kollegen vor ort überlassen. es besteht die gefahr, dass sie erneut ein falsches muster lernt und eine zu hohe aufmerksamkeit für den laut bekommt und deshalb in der eigentlichen therapiesituation nicht bereit ist, mit dem therapeuten zu üben. zusätzlich muss neben der motorischen seite des lautbildungsmnusters auch der korrekte akustische eindruck des s-lautes in abgrenzung zum falsch gebildeten laut gelernt werden.

Snoopy82

OK, ich werde versuchen, sie davon abzuhalten ;-)
Das war halt blöd, sie war beim Arzt natürlich dabei und fragte dann nach, warum sie zu einem Logopäden sollte ... da habe ich ihr natürlich gesagt, was sie falsch macht und wie es richtig geht :scratch.: ... und seitdem "übt" sie immer mal (also, nicht jeden Tag - alle paar Tage fällt's ihr mal ein), weil sie nicht zum Logopäden will :boese13: :traurig41:

franziska&lilly

wenn sie es von sich ausprobieren will, ist es okay. das zeigt, dass sie ganz gute selbstwahrnehmungsfähigkeiten hat. forcieren von außen würde ich es aber eher nicht.