38,644
Quelle : kleine Zeitung atEine Wahl nur für die Liebste
Frank-Walter Steinmeier (54) wird Organspender für seine Ehefrau. Der Franktionsvorsitzende der deutschen Sozialdemokraten zieht sich vorübergehend aus der Politik zurück.
Frank-Walter Steinmeier will sich für "einige Wochen" aus der Politik zurückziehen. Der Fraktionsvorsitzende der deutschen Sozialdemokraten spendet seiner kranken Frau Elke Büdenbender eine Niere und lässt dafür die Politik ruhen. Der 2009 bei den Bundestagswahlen gescheiterte Kanzlerkandidat weiß aus eigener Erfahrung, was eine Organtransplantation bedeutet. Ärzte hatten 1980 bei dem angehenden Juristen vor dem Examen ein Geschwür auf der Hornhaut des linken Auges festgestellt. Er und seine Ärzte entschlossen sich für die damalige Zeit zu einem gewagten Schritt: die Transplantation der Hornhaut eines Spenders. Damit konnte seine Sehkraft gerettet werden. Als Folge des Eingriffs wurde über Nacht aus dem blonden Studenten ein Silberkopf.
Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!
Kommentare
907
59,500
1,756
633
59,500
Ich bin auch bei der DKMS registriert.
38,644
59,500
Ich gehe auch regelmässig Blut spenden. Mein Mann auch. Ich habe jetzt ne Allerweltsblutgruppe, aber mein man hat wohl Gold in seinen Adern, die legen dem fast einen Teppich hin, wenn der kommt. ;-)
Warum macht man das? Eigentlich doch, weil man helfen will. Vielleicht kann ich mal ein Leben retten und allein diese Vorstellung reicht doch schon.
59,500
Ich weiß aber, dass es viele Leute gibt, die große Probleme damit haben, sich als Organspender zu sehen. Ich weiß nicht genau, warum, aber es gibt wohl viele Leute, die würden alles spenden, nur nicht die Augen, und die werden ja wohl auch oft verwendet. Hat das religiöse Gründe, dass man vielleicht ungern spendet?
907
Religiöse Gründe hat das sicher nur bei bestimmten Gruppierungen/Sekten. Die Zeugen Jehovas dürfen ja zB auch keine Blutspende annehmen, da braucht man wohl über Organspende gar nicht zu reden...
Viele denken bestimmt gar nicht drüber nach sondern schieben das Thema von sich weg weil es unangenehm ist sich mit Sterben und Krankheiten zu befassen. Das Thema wird dann sicherlich aktuell wenn man betroffen ist im Umfeld. Von diesem Thema war ich zum Glück aber bisher verschont.
In der Knochenmarkspenderdatei bin ich auch und ich habe durch Bekannte schon mitbekommen wie selten ein passender Treffer ist.
59,500
59,500
59,500
Ich denke halt, man muss Leben retten, solange es noch irgend geht. Zumindest wenn Erfolgsaussichten bestehen.
Ich bin kein Fan von lebenserhaltenen Massnahmen, wenn es in Quälerei ausartet und der Patient das auch nicht gewollte hätte. Aber ich finde, wenn man ein Leben wirklich retten kann, dann sollte man das tun.
907
59,500
Ich wäre dagegen, wenn jemandem ein Organ transplantiert wird, der keine Chance auf Heilung hätte, wo man aber auf jeden Fall alles versuchen möchte. Verstehst Du?
Ich weiss halt nicht genau inwieweit Ärzte sowas abschätzen oder entscheiden dürfen.
Wenn jemand einen schlimmen Unfall hatte und im Koma liegt oder nur mit Maschinen am Leben gehalten werden würde, wenn diese Person eine Organspende benötigen würde, würde das ausgeführt werden?
Das meine ich.
907
59,500
Mich würde nur interessieren, wie sowas abgewägt wird. Also aus ärztlicher Sicht.
907
Ja aber Dein Argument gegen den Organspendeausweis ist doch genau das gewesen, dass Du nicht weißt, ob die Ärzte Deine Organe "verantwortungsvoll" einsetzen. Oder hab ich das falsch verstanden?
59,500
Auch ich fände es toller, wenn mein Organ jemandem noch zu einer langen Lebenszeit verhilft.
Aber viele wollen nicht spenden, weil dann ja ein Teil in einem anderen Menschen weiterlebt.
Und das, ehrlich gesagt, wäre mir egal. Vielleicht gehört dieser Gedanken zu den sogn. "rel. Gründen", keine Ahnung.
907
Die Menschen die jahrelang auf ein Organ warten müssen und sich täglich mit ihrem eigenen Tod befassen müssen können das bestimmt nicht unbedingt verstehen.
59,500
Das ist schon ein Unterschied, finde ich.
