Organspenden

bearbeitet 25. 08. 2010, 13:45 in Plauderecke
Vor längere Zeit hatten wir das Thema schon einmal. Aus aktuellem Anlass möchte ich Euch noch einmal animieren, über das Thema nachzudenken und vielleicht einen Ausweis in Betracht zu ziehen.
Eine Wahl nur für die Liebste

Frank-Walter Steinmeier (54) wird Organspender für seine Ehefrau. Der Franktionsvorsitzende der deutschen Sozialdemokraten zieht sich vorübergehend aus der Politik zurück.
Frank-Walter Steinmeier will sich für "einige Wochen" aus der Politik zurückziehen. Der Fraktionsvorsitzende der deutschen Sozialdemokraten spendet seiner kranken Frau Elke Büdenbender eine Niere und lässt dafür die Politik ruhen. Der 2009 bei den Bundestagswahlen gescheiterte Kanzlerkandidat weiß aus eigener Erfahrung, was eine Organtransplantation bedeutet. Ärzte hatten 1980 bei dem angehenden Juristen vor dem Examen ein Geschwür auf der Hornhaut des linken Auges festgestellt. Er und seine Ärzte entschlossen sich für die damalige Zeit zu einem gewagten Schritt: die Transplantation der Hornhaut eines Spenders. Damit konnte seine Sehkraft gerettet werden. Als Folge des Eingriffs wurde über Nacht aus dem blonden Studenten ein Silberkopf.
Quelle : kleine Zeitung at

Hier ein Link zu Ministerium zur Info


http://www.organspende-info.de/


und direkt zum Ausweis

http://www.organspende-info.de/organspende/ausweis/

Kommentare

  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe schon seit zig Jahren einen Organspendeausweis.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich auch.
  • engelchen78engelchen78

    1,756

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe in meiner Patientenverfügung stehen, dass ich meine Organe spenden möchte. Reicht das aus?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wollte mir schon immer einen Organspendeausweis zulegen, habe das dann aber immer wieder vergessen. Habe mir jetzt online einen bestellt (hab hier keinen Drucker zur Hand).
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe auch einen, mein Mann ist Motorradfahrer. ;-)
    Ich bin auch bei der DKMS registriert.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und warum habt Ihr Euch daür entschieden? Oder eben auch dagegen bzw. noch nie daran gedacht?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir stellte sich nie die Frage ob ich das nicht möchte. Für mich war klar: das mache ich.
    Ich gehe auch regelmässig Blut spenden. Mein Mann auch. Ich habe jetzt ne Allerweltsblutgruppe, aber mein man hat wohl Gold in seinen Adern, die legen dem fast einen Teppich hin, wenn der kommt. ;-)

    Warum macht man das? Eigentlich doch, weil man helfen will. Vielleicht kann ich mal ein Leben retten und allein diese Vorstellung reicht doch schon.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab mich dafür entschieden, weil ich das für eine sinnvolle Angelegenheit halte und weil ich ja auch selber mal in die Situation kommen könnte, das ich etwas brauche und dann froh wäre, wenn mir schnell geholfen wird. Ich hab mich da nie tief mit beschäftigt, ich fand das eben sinnvoll und irgendwo lagen mal so Ausweise rum und ich hab mir einen geholt.

    Ich weiß aber, dass es viele Leute gibt, die große Probleme damit haben, sich als Organspender zu sehen. Ich weiß nicht genau, warum, aber es gibt wohl viele Leute, die würden alles spenden, nur nicht die Augen, und die werden ja wohl auch oft verwendet. Hat das religiöse Gründe, dass man vielleicht ungern spendet?
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube es ist eher die Vorstellung die einem unangenehm ist. So von wegen, dass einem Körperteile rausgeschnippelt werden und man die Augen zB besonders eklig findet beim drüber nachdenken. Ich denk nicht so wirklich drüber nach sonst hätte ich vielleicht auch ein Problem mit meinem Organspenderausweis. aber ich denke eh nicht wirklich gerne über den Tod nach, von daher.

