Hallo zusammen,
vielleicht kennt ja der ein oder andere so ein - naja nennen wir es mal ein Problem - :
Mein Sohn ist nun 11,5 Monate alt und wiegt fast 9,5 kg. Also kein Grund zur Besorgnis. Ich weiß nur leider nicht mehr so ganz wie ich mich richtig verhalte und was ich mache oder vielleicht sogar falsch mache.
Wir haben seit anfang der Beikost des öfteren schon mal für ein paar Tage Breistreik und hin und wieder auch schon mal einen Stillstreik. Aber dies hat sich immer wieder gelegt. Ende August wurde mein Kleiner krank und wollte nicht mehr Essen. Der Kinderarzt meinte ich solle ihn ein paar Tage ausschließlich stillen, wenn ich genug Milch habe. Da die genug vorhanden ist, habe ich dies auch getan und ganz langsam wieder mit dem Brei angefangen. Seither ist er eigentlich total schlecht und nachts will er oft gestillt werden (23 h, ca 2 h, 4 bzw. 5 dann wenn er wach wird ca. 7 oder 8 h). Da ich ihn auch tagsüber noch einmal gegen 17 h gestillt habe, habe ich für mich beschlossen, dass er einfach viel zu voll gestopft wird über Nacht und Tag, so dass ich die 17 h Stillmahlzeit abgeschafft habe und auch nachts versuche ihn nicht oder nicht so viel zu stillen. Leider ist das nicht so ganz einfach, da er dann Stunden über Stunden weint und ich ihn aber nicht quälen will. Wenn er nachts dann auf meinem Arm ist, würde er auch schlafen, aber ohne ihn zu stillen, lässt er sich zwar ins Bett legen, weint aber ununterbrochen. Mittlerweile gelingt es ihm jedoch nach gefühlen 20 Minuten einzuschlafen. Nun habe ich versucht die Stillmahlzeiten zu reduzieren um 23 h (falls er wach wird), um 2 h (dann lasse ich ihn nur kurz trinken) und morgens. Nun hat er auch zwei Tage recht gut gefuttert und er gab mir auch für mein Verständnis das Signal, dass er Hunger hat. Gestern Nachmittag hat er mir jedoch kein Signal gegeben und ich dachte er habe keinen Hunger. Ich habe ihm etwas Birne angeboten und er hat auch daran genascht. Da er jedoch nicht große Anstalten gemacht hat, dass er Hunger hat. dachte ich - ich lasse ihn mal. Als ich dann den Abendbrei auf naja Gefühl er könnte ja Hunger haben gemacht habe, ist er dann total ausgerastet und hat den "Pott" leer gefuttert. Heute morgen hat er zwei schmale Streifen Brot mit Käse gegessen. Eben kurz vor Mittag ist er total unruhig geworden und hat auch etwas geweint. Da er ständig auf den Arm wollte und mit gegen die Brust gehauen hat, dachte ich er habe Hunger (es war auch fast schon Essenszeit). Dann hat er wieder ein paar Löffel gegessen und fing dann an zu weinen und wollte aus dem Hochstuhl raus. Als er dann auf dem Boden war kam er sich jedoch immer wieder ein Löffel abspatzen.
Ich habe zwischenzeitlich schon das Buch gelesen "Mein Kind will nicht essen" und "ohje ich wachse", ich zwinge mein Kind nicht zum essen, denn wenn es mir den Löffel aus der Hand schlägt, meine ich, er will nicht mehr und ich höre auf. Ich biete ihm zwar ab und an immer noch einen an, wenn er nicht will, dann dreht er sich weg. Er will auch immer was in den Händen haben, damit er isst und ich würde ihm das gerne abgewöhnen.
Ich bin mittlerweile total verunsichert, ob ich was falsch mache! Kennt ihr das?
LG
Kommentare
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Meine Tochter ist jetzt 21 Monate, sie stillt immer noch sehr viel. Nachts schläft sie mal durch, mal nicht. Mal stillt sie 2-3 Mal Nachts und isst dennoch gut tagsüber, mal nur einmal. Ich lasse sie, sofern mir möglich machen wie sie mag und es braucht. Einzig und alleine das tagsüber stillen (weil sie das dann oft immer noch stündlich tun würde) dämme ich grad etwas ein, in dem ich ihr Alternativen anbiete, die sie dann meist auch annimmt.
Dein Kleiner braucht das stillen wahrscheinlich noch sehr und nicht immer hängt das wenige essen mit dem vielen stillen zusammen. Meine Tochter hat schon seit der Beikosteinführung immer gerne und viel gegessen, tut es auch jetzt noch und ihr Stillverhalten hat sich dadurch kaum verändert.
Kinder schlafen durch wenn sie reif dazu sind, nicht wenn sie genug gesättigt sind. ;-) Ebenso wird das stillen weniger, wenn sie es nicht mehr brauchen. Allerdings ist stillen eben auch eine Zweierbeziehung und wenn die Mutter leidet, dann muss man natürlich eine Lösung finden, die beiden gerecht wird.
