Am Freitag hatte ich mal wieder den Schrecken meines Lebens. Selbst danach hatte ich es nicht so realisiert, aber so langsam wird mir das ganze so richtig bewusst und ich bekomme "mal wieder" Angst.
Was passiert ist:
Vor unserer Haustüre ist eine stark befahrene Strasse mit einem aufgemalten Behelfsübergang.Weit und breit keine Möglichkeit sonst "sicher" über die Fahrbahn zu gelangen. Gegenüber von auch eine Sparkassen und demnach viele parkende Autos. Kommt man nun von der Sparkasse aus und möchte auf unsere Strassenseite, schaut mal links, so kommt nach rund 30 m eine schlecht einsehbare Kurve. Mir ist die Strasse eigentlich seit Anfang an ein Dorn im Auge, da so manch einer da um die Kurve schiesst.
Meine Tochter (7 Jahre) nutzt diesen Überweg, um zur Bushaltestelle zu gelangen. Morgens habe ich sie bis vor 2 Wochen immer über diese Strasse begleitet und die letzten Tage immer zum Fenster rausgesehen und mit geguckt. Den Rückweg ging sie nun schon länger alleine, das kam dadurch, dass sie mal 10 min, mal 20 mal 30 min nach der Schule zu Hause war...jenachdem ob sie mit der Freundin quasselte oder eben nicht. Anfangs hatte ich immer zum Fenster rausgesehen und nachgesehen wann sie da stand, dann kam es immer öfters vor, dass sie schon vor der Haustüre stand und von dem her dachte ich mir nicht allzuviel, wenngleich ein komisches Gefühl blieb. Das überqueren wurde nochmals geübt und die letzten Woche fand auch Verkehrserziehung in der schule statt.
Am Freitag sass ich wie immer zuhause im Wohnzimmer und wartete, als ich plötzlich ein lauteres Geräusch von der Strasse hörte(kam auch oft vor)und ich sprang sofort ans Fenster und rieß es instinktiv auf. Ich sah zwei Autos, eins parkte an diesem Überweg (kommt leider auch SEHR oft vor) und das andere stand auf der Fahrbahn und der Mann schnallte sich ab, während eine Frau MEINER Tochter hochhalf, der der Schrecken im Gesicht stand.
Ich sagte nur noch "scheisse" und sprang zur Türe raus und rüber.
Wie dann alles so von statten ging weiss ich gar nicht mehr, ich habe sie nur "untersucht" und stets gefragt was ihr weh täte und sie stand ja alleine und meinte "nur" meine Beine, wobei sie zuerst sagte alles täte ihr weh. Nach kurzer Zeit wurde aber klar, dass es zum grossen glück, nichts ernthaftest war, sondern eben nur ein wahnsinns schock! In meinem nicht mehr klar denken können, kam ich NICHT auf die Idee die Polizei einzuschalten, sondern nur Adressen zu tauschen. Der Fahrer verlangte auch die Adresse des Parkers, welcher auch da rumstand und gar nichts mehr sagen konnte.
Meiner Tochter ging es nach hundertmaligem nachsehen gut.
Wie kam es zu stande? Der Fahrer meinte, sie wäre einfach ohne zu gucken gelaufen, sie erzählte mir jedoch später, dass sie durch das Auto nichts sehen konnte und eben -wie gezeigt bekommen- paar Schritte vorging und schwupps kam auch schon das Auto. Welches sie dann wohl mit dem Spiegel und am Schulranzen erfasst haben muss, so dass sie zur Seite flog. anders können wir uns das nicht erklären, weil sie hat weder nen blauen Fleck noch sonst was!
Mein Mann hatte dann im Nachhinein (als er von der Arbeit nach hause kam) der Polizei angerufen und da hiess es zuerst, man könne dass im nachhinein noch aufnehmen. Gingen dann am nächsten Tag alle hin, aber leider war das ganze zu spät. Ebenso hiess es, ohne verletzte, kein Unfall.
Ja was soll ich sagen?Mir geht dass nun immernoch nach und so langsam habe ich Horrorgeschichten in meinem Kopf. Ebenso ärgere ich mich tierrisch über mein Verhalten :sad:
Aber ich bin so dankbar, dass meiner Tochter nichts passiert ist...ich kann es gar nicht in Worte fassen. Aber das musste ich nun einfach loswerden...
Kommentare
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Ich wundere mich schon, dass die Polizei erst meint, man kann das nachträglich aufnehmen und dann doch nicht, weil Deine Tochter nicht verletzt ist. Aber da kenne ich mich nicht aus. Seid Ihr denn noch mit Ihr zum Arzt gegangen?