    Religiöse Gründe hat das sicher nur bei bestimmten Gruppierungen/Sekten. Die Zeugen Jehovas dürfen ja zB auch keine Blutspende annehmen, da braucht man wohl über Organspende gar nicht zu reden...

    Viele denken bestimmt gar nicht drüber nach sondern schieben das Thema von sich weg weil es unangenehm ist sich mit Sterben und Krankheiten zu befassen. Das Thema wird dann sicherlich aktuell wenn man betroffen ist im Umfeld. Von diesem Thema war ich zum Glück aber bisher verschont.

    In der Knochenmarkspenderdatei bin ich auch und ich habe durch Bekannte schon mitbekommen wie selten ein passender Treffer ist.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In der DKMS bin ich wiederum nicht, das darf ich nicht und Blut spenden darf ich auch nicht wegen zwei Erkrankungen, wegen denen man das nicht darf.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab keinen Organspendeausweis und das liegt hauptsächlich daran, dass ich mir nicht so wirklich sicher bin, ob ich das gut oder schlecht finden soll..! Also, mir geht es da weniger um die Vorstellung, dass mir nach dem Tod die Organe rausgeschnippelt werden, sondern eher darum, dass ich einfach beim Thema Organtransplantation irgendwie zwiegespalten bin. Der medizinische Fortschritt ist ja auf der einen Seite sehr toll, aber auf der anderen Seite weiss ich nicht, ob mir das nicht zu weit geht. Sprich, der Eingriff ins Schicksal zu gross ist..! Das klingt jetzt vielleicht etwas sehr abgehoben, aber ändern kann ich dieses (nicht religiös motivierte) Gefühl ja auch nicht einfach so ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiss was Du meinst.

    Ich denke halt, man muss Leben retten, solange es noch irgend geht. Zumindest wenn Erfolgsaussichten bestehen.
    Ich bin kein Fan von lebenserhaltenen Massnahmen, wenn es in Quälerei ausartet und der Patient das auch nicht gewollte hätte. Aber ich finde, wenn man ein Leben wirklich retten kann, dann sollte man das tun.
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber gerade beim Beispiel einer Nierentransplantation besteht doch so gut wie kein Zweifel daran, dass die Menschen mit der neuen Niere leben können. Das ist doch kein herumexperimentieren oder herumdoktern sondern eine lebensrettende Maßnahme :traurig41:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das weiss ich auch.
    Ich wäre dagegen, wenn jemandem ein Organ transplantiert wird, der keine Chance auf Heilung hätte, wo man aber auf jeden Fall alles versuchen möchte. Verstehst Du?
    Ich weiss halt nicht genau inwieweit Ärzte sowas abschätzen oder entscheiden dürfen.
    Wenn jemand einen schlimmen Unfall hatte und im Koma liegt oder nur mit Maschinen am Leben gehalten werden würde, wenn diese Person eine Organspende benötigen würde, würde das ausgeführt werden?
    Das meine ich.
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiß was Du meinst aber mit der Einstellung nimmst Du in Kauf, dass sämtliche Menschen die ein Organ benötigen würden geringere Chancen haben auf ein Organ. Stell Dir mal vor jeder würde so denken und sagen, "ich will meine Organe nur dann spenden, wenn ich finde, dass es richtig ist". Es gibt ja sowieso schon viel zu wenige Organspender.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, ICH will es ja gar nicht entscheiden. Um Himmels Willen.

    Mich würde nur interessieren, wie sowas abgewägt wird. Also aus ärztlicher Sicht.
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    topkapi schrieb:
    Nein, ICH will es ja gar nicht entscheiden. Um Himmels Willen.

    Ja aber Dein Argument gegen den Organspendeausweis ist doch genau das gewesen, dass Du nicht weißt, ob die Ärzte Deine Organe "verantwortungsvoll" einsetzen. Oder hab ich das falsch verstanden?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich könnte verstehen, wenn jemand nicht spenden möchte aus diesem Grund.
    Auch ich fände es toller, wenn mein Organ jemandem noch zu einer langen Lebenszeit verhilft.
    Aber viele wollen nicht spenden, weil dann ja ein Teil in einem anderen Menschen weiterlebt.
    Und das, ehrlich gesagt, wäre mir egal. Vielleicht gehört dieser Gedanken zu den sogn. "rel. Gründen", keine Ahnung.
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    topkapi schrieb:
    Ich könnte verstehen, wenn jemand nicht spenden möchte aus diesem Grund.

