Einer der schmerzlichsten Beiträge.Mein Exmann,Afrikaner,sprich ivoiren,Halbgott meiner 2 Mädels,liegt mit Leberkrebs im Krankenhaus in Paris.Er hat sich wohl mit seinen letzten Kräften von der Elfenbeinküste nach Frankreich geschleppt.Dort liegt er jetzt,nicht mehr ansprechbar und wohl sterbend.Er ist 43 Jahre alt,das Idoll seiner Mädels mit 13 u. 14 Jahren.Ich muss eruieren,inwieweit die Mädels die Konfrontation mit ihrem sterbenden Vater aushalten können,oder ob sie sich Vorwürfe machen,wenn sie ihn nicht noch einmal in Paris besucht hätten.Noch dazu kommt,dass er wohl in Deutschland nicht mehr krankenversichert ist.
Er war Profiußballer,bildschön,kraftstrotzend.Inwieeit kann ich meine Mädels jetzt damit konfrontieren dass er ausgemergelt und nicht mehr ansprechbar eigentlich auf dem Totenbett liegt.Ich weiß nicht was ich machen soll,hinfahren,damit die Mädels Abschied nehmen können.Ist das zu heftig,soll ich es ihnen sagen,wenns vorüber ist?Ich weiß es nicht.Mein Instikt rät mir einen Flug zu buchen,mit seinem ältesten Sohn aus der ersten Ehe,und mit mir und meinen Mädels.Aber schaff ich es stark genug zu sein,wenns soweit ist.?
Wenn ich die nächste Zeit einfach mal ab und zu mal sporadisch vorbei schau,verzeiht es mir.Ich brauch einfach irgendwie andere Gedanken.
Ich wäre aber wirklich total froh,eure Meinung zu hören.Fahren wir und begleiten ihn beim Sterben,würde eine Kinderseele das verkraften.Würden sie mir es je verzeihen,zu spät darüber informiert worden zu sein.Bitte schreibt mir eure Meinung!!
Kommentare
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wie ist/war denn der kontakt deiner töchter zum vater ?
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Zum Verhältnis zum Papa:Kontakt nier regelmäßig,aber der innbegriff des über die Hutschnut geliebten Papas.
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Ich kann dir da gar nichts raten. Mein Vater starb vor 5 Jahren, ich war erwachsen, für mich war es wichtig Abschied zu nehmen und ich bin heute noch sehr traurig nicht bis zum Ende geblieben zu sein.
Ich habe meinen Eltern erst nach lange langer Zeit verziehen, dass sie mich nicht geweckt haben als unser von mir über alles geliebter Hund gestorben ist. Ich war damals ca. 13 Jahre alt. Erst 15 Jahre später, als der nächste Hund eingeschläfert werden musste und ich mit ihm beim Tierarzt war und seinen Tod miterlebt habe, ihn im Arm gehalten konnte ich die Entscheidung nachvollziehen. Andererseits bin ich sicher, dass ich es auch überstanden hätte das mit 13 zu erleben.
Entschuldige den Vergleich mit einem Hund, das ist im Grunde total unpassend.
Gedanken:
Sind deine Mädchen stark oder eher labil?
Du bist bei ihnen, sie wären nicht allein mit der Situation!
Wenn wir stabile Bindungen zu Menschen die wir lieben und die uns lieben haben, sind wir in der Lage viel auszuhalten.
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Ich würde mit ihnen fahren. Leider habe ich selber sehr jung diverses Anghörige verloren. Und ich kann nur sagen: sie sollten zumindest die Gelegenheit haben sich zu verabschieden.
Morgen kann ich etwas mehr schreiben.
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Zu Deiner Frage: Ich finde, mit 13/14 Jahren sollten die Mädels die Möglichkeit bekommen, ihn nochmal zu sehen. Ich würde ihnen sagen, wie es ist - auch, mit Deinen Bedenken (dass er nicht mehr der ist, den sie kennen/vielleicht lieber in Erinnerung behalten möchten) - und ihnen die Entscheidung überlassen, ob sie hinfliegen möchten. Wichtig finde ich, sie dabei zu begleiten, aber das hast Du ja sowieso vor!
Ich selbst habe diese Erfahrung (ein Elternteil zu verlieren) zum Glück noch nicht machen müssen - aber ganz intuitiv bin ich mir sicher, dass ich auch mit 13/14 auf jeden Fall hätte hinfliegen wollen.
