Hallo,
ich bin neu hier und muss dringend "reden". Entschuldigt wenn das vielleicht alles durcheinander wird.
Mein Mann und ich haben bereits ein zweijähriges Kind. Wir sind glücklich und alles ist gut soweit.
Allerdings möchte ich gern ein zweites Kind.
Aufgrund einiger prägender Ereignisse fällt es mir jedoch nicht leicht, Sex zu haben. Wir haben zwar momentan eine gewisse Regelmäßigkeit (einmal pro Woche oder alle 2), aber für meinen Mann geht immer noch mehr....was ich ja auch verstehen kann.
Während der Schwangerschaft und der Zeit danach hatten wir etwa 1,5 Jahre wenig bis keinen Sex. Wie gesagt, mittlerweile läuft es ganz gut.
Als ich ihn nun fragte, was er denn von einem zweiten Kind hält und ob er sich das vorstellen kann, eröffnete er mir, daß er das im Moment nicht will, weil er nicht weiß was er tun soll, wenn er wieder 1,5 Jahre keinen Sex hat.
:shock:
Wir hätten uns jetzt doch so prima angenähert (das waren nicht seine Worte, aber so in etwa), daß er im Falle einer Schwangerschaft nicht wieder "auf Null zurückfallen will". Vielleicht habe ich ja noch mehr Lust und das bleibt dann auch in der Schwangerschaft so.
:shock:
Irgendwie fühle ich mich, als wäre eine Planierraupe durch meinen Kopf gefahren.
Bedeutet das nicht, daß er seine sexuellen Interessen vor alles und somit auch die Familienplanung stellt? Er drängt mich zu nichts, er lässt mir meine Zeit. Aber die Angst vor einer Phase in der es keinen Sex gibt, kann doch nicht die Familienplanung 'regieren' oder doch?
Ist das egoistisch von ihm? Sehe ich das zu kleinlich?
Ich kann doch gar nicht absehen, was in der Schwangerschaft oder danach sein wird? Es muss doch nicht so sein, wie damals? Wir wissen doch, wie es damals war und man kann doch daran arbeiten und dagegen arbeiten wenn es denn "auf Null" zurückfallen sollte? Genauso wenig kann ich doch absehen ob ich nicht eine lustvolle Schwangere werde?
Für mich ist Sex nie ein lustvolles Thema gewesen, eher immer Mittel zum Zweck. Durch meine Erlebnisse. Wie gesagt, er drängt mich nicht und ich fühle mich auch sicher und vertraue ihm.
Aber da fühle ich mich schon in die Ecke gedrängt und irgendwie "gemolken". Auch irgendwie als reines Sexobjekt. So nach dem Motto: ich will lieber v*geln anstatt ein zweites Kind zu haben und somit noch weniger Zeit mit dir zu haben als so schon.
Oder sehe ich das falsch? Muss ich den Mann ansich so hinnehmen?
Oder nehmen wir uns beide nichts? Ich sehe ihn eben als Mittel zum Zweck (Fortpflanzung) und er mich als das was Männer eben in einer Frau sehen? Als Objekt? :oops: :traurig41:
Kommentare
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Und eine Beziehung besteht zwar nicht nur aus Sex, aber eben auch daraus. Daher würd ich das nicht bagatellisieren. Wenn sich einer von beiden mit einer Entscheidung nicht wohl fühlt, dann kann das die Beziehung schon zum bröckeln bringen. Ich erleb das grad bei ner Freundin, die während der gesamten Schwangerschaft nicht durfte und auch nicht konnte und das bis heute (inzwischen über 1 Jahr) weil sie panische Angst vor Schmerzen dabei hat (bzw diese ja auch lange Zeit hatte!). Für den Mann ist das tatsächlich richtig doof.
Wie gesagt, ich kanns schon irgendwo verstehen. Andererseits willst du ja evtl mit einem 2. Kind nicht allzulange warten. Auch das ist ein guter Grund. Da müsst ihr euch wohl wirklich irgendeinen Kompromiss überlegen!
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Ich finde zu einer gesunden Ehe gehört auch der körperliche Teil, sonst ist es nicht mehr, als eine Wohngemeinschaft mit gegenseitigen Verpflichtungen...
Es tut mir leid, aber ich kann deinen Mann irgendwo verstehen.
Es geht mir nur darum, dass DU dich nicht verletzt fühlen solltest. Immerhin hat er Dir ganz ehrlich seine Meinung gesagt und seine Gefühle offenbart. Das spricht schon für ein ziemliches Vertrauensverhältnis, das ihr da habt!
Jetzt ist der spezielle Fall mit den Ereignissen, die du ansprichst und dann hast du natürlich wirklich Rücksichtnahme verdient... es ist kompliziert. Ich kann Dich auch verstehen.