    Die Menschen die jahrelang auf ein Organ warten müssen und sich täglich mit ihrem eigenen Tod befassen müssen können das bestimmt nicht unbedingt verstehen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nochmals: es ginge mir um Menschen, die nur noch mit Maschinen am Leben gehalten werden. Nicht um Leute, die nach der Transplantation in die Reha gehen. und dann nach Hause können.
    Das ist schon ein Unterschied, finde ich.
  • DarkBlueDarkBlue

    1,019

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    engelchen78 schrieb:
    Ich habe in meiner Patientenverfügung stehen, dass ich meine Organe spenden möchte. Reicht das aus?

    Ich denke, ein richtiger Organspendeausweis wäre auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung. Den Ausweis kann man ja z.B. in den Geldbeutel stecken und ich denke, wenn es wirklich mal soweit kommen sollte - z.B. nach einem Autounfall, bei dem man die Verfügung nicht unbedingt dabei hat - muss es ja relativ zügig gehen (irgendwie grausige Gedanken :oops: ) und ob dann da die Zeit bleibt, nach einer Patientenverfügung zu forschen?! Der Ausweis wird dann wohl doch schneller gefunden...

    Ich habe jedenfalls seit einigen Jahren einen. Ich arbeite bei einer PKV und wir haben den Kunden auch routinemäßig so eine Infobroschüre über Organspende inkl. Ausweis zugeschickt. Da hab ich mir halt auch mal einen geschnappt ;-) In der DKMS bin ich auch registriert. Mein Onkel ist vor Jahren an Leukämie gestorben und irgendwie war es für mich deswegen selbstverständlich, mich dort eintragen zu lassen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Über die Auswahlkriterien, wer warum welches Organ bekommt, kann man sich gut informieren. Da gibt es ziemlich strenge Kriterien, und eine zentrale europäische Datenbank mit Dringlichkeitsliste. Eurotransplant.

    Vielleicht wird man hier schlauer

    http://www.organspende-info.de/organspende/

    und das noch
    http://www.eurotransplant.org/files/mis ... German.pdf
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich habs auf jeden Fall in meiner Patientenverfügung festgehalten. Einen Ausweis hab ich bislang nicht gemacht, ist aber eine gute Anregung.

    irgendwie bin ich bei dem Thema schon auch zwiegespalten. Leben erhalten - ja, aber nicht um jeden Preis. Ehrlich gesagt finde ich es schon sehr heftig, was nach einer Transplantation auf den jeweiligen Menschen zukommt, allein das Leben ist teilweise völlig verändert, die vielen Medikamente, Nebenwirkungen usw.
    Ich für mich persönlich würde nicht in jedem Fall eine Transplantation zustimmen, aber das wissen meine Bevollmächtigten auch.

    Nichtsdestotrotz muss das jeder Patient für sich selbst entscheiden, und wenn sich jemand dafür entscheidet, kann er auch gerne meine Organe haben, wenn ich tot bin, ganz makaber ausgedrückt, kann es mir wirklich egal sein, was dann mit mir passiert. Bin nicht so der Typ, der das seltsam findet, dass was von mir in jemand anderem weiterlebt. Denn ich als Mensch bin tot, auch wenn noch Organe irgendwo weiter funktionieren sollten. Hoffe es ist verständlich :oops:
  • engelchen78engelchen78

    1,756

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe in der Patientenverfügung auch stehen, dass ich keine lebensverlängernden Maßnahmen möchte. Die Verfügugn hat mein Freund.
    Der Grund, warum ich noch keinen Organspendeausweis habe, ist die Angst, dass wenn bei einem Unfall z.B. der Ausweis gefunden wird, nicht so sehr um mich gekämpft wird, um kostbare Organe zu bekommen.
    Vielleicht vollkommen unbegründet. Was denkt ihr?
  • beate1965beate1965

