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Liebe UnterstützerInnen
Trotz des großen Zuspruchs durch die Bevölkerung im Rahmen der Petition an den Deutschen
Bundestag (180.000 Unterschriften), ist die individuelle Betreuung junger Familien durch
Hebammen unverändert bedroht. Der Politik ist außer Lippenbekenntnissen bisher nichts zu
entlocken gewesen.
Die Krankenkassen sind durch ein Schiedsstellenverfahren geschont, die Hebammen viel zu
wenig unterstützt worden. Der Wunsch vieler Frauen durch eine Beleghebamme zur Geburt
begleitet zu werden kann in erschreckendem Maße nicht mehr entsprochen werden.
· 10% aller Hebammen haben Ihre geburtshilfliche Arbeit aufgeben müssen
· 50% der Geburtshäuser haben bereits ihre Geburtsbegleitung eingestellt
Die Entwicklung zu einer anonymen, technisierten, von Personalmangel geprägten Geburtshilfe
in der Klinik geht somit unaufhaltsam weiter. Nach wie vor, sind wir nicht bereit das unwider-
sprochen hinzunehmen.
Wir treten dafür ein, dass Frauen weiterhin den Geburtsort und die Begleitung
durch eine ihr bekannte Hebamme frei wählen können müssen.
Bitte unterstützen Sie uns dabei!
Mit einer Spende von 5, 10, 25 oder 50 Euro (oder natürlich einer Summe Ihrer Wahl) können
Sie uns die politische und öffentlichkeitswirksame Arbeit erleichtern, die jetzt dringend getan werden muss!
Die Kontoverbindung für Ihre Zuwendung lautet:
Sparkasse Köln-Bonn
Kontonummer: 1929 7602 78
BLZ: 370 501 98
Es bedanken sich recht herzlich
Ihre Hebammen
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Kommentare
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Das kann doch irgendwie nicht sein, und das von politischer Seite keine klare Stellungnahme erfolgt, ist genauso unglaublich...
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Nämlich die Konzentration auf gewisse Geburtszentren. Hoch technisert, somit lukrativ, chronisch unterbestezt mit überforderten Hebammmen.
Aber egal, Hauptsache wir verschwinden wieder. Das kenne ich schon. Ein deja vo sozusagen. Damals gab es noch die sog. Niederlassungselaubnis. Die wurde in den /0igern einfach nicht mehr erteilt, weil die Frauen in Krankenäuser "umgeleitet" werden sollten.
Ich glaube wir sind nur unliebsame Kokurrenz, die nun mit 20 Jahren ohne Gebührenehöhung wieder verschwinden soll. Es klappt doch ausgezeichnet.
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Wie kann man denn ein Interesse daran haben, das Patienten oder Schwangere schlechter betreut bzw. Mitarbeiter/Hebammen überlastet sind? Darf das alles nichts kosten?
Und wie gehts nun weiter? Ich mein, mit einer Spende sind die Geburtshäuser ja nun auch nicht gerettet, die Politik wird sich von nochmehr ÖA ja wohl kaum beeindrucken lassen. Zumindest nicht auf lange Sicht.
Oder seh ich das falsch?
LG
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*grusel* eine Welt ohne Hebammen
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Vielleicht sollten wir als Frauen uns auch nur noch in Ballungszentren niederlassen in der Nähe der paar Hebammen, die es Zukunft noch geben soll. *ironisch gemeint*
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Das klingt echt gruselig...
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Wenn ich mir überlege mit wieviel Zeit und Geduld uns unsere Geburtshaus-Hebammen betreut haben - und so etwas wird es vielleicht bald nicht mehr geben :sad: Und es macht mich mal wieder richtig wütend, dass man der Politik so hilflos ausgeliefert ist. Klar kann man versuchen, weiterhin Druck auszuüben, aber die andere Seite sitzt irgendwie am längeren Hebel... :flaming01: :thumbdown:
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In welchem Interesse ist es denn, dass die Hebammen "abgeschafft" werden??
Im Interesse der Politiker, der Ärzte und großen Krankenhäuser?
Aber was ist mit den Frauen, den Kindern, den Familien, die fürsorglich durch Hebammen betreut werden? Es ist für mich nicht nachvollziehbar, fühle mich aber auch "ohnmächtig"!!
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Das Geflecht ist etwas kompliziert und lang. Wollt Ihr das wirklich wissen?
Es gab bis weit in die sechziger bis zum Beginn der 70iger kaum Geburten im KH und die Kassen haben e´das nur in Ausnahmefällen bezahlt.
