Hallo zusammen,
mein Sohn ist im letzten August mit 6 eingeschult worden.
Davor habe ich immer gedacht, hoffentlich wird er kein Streber, weil er im Kindergarten immer so wissbegierig und clever etc. war.
Nun hatte ich mein erstes Elterngespräch (Zeugnisse gibts ja noch nicht) und ich bin voll frustriert:
Man sagte mir, in Mathe sei er das Sorgenkind, würde die Zahlen von 1 - 10 überhaupt nicht sicher beherrschen (dabei ist er schon bei 10 - 20). Er sei viel zu unkonzentriert.
In Deutsch hätte sich seine Handschrift verschlechtert. (Dabei kann er ordentlich schreiben, wenn er will!).
Lesen würde er auch nicht so gut wie die anderen. Dabei lesen die Kinder dort gar nicht vor! Ich fragte, wie die Lehrerin das kontrolliert, wenn die nicht mal vorlesen. Sie zeigte mir ein Blatt, wo er Fragen lesen sollte und dann per Kreuzchen "ja" oder "nein" antworten sollte. Er hat überall "Ja" angekreuzt.
Sie zeigte auf die Fragen:
Hast du eine Puppe? (Ja, hat er!!!)
Hast du einen Hund? (Klar, als Kuscheltier!)
Hast du ein Flugzeug? (Ganz viele - als Spielzeug!)
Sie war wohl der Meinung, dass er da einfach falsch geantwortet hatte, weil er nicht richtig gelesen hat. Dabei stimmte alles. Ich klärte sie auf, da hat war sie dann ruhig.
Dann hat sie mir nochwas gezeigt, was er augenscheinlich falsch macht, wo ich daraufhin fragte, ob sie sicher sei, dass er überhaupt verstanden hat, worauf es bei der Aufgabe ankommt. Sie zog ein Arbeitsheft von ihm vor, schaute rein und meinte kleinlaut "nein, das hat er wohl nicht verstanden, da werde ich nochmal schauen". :flaming01:
Und ich solle mit ihm Memory spielen, damit er mal lernt, sich länger mit etwas zu beschäftigen und zu konzentrieren. HALLO??? Das haben die im KIGA immer sehr gelobt, dass er sich sehr lang mit etwas beschäftigen kann. Und wenn ich mit ihm Memory spiele, könnte er das den ganzen Tag tun....
Ach, ich in so frustriert, danke fürs "zulesen".
Kommentare
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Bei meiner Großen sprach ich geschlagene 3 mal in je einem Elterngespräch ihre Rechtschreibung an, alles in Ordnung, alles so wie sie es können muss. Ich fand die Rechtschreiben so dermaßen schlecht, dass ich mich immer wunderte, wie da eine 2 in Deutsch zustande kam ( nicht das ich ihr das nicht gönnen würde). Aufjedenfall war das bei meiner Mama mit meinen Brüder ein ähnliches Problem.
Ja und dann kam der Schulwechsel auf die weiterführende Schule und plötzlich ist es nämlich ein massives Problem! Die Rechtschreibung zieht die Note nämlich erheblich runter. Da ärgere ich mich heute noch darüber!
Bei meiner 7 Jährige wiederrum, bei der ich dachte, alles super, erging es mir so ähnlich wie du schreibst. In Mathe gäbe es Probleme und hier und da bei den Wörtern (zuhause wiederrum kann ich davon nichts merken :scratch.: ) Auch die Lernzielkontrollen sprechen für ihr können.
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das klingt ja nicht so gut! Vor allem finde ich es schade, dass Du schon jetzt kein Vertrauen mehr in die Lehrerin deines Sohnes hast / haben kannst.
Sie hat sicherlich an einigen Stellen nicht richtig hingeschaut, da wäre ich genauso enttäuscht wie du, aber bitte gib der Sache noch eine Chance.
(Vor allem sprich nicht vor deinem Sohn schlecht von ihr. Das ist ganz wichtig.)
Was Du aus meiner Sicht machen solltest, ist, engen Kontakt mit ihr zu halten. D.h. bitte sie um regelmäßigen Kontakt und Gespräch über seine Fortschritte.