    1,842

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist eben genau die völlig unbegründete Angst,die ganz viele haben.Aber ganz das Gegenteil ist der Fall.Grade der Spender ist medizinisch am sorgsamsten versorgt.An seinem Leben hängt das Leben von vielen Anderen.
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ topkapi: Auch nochmal: Ich habe verstanden worum es Dir geht. Aber das ändert nichts an Deinen Beweggründen keinen Ausweis zu haben und dies wiederum ändert nichts an der Tatsache, dass im Falle Deines Todes die ggf. für einen todkranken Menschen benötigten Organe nicht gespendet werden.

    @ Engelchen: Das wäre ja kriminell. Darüber würde ich mir wirklich überhaupt keine Sorgen machen. Da habe ich schon Vertrauen in die Ärzteschaft muss ich sagen. Dass jemand erst meine Taschen durchsucht, einen Organspenderausweis findet und dann handelt nach dem Motto "besser sie stirbt" wäre ja haarsträubend und Stoff für einen Psychothriller ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    moneo schrieb:
    @ topkapi: Auch nochmal: Ich habe verstanden worum es Dir geht. Aber das ändert nichts an Deinen Beweggründen keinen Ausweis zu haben und dies wiederum ändert nichts an der Tatsache, dass im Falle Deines Todes die ggf. für einen todkranken Menschen benötigten Organe nicht gespendet werden.

    :scratch.: Topkapi hat doch einen Organspendeausweis..! Ich glaub, Du hast sie mit mir verwechselt. Aber das macht nix - ich lese hier mit grossem Interesse mit (v.a. auch die links von Marlies - danke!) und werde mir dann ganz in Ruhe mal überlegen, wie ich es handhaben werde. Ganz ohne eindringliche Appelle ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock:

    Engelchen les doch bitte auch mal besonders den zweiten Link. Ich denke aber, solche Vorbehalte sind bestimmt weit verbreitet.

    Und bitte Organspende nicht mit "Lebenrverlängerung" vermischen. Das sind zwei verschiedene Schuhe.
    Persönlich ist mir ein munterer Messch mit Medis lieber, als ein sterbender weil es keine Organe gibt.
  • moneomoneo

    907

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Guni schrieb:
    moneo schrieb:
    @ topkapi: Auch nochmal: Ich habe verstanden worum es Dir geht. Aber das ändert nichts an Deinen Beweggründen keinen Ausweis zu haben und dies wiederum ändert nichts an der Tatsache, dass im Falle Deines Todes die ggf. für einen todkranken Menschen benötigten Organe nicht gespendet werden.

    :scratch.: Topkapi hat doch einen Organspendeausweis..! Ich glaub, Du hast sie mit mir verwechselt. Aber das macht nix - ich lese hier mit grossem Interesse mit (v.a. auch die links von Marlies - danke!) und werde mir dann ganz in Ruhe mal überlegen, wie ich es handhaben werde. Ganz ohne eindringliche Appelle ;-)

    Entschuldigt, das tut mir sehr leid! Sorry topkapi, wenn ich Dir jetzt etwas unterstellt habe, das gar nicht stimmt, das war nicht meine Absicht.

    Ich wollte in der Diskussion keine "eindringlichen Apelle" an jemand richten sondern nur zum immer wieder neuen Nachdenken anregen :smile:

    Ich finde, dass man sich vielleicht am ehesten entscheiden kann, wenn man sich einen geliebten Menschen oder sich selbst in der Situation vorstellt.
  • VansessaVansessa

    903

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe auch einen Organspendeausweis, und bin auch in der DKMS registriert.

    Ich denke auch, dass in vielen Fällen eine Organspende nichts mit Lebensverlängerung in dem Sinne zu tun hat. Oft schenkt man einem Menschen eine ganz neue Lebensqualität. Zum Beispiel ein Nierenkranker muss ja nun nicht sterben ohne neue Niere, aber mit muss er hat nicht mehr die vielen vielen Stunden an der Dialyse verbringen, und kann auch zum Beispiel wieder in Urlaub fahren, ohne dass ein Dialysezentrum in der Nähe sein muss.

