Vorzeitige Einschulung - Pro und Contra

Tina32Tina32

780

bearbeitet 10. 03. 2011, 22:11 in Unsere "Grossen"
Hallo alle zusammen,

da es hier oft gute Denkanstöße gibt, will ich das Thema vorzeitige Einschulung mal in den Raum stellen.
Konkret hat uns der Kindergarten angesprochen, ob wir Niklas dieses Jahr nicht schon einschulen wollen, da er die Lernaufgaben der Schulanfänger bereits beherscht. Wir haben ihn in eidner Montessori-orientierten Grundschule angemeldet und den Platz hat er auch. Nun geht er 1 x die Woche für 2 h zum Schnuppern, das sich die Lehrerin ein genaues Bild von ihm machen kann, dann gibt es ein Elterngespräch und irgendwann muss dann eine Entscheidung her. Soweit ist das auch gut so und ich bin froh, das die Schule das so macht.

Aber dann hört man immer wieder, das man ihm ein Jahr der Kindheit wegnimmt. Dann die Frage, ob er den Schulalltag und den Schulstreß meistern kann.

Hat jemand Erfahrungen damit oder kann mir helfen (hier sind doch auch Lehrerinnen und andere Mädels vom Fach unterwegs ;-) )

Bin für jeden Input dankbar!

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde das eine ganze schwieriger Entscheidung. Mein großer Sohn ist bei uns gerade zwei Wochen über den Stichtag drüber. Wäre er zwei Wochen älter hätte er bereits letztes Jahr eingeschult werden müssen. So war er ein Kann-Kind und die Entscheidung lag bei uns. Wir haben uns letztendlich gegen die vorzeitige Einschulung entschieden. Einfach weil wir das Gefühl hatten er ist noch nicht so weit. Vom Interesse an Schulthemen habe ich das weniger abhängig gemacht. Da war er schon auch interessiert und hat Aufgaben gut gelöst. Mir war aber der Blick auf die sozialen Kompetenzen wichtiger. Und ich hatte zum Beispiel das Gefühl ihm würde es vom Typ her nicht gut tun immer der Jüngste zu sein. Das zieht sich ja dann über die ganze Schulzeit durch. Alle anderen dürfen schon dies und das, er nicht weil er ein Jahr jünger ist....

    Ich habe auch mit vielen Eltern darüber gesprochen welche Erfahrungen sie gemacht haben. Ganz oft habe ich gehört dass die ersten zwei Jahre recht problemlos liefen, dann aber die dritte und vor allem die vierte Klasse hart war. Da hätten sich einige Eltern gewünscht ihr Kind wäre nun doch ein Jahr älter und damit reifer. Allerdings waren das auch alles Kinder die auf die Regelschule gehen. In einer Montessori-Schule ist das sicher noch einmal anders. Aber wie sieht es danach aus? Hat er die Möglichkeit danach weiter auf eine Montessorischule zu gehen, oder wechselt er danach zur Regelschule? Das würde ich auch noch mal mit in die Überlegung einbeziehen.

    Wo ist denn bei euch der Stichtag zur Zeit? Also wie viel jünger wäre er als die anderen?
  • kary040999kary040999

    1,070

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir wurden auch damals angesprochen, ob wir Eliana schon mit 5 einschulen lassen wollen. Wir haben uns dagegen entschieden. Klar, war sie im Kindergarten vielleicht zum Schluss ein bisschen "unterfordert" und sie konnte dann auch schon lesen... als sie in die Schule kam, aber der Vorsprung hat sich mit der Zeit relativiert. ;-) Sie ist immernoch sehr gut in der Schule, aber wir bereuen es nicht, ihr die Zeit gelassen zu haben.

    Bei uns waren es auch eher Bedenken, was das Soziale angeht, da sie eher ein bisschen ängstlich ist.