Die Versorgeung war durch Hebammen gesichert, die eine Niederlassungserlaubnis von den Gesundheitsämtern bekamen. Dazu standen noch noch Ärzte zur Verfügung. Die hießen "Praktischer Arzt und Geburtshelfer" und waren es auch wirklich.
Es waren oft allerdings weite Wege zu fahren und Hebammen hatten selten ein Auto. Sie bekamen damals ein kleines Grundeinkommen, damit sie und ländlichen Gebieten nicht nur von der Anzahl der Geburten abhängig waren.
Damals wie heute sagen die ärztlichen Berufsverbände wir wären unverantwortlich und wenn man weniger Kindersterblichkeit haben wolle müsse "etwas getan werden".
Das führte dazu, dass die Hebammen wirklich ausgrottet wurden. Es gab einfach keine neuen Erlaubnisse mehr. Nur Bayern und BW hat es anders gehandhabt. U.A. weil es dort wirklich einsame Gebiete und abgelegene Höfe gibt.
Dies Tatsache hat uns später sehr geholfen.
Also Frauen kamen ins KH, blieben 10 Tage noch der Geburt und damit war die gesetzliche Hebammenhilfe gegeben.
Als ich im KH anfing war das Ganze ein hoch technische Sache. Einleiten zum Wunschtermin und PDA war usus.
Dann stellten die Kassen fest, dass es nun doch etwas teuer wurde und wollten die KHtage verkürzen. (ichmeine erst auf acht und dann fünf)Tja, aber es gab keine freien Hebammen mehr. Jedenfalls nicht überall.
Also wurden wir wieder aus der Schmuddelecke geholt. Im Wochenbett kann man ja nicht viel Schaden anrichten code[table131.gif]
Zunächst wurde die "Restnachsorge" von vielen angestellten Kolleginnen übernommen. Ich weiß noch, dass wir geradzu angefleht wurden. Aber diese Dienste im KH und auch noch mit Bereitschaften oder 12 Stundentage gab es schon immer. Insofern waren wir nicht sehr motiviert. Man kann uns immer schnell ein schlechtes Gewissen machen. Unversorgte Frauen und Kinder können wir so gar nicht ab.
Nach und nach kamen dann Teilzeitkolleginnen dazu, die etwas an Nachsorgen übernahmen.
In den Achtzigern begannen dann die Frauen mit den Füßen abzustimmen.
Zunehmend wollten sie wieder normal gebären. Einige KH stellten sich darauf ein, und andere nicht. Ungefähr zeitgleich kamen dann die Kinderkliniken ins Spiel.
Okay, es kann ja nicht sein, normal entbinden und auch noch gesunde Kinder??
Politisch war es eigentlich ganz gut geplant. Nämlich "Risiken" vorher zu sortieren und in eben solche Kliniken zu schicken.
Was sich dann so alles an Risiken finden lässt konnten Politiker ind Kassen nicht ahnen.
Die Nachfrage nach anderen Geburten stieg. Es war und bleibt eine Minderheit aber dies Familien hatten keine Chance.
Das war sozusagen Marktwirschaft. Zudem wurden Frauen immer früher entlassen und mussten betreut werden.
So kamen dann nach und nach wieder die Freiberuflichen ins Spiel und dann auch die Geburtshäuser.
Aber wenn Ihr mal nachdenkt: was hört man von außerklinischer Geburtshilfe? Bo........lebengefährlich. Und das ständig und immer noch.
Unser Verband hat sich professionalsiert und ich war noch bei Tagungen dabei, in denen wir z.B. die Statistiken beschlossen haben. Und war klar, was kommen würde und wir wollten unabhängige Zahlen vorweisen können.
Da kommt dann wieder Bayern und BW ins Spiel. Das waren die einzigen Daten, die wir über Hausgeburten als Grundlage hatten.
Von gefährlich was da nichts zu sehen, aber es reichte natürlich nicht.
Seit mehr als 20 Jahren haben wir keine wirkliche Gebührenerhöhung mehr bekommen. Wie das gelaufen ist kann man auf der Protestseite lesen.
In der Zwischenzeit hatten wir so viele Daten gesammelt, das "lebensgefählich" nicht mehr zieht. Selbst das Ärzteblatt musste zurückrudern.
Geblieben ist die Macht der Ärzteverbände, die mal eben kurz streikt und dann den größten Teil des Kuchens abkassiert. Gerade wieder 30%. Sie sind ja nicht einmal bereit, ihr Gebühren untereinander gerechter aufzuteilen.
Geblieben ist auch die Überzeugung uns und Euch in diese Intensivmedizin (was sie Geburtshilfe nennen) "einbinden" zu müssen.
Das ist eine reine Machtfrage. Die frühe Anhörung der Petion war eiskaltels Kalkül für mich. Da stand noch die Schlichtung aus, und alle konnten schön bequem darauf verweisen.
