Hallo,
Merle ist jetzt 1 Monat alt und ich kenne diese Schreistunden ja noch von unserem Sohnemann. Aber irgendwie bildet man sich ein bzw. redet man sich ein, dass beim 2. Kind alles anders wird. Tja, nur ist das bei uns leider mal wieder nicht der Fall.
Merle ist tagsüber relativ pflegeleicht, sie trinkt gut, findet gut in den Schlaf. Motzt oder weint sehr wenig. Aber wehe es wird Abend. Meist geht es ab 21 Uhr los. Aber dann komme ich vor halb zwei nicht ins Bett und verbringe die Zeit auf der Couch mit einem dauerbrüllenden Baby.
Zwischendurch nickt sie mal kurz ein, um dann erneut loszulegen. Lege ich sie an trinkt sie ganz hektisch und es glugert richtig in ihrem Bauch. Dann brüllt sie wieder los, dockt wieder an, wieder ab und dann geht gar nichts mehr... bzw. alles geht von vorne los. Der Schnuller hilft auch nicht. Immer mal für kurze Zeit, wenn sie einnickt.
Nachts schläft sie nur auf mir. Ganz toll in Hinsicht auf SID. Aber bevor wir gar keinen Schlaf bekommen, lasse ich sie.
Ich weiß, dass es zu Beginn anstrengend ist, aber es gibt Momente wo ich echt verzweifel und mich frage, warum wir unbedingt noch ein Kind haben mussten. Es war doch gerade alles so einfach und ich vermisse die Zeit einfach.
Unser Sohnemann tut mir auch leid, weil ich ihm einfach momentan nicht gerecht werden kann. Da sich Merle überhaupt nicht ablegen lässt, komme ich kaum dazu mit ihm zu spielen.
Tagsüber packe ich sie zweimal in die Trage, damit ich den Haushalt erledigen kann und damit wir spazieren gehen können. Bei unserem Sohn war es genauso, aber der war ja auch noch allein.
Man weiß ja auch leider nie, wann diese Phase vorbei ist. Aber ich wünschte, ich könnte die Zeit vordrehen.
LG
-Kirsten-
Kommentare
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Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass man eben beim 2. Kind nicht alles anders ist. Sowohl unsere Tochter als auch unser Sohn hatten diese abendlichen Schreistunden, allerdings wohl nicht so lange wie bei Dir. Aber mein Sohn jetzt hat auch anfangs nur auf meinem Bauch geschlafen und ganz ehrlich, über SIDS hab ich mir da überhaupt keine Gedanken gemacht. Ich hab ihn da schlafen lassen und so haben wir wenigstens etwas Schlaf bekommen.
Auch die Situation mit Deinem Sohn kommt mir nur allzu bekannt vor, ich hatte auch keine Zeit für meine Tochter, dazu kam, dass auch mein Mann kaum hier ist, sondern auf unserer Hausbaustelle, aber es wird besser. Man findet sich nach ein paar Wochen wirklich in die neue Situation.
Wir sind jetzt seit 5 Monaten zu viert und es hat sich wirklich verbessert, man muss wohl auch da reinwachsen.
Bei den Schreistunden kann ich Dir leider keinen Rat geben, ich war da selber immer sehr hilflos.
Aber wenigstens wollte ich, dass Du weißt, dass Du mit dem Problem nicht allein bist.
Liebe Grüße
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Das ist eine sehr anstrengende Zeit, die Du da gerade erlebst.
Ich habe auch 2 Kinder, die in den ersten Monaten diese abendlichen Schreistunden hatten. Je mehr man sich bemüht desto schlimmer wird es, weil einfach nichts zu helfen scheint. Ich kann mich noch gut erinnern, wie verzweifelt ich manchmal war.
Mir hat damals bei meinem Sohn ein Buch sehr geholfen. "Warum Babies weinen" von Aletha Solter. Es hat das Problem nicht gelöst, aber es hat mir geholfen besser damit umgehen zu lernen.
