Ich muss Euch jetzt einfach mal fragen, ob es "normal" ist, dass man nach der Geburt seines Wunschbabies, über das mann (!) doch eigentlich auch total happy sein sollte Eheprobleme bekommt. Ich verzweifle hier bald.
Seit wir aus dem Krankenhaus heimgekommen sind läuft hier nichts mehr wie es war. Bis dahin war mein Mann ganz toll, er war bei der langen Geburt (die ja im Kaiserschnitt endete) dabei, hat mir zur Seite gestanden, uns täglich im KH besucht und sich auf unsere Heimkehr gefreut.
Seit wir daheim sind hat er mich nicht mehr in den Arm genommen, ich höre ständig Gemecker was ich alles falsch mache. Er meckert wenn ich Schmerzen beim Stillen habe, wenn ich was rumliegen lasse und er muss es wegräumen, als ich in den ersten Tagen des Wochenbettes geweint habe hat er mich angeschnauzt, dass ihn das jetzt langsam nervt etc. Er hat überhaupt kein Verständnis für meine Gefühlswelt.
Ich frage mich, ob er sich ggf. auch zurückgesetzt fühlt, Klar, bei mir spielt nur noch Noah eine Rolle weil er mich ständig beansprucht und ständig an mir klebt. Aber sollte ihm nicht klar sein, dass das bei einem Baby eben so ist? Müsste er das nicht verstehen??
Wir streiten ganz, ganz oft. So war das früher nie (sonst hätte ich ja kein Kind mit ihm gewollt). Ich finde wirklich, dass wir eine Ehekrise haben aber er frisst halt auch alles in sich rein und spricht nicht mit mir über seine Gefühle.
Er kocht, putzt, wäscht, räumt auf, saugt... Aber das ist doch nicht alles was hier zählt?! Er meint, dass ich mehr anerkennen müsste, dass er hier alles macht aber ich habe ihm schon sehr oft gesagt, dass er auch mal was liegen lassen könnte um sich mit uns zu befassen. Heute wollte er nicht mit mir und Noah spazieren gehen sondern putzen :flaming01: Als ich gemeckert habe ist er dann doch mit gegangen. Ok, das zeigte wohl seinen guten Willen aber beim spazieren gehen haben wir prompt wieder gestritten. Ich habe aber auch keine Kraft jetzt auch noch ständig Klärungsgespräche zu versuchen die zu eh nix führen weil er ja nicht über sich sprechen kann, es sei denn, es kommt von ihm selbst. Diese Momente verpassen wir aber vermutlich weil ich mich dann um Noah kümmere. Früher wurde so was dann geklärt, wenn ER dazu bereit war zu reden. Jetzt wird das wohl nicht mehr klappen weil Noah hier die erste Geige spielt ;-) und der KLEINE bestimmt, was hier wann gemacht wird.
Gabs das bei Euch auch? Ich bin total angenervt davon.
Kommentare
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Naja es hat alles zusammen aber mit anderen Dingen dazu, dann auch zur Scheidung geführt. das war aber eben nur ein kleiner Teil der Eheprobleme die aber eben schon Gewicht hatten bei meiner Entscheidung.
Jetzt in 2. Ehe erlebe ich mit meinem Mann fast den ideal Fall. Es gibt dann schon mal Kritik, die auch teils angebracht ist oder nach Erklärung zurückgenommen wird. Verletzendes gibt es aber nicht und mein Mann achtet sehr auf mein Wohl und das der Kinder und hilft im Haushalt, wenn ich bescheid sage und kümmert sich um die Kinder, ohne das ich was sagen müsste. Klar Streiten und diskutieren wir auch mal aber immer mit späterer Klärung und versöhnung innerhalb kurzer Zeit.
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Ihr macht scheinbar beide einiges falsch miteinander und leidet. Da fände ich es sinnvoll Hilfe von Außen zu holen. Eine Ehebratung z.B. Da ist dann ein Vermittler zwischen Euch, der objektiv beide Positionen anhören und vermitteln kann ohne das der Frust ein Gespräch ins Unsachliche abrutschen lässt.
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Die Geburt eines Kindes stellt natürlich in dem Sinne eine Art Krise dar, weil dieses Ereignis an sich schon durch die enorme Umstellung des gesamten Lebens eine wahnsinnige Herausforderung für alle Familienmitglieder ist. Das spürst Du ja aktuell mit Leib und Seele.
Auf jeden Fall sind Spannungen in der Beziehung bis hin zur Beziehungskrise nichts ungewöhnliches nach der Geburt. Das habe ich in vielen Familien erlebt und leider auch selbst. Wir haben nach der traumhaften Geburt von unserem Noah häufig gestritten. Das hat mich sehr belastet. Mittlerweile sind wir aber wieder ein Herz und eine Seele.
Du hast ja einige Aspekte schon selbst wahrgenommen: Das könnte ein wesentlicher Punkt sein.