Was jetzt für Deine Mädels individuell besser ist (also, ihn so in Erinnerung zu halten, wie sie ihn kennen, oder sich von ihm zu verabschieden), kann niemand voraussagen - jeder Mensch trauert anders und geht mit Extremsituationen anders um. Aber ich finde, mit 13/14 Jahren können sie ihre Entscheidung (mit Deiner Unterstützung) treffen und ich fände es nicht fair, ihnen einen eventuellen letzten Besuch vorzuenthalten (wenn auch mit guten Absichten).
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Mein Opa ist gestorben als ich in dem Alter war. Keiner hat mir was gesagt. Das finde ich heute noch schlimm. Eigentlich war es nämlich bei uns "normal" zu stereben. Die Leute waren oft zu Hause und es war kein solches Tabuthema.
Hast Du denn noch ein gutes Verhältnis zu ihm? Darf ich fragen wo er früher gespielt hat? Vielleicht kenne ich Fußbllfreak ihn ja, Muss aber nicht sein.
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Dank deutscher Bürokratie ging der Auslandsversicherungsschein,ohne den wohl keine Maximaltherapie gemacht wird,am 12. 01 im Krankenhaus in Paris ein. :flaming01:
Meine Mädels sind am Dienstag total zusammengebrochen.Aber seit gestern sind sie erstaunlich gefasst.Hier im Forum gibts ja einen Thread der sich mit Trauerbewältigung bei Kindern beschäftigt.Den werd ich mir zu Hilfe nehmen.
Jezt gibt es endsviel zu organisieren.Ich weiß dass Dali unbedingt wollte,an der Elfenbeinküste beerdigt zu werden.Er wollte bei seinen Eltern sein.Die armen sind jetzt 68 und 70 Jahre alt und haben in den letzten 3 Jahren ihre 2 ältesten Söhne verloren.Jetzt muß die Überführung organisiert werden.Außerdem ist es Tradition dass die Beerdigungsfeier über eine Woche geht.Es wird richtig gefeiert und getanzt.Und dass muß irgendwie auch bezahlt werden.
Mit seiner Schwester,die in Paris lebt,kann man momentan nicht mit Unterstützung rechen.Sie trauert auf afrikanisch,Sprich,sie ist nur am laut heulen,zerkratzt sich das Gesicht und reißt sich die Haare aus.
Für seinen Sohn deer hier in der nähe von uns wohnt,ist es unfassbar.Er war bis vor 10 Tagen bei seinem Vater an der Elfenbeinküste.Da fühlte der sich scheinbar nicht so wohl,hat aber keinen schwerkranken Eindruck gemacht.Der Krebs hat rasend schnell gearbeitet.Es ist schlimm für ihn,er hat vor 4 Jahren auch seine Mutter verloren.GsD haben wir als Großfamilie einen sehr engen Kontakt zu ihm,so dass er weiß,er hat eine Familie.
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Leider hat er in Deutschland fußballerisch nie so recht Fuß fassen können.Er war Nationalspieler in der Elfenbeinküste und wurde von einer sehr fragwürigen Agentur unter Vertrag genommen.
Aber sein Sohn,Serge Yohoua steigt in seine Fußstapfen und hat für diese Saison seinen ersten Profivertrag beim FC Ingolstadt unterschrieben.
Wenn du möchtest,kannst du das Thema gern in den Kummerkasten stellen.
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Dann hätte sicher auch die Maximalversorgung mit deutscher Krankenversicherung kaum noch etwas daran ändern können, oder?
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Ohmann :tröst:
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darueber denke ich oft nach. mein vater ist schon etwas betagter, hatte zwei schlaganfaelle und hat im letzten jahr noch ziemlich abgebaut. ich habe so angst, dass es vielleicht so schnell zu ende geht, dass ich es nicht mehr schaffe, mich von ihm zu verabschieden. der gedanke ist schrecklich fuer mich und ich bin ueber 20 jahre aelter als deine maedels.
ich wuensche euch viel kraft fuer die naechste zeit!