Bei der Kleinen haben wir von Anfang an weniger Druck bei uns aufgebaut, indem wir sie einfach gelassen haben. Wenn sie geschrien hat, dann haben wir sie auf den Arm genommen, oder bei uns auf den Bauch gelegt und sich ausweinen lassen. Mit der Zeit werden die Phasen dann auch kürzer. Auch haben wir uns das "Aushalten" (denn das ist das wirklich belastende daran) geteilt, meist hat mein Mann die ersten Abendstunden übernommen und ich bin schon schlafen gegangen. Wenn er dann ins Bett wollte, hat er mich geweckt und "meine Schicht" begann. So kamen beide zu ihrem Schlaf.
Damit ich meinem Sohn besser gerecht werden konnte, war die Kleine tsgsüber viel im Tragetuch. So hat mein Großer sie viel weniger wahrgenommen und er hatte seine Mama (fast) für sich allein.
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ich drück Dich jetzt auch mal ganz doll. :tröst:
Für mich ist diese Phase noch nicht sooo lange her, deshalb kann ich mich auch sehr lebhaft daran erinnern und fühle mit Dir. Mein Sohn hat sich die ertsen Tage gar nicht ablegen lassen. Er hat auch die ersten WOCHEN nur auf mir geschlafen. Thema SIDS: da hab ich mir nicht so große Gedanken gemacht, weil ich mir eingebildet habe, so lange er Körperkontakt mit mir hält, meinen Herzschlag und meinen Atem spürt, kann nix passieren. Hatte also auch Deine Einstellung: hauptsache, wir bekommen alle Schlaf.
Meiner Großen gegenüber hatte ich immer wieder ein total schlechtes Gewissen. Mein Partner ist ja auch nicht ihr biologischer Vater, so dass ich mir doppelt Gedanken gemacht habe.
Ich könnte die Liste noch weiter fortführen...
Und: ja, diese Phase ist vorbei gegangen...gefolgt von weiteren Phasen ;-) Ich glaube auch, dass die Familie mit der Zeit reinwächst. (auch, wenn das in akutem Fall wenig hilfreich klingt),
Hast Du es am Abend schon mit Pucken versucht?
Mein "persönliches Rezept" war einfach nur Tragetuch, Pucktuch, gewähren lassen, kuscheln und Bücherstunden mit der Großen und der ewige Versuch, die Situation so zu akzeptieren, wie es gerade ist. Wobei letzteres meistens mehr ein Vorsatz war... ;-)
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Ich habe zwar auch meiner Tochter gegenüber ein super schlechtes Gewissen, aber sie ist eine so tolle große Schwester. Ich glaube, die Älteren stecken das ganz gut ne Zeitlang weg, da - jetzt in unserem Fall- sie 4 Jahre Mama tanken konnte.
Lass Dich auf jeden Fall auch mal von mir drücken. :tröst: Wir schaffen das !!!!!
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Was bei ihr wirklich super geholfen hat, war pucken und dann gepuckt rumtragen und schuckeln. Da hat sie sich sofort beruhigt und ist meist danach auch eingeschlafen. Probier das doch mal aus!
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Das haben auch wir gedacht, denn diese Probleme hatten wir auch.
Bei uns wurde es ab 17 Uhr richtig schlimm.
Was uns geholfen hat :
Sobald sie anfing zu Schreien, sind wir mit dem Kinderwagen raus, wo sie sich dann beruhigte und einschlief.
Das haben wir ca 1-2 Wochen so gemacht, und dann wurde es besser.
Vielleicht klappt es ja auch bei euch.
Allergins fängt ihre Schreistunde ja ziemlich spät an und jetzt ist auch noch Winter mhmm
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Ich hoffe sehr, dass sich diese Phase bald legt. Mit dem KIWA sind wir noch gar nicht raus, da sie ja das Ablegen nicht mag und nur brüllt. Das war bei Jona genauso und von der Uhrzeit her ist es sowieso nicht möglich.
Wenn mein Mann abends Zeit hat mit mir da zu sitzen, ist es auch nur noch halb so schlimm. Er muss jetzt noch 1,5 Tage arbeiten, dann hat er erstmal Urlaub. Vielleicht bessert es sich dann ja schon ein bißchen *hoff*
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Johanna hatte das auch ganz dolle, sie war eigentlich eine Dauerstillerin und bei fast allen Schreiattacken mit Stillen zu beruhigen, nur in dieser Zeit eben auch nicht. Ganz so, wie dus beschreibst. Wie weiter oben schon jemand habe ich sie dann auch gepuckt und gehalten. Aaaaaaber fest gehalten, nicht geschockelt, nicht gesungen, sondern ich war einfach Trostspender für sie, habe ihr "zugehört" damit sie ihren Stress abbauen konnte.
