Beikostverweigerung und Eisenwert - wann wird es kritisch?

HappinessHappiness

3,241

bearbeitet 14. 11. 2010, 23:15 in Kranke Kinder
So, das bereitet mir - aus aktuellem Anlass - ziemliches Kopfzerbrechen.

Ich hab gerade nochmal in einem anderen Forum gelesen, da ist das Statement einer STillberaterin ganz klar: Kinder, die deutlich nach dem 7. Monat immernoch Beikost verweigern, sollten hinsichtlich Mangel (Eisen) überprüft werden.

Es wäre sehr wahrscheinlich, das Kinder, die lange vollstillen, einen Mangel entwickeln. Vor allem Frühgeborene und KS- Babys.

Bei uns kam nun noch die Infektanfälligkeit dazu, so das der Fall eigentlich hätte klar sein dürfen, aber weder KiA noch ich selber haben das ernst genug genommen. Mit dem Ergebnis, das der Eisenspeicher so gut wie leer ist und der Hb knapp unter der Grenze liegt :sad: .

Das bekommt man mit entsprechender Beikost natürlich nicht wieder hin.

Was ich mich nun frage: sollte man tatsächlich dazu raten, Kinder, die länger als 7 Monate vollstillen, auf Eisenmangel überprüfen zu lassen?
Wer von euch hat das denn gemacht?
Es wird ja immer gesagt, das Kind wird schon essen, es holt sich was es braucht...der Meinung war ich auch, doch nun bin ich schon sehr am Zweifeln, ob man das so pauschal raten kann...

Nachdenkliche Grüße

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es wird ja immer gesagt, das Kind wird schon essen, es holt sich was es braucht...der Meinung war ich auch, doch nun bin ich schon sehr am Zweifeln, ob man das so pauschal raten kann...
    So pauschal kann man das leider wirklich nicht sagen. Die Krux beim Eisen ist, dass Eisenmangel eben auch Apetitlosigkeit verursacht. Da könnte es dann passieren dass ein Kind, dass tatsächlich zu wenig Eisen hat genau aus dem Grund nicht isst.

    Und bei Frühgeborenen ist das Risiko für einen Eisenmangel eben höher, da der Eisenspeicher der Kleinen gerade in den letzten Wochen der Schwangerschaft richtig aufgefüllt wird. Warum die Kollegin auch Kaiserschnittbabys hier generell mit einschließt ist mir persönlich jetzt nicht ganz klar. Zumindest nicht wenn sie nah am Termin geholt werden.
    Es wäre sehr wahrscheinlich, das Kinder, die lange vollstillen, einen Mangel entwickeln.
    Das würde ich so nicht unterschreiben. Vielmehr kenne ich sehr viele Kinder, die deutlich länger voll gestillt wurden und keinen Mangel hatten. Aber auch in meiner Ausbildung wurden wir angehalten bei reif geborenen Kindern ab neun Monate vollstillen an den Kinderarzt zu verweisen um gegebenenfalls den Eisenwert mal überprüfen zu lassen.
  • HappinessHappiness

    3,241

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke eo. Ich hab nochmal in dem thread nachgesehen.

    Da steht, das bestimmt Umstände das Risiko für Eisenmangel erhöhen: Frühgeburt, Small-for-Date-Babys, Kaiserschnitt, kein Auspulsieren der Nabelschnur, bestimmte Erkrankungen.

    Das
    Happiness schrieb:
    Es wäre sehr wahrscheinlich, das Kinder, die lange vollstillen, einen Mangel entwickeln.
    war wohl eher so zu verstehen, das empfohlen wird, nach dem 7. Monat bei vollgestillten Babys zu überprüfen, ob ein Mangel vorliegt. Also das es nicht sein muss, man aber auf Nummer sicher gehen sollte.


    Aber wie unterscheidet man denn, ob das Kind tatsächlich einfach noch nicht soweit ist und deshalb nicht isst, oder ob es einen Mangel hat und das der Grund ist? Bleibt ja doch nur der Bluttest, oder?
    Und warum wird da so selten drauf hingewiesen? Ich mein jetzt nicht hier, sondern allgemein.

    Da frag ich mich nämlich auch, wie die Werte bei meinem großen Kind aussehen, das hat ja auch nie jemand überprüft :traurig41: ..


    LG
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber wie unterscheidet man denn, ob das Kind tatsächlich einfach noch nicht soweit ist und deshalb nicht isst, oder ob es einen Mangel hat und das der Grund ist? Bleibt ja doch nur der Bluttest, oder?
    Letzte Sicherheit bringt sicher nur ein Bluttest. Aber es gibt ja noch diverse andere Anzeichen für Eisenmangel, Infektanfälligkeit, Schlappheit, ich glaube an den Schleimhäuten können Ärzte auch Anzeichen erkennen.
    Und warum wird da so selten drauf hingewiesen? Ich mein jetzt nicht hier, sondern allgemein.
    Keine Ahnung. Vielleicht ist das Problem einfach zu selten. Wie viel Prozent der Kinder werden denn überhaup so lange ausschließlich gestillt? Die Mehrzahl der Kinder sind ja dann schon längst abgestillt.
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