Beobachtest Du deinen Sohn bei seinen Hausaufgaben? Falls ja, achte mal drauf, ob du wirklich Konzentrationsprobleme bei ihm bemerkst. Er sollte in dem Alter in der Lage sein, sich c.a. 20 min am Stück konzentriert zu arbeiten.
Lass Dir von ihm mal etwas vorlesen.
Bedenke aber bitte, dass Vorlesen-können nicht das Gleiche ist, wie Lesen-können. Das heißt, wenn Du ihm eine Geschichte vorliest, dann frag ihn doch mal hinterher, was er davon behalten hat oder stell ihm ein paar Fragen zum Inhalt. Das ist erst mal wichtiger, als das pure Vorlesen.
Es gibt auch nette Lernspiele, mit denen man etwas fürs Kopfrechnen tun kann. Vielleicht kann Dich die Lehrerin da auch beraten. Kleine Jungs "funktioneren" immer super über Wettbewerbe. Vielleicht kann man ihn ja mal mit einem Freund bei so einem Spiel "um die Wette" rechnen lassen.
Aber Vorsicht: Motivation ist immer besser, als Druck. Das heißt, lass ihn deine Enttäuschung bitte nicht spüren.
Frag ihn lieber mal, was ihm an der Schule Spaß macht oder wo er Probleme hat und versuch es hinzubiegen, dass er ein positives Bild von der Schule und von seiner Lehrerin bekommt. Das wird sich auch positiv auf seine Leistungsbereitschaft auswirken.
Ich unterrichte zwar nicht an einer Grundschule, sondern an einer weiterführenden, aber die Probleme sind doch oft die Gleichen. ;-)
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Mein Sohn geht sehr gern in die Schule und mag die Lehrerinnen auch (werde mich da auch nicht dazwischendrängen ;-) ). Habe ihn gestern mal gefragt, wie er sich da so sieht und er meinte, er ist recht gut. Ihm würde es nur oft stören, dass es so laut ist. (Laut Lehrerin sabbelt er selber gern.)
Schon seit Jahren lese ich ihm abends vor und er kann die Geschichten super nacherzählen. Auch wenn er es nur einmal gehört hat. Seit er lesen lernt, liest er auch abends vor. Also seit ein paar Wochen. Ich finde, da hat er schon Fortschritte gemacht. Anfangs hat er sich jedes einzelne Wort im Stillen überlegt und es dann laut gesagt. Nun liest er die Buchstaben aneinander gefügt laut.
Da er bis 17 Uhr im Hort ist und dort Hausaufgaben macht, habe ich da nicht so einen guten Überblick, wie er sich bei Hausaufgaben verhält. Wenn er doch mal was zuhause macht, dann muss ich schon drauf achten, dass da nichts ist, was ihn ablenkt. Wenn ich denke, dass ich ihm was erklären muss, dann hält er sich die Ohren zu und sagt "ich weiss schon, nicht sagen". Und dann klappts auch. In Deutsch merke ich, dass er ordentlich schreiben kann, wenn er sich Zeit lässt. Oftmals will er es aber so schnell wie möglich erledigen und dann hüpfen die Buchstaben. Muss ihn dann immer bremsen.
Übrigens unterrichten die in der Schule so, dass jeder sein eigenes Tempo hat. Jedes Kind macht also was anderes... Auch dürfen sie in der Klasse frei rumlaufen.
Ich empfinde das so, dass mein Sohn sieht, er kann ja so langsam machen wie er will, also macht er das auch (Weg des geringsten Widerstandes) - in Deutsch zumindest. In Mathe sieht er, wie andere Kinder schon im nächsten oder übernächsten Arbeitsheft sind, da rast er dann in seinem Heft durch, um auch ins nächste zu kommen. Das sehe ich auch als Problem, weil er sich nicht genügend mit seinem eigenen Stoff beschäftigt.
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Aber genau darüber solltest Du der Lehrerin Rückmeldung geben. Erzähl ihr von deinen Beobachtungen, dass er so keinen Anreiz hat, sich mehr Mühe zu geben etc.
Wenn sie professionell ist, dann entwickelt sie für deinen Sohn ein passendes Anreizsystem, das ihn zu mehr Leistungsbereitschaft bringt.