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Ich weiß nur mittlerweile tagsüber nicht mehr, ob er dann Hunger hat oder nicht, denn wenn ich ihm den Brei mache, macht er ein paar Mal den Mund auf und dann fängt er wieder an mir den Löffel aus der Hand zu schlagen. Ich höre dann auf zu füttern, weiß aber nicht, ob er dann auch wirklich genug hat. Will ihn ja nicht zwingen. Ich habe es schon mit Fingerfoot probiert. Kein Erfolg. Ich habe ihm schon kleine Würfelchen zum Kauen gemacht, weil ich dachte er will vielleicht einfach nur Kauen, ebenfalls kein Erfolg. Als er die unteren Schneidezähne bekommen hat, hat er auch ganz normal gegessen. Ich meine es sind die oberen jetzt unterwegs. Ob er jetzt deshalb nicht so gut isst (?). Ich dachte er habe vielleicht seinen Hunger auf die Nacht verschoben, als er krank war. Wenn ich ihn nachts nicht versuche anzulegen, weint er ganz viel und beruhigt sich kaum. Ich bin mittlerweile echt total verunsicht!
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Das ist VÖLLIGER Quatsch! Lass Dir das mal nicht einreden. Von keinem, auch nicht vom KiA oder sonst irgendwelchem "Fachpersonal". ;-) Das stimmt so nicht. Außerdem ist stillen ja nicht nur essen. Es ist ganz viel mehr. Mama tanken, Nähe und Geborgenheit, Körperkontakt, Versicherung dass Mama im dunklen Zimmer noch da ist (war früher überlebenswichtig!) und und und.
Ich glaube Dir gerne, dass Dich das verunsichert. Das ging mir auch eine ganze Zeit so. Aber was sagt Dir Dein Gefühl, wenn Dein Kleiner nachts so weint? Dass Du ihn anlegen sollst? Dann tu es! ... und wenn sich alles in Dir sträubt, weil Du das jetzt nicht willst, dann versucht eine andere Lösung zu finden. Ich jedenfalls war, und bin es heute noch, immer zu faul nach Lösungen zu suchen, wenn der Weg des geringsten Widerstandes der ist, meine schreiende, weinende Tochter einfach anzulegen. Ich hab schlichtweg keine Lust, ein plärrendes Kind mitten in der Nacht ewig andersweitig zu beruhigen, wenn das einfachste und stressfreiste die Brust ist. ;-) Da erfülle ich mir dann schlichtweg mein Schlaf-und Ruhebedürfnis, indem ich sie stille und sie bei mir schlafen lasse. Zu allem anderen hätte ich einfach keinen Nerv. :cool:
Auch würde ich dem Thema Essen nicht so viel Bedeutung beimessen. Er holt sich das was er brauch, ob nun am gedeckten Tisch oder an der Brust. Freiwillig verhungert kein Kind. ;-) Ich habe für mich und das Essverhalten meiner Kinder inzwischen folgendes vereinbart: Ich bestimme WAS auf den Tisch kommt und sie bestimmen was und wie viel sie davon essen. Seither ist das alles wesentlich stressfreier geworden. :fungif52:
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Die allermeisten Kinder in dem Alter werden nachts mehrfach wach und wollen stillen. Das ist ganz normal und natürlich. Und das wird auch mit der Zeit von ganz alleine weniger.
Ich kann dir nur vor meinen Kindern berichten: alle drei haben im ersten Lebensjahr nachts oft stündlich ind er Regel aber mindestens alle zwei Stunden gestillt. Die ersten beiden haben mit 9 Monaten erste kleine Mengen an Beikost genommen. Der Jüngste jetzt war erst mit 11 Monaten soweit, dass er Kleinigkeiten gegessen hat. Geschlafen hat er nur mit Körperkontakt, ablegen ging gar nicht, also saß abends mein Mann mit ihm auf dem Sofa, damit ich auch mal noch etwas Freiraum hatte. Nachts hat er meist alle zwei Stunden gestillt.
Um den ersten Geburtstag fing an sich alles zu verändern. Er hat am Familientisch mitgegessen, er ließ sich ablegen, er schläft jetzt auch 3-4 Stunden am Stück. Und genau so kenne ich das von meinen Großen auch. Die Schlafphasen werden irgendwann länger und dann brauchen sie das Stillen nachts auch irgendwann ganz von alleine nicht mehr.
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Ich bin auch die ganze Zeit der Meinung, dass mein kleiner noch nicht so weit ist und einfach das Stillen zum Kuscheln etc. braucht. Ist dann wohl seine Art.