    Wir haben die Anregung bekommen, dass sie ja einfach was "Außerschulisches" machen könnte, um sie zu fördern. Bei uns war das dann Flöte spielen, was ihr viel Spaß gemacht hat. Sie hat es dann irgendwann aufgegeben, weils ihr neben der Schule zu viel war. :smile:

    Jetzt ist sie in der vierten Klasse und bekommt eine Empfehlung fürs Gymnasium, wird aber auf die Realschule gehen. Einfach aus ähnlichen Beweggründen. Sie ist kein "Lern-Arbeitstier". Sie macht, was nötig oder weniger und ansonsten ist sie noch sehr Kind (manchmal auch schon sehr Teenie :shock:). Sie ist verträumt und verspielt und vertüddelt.

    Wenn sie später möchte, kann sie immernoch Abitur machen. Im Zweifelsfall braucht sie halt 1-2 Jahre länger, was ich aber überhaupt nicht schlimm finde. Sie "darf" ja noch ihr Leben lang arbeiten. Es eilt also nicht. ;-) Und sie darf uns auch noch ne Weile auf der Tasche liegen. ;-)
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vorzeitige Einschulung - schwieriges Thema!!! Weil es eben nie genau vorhersehbar ist, wie sich ein Kind weiter entwickelt, und man - egal, wie man sich entscheidet - immer das Risiko hat, sich falsch zu entscheiden.

    Zu bedenken sind bei der Entscheidung verschiedene Aspekte:

    Sozial:
    Wie ist ein Kind im Umgang mit anderen Kindern? Tendiert es von den Freundschaften her eher zu älteren oder zu jüngeren/gleichaltrigen Kindern? Wie kommt es in einer Gruppe zurecht? Kann es sich einordnen aber trotzdem behaupten, oder ist es eher ängstlich?

    Körperlich:
    Wie ist die körperliche Entwicklung? Ist es eher zierlich oder eher groß/kräftig? Ist es körperlich in der Lage, einen Schultag (der ja sehr anstrengend ist für Kinder) durchzuhalten? Ist es häufig krank/sehr anfällig?

    Kognitiv:
    Ist es in der Lage, mit den anderen Schulkindern mitzuhalten? Interessiert es sich für schulische Themen (Zahlen/Mengen, Buchstaben, etc.)? Kann es z.B. seinen Namen schreiben?

    Motorisch:
    Wie fit ist die Motorik? Sowohl Grob- als auch Feinmotorik ... es gibt ja nicht nur Rechnen und Schreiben/Lesen, sondern z.B. auch Kunstunterricht und Sportunterricht, wo es ungünstig sein kann, wenn ein Kind weit hinter den anderen zurück ist.

    Das ist jetzt so eine ganz grobe Zusammenfassung auf die Schnelle. Guck mal hier: http://www.schulpsychologie.de/wws/bin/ ... lung_1.pdf - da steht das ganze nochmal ziemlich ausführlich!!

    Später mehr, Kind möchte ins Bett ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde es toll, was schon alles geschrieben wurde.
    Denkt wirklich bei eurer Entscheidung nicht nur im Jetzt sondern auch in die Entwicklung in einigen Jahren. Der Altersunterschied wird innerhalb der Klasse langsam immer größer und gerade vor der Pubertät sind ein Jahr Unterschied enorm.
    Ins Blaue hinein... lieber "normal" einschulen und nicht früher!
    Das letzte Jahr Selbstbewusstsein und Ellenbogen tanken kann dem Kind keiner mehr nehmen! Die letzte Zeit der "überreifen" Kinder im Kiga sind zwar für alle recht streßig, aber dann ist Zeit und Motivation für andere Aktivitäten.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So, Kind im Bett :-)

    Als Ergänzung, von mir persönlich:
    Wir bekamen letztes Jahr im Februar beim Elterngespräch im Kiga auch gesagt, dass Joelle im Prinzip schulreif sei und dass sie im Vergleich mit den anderen Schulkindern (!) ganz weit vorne sei ... Problem war: Joelle ist erst im Juni geboren, d.h. sie wäre zum Zeitpunkt der Einschulung gerade erst 5 gewesen.