Hatte das von einer Hebamme, die meinte, die Kleinen haben auch schon ihren Frust und möchten den (ähnlich wie wir, wenn wir mal gefrustet von der Arbeit kommen oder so) auch abladen. Da möchten sie nicht "stillgeschockelt" werden oder in ihren Frust reingesungen bekommen sondern alles "erzählen" was sie stört und brauchen einen aufmerksamen Zuhörer.
Also nicht falsch verstehen, das ist kein Schreienlassen, du musst nur wirklich aufmerksam zuhören. ES HILFT!!! Anfangs steigern sich die Kleinen so richtig rein, ich hab zum Teil rotz und wasser mitgeheult über diesen Stress, den die Kleine da hat, aber es lässt schnell nach, anfangs wars nach 15 Minuten VORBEIT!!! Dann gings im Laufe der Tage immer schneller. Sie hat sich nach dem Schreien und Zuhören immer total entspannt, oft mich auch noch angelächelt, und ist dann zufrieden in meinen Armen eingeschlafen. Einfach fest im Arm halten, Begrenzung geben (halt am einfachsten durch Pucken) und für dein Baby da sein.
Probiers mal aus. Einfacher ist es vielleicht, wenn du die Kleine (war doch ein Mädchen? kann man das irgendwo wärend des Schreibens nochmal sehen???) also wenn du die Kleine hälst und dein Mann sich vielleicht hinter dich setzt um dir Unterstützung zu geben. Es ist soviel Frust am Anfang der aus dem Wurm rauskommt :-( aber es hilft und hat auch schon einigen Freunden von mir geholfen.
Ein guter Vergleich ist das oben erwähnte Heimkommen von der Arbeit. Stell dir vor, du kommst von der Arbeit, hast ober Frust weil dein Chef nur doof war, dann hat dir noch jemand den Aussenspiegel abgefahren und dein Hosenknof ist abgesprungen So kommst du heim und willst natürlich diesen ganzen Müll abladen. Was macht dein Mann? Er steckt dir nen Schnuller rein, macht "schschsch, is ja gut" und beginnt "Schlaf, Kindlein, Schlaf" zu singen. DAS fändest du doch auch nur zum noch lauter Motzen ;-)
Dieses Bild hat mir geholfen, das ganze ein bisschen zu verstehen und da ich jetzt schon bei 4 Babys helfen konnte zusätzlich zu meinem eigenen gehe ich davon aus, dass auch was wahres dran sein muss.
Hoffe es hilft dir. Schicke viel Kraft, es ist die ersten Male schrecklich schwer...
Liebe Grüße :-)
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Das ist genau das Konzept aus dem Buch von Frau Solter, das ich oben erwähnt habe.
Es funktioniert tatsächlich - und ist auch tatsächlich am Anfang echt anstrengend.
Bei meinem Sohn war ich anfangs nass geschwitzt, wenn er sich endlich fertig ausgeweint hatte.... und das hat bei ihm (wahrscheinlich weil ich so spät damit angefangen habe) z.T. über eine Stunde gedauert... :shock:
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http://www.hebamme4u.net/baby/probleme/baby-weint.html
;-)
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Genau das ist es, was ich mit meiner Maus auch erlebt habe und an Tip immer weitergebe (wie weiter oben auch getan) und bisher nur positive Rückmeldungen bekommen habe.
Ich frage mich aber nun, warum das nicht einfach jede Hebamme ihrer Wöchnerin einfach mitgibt? Ist das so unbekannt? :scratch.: Oder ist unsere Gesellschaft so mit Ruhigstellen beschäftigt, dass wir darüber alles andere garnichtmehr wahrnehmen? Reine Spekulation...
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Es kommst schon auch sehr darauf an welche Fortbildungen die Kolleginnen besuchen. Die Auswahl hängt u.A. sehr von den persönlichen Schwerpunkten ab.
Aber schön mal zu lesen was sao ein Artikel dann doch bewirkt..
Für Eltern ist das Ganze am Anfang schon auch anstrengend.