38,644
Neugeborenes wohlbehalten wiedergefunden
Sie habe einen extremen Kinderwunsch gehabt, so die Polizei: In Frankfurt hatte eine 28-Jährige ein Neugeborenes aus einer Klinik entführt. Die Ermittler fanden das Baby wohlbehalten bei der Frau und deren Partnerin.
Die 28-Jährige lebe in einer lesbischen Lebensgemeinschaft und habe vor der Entführung eine Schwangerschaft vorgetäuscht, teilte die Polizei am Freitag in Frankfurt mit. Das erst wenige Stunden alte Mädchen war am Donnerstag aus dem Klinikum Frankfurt-Höchst entführt worden.
Vermeintliche Krankenschwester
Nach Tipps aus der Bevölkerung fand die Polizei das Kind sechs Stunden später in der Wohnung von zwei 28 Jahre alten Frauen in Hattersheim. Die beiden Frauen konnten den Beamten das Baby in ihrer Wohnung nicht erklären und wurden schließlich festgenommen. Die Entführerin sollte am Freitag vor den Haftrichter kommen, ihre Partnerin wurde nach ihrer Vernehmung in der Nacht wieder entlassen.
Das Kind wurde laut Polizei umgehend zur medizinischen Versorgung zurück ins Krankenhaus gebracht, wo das Mädchen von seiner Mutter überglücklich wieder in Empfang genommen wurde. Das Baby ist nach Informationen aus dem Krankenhaus wohlbehalten. Die 20 Jahre alte Libanesin hatte ihre Tochter am Mittag einer vermeintlichen Krankenschwester gegeben, die angeblich ein Foto machen wollte.
Familie unter Schock
Auf die Spur der mutmaßlichen Entführerinnen waren die Beamten nach einem Hinweis gekommen. Eine Frau hatte den entscheidenden Tipp auf zwei zusammenlebende Frauen aus Hattersheim gegeben, bei denen das Baby sein könnte. In der angegebenen Wohnung fanden die Polizisten tatsächlich das gesuchte Kind. Eine Krankenschwester und eine Hebamme aus der nicht weit entfernten Klinik identifizierten das Mädchen.
Die Polizei nahm die beiden 28-jährigen Deutschen fest und wollte sie noch am Abend eingehend zu Motiv und Hergang befragen. Ob sie beide in der Klinik waren und warum sie das Baby nahmen, war zunächst völlig unklar.
Stundenlang hatte die Polizei intensiv nach dem Kind gesucht. Ein familiärer Hintergrund war relativ schnell ausgeschlossen worden. "Eine völlig unauffällige Familie", sagte Polizeisprecher Manfred Vonhausen. Die verheirateten Eltern des 51 Zentimeter großen und 3.200 Gramm schweren Neugeborenen, die aus dem Libanon stammen und in Hofheim im Taunus wohnen, standen unter Schock und wurden psychologisch betreut.
Sicherheit in Kliniken?
Die Polizisten hatten zunächst die Klinik mit ihren rund 20 Fachabteilungen und 1.000 Betten nach dem kleinen schwarzhaarigen Mädchen durchsucht, das einen weißen Strampler mit vielen bunten Punkten trug. Die Fahndung mit einem Hubschrauber, Lautsprecherdurchsagen im Stadtteil und die Befragung von Anwohnern, Bus- und Taxifahrern sowie in Apotheken, Drogerien und dem nahen Main-Taunus-Einkaufszentrum blieben lange Stunden ohne Ergebnis.
Wieso das Baby überhaupt von einer Fremden aus der städtischen Klinik geholt werden konnte? Der medizinische Geschäftsführer Christof Kugler bat um Geduld und kündigte eine Aufarbeitung an. Videoaufzeichnungen gebe es von der Entbindungsstation nicht. Ob die Kameras im Eingang etwas aufgezeichnet haben, werde geprüft.
Quelle heute.de Mit Material von dpa und dapd
Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!
Kommentare
463
Zum Motiv Kinderwunsch, da kann ich mich einfach nicht einfühlen, bei uns hat es zwar auch lange gedauert, bis unsere zwei da waren, aber deswegen ein Kind entführen, so was kommt doch eigentlich immer raus. Und auch lesbische Paare können Kinder haben, ich kenne auch eine Familie mit zwei Müttern.
59,500
Aber für die Eltern muss es einfach schrecklich sein.
1,756
1,686
Für die Eltern der Kleinen finde ich das ein wirklich schlimmes Erlebnis und hoffe, dass sie das irgendwann verarbeiten können. Zum Glück haben sie ihr kleines Mädchen wohlbehalten wieder.
Für die Entführerin hoffe ich, dass sie fachkundige Hilfe bekommt und sich auch ihr Kinderwunsch irgendwann erfüllt. Ich mag mir da kein Urteil erlauben, was in dieser Frau vorgeht, fakt ist aber, dass ich keinerlei Verständnis dafür aufbringe, einer Familie so etwas anzutun. Sich selber ein Kind wünschen und einer anderen Frau soviel Leid zuzufügen, das ist für mich absolut unverständlich ...