    Ein Herz oder Leberkranker bekommt eventuell ein ganz neues Leben geschenkt, und hätte ohne diese Spende das KH nicht mehr von aussen gesehen...

    Wenn ich mir vorstelle eines meiner Kinder oder sonst jemand der mir sehr wichtig ist könnte durch so eine Spende gerettet werden, fallen mir keine Argumente mehr ein keinen Organspendeausweis bei mir zu haben.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vansessa schrieb:
    Wenn ich mir vorstelle eines meiner Kinder oder sonst jemand der mir sehr wichtig ist könnte durch so eine Spende gerettet werden, fallen mir keine Argumente mehr ein keinen Organspendeausweis bei mir zu haben.

    Ja klar. Aber das ist dann eine do-ut-des-Geschichte (= Ich gebe, damit Du gibst) und damit hast Du einen Ausweis, um sozusagen im Gegenzug - gefühlsmässig zumindest - auch den berechtigten Anspruch auf eine Spende haben zu können ;-) Es muss aber doch eher darum gehen - also, für mich zumindest - ob ich das grundsätzlich unterstützenswert und richtig finde oder eben nicht! Finde ich es eine gute Sache, dann mache ich es! Finde ich es nicht richtig, mache ich es nicht! Und das ganz unabhängig von den Personen, die auf den Wartelisten stehen! Und dann gäbe es ja auch noch zu bedenken, wie die Angehörigen das empfinden: soeben ist ein geliebter Mensch gestorben, der dann sofort überführt wird, um Organe entnommen zu bekommen. Das ist ja je nach dem dann auch nicht so eacy peacy...!
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Guni schrieb:
    Es muss aber doch eher darum gehen - also, für mich zumindest - ob ich das grundsätzlich unterstützenswert und richtig finde oder eben nicht!

    Jein ... ich mache mir da ehrlich gesagt keine Gedanken drum, ob ich das gut finde oder nicht. Wenn ich tot bin, bin ich tot, und ob die Organe jetzt im Grab vergammeln, oder ob sie einer anderen Person eingepflanzt werden, ist mir dann wurscht ... es schadet jedenfalls keinem, warum also nicht!

    Ich kann irgendwie kein "nicht gut finden" für mich erkennen ... die Leute, die ein Spenderorgan bekommen, erhalten dadurch im "leichtesten" Fall eine verbesserte Lebensqualität (weil sie z.B. nicht mehr ständig zur Dialyse müssen), im "schwersten" Fall ein neues Leben, weil sie ohne das Organ gestorben wären. Als "lebensverlängernde Maßnahme" (oder sonst etwas, das "zu weit" geht) sehe ich das nicht ... so gesehen müsste jeder Eingriff, auch Blutspenden, als "lebensverlängernde Maßnahme" gesehen werden ... wenn ich einen durchbrochenen Blinddarm nicht operiere, sterbe ich schließlich auch.

    Ob es für die Angehörigen einfacher oder schwieriger ist, wenn dem plötzlich Verstorbenen die Organe entnommen werden, ist sicher auch nicht so pauschal zu beantworten ... vielleicht fällt es gerade dann leichter, mit dem Verlust umzugehen, wenn man weiß, dass es zumindest nicht VÖLLIG sinnlos war, sondern anderen Menschen damit geholfen werden konnte! Man sucht ja doch immer nach einem Sinn, wenn etwas Unvorhergesehendes, negatives passiert (also, ich zumindest ...).
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:
    Wenn ich tot bin, bin ich tot, und ob die Organe jetzt im Grab vergammeln, oder ob sie einer anderen Person eingepflanzt werden, ist mir dann wurscht ... es schadet jedenfalls keinem, warum also nicht!

