Hallo, meine Tochter, wird im März 4 Jahre, lutscht im Bett immer am Daumen, hauptsächlich zum Einschlafen, aber auch wenn sie nachts kurz aufwacht, schwupps, Daumen rein. Sie macht das seit sie ein paar Monate alt war. Ihre Zähne sind ein bißchen schief davon, aber hauptsächlich der Kiefer, glaube ich, leidet darunter. Wenn sie die Zähne zusammenbeißt, sind die unteren Zähne viel weiter hinten als die oberen. Bestimmt so nen halben cm.
Habt Ihr Tipps zum Abgewöhnen? Wir haben schon so Zeug zum auf den Nagel schmieren versucht, das lutscht sie einfach ab. Wir tapen ihr seit Ewigkeiten schon bei jedem Schlafen den Daumen ein. Ne Zeitlang hat das geklappt, hatten uns schon gefreut, dass sie es sich bestimmt bald abgewöhnt hat, aber kaum hatten wirs einmal vergessen, zack, rein. Irgendwann kam sie drauf, das "Hütchen" einfach abzumachen. Sie kriegt das Tape immer ab. Ich denke, so nen angetapten Handschuh würde sie auch abreißen. Verschiedene Sanktionen gabs auch schon, Schlafhase weg, den Tag keinen Caillou gucken u.ä. Ist ihr mittlerweile auch egal.
Habs auch schon umgedreht formuliert, also positive Verstärkung, wenn sie nachts das Hütchen dranlässt, darf sie Caillou gucken, aber im Moment spornt sie das auch nicht an. Vielleicht geht das unbewusst oder wie eine Sucht, in dem Moment ist alles andere egal? Könnte es sein, dass sie irgendein seelisches Defizit hat, machen wir irgendwas falsch, so allgemein?
Wird auch ein verschobener Kiefer wieder normal mit einer Spange ? Die "Androhung" einer Spange findet sie nicht so prickelnd, das hält sie aber nicht vom Nuckeln ab.
Ich will ihr eigentlich auch keine Angst machen. Würde auch nichts helfen. Ich mache mir aber schon Sorgen um ihre Zähne. Ihre Zahnärztin kriegt auch immer die Krise, aber Tipps hat sie auch nicht.
Vielen Dank schonmal für Eure Antworten.
Kommentare
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Abgewöhnen ist so ne Sache... Bei meinem Bruder hat es nicht geklappt sondern das Daumennuckeln so verstärkt das er noch im Erwaschenenalter den Daumen nahm oder vielleicht noch nimmt... wenn es ihm schlecht geht und er sich unbeobachtet fühlt... Klappt aber auch bei vielen. Mein Bruder ist da glaub ich ein Extremfall.
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Tagsüber, wenn sie den Daumen nimmt, berühre ich kurz ihre Hand, oder (wenn ich weiter weg sitze) erinnere ich sie dran ("JOelle, Dein Daumen!") dann nimmt sie ihn raus (wie gesagt, sie kriegt nicht mit, dass sie ihn reintut). Nachts habe ich mittlerweile aufgehört, das zu kommentieren, weil ich gemerkt habe, dass sie ihn intensiver benötigt, je mehr ich dagegen angehe. Seit ich gar nichts mehr dazu sage, sondern nur noch darauf bestehe, dass der Daumen tagsüber aus dem Mund rausbleibt (bzw. abends, so lange ich bei ihr bin), habe ich auch den Eindruck, dass sie ihn viiiiiel seltener nimmt (tagsüber muss ich häufig tagelang gar nichts mehr sagen, wohingegen es früher mindestens 10x täglich waren) und nachts aus dem Halbschlaf heraus ohne wieder einschläft (war früher nicht so).
Ganz generell gibt es einfach kinder, die ein größeres Saugbedürfnis haben ... klar ist es blöd, wenn die Zähne drunter leiden (das ist bei Joelle zum Glück - noch - nicht der Fall), aber ich fürchte, man hat da recht wenig Einflussmöglichkeiten ... je mehr man sagt, umso mehr Stress erzeugt man, und je mehr Stress ein Kind hat, umso mehr Daumen benötigt es.
Vielleicht ist es ja für Euch auch ein Weg zur Lösung, tagsüber ohne großartigen Kommentar den Daumen aus dem Mund zu halten und nachts gar nichts dazu zu sagen?
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@Snoopy: Tagsüber nuckelt sie so gut wie nie. Nachts nichts zu sagen, weiß nicht... Wir haben ja so lange nichts gesagt, weil wir es ihr ja anfangs auch "gegönnt" haben und froh waren, dass sie sich so schön selbst beruhigen kann. Glaub nicht, dass es was bringt, aber mal sehen.