Er fordert mehr Anerkennung und im Gegenzug scheint er nicht wahrzunehmen, was Du gerade für eine enorme Arbeit leistest. Ein Kreislauf... :sad:
Kannst Du mit Deiner Hebamme darüber sprechen? Auch für solche Belange kannst Du sie "nutzen". Sie kennt Euch näher, hat mehr Einblick in Eure Situation und kann Euch sicher den einen oder anderen Tip geben, bzw. bei Bedarf auch mal ein "beiläufiges" Gespräch mit dem Papa.
Ansonsten kannst Du ja mal versuchen, in Gesprächen/Diskussionen mit ihm emotional bei Dir zu bleiben. Damit meine ich, ihm z. B. zu sagen, wie Du Dich fühlst in bestimmten Situationen anstatt "Du hast". Und wenn Dir ein Vorwurf auf den Lippen liegt, kannst Du versuchen ihn umzuwandeln in einen konkreten Wunsch. z. B. : anstatt: "Nie gehst Du mit uns spazieren" wäre vielleicht: "Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam spazieren gehen. (Dann habe ich Dich mal wieder mehr für mich ;-) -der Sahnebonbon)
Zwischendurch eine kleine zärtliche Berührung hier und da.
Das ist eine enorme Herausforderung zusätzlich zu Eurer aktuellen Situation und wenn es nicht klappt macht das überhaupt nix. Das Chaos legt sich wieder. Das bedeutet zwar nicht, dass Du jetzt der Dinge verharren musst; vorrangig ist momentan einfach die Bemutterung und auch Bevaterung von Noah.
Ich schau später nochmal rein. ;-)
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Kurz danach fing es an. Er fand ein blödes Internet Spiel. Da saß er stundenlang am Rechner. Stand auch nachts auf dafür. Ein bisschen Haushalt erledigte er zwischendurch mal schnell. Oder mal ne Hunderunde oder kuscheln oder spielen mit Kaya. Um Kaya hatte er sich lieb gekümmert. Kuschelzeit mit mir gabs mal mehr, mal weniger, eher weniger. Und er totterte viel rum. Gespräche zwischen uns gab es selten. Und wenn ich vor Wut mal lauter wurde, brach er die Gespräche ab. Und dann wunderte er sich, wenn nichts lief.
Letztes Jahr war ich kurz vor der Trennung. Ich war nervlich am Ende. Eine gute Freundin von mir sagte, ich solle mal zum Arzt, ob ich Depressionen hab. Im Internet hab ich dann mal nen Test gemacht. Der fiel nicht gut aus. Auf Arbeit wurde mir auch schon gesagt, ich hätte mich verändert. Weiß aber nicht, wie die mir das angesehen haben. Zu den Mitarbeitern und den alten Leuten war ich trotzdem nett wie immer und hab meine Aufgaben erledigt.
Bei einem Streitgespräch mit Männe platzte mir das heraus mit dem Test und Männe sagte, ich würde mir das alles nur einbilden.
Seit Herbst ist es plötzlich wieder besser geworden mit ihm.
Dieses I-Net Spiel spielt er immer noch, aber nicht mehr so extrem wie damals. Steht nicht mehr nachts dafür auf. Er kümmert sich um beide Kids, auch wenn ich mal sagen muß, daß er auch mal ein Spiel mit ihnen spielen soll. Im Haushalt hilft er mehr mit. Und wir verstehen uns auch wieder besser und :sleep057: wieder.
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Mein Mann hat mir nach 3 oder 4 Monaten gesagt, daß er gern mal wieder ein anderes Gesprächsthema mit mir hätte als das Kind. Das war mir bis dahin nichtmal aufgefallen, aber er hatte Recht. ich habe mich nur mit unserer Tochter beschäftigt. Immerhin hatte er aber Verständnis, aber ich habe ihn so auch ohne es zu merken vernachlässigt.
Ich wäre in deiner Situation einfach direkt. Ich würde sagen: "das ist für uns beide neu. wir müssen das beide lernen, wir müssen beide mit der situation umgehen. nicht nur ich und nicht nur du. ich danke dir, daß du dich so sehr um den haushalt kümmerst, aber ich würde mich freuen, wenn du mich auch mal in den arm nimmst. wenn du das nicht kannst, dann sag mir das. dann weiß ich aber wenigstens Bescheid. wir haben uns ein versprechen gegeben, in guten wie in schlechten zeiten. wenn das gerade eine schlechte zeit ist, dann werden wir sie zusammen durchstehen. aber ich will nicht mehr streiten."