    DAS ist allerdings wahr :fungif52: und damit kann ich auch was anfangen! So habe ich es bisher noch nicht betrachtet! Na, mal sehen..!
  • beate1965beate1965

    1,842

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich arbeite als Krankenschwester auf einer cardiologischen Station.Wir haben einige Stammpatienten,die bei uns behandelt werden.Bridge to transplaint nennt sich das,was wir mit ihnen machen.Also die Zeit bis zur Transplantation überbrücken.Es sind knallharte kriterien die man erfüllen muss,um auf die Transplantationsliste zu kommen.Viele schaffen die Zeit nicht,so lange überbrückt zu werden,bis ein geeignetes Organ bereit steht :sad:
  • beate1965beate1965

    1,842

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So,jrtzt ein bisschen mehr dazu.Es gibt wie gesagt,knallharte Bedingungen um auf die Warteliste zu kommen.Weil eben die Organe so rar sind.Ein Patient der multimorbid ist,also einige sehr schwerwiegende Erkrankungen hat,kommt nicht auf die Transplantationsliste.Jemand der eine bösartige Erkrankung hat und deswegen ein Organ braucht,wird dies nicht bekommen.Weil eben da der Sinn zweifelhaft ist.Hat jemand zu viele Folgeschäden durch seine eigentliche Erkrankung,bekommt er auch dieses Organ nicht.Wir reden hier als Empfängern eigentlich von Patienten,die durch ihre Krankheit noch nicht so viele Folgeschäden haben,so dass eine Transplantation auch sinn macht.Es gibt eben viel zu wenig Spender.Man kriegt auch nicht so hoppla hopp mal schnell im Vorbeigehen so eine Transplantation.Die Patienten müssen sich im jeweiligen Zentrum vorstelle,dort wird ein genauester Check gemacht,Die Indikation auch nochmal gestellt,Blut abgenommen und dann gehts auf die Warteliste.Die Patienten werden mit einem Piepser ausgestattet,damit sie sofort ereichbar sind falls ein Spender gefunden wurde.Und es wirklich so,das Gewebe des Spenders muß möglichst genau mit dem des Empfängers übereinstimmen.Sonst würde das Organ abgwestossen.Deswegen auch kein Organhandel in Deutschland.Nicht der meist bietende,sondern der der am Besten passt bekommt das Organ.Gesteuert durch da Transplantationszentrum in Lyden.Ich hab bisher leider nur wenige gesehen,die ein Organ bekommen haben.Aber wenn die zur Kontrolle und zum Check kommen,gibts immer Tränen.Das hast du Leute ,die vorher ohne Sauerstoffgerät nicht mehr bis aufs Klo konnten,die jeden Tag mit Atemnotattacken zu kämpfen hatten.Auch junge Menschen,die kein menschenwürdiges Leben mehr führen konnten.Die dürfen jetzt durch ihren Spender jetzt ein relativ normales Leben führen dürfen.Und ich viele,viele gehen lassen müssen,die die Zeit bis zur Transplantation nicht mehr geschafft habe.Wenn so ein Patient dann im cardiogenen Schock verkabelt und intubiert auf der Intensivstation liegt,ist die Chance für eine Transplantation vorbei. :baby14:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja so ist das leider.......

    Wenn man in rgendeiner Form mit Medizin zu tun hat, bekommt man automatisch einen anderen Blickwinkel. Glaube ich zumindest.

    Solche Dinge festzulegen, hilft auch meine Angehörigen und Freunden. Es muss keiner gefragt werden und solche Entscheidungen für mich treffen. Ich persönlich möchte es keinem zumuten. Seltsamerweise hat das Ganze nichts mit meinem Alter zu tun. Ich hatte dies Einstellung schon sehr früh.