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Wir hatten ja leider ein ähnliches Schicksal. Mein Exmann und Vater von Sarah und Kevin ist 2003 verstorben. :sad: Auch er war ihr Idol. Und auch wenn sie es sich nach einiger Zeit nicht mehr anmerken ließen so haben sie doch sehr gelitten. Ich kann dir nur raten viel mit den Mädels zu reden und evt. auch für ein paar Stunden die Hilfe eines Therapeuten zu suchen. Ich wünsche dir und den Kindern viel Kraft für die kommende Zeit
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Vielleicht gibt es bei euch vor Ort Organisation, die Trauerbegleitung für Kinder von verstorbenen Elternteilen anbieten und dich auch beraten können.
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Ach mensch, ich drücke Euch einfach mal... :tröst: :tröst: :tröst:
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ich weiß gar nicht was ich sagen soll
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Grundsätzlich ist es schlimm anzusehen, aber den Schmerz rauszulassen ist gut. Das weißt Du sicher selber. Nur sind Beruf und privat zwei paar Schuhe.
Leider bin ich mit arfikanischen Gebräuchen nicht soooo vertraut. Wie läuft denn das Ganze nun rein organisatorisch ab? Es gibt sicher viel zu erledigen für Dich. Kann denn das Konsulat bzw. die Botschaft etwas tun?
Ist es normal, dass Du alles organisierst und bezahlen sollst? Oder liegt das an den Besonderheiten in der Familie? Es kommt nicht in Frage ihn nicht in der Heimat zu bestatten?
Sei mir nicht böse wegen der nüchternen Rückfragen :oops: , aber ich würde mir gerne ein ungefähres Bild machen. Auch für den Fall dass Du Salze brauchst. Du und er hattet grundsätzlich noch ein gutes Verhältnis?
Der Sohn ist von einer anderen Frau? Wo ist die Mutter? Kann sie helfen? Weitere Geschwister bzw. Familie?
Schau mal, hier ist das Thema zur Trauer
viewtopic.php?f=48&t=56574&p=813033#p813033
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Unser Verhältnis war eigentlich recht harmonisch.Wir beide haben uns wegen der Mädels auch sehr darum bemüht.Egal,welches heftige Problem da war für Dali,hat er mich angerufen.Auch mit Behördengängen,Beziehungsproblemen war ich seine Anlaufstelle.Man konnt ihm ja auch nicht lange böse sein.Er war ein zu fröhlicher Mensch.
Er hat oft gesagt,dass er zu Hause beerdigt werden will,eben wegen seinen Eltern.Einäschern und die Urne dann zur Beisetzung an die Elfenbeinküst zu bringen,wäre die vernünftigste Lösung.Geht aber nach ivorischer Tradition gar nicht.Dort werden die Verstorbenen einbalsamiert und sehr lange aufgebahrt,damit auch die aus den entfernteren Dörfern noch am Sarg abschied nehmen können.Und die eigeentliche Beerdigung wird dann wirklich eine Woche rauschend gefeiert.Zur Beerdigung kommt man übrigens komplett in weiß gekleidet.
Für micch ist das fürchterliche der Trauerritus.Wo eben geschrien wird und die Frauen sich selbst verletzten.
Seinen Sohn habe ich,als wir noch verheiratet waren,zu uns nach Deutschland geholt.Ich bin immer noch seine Ersatzmama.Der Zusammenhalt zwischen den Geschwistern ist gigantisch.Auch für meine beiden ganz Großen ist Serge wie ein richtiger Bruder.
Die
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Die Schwester von meinem Ex wohnt in Paris.Leider ist sie momentan nicht in der Lage da etwas zu organisieren.
Ich hab GsD einen Bekannten,der ein Bestattungsunternehmen hat.Der organisiert das jetzt für uns.Man braucht ja bestimmte Zollpapiere,einen Totenpass ect.
Das Konsulat kann uns leider nicht helfen.Dali war ja inzwischen deutscher Staatsbürger.
Es ist ja eigentlich schon fast makaber.Dali war an der Elfenbeinküste,um mit ihm Wahlkampf für seinen Onkel Gbabo zu arbeiten.Der war der Präsident der Elfenbeinküste,ist aber nach seiner Abwahl und de nachfolgenden Unruhen ins Exil geschickt worden.Das war vor 6 Wochen!!Wäre er noch Präsident,würde Dali mit allen Ehren in die Elfenbeinküste überführt werden.Ironie des Schicksals. :sad:
Die Kosten tragen wir zusammen mit seiner Schwester.Aber da mein Ex einen wirklich großen Bekanntenkreis hat,helfen die uns dabei.