Nach der Geburt fand ich das auch etwas merkwürdig. Es hat mich aber auch richtig Überwindung gekostet.
Also keine Ahnung. Ich kann beide Seiten verstehen.
Ihr solltet auf jedan Falll ganz lange und ganz intensiv darüber reden, reden und reden. Das ist wichtig. Irgendwann wird sich eine Lösung abzeichnen, denke ich.
Bleibt ja im Gespräch!
Und fühl dich nicht so verletzt, sondern versuch vielleicht, auch seinen Standpunkt zu verstehen.
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1,5 Jahre finde ich auch eine sehr lange Zeit. Durch gewisse Umstände war es halt so, allerdings wenn ich wüsste, da "müsste" ich dann nochmal durch, dann würde ich das auch nicht unbedingt wollen.
Ich meine, man muss auch die Seite von dem Partner sehen (ob nun Mann oder Frau ist egal), aber dieser hat ja auch Bedürfnisse.
Ich kann natürlich absolut verstehen, dass durch gewisse Erlebnisse es total schwer ist "über seinen Schatten" zu springen. Und ich kenne es auch durch 2 Schwangerschaften, da hatte ich wenig bis keine Lust...mir fiel es auch schwer, da über meinen Schatten zu springen. Es kam dann jedesmal die Lust wenn wir dabei waren, aber bis ich mich dazu aufraffen konnte....hmm. Diesmal ist es ganz anders....du hast also recht, man steckt nicht drin, vielleicht wirst du eine Lustvolle Schwangere!
Einen wirklichen Ratschlag habe ich nicht parat...
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ich kann mich den vorrednerinnen nur anschliessen. ich sehe das aehnlich wie tesoro:
sprich:
ich interpretiere das anders. ich kenne natuerlich weder deine speziellen erlebnisse noch eure beziehung. aber fuer mich bedeutet das, dass er eure beziehung vor alles und somit vor die familienplanung stellt. ich koennte mir halt gut vorstellen, dass weitere 1,5 jahre ohne sex die beziehung fuer ihn (mindestens) an den rand des aus bringt, was ich wiederum verstehen koennte. deswegen waere ich auch nicht verletzt, denn das zeigt ja nur wie wichtig ihm die beziehung ist.
auf der anderen seite, weiss ich natuerlich, was es bedeutet, sich (noch) ein kind zu wuenschen. also schwierig. waere es nicht moeglich, dass du daran arbeitest (wie gesagt, ich weiss ja nicht, was fuer dich das problem ist)? dein mann braucht halt die sicherheit, dass es trotz erneuter SS "weitergeht". und die kannst nur du ihm geben...
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Allerdings ist bei uns der Vorteil, dass wir da beide kein Problem mit haben. Schwieriger ist es sicher bei euch, da dein Mann das Verlangen hat und du nicht. :???:
Ich kann verstehen, dass dich die Äußerungen verletzt haben, mir würde es vermutlich genau so gehen.
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na dann machen wir besser aus dem "ich finde" ein "fuer mich". dann ist's vielleicht besser verstaendlich.
fuer mich bedeutet kein sex langfristig das aus der beziehung (schicksalsschlaege jetzt mal ausgenommen). das empfinde ich als zurueckweisung und als verletzend, abgesehen davon, dass es mir dann fehlt. ich finde wiederum meine position sehr normal und spreche jedem das recht zu, es genauso zu sehen. d.h. ich spreche mandarinchens mann das recht zu, dass die verletzung so gross ist, dass es fuer ihn die beziehung gefaehrdet. es koennte also so sein, dass die entscheidung fuer ihn "2. kind oder beziehung" heisst und dann faende ich seine entscheidung als seine frau ueberhaupt nicht verletzend.
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also, ich hab da offensichtlich wirklich einen komplett anderen ansatz. :scratch.:
ich verstehe nicht, was "zurueckstecken" in diesem zusammenhang bedeuten soll. und das ist doch wohl nicht nur eine maennerproblematik!
nach 1,5/2 jahren ohne sex ist die intime beziehung ja nahezu nicht mehr vorhanden. die muss ja dann erstmal wieder aufgebaut werden und zwar zu einem zeitpunkt, zu dem 1) die hormone nicht mehr wegen der ersten verliebtheit achterbann fahren, 2) das leben einen so sehr in anspruch nimmt, dass es schwierig ist, da zeit und energie zu finden, diese beziehung wieder aufzubauen, und 3) der zurueckgewiesene partner nach 1,5/2 jahren dauerverletzung wohl auch nicht mehr so viel energie dafuer hat.
deswegen sogar hochachtung vor mandarinchens mann. bzw. ueberhaupt hochachtung vor der leistung des paars die koeperliche beziehung wieder aufleben zu lassen. das war sicher eine gigantische arbeit.
denn grundsaetzlich glaube ich eh, dass es schwieriger ist, etwas "kaputtes" wieder aufzubauen als etwas gaenzlich neu zu schaffen (wie z.b. am anfang der beziehung).