    Seid ich in Spanien wohne, muss ich mir auch eigentlich keinen Kopf mehr machen. Grundsätzlich ist hier jeder Spender, wenn es es nicht ausdrücklich "verbietet" Also beispielweise auch alle Touristen die verunfallen. Für Österreichurlauber gilt das übrigens auch. Wußtet Ihr das? Oder denkt man an so etwas wenn man Urlaub plant?
    Hier spenden sehr viel mehr Menschen als bei Euch. Das liegt aber nicht an den vielen Touristen, sondern am System und der Mentalität hier.
    Schulungen für Ärzte mehrten Organspenden in Spanien
    Auch gilt in Spanien wie in Österreich die Widerspruchsregelung, die die Zahl erhöht


    Spanien liegt bei Organspenden vorne im Europavergleich

    Innerhalb von 15 Jahren wurde Spanien Spitzenreiter in Sachen Organspenden, obwohl es zuvor europäisches Schlusslicht gewesen ist. Der Grund ist das besondere Modell, das die "Organización Nacional de Trasplantes" aufgebaut hat: Mediziner, die in Intensivbereichen der Krankenhäuser arbeiten, werden besonders darauf geschult, wie sie mit Angehörigen und Patienten umgehen müssen. Zudem gilt in Spanien wie in Österreich die Widerspruchsregelung


    Damit wird jeder Spanier - und jeder in Spanien verunfallte Tourist - automatisch als Spender, sofern er das nicht ausdrücklich schriftlich ausgeschlossen hat. Vor 15 Jahren gab es in Spanien gerade einmal 500 Spenden pro Jahr, die Zahl hat sich jetzt verdreifacht: Pro Million Einwohner spenden 34,6 Menschen, beim Schlusslicht Griechenland sind es gerade einmal 6.

    Europarlament setzt auf einen europäischen Spendeausweis

    Die EU-Kommission will mehr Organspenden erreichen

    Mit einem europäischen Organspendeausweis will das EU-Parlament die Wartezeit für die vielen tausend Transplantationspatienten in Europa verkürzen. "Jeden Tag sterben in der EU zehn Patienten, die auf ein Spenderorgan warten", erklärte der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese nach der Abstimmung im April 2008 in Straßburg. Das Parlament forderte daher, die europaweite Vermittlung von Spenderorganen etwa durch eine zentrale Hotline zu verbessern. Zugleich müsse der Handel mit Organen unterbunden werden. Die EU-Kommission und die Regierungen der 27 Mitgliedstaaten müssten Regeln "zum Schutz der ärmsten und verletzlichsten Spender" erlassen, heißt es in dem in Straßburg verabschiedeten Bericht.

    Zudem müsse Krankenkassen europaweit verboten werden, die Kosten für eine illegale Organtransplantation zu übernehmen. "Gerade in Entwicklungsländern, aber auch in ärmeren EU-Ländern wie Bulgarien und Rumänien werden Patienten mit hohen Geldbeträgen dazu veranlasst, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen", kritisierte der CDU-Politiker Liese.

    Die Grünen-Europaabgeordente Hiltrud Breyer nannte die Parlamentsresolution ein klares Signal, "den Wettlauf um illegale Spenderorgane zu stoppen". Die EU-Kommission müsse Regeln für eine bessere Rückverfolgbarkeit von Organen entwerfen. Dadurch könnte nach Ansicht Lieses auch die Übertragung von Krankheiten beim Organtransfer verhindert werden.

    Von 1963 bis 2006 haben Ärzte 80.000 Organe verpflanzt

    Drei Menschen am Tag könnte man mit Organspende helfen

    In Deutschland sind nach einer Statistik der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) waren von 1963 bis 2006 80.000 Organe verpflanzt worden, darunter allein 54.100 Nieren. Derzeit werden laut DSO jeden Tag durchschnittlich 12 Organe übertragen; gleichzeitig sterben drei Menschen pro Tag, die auf der Warteliste für ein Organ stehen. Gesetzlich geregelt ist die Organspende in der Bundesrepublik durch das 1997 nach 20-jähriger Debatte verabschiedete Organtransplantationsgesetz.

    Es sieht eine "erweiterte Zustimmungslösung" vor, wonach der zu Lebzeiten geäußerte Wille des Verstorbenen absoluten Vorrang hat. Ist er nicht bekannt, entscheiden die nächsten Angehörigen auf der Grundlage des mutmaßlichen Willens des Verstorbenen. Zudem ist der Hirntod als Mindestvoraussetzung für eine Entnahme und als Zeichen für den Tod festgelegt. Dies stößt bei Kritikern besonders auf Widerspruch.