    Im Grunde genommen hätten alle anderen Punkte gepasst - sie hatte viele Freunde, die eingschult wurden, sie ist relativ groß, kann sich durchsetzen, hält sich super an Regeln, kann sich ewig lange konzentrieren, und wenn wir sie gefragt hätten, wäre sie sicher gerne in die Schule gegangen. Wir haben lange überlegt, aber letztlich dagegen entschieden haben wir uns aus 2 Gründen: Sie hat nie den Eindruck erweckt, sie würde sich im Kindergarten langweilen - im Gegenteil, sie ging/geht total gerne hin und spielt gerne. Und der 2. - entscheidende - Grund war einfach ihr Alter. Wäre sie ein halbes Jahr älter gewesen, also zum Zeitpunkt der Einschulung 5 1/2, hätte ich sie eingeschult, aber so wäre sie ja fast 1 Jahr jünger gewesen als die nächstjüngsten Kinder in der Klasse, bzw. fast 2 Jahre jünger als die ältesten ... das wollte ich nicht.

    Ob die Entscheidung jetzt richtig oder falsch war, weiß ich noch nicht ;-) ... das wird sich im Sommer zeigen, wenn sie eingeschult wird. Ich sehe halt schon die Schwierigkeit, dass sie mittlerweile recht gut lesen und schreiben kann, sie rechnet problemlos im Zahlenraum bis ca. 50 (teilweise darüber hinaus), auch Malaufgaben, und ich fürchte, sie wird anfangs ein bisschen enttäuscht sein, dass sie in der Schule nichts Neues lernt. Andererseits ist sie ein Typ, der sich leicht begeistern lässt, auch wenn es keine große Herausforderung ist, und ich baue einfach darauf, dass die Schule vernünftig individuell fördert (sonst steh ich da auf der Matte ;-)). Sie macht halt auch viel in der Freizeit: Bisher Ballett, Turnen und Blockflöte (das allerdings "nur" zu Hause mit mir), nach den Ferien möchte sie gerne in der Musikschule ein Instrument lernen und sie spricht seit neuestem ständig davon, dass sie voltigieren möchte (dann fiele allerdings das Turnen weg) ... da denke ich mir halt auch, so lange sie gerne zur Schule geht, ist es doch ok, wenn ihr das da alles locker von der Hand geht, sie die Hausaufgaben schnell fertig hat und dann nachmittags genügend Zeit und Kapazitäten hat, um sich ihren Hobbies zu widmen.

    Ich selbst bin im November geboren und habe mir immer gewünscht, meine Eltern hätten mich früher eingeschult - gerade in der Grundschule habe ich mich furchtbar gelangweilt und kam immer mit älteren Kindern besser zurecht als mit Gleichaltrigen - die waren mir irgendwie immer zu kindisch ;-) ... aber meine Eltern sind damals gar nicht auf die Idee gekommen, man könnte früher einschulen ... sie mussten auch erst von meiner Grundschullehrerin überzeugt werden, dass sie mich bloß aufs Gymnasium schicken sollten. Im Nachhinein denke ich, wäre eine frühere Einschulung für mich sicher ok gewesen - aber die Langeweile in der Grundschule hat mir auch nicht geschadet ;-)

    Fazit: Ich denke, man kann mehr falsch machen, wenn man zu früh einschult, weil sich das einfach nicht mehr rückgängig machen lässt. Wenn man "zu spät" einschult, hat man immer noch die Möglichkeiten, durch Freizeitaktivitäten die Langeweile abzufangen, bzw. ggf. auch ein Schuljahr springen zu lassen.
  • PinoahPinoah