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Wir hatten im Zuge der Schwangerschaft und nach Elenas Geburt auch ungefähr ein Jahr lang keinen Sex. Erst wegen Vorwehen, dann wegen Übermüdung und chronischem Stress meinerseits, dann wegen Schmerzen und Blutungen,... Es war für uns beide kein Problem und wir mußten auch keine aufwändige Beziehungsarbeit leisten, um alles wieder "in die Gänge" zu bekommen. Irgendwann war einfach die Zeit wieder reif für ein geregeltes Sexleben, das spürten wir beide und ergab sich halt so durch die Lebensumstände.
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also nehmen wir einmal an, ich waere an der stelle von mandarinchen mann. nochmal, da ginge es fuer mich nicht darum, die entscheidung fuer/gegen ein kind davon abhaengig zu machen, dass es eine gewisse zeit keinen oder weniger sex gibt. es ginge fuer mich darum, dass dann die beziehung auf dem spiel steht und das ist nunmal, v.a. wenn man schon ein kind/kinder hat, erstens sehr wichtig und zweitens auch von recht grundsaetzlichem und langfristigem belang.
es geht hier ja nicht um fussball oder kumpelabende, bei denen er "zurueckstecken" muesste.
und eine vorrednerin hat das schon gesagt, wenn's fuer beide ok ist, dann kann man wohl einfach wieder zum vorherigen zustand zurueckkehren, aber meiner meinung nach nicht, wenn dadurch einer leidet, sich abgewiesen und verletzt fuehlt.
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Es gibt hier auch immer wieder mal Durststrecken. Aber wir reden darüber, weshalb wir nicht wollen... oft sind die Durstsrecken sogar einvernehmlich und es ist okay für beide. Wenn einer zu leiden beginnt, dann wird das angesprochen und wenn der andere partout derzeit nicht will, dann gibt es für mich immer noch andere Möglichkeiten zu meinem Spaß zu kommen und er zu seinem und das heisst für mich noch lange nicht das Aus der Beziehung. Ich persönlich finde halt, dass eine Beziehung die an fehlendem Sex zerbricht schon vorher nicht mehr intakt war.
Ich finde die Entscheidung eines weiteren Kindes davon abhängig zu machen irgendwie befremdlich, ich weiss nicht.
@ Feli: Aber er will ja nur keins, weil er wieder Angst vor ner Flaute hat... das hat für mich was von Pistole auf die Brust setzen... keine Ahnung.
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Das der Mann so denkt ist ja keie Böswilligkeit sondern eben sein Gefühl und Bedürfnis und daheraus ist ein weiteres Kind für ihn nicht vorstellbar. Stellen wir uns mal vor er sagt es nicht und bekommt das Kind widerwillig, da kann man sich schon vorstellen das das Verhälnis zum Kind nicht grade ungetrübt ist ud genau das ist der Grund, warum ich meine das die Gründe keinen Kinderwunsch eigentlich egal sind, sondern man muss sie auch zugunsten des sonst entstehenden Kindes akzeptieren.
Vielleicht braucht er auch noch mehr Zeit um selbst auch wieder zu wollen.
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Aber das gilt für UNSERE Beziehung. Es mag sicherlich andere Modelle geben, die ebenso erfolreich sind, obwohl das für MICH PERSÖNLICH schwer vorstellbar ist!
Das Wichtige ist bestimmt, dass eben beide damit leben können. Ihr Mann scheint aber mit dieser Aussicht unglücklich zu sein und das ist das Problem. Es sind eben nicht beide mit der Situation zufrieden!
Da hilft eben nur offen reden, reden, reden, bis man eine Lösung gefunden hat. Gemeinsam.
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Von sich auf andere zu schließen endet bei so was wohl immer in sich im Kreis drehenden Diskussionen.
Ich denke, der einzige Tip den man geben kann ist wirklich nur: reden, reden und nochmals reden.
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OT: :sunny: Danke, ich freu mich auch so sehr!
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Klar ist da jeder anders. Und jedes Paar ist da anders. Aber wenn einer von beiden da ein Problem hat, muss man schon irgendwo versuchen, Kompromisse zu finden. So wie der Mann vielleicht lernen muss, dass man den KiWu nicht davon abhängig machen kann, dass zwangsläufig vielleicht das Sexleben leidet, kann man auch als Frau nicht verlangen, dass er zurückstecken muss, weil man unbedingt schwanger werden will. Wie gesagt - Kompromiss finden.