    Nach dem Gesetz müssen zwei Ärzte unabhängig voneinander den Tod des möglichen Organspenders feststellen. Sie dürfen nicht an der Organentnahme beteiligt sein. Verboten wird der kommerzielle Organhandel. Die Lebendspende von Organen ist nur bei Verwandten, Ehepartnern und nahe stehenden Personen erlaubt.

    In Deutschland ging die Zahl der Organspenden 2008 zurück

    Weniger Organspenden 2008 im Vergleich zu 2007

    Seit dem Jahr 2000 ist die DSO mit sieben regionalen Untergliederungen die bundesweite Koordinierungsstelle für die Organentnahme. Die in den Niederlanden angesiedelte Stiftung Eurotransplant regelt die Vermittlung der Organe in den Beneluxstaaten, Deutschland, Österreich und Slowenien. Zur Organübertragung sind bundesweit 50 Transplantationszentren zugelassen. Wie in den meisten anderen Ländern liegt die Zahl der Organspenden viel zu niedrig, um allen Menschen zu helfen, die auf ein neues Organ angewiesen sind. 4000 Organe werden pro Jahr gespendet, doch 12.000 Menschen warten auf ein Organ. Während die Zahl der Organspenden 2007 in Deutschland auf einem hohen Niveau lag, kamen in 2008 weniger als 15 Organspenden auf eine Million Einwohner.

    Quelle 3sat online
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    genauso wie Marlies sehe ich das auch. Ich lege es lieber von Anfang an selber fest, dann bin ich mir sicher, dass keiner sich Gedanken machen muss. Wobei meine Familie auch nicht so "emotional" in der Hinsicht ist, dass sie Probleme damit hätten, wenn mir Organe entnommen werden. Mein mann hat auch mal gesagt, wenn ich tot bin, bin ich tot, was dann mit mir passiert ist völlig egal. Ich kriegs eh nicht mehr mit. Und den anderen kann es auch egal sein, man hat schließlich nix davon, ob ein Körper nun "vollständig" begraben wird oder nicht. So ist halt unsere Ansicht zu dem Thema.

    Dass es Länder gibt, in denen prinzipiell jeder ein potentieller Spender ist, finde ich gut, denn so wird mehr Menschen die Möglichkeit gegeben, ein Organ zu erhalten. Würde ich mir für Deutschland auch wünschen!!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Regelung der "automatischen Spender" finde ich eigentlich ganz gut - das nimmt dem Ganzen etwas das "Aussergewöhnliche"..! Und dass man in medizinischen Berufen einen anderen Blickwinkel bekommt, glaub ich sofort! Wieauchimmer, ich hab mir jetzt mal online so einen Ausweis bestellt..!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ops, ich hoffe es fühlt sich keiner bedrängt hier :traurig41:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nö! Ich zumindest nicht! Auf Snoopys Posting hin habe ich mir einfach überlegt, dass es ja nicht an mir ist, "Schicksal" zu spielen, bzw. ich ja eigentlich nicht das Recht habe, darüber zu urteilen, ob es moralisch vertretbar ist oder nicht, Menschen Organe zu verpflanzen - das wäre sogar eine ziemliche Anmassung und auch Selbstüberschätzung. Hm, weiss jemand, was ich meine :scratch.: ;-) ! Mir geht es auch nicht darum, "etwas Gutes" zu tun oder mir vorzustellen, wie happy Menschen sind, die ein Organ bekommen oder dass ich oder einer aus meiner Familie es auch einmal in der Lage sein könnten, eins zu brauchen. Sondern so schlicht und einfach, wie Snoopy es geschrieben hat, es schadet keinem - im Zweifelsfall nützt es sogar eher! Warum also nicht?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich seh das eher pragmatisch, in etwa so: wenn ich was hab, was jemand anders gut gebrauchen kann und ich kann nix mehr damit anfangen, dann kann er es haben.

    Der moralische Aspekt ist mir dabei ziemlich egal, ich find das einfach praktisch. Warum was künstliches nehmen, wenn es etwas gebrauchtes, originales gibt. Hat was von Recycling, aber so ist es ja auch irgendwie.
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