1,019
Ich denke, ein richtiger Organspendeausweis wäre auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung. Den Ausweis kann man ja z.B. in den Geldbeutel stecken und ich denke, wenn es wirklich mal soweit kommen sollte - z.B. nach einem Autounfall, bei dem man die Verfügung nicht unbedingt dabei hat - muss es ja relativ zügig gehen (irgendwie grausige Gedanken :oops: ) und ob dann da die Zeit bleibt, nach einer Patientenverfügung zu forschen?! Der Ausweis wird dann wohl doch schneller gefunden...
Ich habe jedenfalls seit einigen Jahren einen. Ich arbeite bei einer PKV und wir haben den Kunden auch routinemäßig so eine Infobroschüre über Organspende inkl. Ausweis zugeschickt. Da hab ich mir halt auch mal einen geschnappt ;-) In der DKMS bin ich auch registriert. Mein Onkel ist vor Jahren an Leukämie gestorben und irgendwie war es für mich deswegen selbstverständlich, mich dort eintragen zu lassen.
38,644
Vielleicht wird man hier schlauer
http://www.organspende-info.de/organspende/
und das noch
http://www.eurotransplant.org/files/mis ... German.pdf
7,471
irgendwie bin ich bei dem Thema schon auch zwiegespalten. Leben erhalten - ja, aber nicht um jeden Preis. Ehrlich gesagt finde ich es schon sehr heftig, was nach einer Transplantation auf den jeweiligen Menschen zukommt, allein das Leben ist teilweise völlig verändert, die vielen Medikamente, Nebenwirkungen usw.
Ich für mich persönlich würde nicht in jedem Fall eine Transplantation zustimmen, aber das wissen meine Bevollmächtigten auch.
Nichtsdestotrotz muss das jeder Patient für sich selbst entscheiden, und wenn sich jemand dafür entscheidet, kann er auch gerne meine Organe haben, wenn ich tot bin, ganz makaber ausgedrückt, kann es mir wirklich egal sein, was dann mit mir passiert. Bin nicht so der Typ, der das seltsam findet, dass was von mir in jemand anderem weiterlebt. Denn ich als Mensch bin tot, auch wenn noch Organe irgendwo weiter funktionieren sollten. Hoffe es ist verständlich :oops:
1,756
Der Grund, warum ich noch keinen Organspendeausweis habe, ist die Angst, dass wenn bei einem Unfall z.B. der Ausweis gefunden wird, nicht so sehr um mich gekämpft wird, um kostbare Organe zu bekommen.
Vielleicht vollkommen unbegründet. Was denkt ihr?
1,842
907
@ Engelchen: Das wäre ja kriminell. Darüber würde ich mir wirklich überhaupt keine Sorgen machen. Da habe ich schon Vertrauen in die Ärzteschaft muss ich sagen. Dass jemand erst meine Taschen durchsucht, einen Organspenderausweis findet und dann handelt nach dem Motto "besser sie stirbt" wäre ja haarsträubend und Stoff für einen Psychothriller ;-)
59,500
:scratch.: Topkapi hat doch einen Organspendeausweis..! Ich glaub, Du hast sie mit mir verwechselt. Aber das macht nix - ich lese hier mit grossem Interesse mit (v.a. auch die links von Marlies - danke!) und werde mir dann ganz in Ruhe mal überlegen, wie ich es handhaben werde. Ganz ohne eindringliche Appelle ;-)
38,644
Engelchen les doch bitte auch mal besonders den zweiten Link. Ich denke aber, solche Vorbehalte sind bestimmt weit verbreitet.
Und bitte Organspende nicht mit "Lebenrverlängerung" vermischen. Das sind zwei verschiedene Schuhe.
Persönlich ist mir ein munterer Messch mit Medis lieber, als ein sterbender weil es keine Organe gibt.
907
Entschuldigt, das tut mir sehr leid! Sorry topkapi, wenn ich Dir jetzt etwas unterstellt habe, das gar nicht stimmt, das war nicht meine Absicht.
Ich wollte in der Diskussion keine "eindringlichen Apelle" an jemand richten sondern nur zum immer wieder neuen Nachdenken anregen
Ich finde, dass man sich vielleicht am ehesten entscheiden kann, wenn man sich einen geliebten Menschen oder sich selbst in der Situation vorstellt.
903
Ich denke auch, dass in vielen Fällen eine Organspende nichts mit Lebensverlängerung in dem Sinne zu tun hat. Oft schenkt man einem Menschen eine ganz neue Lebensqualität. Zum Beispiel ein Nierenkranker muss ja nun nicht sterben ohne neue Niere, aber mit muss er hat nicht mehr die vielen vielen Stunden an der Dialyse verbringen, und kann auch zum Beispiel wieder in Urlaub fahren, ohne dass ein Dialysezentrum in der Nähe sein muss.