...so oder so ähnlich würde ich das tun. Direkt drauf zu und mich von allem Streit fernhalten. Du brauchst deine Kraft für das Kind. Mach deinen Standpunkt klar, wenn er nicht drüber reden kann, dann biete dich immer wieder an. Wenn ihr vorher ein gutes Team ward, dann wird euch das nicht auseinander bringen. Es braucht nur seine Zeit bis sich alles eingespielt hat. Ich denke, er ist wirklich einfach nur hilflos. :tröst:
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Setzt euch doch mal zusammen und sagt euch, wie es euch gerade geht und was ihr euch voneinander wünscht, so ein Tipp kam hier ja schon. Sprecht dabei nur von euch: "Ich fühle mich gerade... , ich wünsche mir von dir" und vermeidet dabei Vorwürfe und Bewertungen, ist schwer, aber sonst ist da wirklich die Gefahr, dass es sich weiter hochschaukelt und ihr euch voneinander zurück zieht, weil ihr euch missverstanden fühlt.
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Versuch mit ihm ins Gespräch zu gehen, und ein guter Tipp ist es tatsächlich, wenn du deine Erwartungen in Wünsche formulierst. Sag ihm, dass du ihn lieb hast, auch wenn die Zeit momentan nicht leicht ist...vielleicht bringt euch das näher. Und denk daran, warum du deinen Mann so schätzt, warum du ihn geheiratet hast. Das vergißt man manchmal in solchen Momenten.
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Vielleicht findet Ihr einen guten Zeitpunkt, das Ganze mal ruhig, ohne Vorwürfe meine ich, zu besprechen. Wenn nicht, dann ist meine Methode manchmal (wenn es mir gelingt) die, dass ich mich bemühe, in seiner Gegenwart mein "Leiden" nicht mehr zu zeigen und cool zu wirken. Ist zwar bestimmt nicht das Non plus Ultra, wirkt bei uns aber Wunder. Denn dann normalisiert sich schlagartig alles, und dann plötzlich können wir über alles reden. UND - er sieht sein Verhalten ein! Was nicht heißt, dass es beim nächsten Mal nicht wieder so kommt. Männer...
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Es klappt momentan besser, ich habe auch noch einmal mit ihm geredet (leider rede meist nur ich, aber das wusste ich ja von Anfang an ;-) ) und wir geben uns beide mehr Mühe lieber zueinander zu sein.
Vorgestern sagte er mir auch, dass er einfach möchte, dass ich mehr ausruhe weil er Angst hat, dass ich zusammen breche und davon habe ja niemand was.
Ich versuche jetzt auch ihn mehr zu loben und positiver zu reagieren wenn er die Putzfee spielt. Ich weiß auch, dass andere Frauen froh wären, ihre Männer würden den Haushalt so schmeißen wie meiner. Und dass er nicht wahnsinnig romantisch ist weiß ich ja auch schon immer, er kann auch nicht über Gefühle reden und so. Bloß ist es wohl wirklich im Moment so, dass ich emotionaler und anders reagiere als normalerweise.
Hätte mir das alles einfacher vorgestellt. Pures Glück und so. War wohl etwas naiv ;-)
Aber klar, ich weiß noch warum wir geheiratet habe und ich denke auch, dass sich die Situation wieder entspannen wird. Es braucht wohl halt einfach Zeit, wir werden das schon hinkriegen.
Ich danke Euch sehr für Eure Meinungen und den Input, das hat mir alles echt total geholfen! :fungif52:
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Ich wollte dir auch nochmal sagen, das ich es auch nicht einfach fand, von einem Ehepaar zu einer kleinen Familie zusammen zu wachsen. Ich habe den liebsten Mann an meiner Seite, aber ich habe nach beiden Geburten manchmal gedacht, es wäre gar nicht schlecht, wenn ich mich nicht auch noch um eine Partnerschaft kümmern müsste! :oops: Ich war einfach mit Stillen, und Baby umsorgen genug beschäftigt. Ich denke das die meisten Paare diese Phase als recht schwierig empfinden, es wird nur leider nicht so offen darüber gesprochen. Gebt euch ein bisschen Zeit, und redet viel miteinander, es wird wieder besser.
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Wie Du siehst, waren seine "Vorwürfe" eher als Sorge um Dich zu betrachten. Solche Dinge kommen ziemlich gut ans Licht, wenn man von seinen eigenen Gefühlen statt spricht, statt anklagend zu sein. Ja,ja...die Hormone. ;-) Das wird uns doch auch immer wieder vorgegaukelt, das ganz große Glück. In der Werbung, Fotos in Zeitschriften usw. Und wenn man dann selbst in der Situation steckt mit all seinen Illusionen und Erwartungen, die anders als vorgestellt sind, fühlt man sich zu allem Überfluss auch noch schuldig. Sagt einem ja niemand, wieviel Arbeit an der Verwirklichung dieser Bilder steckt.:thumbdown: Ich denke also nicht, dass Deine Vorstellungen naiv waren.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und auch Freude dabei, Euch neu zu finden. :sunny:
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ICh wünsch Euch alles Gute und das ihr es schafft wieder die Harmonie zu finden, nur zu Dritt ;-)