Wir lassen hier bei uns in der Dorfkapelle noch eine Messe für ihn lesen damit die Kinder auch ein Abschiedsritual haben.
Jedes der Mädels hat im Zimmer einen kleinen Papaaltar errichtet,das hilft ihnen sehr.
Aber ich denke,Salze oder ähnliches würd den Mädels schon gut tun.
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Ich werd gleich mal in der Apotheke nach den Bachblüten schauen.Ich denk,so tapfer sich die Mädels auch schlagen,eine Unterstützung brauchen sie auf jeden Fall.Übers We sind die Mädels jetzt bei meiner besten Freundinn,die ist Psychologin,liebt meine Mädels inniglich seit sie auf der Welt sind.
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http://www.hebamme4u.net/tipps/schuessl ... ieben.html
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Es ist sehr sehr traurig, dass ihr Euch nicht verabschieden konntet, der Tod so plötzlich kam. Ich hab dies selber dreimal erleben müssen, bei meinen Großeltern, da war ich 11 und 13 und bei meinem Papa. Jedes Mal kam der Tod plötzlich und überraschend und es war kein Abschiednehmen möglich. Etwas, was mich lange Jahre sehr belastet hat und beim Tod meines Papas (da war ich 29) dann auch zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen geführt hatte.
Nehmt jede Hilfe an, die ihr haben könnt und vor allem für Deine Töchter ist es sicher extrem wichtig, jede Hilfe zu bekommen und vor allem auch wortreich trauern zu können, wenn sie das möchten.
Ich wünsche Euch ganz ganz viel Kraft für die kommenden schweren Tage.
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Trauerbewältigung ist gut - das finde ich ganz wichtig, gerade bei Kindern und Jugendlichen!! Ich weiß, dass es in Leverkusen einen Verein gibt, der regelmäßige Gruppentreffen anbietet, einfach zum Austausch - da ist nicht immer die Trauer ein Thema, aber alle Kinder/Jugendlichen dort haben die Trauer gemeinsam ... vielleicht gibt es sowas bei Euch in der Nähe ja auch?
@Caro
So lange ist das bei Euch schon her? Ich erinnere mich ganz dunkel, dass Du im Forum mal was davon geschrieben hattest, als es ganz frisch war!
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Ohje Beate, aber lass mal unsere Sorgen unsere Sorgen sein, kümmere Dich erstmal um Deine Lieben. Das würde jede andere Moderatorin auch tun.
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Da waren wir gestern.Es war unbeschreiblich.Wir haben geweint,getanzt,gefeiert.So wie es afrikanische Tradition ist.Die Mädels und Serge nahmen zusammen mit den zahlreichen Freunden,von ihrem Ppapa Abschied.Es wurden Spenden gesammelt,damit Dali an der Elfenbeinküste eine schöne Beerdigungn bekommt.Der Sarg mit Dali ist am Freitag an der Elfenbeinküste angekommen und die Beisetzung wird Ende Februar sein.Jezt sind wir am Überlegen,ob Estelle,deren ausdrücklicher Wunsch ist,bei der Beisetzung dabei zu sein,auch mitfliegen kann.Die Lage an der Elfenbeinküste ist immer noch sehr angespannt,fast Bürgerkriegsähnliche Zustände. :traurig41:
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Was Serge betrifft...ich wüßte auch nicht, wie ich mich verhalten würde. Ich wäre da sicher auch sehr im Zwiespalt: auf der einen Seite das Verständnis dafür, dass er bei der Beerdigung dabei sein möchte und auch der Wunsch, ihm das ermöglichen zu wollen. Auf der anderen Seite die Sorge über die kriegsähnlichen Unruhen. :denk33:
Ich wünsche Deiner Familie weiterhin viel Energie und Unterstützung, die es braucht, Eurer Trauer Raum zu geben. :tröst:
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Mein aufrichtiges Beileid an die gesamte Familie. Mehr kann ich gerade nicht formulieren.
Ich schicke Euch ganz viel trost- und kraftspendende Umarmungen. :tröst: :tröst: :tröst: :tröst:
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Ich weiß gerade gar nicht, was ich sagen soll. :tröst: :tröst: :tröst: Aber ich schicke euch auch nochmal ganz viel Kraft.