Danke noch mal für eure Antworten, die bauen echt auf! :sunny:
Ich hab da noch eine Frage, wenn mein Sohnemann den Mittagsbrei ist, dann braucht er ja nicht mehr gestillt zu werden, auch sonst am Tag stille ich ihn jetzt nicht mehr, außer er will dann doch mal. Wie ist das denn mit dem Abendbrei. Er hat gestern und heute die ganze Portion (ca. 200 ml) weggeputzt. (Bevor er im August krank war, war das abends relativ oft der Fall). Nach dem Essen kann er noch kurz spielen und dann wird er bettfertig gemacht. Aber ohne dass ich ihn stille, will er nicht ins Bett. Das Stillen gehört also zum Ritual. Gerstern hat er jedoch etwas im Bett gespuckt. Er hat dann wohl etwas zu viel gefuttert. Wie macht ihr das? Ist das so, dass man trotz des Abendbrei dann noch stillt. Ich stille ja gerne :zgf: , will aber nicht dass er sich überläd mit Essen!
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Die Kinder entwickeln auch irgendwann eine Technik und saugen/nuckeln ohne dass groß Milch kommt.
Versuch wirklich mal, das ganze essen/stillen entspannter zu sehen. Du musst nicht darauf achten wie viel er isst und wie groß die Portion ist. Wir haben ja auch nicht immer gleich Hunger. Ich weiß, das ist schwer davon weg zu kommen. Aber meine Tochter hat heute auch einmal kurz mit der Gabel ins Essen gepiekt und es dann weggeschoben. Die Nachfrage ob sie keinen Hunger hat wurde bejaht und dann war es gut für uns. War aber auch ein langer Weg dahin. ;-)
Man neigt immer gerne als Mama dazu, alles kontrollieren zu wollen, vor allem die Essensmengen und wehe sie weichen von der gängigen Menge ab. Dann macht man sich gleich große Sorgen. Aber die Kleinen wissen oftmals besser als wir, was und wie viel sie brauchen.
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Wenn er ohne auskommt und du nicht stillen möchtest ist es sicher ein Weg tagsüber nicht mehr zu stillen. Es ist aber auch ok, oder sogar gut zusätzlich zur Beikost auch tagsüber weiter zu stillen. Denn eigentlich soll Beikost nur eine Ergänzung zum Stillen sein. Sie soll gar nicht das Stillen ersetzen, auch wenn man das leider an vielen Stellen noch liest und hört.
Im Prinzip soll die Milch bis ans Ende des ersten Lebensjahres die Hauptnahrungsquelle bleiben. Und man weiß heute auch, dass allergene Lebensmittel besser vertragen werden wenn dazu gestillt wird.
Außerdem ist das Stillen ja auch nichg nur Ernährung, sondern es dient genau so Nähe, Trost, Beruhigung zu vermitteln.
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Natürlich darf er an die Brust tagsüber, wenn er will.
Ich dachte auch immer, die Einführung der Beikost würde dann langsam die Stillmahlzeiten ersetzen und wäre somit ein sanftes Abstillen. Oder wie verläuft das Abstillen? Ich will jetzt nicht abstillen, ich denke nur, dass ich wohl ziemlich falsch informiert bin...
:sad:
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Natürlicher ist es aber eigentlich die Beikost als Ergänzung zu sehen und damit nicht das Stillen direkt zu reduzieren. Man stillt ganz normal weiter und bietet über den Tag verteilt immer wieder geeignete Beikost an. So wird das Kind mit der Zeit immer mehr essen und von sich aus auch irgendwann weniger stillen. Wenn man den Dingen einfach seinen Lauf lässt stillt sich jedes Kind irgendwann von ganz alleine ab. Das muss gar nicht von der Mutter ausgehen.
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als ich bei Elena mit Beikost anfing, dachte ich auch noch, man muß da "systematisch nach Lehrbuch" vorgehen. Elena war da anderer Ansicht und daher hab ich mittlerweile sämtliche Lektüre über Bord geworfen und mache seither alles nach Gefühl.
Sie ißt z.B. viel lieber öfter am Tag kleinere Portionen, als ein- oder zweimal ne große. Also mach ich es eben so, wie sie es möchte und geb ihr 4-5x was zu essen. Dazwischen und nachts trinkt sie auch noch Pre.
Was das Hungergefühl angeht, so ißt Elena auch wesentlich besser, wenn ich ihr den Brei geben BEVOR sie Anzeichen von Hunger signalisiert, einfach wenn ich denke, sie könnte jetzt wieder Hunger haben. Ist der Hunger nämlich erst mal erkennbar da, hat sie keine Geduld mehr zu essen, dann geht erst mal nur Pre und ein wenig später ißt sie dann auch was anderes.
Die tägliche Essensmenge variiert bei uns auch total. An manchen Tagen ißt sie gerade zu utopische Mengen, an anderen hab ich beinah Angst, sie könnte verhungern... ;-)
Müttlerliche Intuition ist - wie in den meisten Fällen - auch hier der beste Ratgeber, denke ich!
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LG