Bis vor 3 Jahren haben wir in einer engen, abschüssigen Strasse gewohnt, die zwar als Zone 30 ausgewiesen war, aber daran hat sich bergab niemand gehalten. Ich hatte da immer Horrorvisionen, was alles passieren kann. Jetzt habe ich von einer ehemaligen Nachbarin erfahren, dass kürzlich dort ein Auto in deren Vorgarten gelandet ist und erst an der Haustür zum Stehen kam. Gut, dass gerade kein Mensch auf dem winzigen, engen Gehweg war. :shock:
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Was mir gleich eingefallen ist: Wenn da ständig Autos die Übergangsmöglichkeit zuparken und die Autos um die Kurve schießen, würde es sich doch für die Polizei lohnen, da mal ein paar Polizisten abzustellen. Du kannst denen ja mal nen Tip geben. Und von solchen Stellen, wo öfter kontrolliert wird, heißt es ja dann auch immer unter Fahrern "da musste langsam fahren, da blitzen se immer". Vielleicht würde sich die Situation dann verbessern.
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Beim Arzt sind wir nicht gewesen, weil sie nach 10 min wieder herumgesprungen ist und auf Nachfragen ihr nirgens etwas weh tat. Ich habe gezielt gefragt ob der Kopf weh täte oder etwas am Bauch. Hatte sie dann beobachtet und auch ausgezogen angeschaut. Aber sie hat nichts, nicht mal ein blauer Fleck (Gott sei dank!).
Ja der Polizist meinte, dass man einfach anrufen soll, wenn da wieder einer falsch parken würde. Da würden sie dann schon handeln.
Hatte mir schon überlegt mich mal bei der Stadt zu beschweren, weil es dort keinen ordentlichen Überweg gibt.
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Ist das denn ein Zebrastreifen, dieser Übergang? Ich hatte es so verstanden, aber dann müssten die Autos ja vorsichtig angefahren kommen, weil das ja vor der Kurve angekündigt werden müsste :scratch.:
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In eurem Fall würde ich auch überlegen, an die Presse zu gehen, ich könnte mir vorstellen, dass das ein gutes Lokalthema ist - und wie schon geschrieben wurde, da werden auch andere von betroffen sein.
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Na das ist ja blöd! Wie viel kann es die Stadt denn kosten, da nen Zebrastreifen hinzumalen und auf jeder Seite ein Schild hinzustellen?! An anderen Stellen werden auf wenig befahrener schnurgerader Straße Fußgängerampeln aufgestellt... :flaming01:
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Wir haben das ganze ja anders gelöst. Morgens bringe ich sie wieder über diese Strasse und nach der schule muss sie eine Haltestelle weiter fahren, um dann über Ampeln nach Hause gehen zu können. Somit brauch sie 10 min länger (die andere Haltestelle war quasi vor der Haustüre), aber egal, Sicherheit geht vor und 10 min länger frische Luft hat ja nun auch noch keinem geschadet *g* .
Aufjedenfall ist nun das blöde Gefühl doch eher weg, wenn ich weiss, sie muss über keine Strasse mehr ohne Ampel.
Wieso weshalb hier kein Zebrastreifen ist, kann ich nicht sagen...vielleicht ändert sich dies ja nun, da hier sehr viel Mehrfamilienhäuser neu gebaut wurden (erst dieses Jahr sind diese fertig geworden). Davor hatte es sich wahrscheinlich einfach nicht gelohnt?! So könnte ich mir das erklären.
Es würde ja schon reichen, wenn hier an der Stelle ein absolutes Halteverbotsschild aufgestellt werden würde. Macht die Verkehrssituation nicht besser, allerdings würden sich nicht noch zusätzliche Hindernisse und Gefahren auftun. Aber gut, ich bin nun dankbar, dass uns dies nur eine Lehre war und nichts passiert ist. Wobei ich mir so immer denke, muss immer jemand verletzt werden, damit sich was ändert?
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Da frag mal bei der Stadt nach...
lg ed
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Aufjedenfall sind wir "dabei" und wir wurden auch ernst genommen. Wir suchen im moment nur das Datenkabel :-S und dann werden die Bilder verschickt!
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Schön, dass ihr in der Hinsicht gleich Erfolg hattet!
LG
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Dem schließ ich mich an.
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Daumen hoch für eure Stadt! :fungif52:
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