4,797
Und genau das hätte ich nicht gemacht. Ich habe beide Kinder immer bei mir gehabt und wenn eines zur Untersuchung musste, bin ich mitgegangen. Bei Victoria hat eine Schwester versucht, sie ohne mich zur U2 zu bringen, da hat sie mich aber ganz schnell kennengelernt. Allerdings hatte ich auch unkomplizierte spontane Geburten. Ich weiß nicht, wie es ist nach einem KS. Aber ich habe auch nie verstanden, wie man sein neugebroenes Kind über Nacht im Kinderzimmer abgeben kann, nur um schlafen zu können. Die erste Zeit mit Kind ist eh schlaflos, da kann man auch ruhig im KH schon damit anfangen, allemal besser, als sich von seinem Kind zu trennen.
1,686
Dass man als Mutter bei Untersuchungen oder einer U dabei ist, steht für mich außer Frage, aber es gibt eben auch Fälle, wo dies einfach vielleicht auch gesundheitlich nicht geht.
Aber wenn eine Schwester kommt und sagt, sie nehme das Kind nur mal kurz zum fotografieren mit, ich find da nichts verwerfliches dran, das Kind da kurz mitzugeben.
Ich finds einfach nur schlimm, dass man einfach ein Kind mitnehmen kann.
Ich hatte übrigens meinen Kleinen insgesamt 10 Minuten im Kinderzimmer und das deshalb, weil ich kurz an den Kiosk unten wollte und man da das Baby aus versicherungstechnischen Gründen nicht mitnehmen darf, dann geb ich es doch lieber in die Obhut der Schwestern.
5,435
Bei meiner grossen Tochter war es sogar so, da haben sie die Kinder regelrecht entwendet und ins Kinderzimmer gebracht in der Nacht. Ich hatte damals nie geklingelt nach dem Stillen, aber immer kam eine Schwester und hat das Baby wieder mitgenommen. Heute würde ich mich ganz klar dagegen wehren, aber damals?
Wobei ich sagen muss, dass es bei Luke so gewesen ist, da kamen die Schwestern nach dem Schichtwechsel und haben nen "Rundgang" gemacht und sich vorgestellt.
Aber es ist dennoch erschreckend wie einfach es doch ist, ein Kind zu entführen....
4,797
Aber ich gebe gerne zu, ich hätte auch ein ganz ungutes Gefühl gehabt, die Kinder ins Kinderzimmer zu geben, dass in unserem KH übrigens sehr gut gesichert war. Aber weniger wg Entführung, sondern ob die Kinder tatsächlich auch sofort zum Stillen gebracht worden wären ohne lange schreien zu müssen, wg Schnuller oder unerwünschter Zufütterung.
7,471
Daher denke ich, dass jemand, der so was tut, schon sehr massive psychische Probleme hat, das ist ja auch keine Moment-Tat, sondern etwas, dass diese Frau wohl über längere Zeit geplant hat.
Ich persönlich würde schon rein intuitiv nie nie nie mein Baby im KH aus der Hand geben, zumindest nicht jemandem, den ich nicht kenne. Soweit möglich würde ich oder mein Mann mit zu Untersuchungen und allem anderen gehen, müsste ich wirklich länger im KH bleiben. Nachts ins Babyzimmer, damit man schlafen kann - weiß nicht ob ich das könnte, vielleicht ja, wenn man zu fertig von der Geburt ist, aber das wäre für mich absolute Notlösung. Und dann nur mit ganz strikten Anweisungen, mir das Baby nach so und so viel Zeit wieder zu bringen. Jedenfalls bekäme das nicht jeder xbeliebige mit. Allein schon weil man mit meinem Kind ja etwas machen könnte, was ich nicht haben will (angefangen bei Zufüttern oder irgendwelchen Medikamenten, die einfach mal so ohne Absprache gegeben werden).
1,977
beim grossen war ich nach der geburt total ueberfordert und als dann nach einigen stunden das angebot kam, ihn ins kinderzimmer zu legen, habe ich erstmal zugestimmt. er sollte mir ja eh alle 2h zum stillen gebracht werden als "saugschwache fruehgeburt". zwar sind die kinderzimmer in dem Kh sehr gut gesichert (mit badge, den man auch nur vom personal bekam), aber ich glaube nicht, dass ich die identitaet der schwester vorher einer eingehenden pruefung unterzogen habe. irgendwann in der nacht wurde mir dann auch klar, dass das so nicht geht und ich habe ihn dann zu mir holen lassen, aber von ca. 22h bis ca. 2h war er da. und ich hab ihn auch anfangs, wenn ich duschen wollte, ins kinderzimmer gegeben. danach haben meine zimmernachbarin und ich jeweils auf den zwerg des anderen aufgepasst. von der habe ich mir aber auch kein polizeiliches fuehrungzeugnis geben lassen.
mit dem kleinen waren wir ja ab der ersten nacht in einem "isolierzimmer", wo ich natuerlich auch alleine war, und er durfte gar nicht ins kinder- oder behandlungszimmer. somit waren wir im prinzip nie getrennt - die kinderaerzte und hebammen tauchten vermummt bei uns auf, um die untersuchungen zu machen. da habe ich dann geduscht, wenn er schlief und ihn in dieses bettchen gelegt, das ich vor die offene tuer zur dusche geschoben habe. haette ihn da einer klauen wollen, haette derjenige das sicher geschafft, denn ich glaube nicht, dass der kleine aufgewacht waere und geschrien haette; und ich haette sicher nicht schnell genug reagieren koennen.
also, mich wundert es nicht, dass es moeglich ist.
zu der entfuehrerin will ich mich gar nicht aeussern. keine ahnung, was in so einem menschen vorgeht, aber verurteilen will ich sie nicht. i.d.r. liegen bei solchen faellen ja wirklich schwere traumata vor.