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na ja, also ein bisschen mehr kann und sollte man schon machen, zumal ja das reden bei den beiden anscheinend nicht das problem ist. zumindest kam es so rueber. schliesslich geht es ja bei dieser art von beitraegen - und das unterstelle ich jetzt mal mandarinchen - darum, andere meinungen zu hoeren, mit deren hilfe dann auch die eigene perspektive und die eigenen interpretationen hinterfragt werden koennen. in ihrem ausgangsposting waren z.b. diese beiden fragen:
natuerlich kann man nicht von "falsch" oder "richtig" sprechen, da es sich primaer um gefuehle handelt. aber vielleicht haben ihr einige beitraege gezeigt, dass man die einstellung ihres mannes auch anders interpretieren kann. die diskussion hat ihr eventuell helfen koennen zu sehen, wo denn nun die problematik auf der einen und der anderen seite liegt und dass in ihrem fall vielleicht BEIDE ein problem haben, worunter sie ein recht haben zu leiden. und was auch noch klar hier hervorgeht ist, dass in einer beziehung "durststrecken" sehr gut ueberbrueckbar sind, das aber offensichtlich nur, wenn es fuer BEIDE ok ist.
im anschluss an maeusle moechte ich auch noch mal sagen, dass eben sexualitaet fuer einige oder viele - keine ahnung - menschen eine wichtige form der kommunikation in einer beziehung ist und fuer sie 1,5 ohne sex quasi wie 1,5 jahre ohne reden sind. es gibt ja auch leute, denen ist verbale kommunikation nicht so wichtig. fuer andere waere nach 1,5 jahren ohne reden die beziehung gescheitert - also jetzt mal ueberspitzt verglichen; ja und ich weiss auch, dass alle vergleiche hinken ;-) .
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Wow, das sind aber viele Antworten geworden! Danke für eure Meinungen.
Ich habe gehofft, daß ich hier solche Hinweise und andere Sichtweisen bekomme. Daß ihm die Beziheung wichtig ist, davon gehe ich aus - wir sind ja schließlich verheiratet. Aber daß sie ihm SO wichtig ist, daß er ohne Sex nicht leben kann.... für mich ist das schwierig vorstellbar, weil mir Sex nun einfach mal nicht wichtig ist.
Mein "Problem" ist, daß ich einfach keine Lust habe. Ich bin zu müde abends, zu faul, mir ist das zu anstrengend. Klingt blöd, aber ich verspüre wirklich selten wirklich LUST. Ich weiß zwar, daß er mich auch dazu kriegen kann, aber mir fehlt auch die Geduld mich darauf einzulassen. Zumal ja wenn dann nur abends Zeit bleibt dafür und dann bin ich eben meistens müde und will nur meine Ruhe. :oops:
Ich habe schon über Mönchspfeffer oder Damian oder ähnliches nachgedacht. Hat da jemand Erfahrung? Könnte das helfen?
Es war mehr Arbeit für ihn - für mich war's ja ok. :oops:
Sein Argument ist eben auch, daß wir mit einem zweiten Kind erst recht keinen Sex mehr haben. Selbst WENN ich Lust hätte. Weil ich dann ja noch mehr zu tun hab.
Das sehe ich eben genauso.
Dieses Argument hatte ich, das hat ihn aber nicht überzeugt. Für ihn zählt momentan wirklich das Argument Sex, vielleicht noch die Wohnraumfrage (wir würden gern in was größeres umziehen), aber sonst nichts. Der Abstand der Kinder ist ihm erstmal egal. Wobei er schon gesagt hat, daß 4 Jahre Abstand schon das Maximum wären was ja heißen würde, daß ich noch ein Jahr unschwanger wäre...
Ich habe auch viel nachgedacht in den letzten Tagen. Ich wünsche mir wirklich sehr ein zweites Kind. Aber das sollte nun auch nicht erzwungen werden. Es müssen beide wollen und überreden kann ich ihn nicht. Und so werde ich versuchen mich zu entspannen, ihn nicht zu drängen und unser "großes" Kind genießen.
Und wie gesagt, vielleicht gibts ja Mittel die meine Lust steigern? :traurig41:
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also Mönchspfeffer ist da eher kontraproduktiv, glaube ich: Hast Du mal drüber nachgedacht, Deine schlechten Erfahrungen in einer Therapie aufzuarbeiten? Wäre vielleicht für Euch beide langfristig schöner, wenn Du Dich von Deinen schlechten Erfahrungen etwas befreien könntest.