Ein Herz oder Leberkranker bekommt eventuell ein ganz neues Leben geschenkt, und hätte ohne diese Spende das KH nicht mehr von aussen gesehen...
Wenn ich mir vorstelle eines meiner Kinder oder sonst jemand der mir sehr wichtig ist könnte durch so eine Spende gerettet werden, fallen mir keine Argumente mehr ein keinen Organspendeausweis bei mir zu haben.
59,500
Ja klar. Aber das ist dann eine do-ut-des-Geschichte (= Ich gebe, damit Du gibst) und damit hast Du einen Ausweis, um sozusagen im Gegenzug - gefühlsmässig zumindest - auch den berechtigten Anspruch auf eine Spende haben zu können ;-) Es muss aber doch eher darum gehen - also, für mich zumindest - ob ich das grundsätzlich unterstützenswert und richtig finde oder eben nicht! Finde ich es eine gute Sache, dann mache ich es! Finde ich es nicht richtig, mache ich es nicht! Und das ganz unabhängig von den Personen, die auf den Wartelisten stehen! Und dann gäbe es ja auch noch zu bedenken, wie die Angehörigen das empfinden: soeben ist ein geliebter Mensch gestorben, der dann sofort überführt wird, um Organe entnommen zu bekommen. Das ist ja je nach dem dann auch nicht so eacy peacy...!
7,740
Jein ... ich mache mir da ehrlich gesagt keine Gedanken drum, ob ich das gut finde oder nicht. Wenn ich tot bin, bin ich tot, und ob die Organe jetzt im Grab vergammeln, oder ob sie einer anderen Person eingepflanzt werden, ist mir dann wurscht ... es schadet jedenfalls keinem, warum also nicht!
Ich kann irgendwie kein "nicht gut finden" für mich erkennen ... die Leute, die ein Spenderorgan bekommen, erhalten dadurch im "leichtesten" Fall eine verbesserte Lebensqualität (weil sie z.B. nicht mehr ständig zur Dialyse müssen), im "schwersten" Fall ein neues Leben, weil sie ohne das Organ gestorben wären. Als "lebensverlängernde Maßnahme" (oder sonst etwas, das "zu weit" geht) sehe ich das nicht ... so gesehen müsste jeder Eingriff, auch Blutspenden, als "lebensverlängernde Maßnahme" gesehen werden ... wenn ich einen durchbrochenen Blinddarm nicht operiere, sterbe ich schließlich auch.
Ob es für die Angehörigen einfacher oder schwieriger ist, wenn dem plötzlich Verstorbenen die Organe entnommen werden, ist sicher auch nicht so pauschal zu beantworten ... vielleicht fällt es gerade dann leichter, mit dem Verlust umzugehen, wenn man weiß, dass es zumindest nicht VÖLLIG sinnlos war, sondern anderen Menschen damit geholfen werden konnte! Man sucht ja doch immer nach einem Sinn, wenn etwas Unvorhergesehendes, negatives passiert (also, ich zumindest ...).
59,500
DAS ist allerdings wahr :fungif52: und damit kann ich auch was anfangen! So habe ich es bisher noch nicht betrachtet! Na, mal sehen..!
1,842
1,842
38,644
Wenn man in rgendeiner Form mit Medizin zu tun hat, bekommt man automatisch einen anderen Blickwinkel. Glaube ich zumindest.
Solche Dinge festzulegen, hilft auch meine Angehörigen und Freunden. Es muss keiner gefragt werden und solche Entscheidungen für mich treffen. Ich persönlich möchte es keinem zumuten. Seltsamerweise hat das Ganze nichts mit meinem Alter zu tun. Ich hatte dies Einstellung schon sehr früh.
Seid ich in Spanien wohne, muss ich mir auch eigentlich keinen Kopf mehr machen. Grundsätzlich ist hier jeder Spender, wenn es es nicht ausdrücklich "verbietet" Also beispielweise auch alle Touristen die verunfallen. Für Österreichurlauber gilt das übrigens auch. Wußtet Ihr das? Oder denkt man an so etwas wenn man Urlaub plant?
Hier spenden sehr viel mehr Menschen als bei Euch. Das liegt aber nicht an den vielen Touristen, sondern am System und der Mentalität hier.
Quelle 3sat online
7,471
Dass es Länder gibt, in denen prinzipiell jeder ein potentieller Spender ist, finde ich gut, denn so wird mehr Menschen die Möglichkeit gegeben, ein Organ zu erhalten. Würde ich mir für Deutschland auch wünschen!!
59,500
38,644
59,500
59,500
Der moralische Aspekt ist mir dabei ziemlich egal, ich find das einfach praktisch. Warum was künstliches nehmen, wenn es etwas gebrauchtes, originales gibt. Hat was von Recycling, aber so ist es ja auch irgendwie.