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:
    Fazit: Ich denke, man kann mehr falsch machen, wenn man zu früh einschult, weil sich das einfach nicht mehr rückgängig machen lässt. Wenn man "zu spät" einschult, hat man immer noch die Möglichkeiten, durch Freizeitaktivitäten die Langeweile abzufangen, bzw. ggf. auch ein Schuljahr springen zu lassen.
    Da unterschreibe ich mal. Ich habe meine Tochter nämlich vorzeitig einschulen lassen. Wir haben ja bis zum Sommer letzten Jahres noch in Berlin gewohnt und da war sie klar schulpflichtig. Sie ist letztes Jahr Oktober 6 Jahre alt geworden; wurde also mit 5 eingeschult. Da klar war, dass sie im Land Brandenburg eingeschult wird und sie dort 14 Tage unter dem Stichtag lag, wurde von allen Seiten nochmal gesondert geguckt, ob meine Tochter wirklich eingeschult werden sollte. Bedeutet: die Erzieher waren pro Einschulung, die Schulärztin, die Sonderpädagogin ihrer aktuellen Schule auch. Ich war immer hin und her gerissen. Meine pro´s waren: sie hatte immer ältere Freunde, konnte schon ein wenig lesen und schreiben und auch rechnen bis 10. Sie hat immer Kontakt zu anderen gefunden, konnte sich, trotz zierlicher Statur, verbal immer gut durchsetzen. Wenn ich noch ein Jahr gewartet hätte, wäre sie hier, in unserem neuen Wohnort, nochmal für 1 Jahr in eine neue Kita gekommen. Und meine Tochter braucht lange, bis sie sich an neue Strukturen und Regeln gewöhnen kann. Ich glaubte, wenn sie erstmal in einer neuen Kita endlich angekommen wäre, dann würde sich durch die folgende Einschulung wieder alles für sie ändern. Also habe ich mich für die Schule entschieden, mit der Option, sie ein Jahr länger in der Fex-Klasse verweilen zu lassen, falls es nicht funktioniert. (Die Flex-Klasse wurde ungünstigerweise wegen Dauererkrankung einer Lehrerin wieder Getrennt)
    Kontra: Meine Tochter ist noch soooo verträumt und dadurch trödelig. Das Stillsitzen ist der Horror für sie. Allerdings wäre das in einem Jahr noch immer so. Sie ist einfach ein besonders wildes Temperament. ;-) Die ersten Wochen hat meine Tochter regelmäßige Schrei- und Weinkrämpfe am Abend bekommen, weil ihr alles zu viel war. :sad: Mir hat das Herz geblutet. Ich kam mir vor wie die schlechteste Mutter der Welt, die ihre Tochter zu Leistungen zwingt, die sie einfach noch nicht erbringen kann. Zum Glück hat sie sich diesbezüglich schnell wieder gefangen; sie hat sehr schnell Kontakt zu anderen Kindern gefunden und sich ihren Platz geschaffen. Und sie hat eine tolle Lehrerin, die mit dem Temperament meiner Tochter umzugehen weiß. Von den Leistungen her ist die Schule kein Problem für sie; da liegt sie im oberen Leistungsniveau. Das ist mir allerdings ziemlich schnuppe; ich mache mir, wie damals beim Stillen hin und wieder Vorwürfe, dass es die falsche Entscheidung war.
    Ich denke auch an die späteren Schuljahre, wenn sie in ihren Interessen den anderen immer ein Stück hinterher hinkt.
    Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen. Noch nicht. ;-)
    Wer weiß, was die Zukunft bringt. Vielleicht entscheide ich ja eines Tages doch noch, sie in eine freie Schule unterzubringen, so wie es die Kita-Erzieherinnen schon empfohlen haben.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe vor Kurzem mit einer Kollegin aus der Grundschule darüber gesprochen. Ihre Aussage war deutlich gegen früher Einschulen. Sie hat gesagt überdurschnittlich viele Kinder, die unter ihrer Leistungsfähigkeit bleiben sind Kinder die früher eingeschult worden sind. Sie unterrichtet Klasse 3/4.
    Natürlich ist diese Aussage / die Anzahl der Schüler nicht repräsentativ!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe mich aufgrund dieses Threads mal umgehört und auch fast nur gehört, das man nicht früher einschulen sollte. