So nu hab ich ein wenig Zeit und möchte euch von der Geburt unseres dritten Sohnes berichten:
Entbindungstermin war der 05.11.2010. Alle dachten, dass die Geburt spätestens am 06.11. sein würde, da die ersten Beiden sehr pünktlich waren (40+0 & 40+1) Meine Mutter kam zu uns um die Betreuung unserer Großen zu übernehmen und ließ dafür sogar meine längst überfällige Schwägerin (ET eigentlich 26.10.) in HH zurück (natürlich nicht ohne meinen Bruder, ihren Mann ;-) )
Am 05.11. tat sich bei mir jedoch nichts, dafür aber bei meiner Schwägerin. Nach 21 h Wehen erblickte mein erster Neffe das Licht der Welt. :happy273:
Auch die nächsten Tage passierte bei mir nichts. Jeden Morgen, wenn ich doch wieder mit dickem Bauch aufwachte dachte ich:'ok, dann morgen!' denn die beiden Anderen hatten sich um 2h00 und 1h00 nachts auf den Weg gemacht. Man denkt ja, dass es dann immer so läuft :oops: . Aber nicht so unsere Nummer 3!
Am Dienstag musste meine Mutter uns dann schweren Herzens verlassen, sie musste wieder arbeiten. Kein Mensch hätte gedacht, dass das Baby sich soviel Zeit lassen würde. Einige dachten deswegen auch, dass es ein Mädchen werden würde (sich putzen und so ).
Am Mittwoch postete ich noch auf facebook, dass es noch nicht soweit war und dass es sich auch nicht so anfühlt, als ob es bald losgehen würde. Traute sich ja mittlerweile keiner mehr anzurufen.
Um 17h00 rief meine liebe Hebamme an und fragte, wie es uns geht. "Alles ruhig! Kannst nach hause fahren! Wir sehen uns morgen zum CTG!"
Um 18h00 dann das erste leichte Ziehen. Habs gekonnt ignoriert. Es war ja schließlich mitten am Tag, da kann es doch gar nicht losgehen!
Aber dann kam dieses Ziehen wieder und das alle 5-6 Minuten! Grinste still in mich hinein, rief meinen Mann an, dass er mal sicherheitshalber kommen soll und machte Abendbrot für die Kinder.
Als mein Mann um 18h40 anrief, er würde im Stau feststecken wurde mir schon leicht anders. Mittlerweile war das Ziehen schon deutlich zu spüren und ich wünschte mir seine Unterstützung. Die Hebamme wollte ich noch nicht anrufen. Erst die Kinder ins Bett und dann...
Um 19h00 war mein Mann dann doch da. Wir haben zusammen die Kinder ins Bett gebracht und ihnen gesagt, dass es jetzt losgeht. Sie wollten lieber schlafen, aber wir sollten sie wecken, wenn das Baby rauskommt. Das wollten sie sehen.
Als der Funktionsmodus ausgeschaltet war (Kinder im Bett) wurde das Ziehen zu richtigen Wehen. Ich hab meine Hebamme angerufen und sie zu uns nach hause bestellt. (Gut, dass sie gerade zuhause angekommen war, Hochachtung vor allen Hebammen mit Rufbereitschaft!)
Doch dann: "Oh, wir bekommen gleich Besch, da werd ich mal noch schnell ein bischen aufräumen!"
Alles weggeräumt, Sofa im Wohnzimmer geburtsbereit bezogen und zwischendurch ein paar Wehen veratmen.
Bald rief Franziska, meine Hebamme, nochmal an und fragte, wie oft die Wehen kommen würden. Die kamen mittlerweile alle 2-3 Mintuen und wurden zusehends heftiger. Franziska bekam ein wenig Panik, denn auch sie steckte mitten im Verkehr fest. Aber um 20h00 war die dann da und die Wehen weg. Natürlich! Ich war zwischenzeitlich in den gemieteten Gebärpool gestiegen und das heiße Wasser hatte die Wehenpausen auf 15 min ansteigen lassen.
Die 2. Hebamme war mittlerweile auch schon da und wunderte sich, dass sie schon gerufen wurde, wo die Wehen doch so große Abstände hatten.
Als ich dann wieder aus dem Wasser stieg, kamen die Wehen wieder schnell und heftig. Also wieder rein ins Wasser. Die Wehen blieben und alle waren zufrieden. Mumu war 5 cm offen und die Herztöne spitze.
Mein Mann fragte, ob er noch was kochen soll, aber ich schaute ihn nur fragend an und fragte höflich an, ob er nicht ENDLICH MAL ZU MIR INS WASSER STEIGEN WOLLE!!! Seine Antwort:" ich trau mich nicht nackig rein und ich weiß nicht wo meine Badehose ist
"
Dieses Problem war aber recht schnell gelöst und ich konnte seine Unterstützung jetzt wirklich gut brauchen. Das Köpfchen stand kurz vor dem Scheidenausgang, aber unser Baby hatte noch immer seinen schützenden Airback um sich herum. Die Blase stand und stand und stand. Franziska empfahl mir mal mit der Fruchtblase zu sprechen und sie zum Platzen zu überreden. Man, das war ein hartes Stück Arbeit. Ich hab gepresst wie ne Blöde, aber dieses Ding wollte einfach nicht platzen. Dann gab es ein Knacken und die Kopf war so gut wie geboren. Ein paarmal Hecheln und laaaaaaaangsames Mitschieben (und das nachdem man eben noch so doll gepresst hat..) und dann war der Kopf da. Der Rest rutschte auch schnell heraus und unser Baby schwamm noch ein paar Sekunden im Wasser. Ich legte es auf meinen Bauch und staunte darüber wie KLEIN dieses Wesen doch sei!
Irgendwann fragte jemand, was es dfenn nun sei, wir hatten alle noch nicht nachgeschaut. Mein Mann fühlte mal vorsichtig zwischen den Beinen des Babys und als er sich sicher war, dass es nicht die Nabelschnur war, sagte er: "Ein Junge! Es ist noch ein Junge!"
Unser 3. Bengel-Engel war angekommen. Am 10.11.2010 um 22:12 Uhr.
Ich musste noch die Plazenta gebären und danach kuschelten wir erstmal ausführlich auf dem Sofa. Kjell (unser "Mittelstürmer") wurde wach und bestaunte mit sehr müden Augen seinen winzig kleinen Bruder. Franziska machte die U1 und war rundum zufrieden.
Ach ja, die Daten:
Jesse Noel kam am 10.11.10 um 22:12 Uhr mit 4010 g, 54 cm und 36 cm KU zu uns auf die Welt.
Mittlerweile hat der kleine Mops sein Gewicht enorm gesteigert (allein 1060g in den ersten 2 Wochen) und ist richtig in der Familie angekommen.
Kommentare
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Das hört sich nach einer richtig tollen Geburt an!!!
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Bin direkt wieder mal ganz rührselig geworden bei dem schönen Bericht - und ich kann nicht anders: gleich auch wieder Lust bekommen :oops:
Liebe Grüße
Mia
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Ich freue mich für Euch, dass Euer Baby zu Hause auf die Welt kommen durfte. Hab beim Lesen auch glatt wieder dieses Feeling einer Hausgeburt gespürt.
Ich wünsch Euch ein schönes Kennenlernen. :sunny:
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Herzlichen Glückwunsch an Dich und Deine Familie. :happy273: :happy273: :happy273:
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Und ganz herzlichen Glückwunsch noch!