Da es keine Niederlassungserlaubnis mehr gibt, kann nirgendwo mehr eine flächendeckende Versorgung grantiert werden. Also habt Ihr keine Wahl, (wie auch schon Eure Mütter) und müßt endlich ins Krankenhaus gehen. Die knapp 2% werden sie auch noch kriegen. Für mich ist das sonnenklar. Das ist der Vor - oder Nachteil meines Alters. Ich hatte das alles schon.
Und wenn Ihr nicht auf die Füße kommt (auch wie Eure Mütter und ich) wird ihnen auch es gelingen. Politische Prozesse dauern lange, aber Politiker vor Ort nerven und nerven kann trotzdem erfolgreich sein.
Wenn nicht für Euch, dann für Eure Töchter und zukünftige Enkelkinder.
Massenmails, nachfragen was aus der Petition geworden ist, im Abgeordnetenbüro vor Ort auflaufen Presse aufmerksam machen und.. und... und. In allen Kursen Krabbelgruppen Kita , Spielplatz usw. zum Thema machen.
Mir würden als Anlaufstellen noch die Spitzenverbänder der Kassen einfallen. Die gehören inzwischen auch dazu. Sie dürfen nichts anderes mehr hören und müssen total überrollt werden. Dann werden sie evtl. reagieren um Ruhe zu haben. Reagieren sie nicht in Eurem Sinn geht es weiter.
Wir können nichts tun oder evtl keine Antwort gilt nicht. :boese13:
Ich muss evtl. noch sagen, dass ich immer ein politscher Mansch war, und früher kaum eine Demo ausgelassen habe. Auch nicht die gegen Endlager und AKW´s.
Von daher bin ich immer etwas verständnislos wenn man hört "da kann man nichts machen". Doch man kann.
Ihr habt über das Internet noch viel bessere Möglichkeiten als wir mit Flugbättern. Also los geht es. Ihr müsst zunächst nicht einmal wohin gehen. Compi reicht. :pc40: code[table20.gif] Facebookt und twittert. Ich habe gestern dazu etwas eingestellt und keine einzige Reaktion bekommen!!! :wut93
Ich hatte Euch gewarnt, es ist eine lange Geschichte.
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Vielen Dank fürs Aufschreiben. Es macht mich grad sehr nachdenklich, wie das alles so gelaufen ist und wohl wieder läuft....
Sorry, muss mich erstmal um Zwerg kümmern..
LG
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Was ihr mit meiner Sicht der Dinge macht müsst Ihr wiisen. Im Grunde betrifft micht das Ganze überhaupt nicht mehr.
Weder pesönlich noch beruflich. Ihr werdet Über kurz oder lang keine Hebamme mehr finden. Deswegen möchte ich mir nicht sagen lassen müssen ich hätte Euch nicht informiert.
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Es wird Zeit, sich damit mal auseinander zu setzen.
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Und wo hast du was eingestellt? Ich konnte es nicht finden...
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viewtopic.php?f=17&t=54268&hilit=Hebammenprotest&start=10
Das ist ewig lang. Auf der letzten Seite hatte ich noch "Wasserstandsmeldungen" gegeben.
viewtopic.php?f=17&t=54268&hilit=Hebammenprotest&start=90
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Am 5.5 ist wie immer Welthebammentag.
Eine Liste der Proteste kann bei Interesse hier eingesehen werden.
Kreativ sind sie ja...nur ein Beispiel
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Ich habe in einem GH "nur" mit 2 Hebammen entbunden. Ich fand das super und würde es jederzeit wieder tun! Die ärzte mit ihrer ganzen Apparatemedizin hätten mir in der Situation nur Angst gemacht...
Die Hebammen vom dem GH, wo ich war, haben für den 5. auch eine Demonstration geplant...
Schlimm, dass die Hebammen-Kunst nicht mehr anerkannt und geschätzt wird vom Grossteil der Gesellschaft! :flaming01:
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ich hatte grade nicht genügend Zeit alle Links zu lesen, vielleicht ist das Folgende da auch schon irgendwo bekannt gegeben. Für den Fall, dass nicht:
für alle Nordlichter findet morgen eine Demo zu der Sache in Kiel statt. Um 10:30 geht es auf dem Asmus-Bremer-Platz los.
Also Mädels, sattelt die Hühner und LOS!
Liebe Grüße
Mia
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Aber wen es inteeressiert
Ein historischer Film im ZDF am. 9.5
http://www.roxyfilm.de/hebamme.html
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Danke für den Tipp! :fungif52:
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guckt Ihr dazu bitte hier
viewtopic.php?f=94&t=57802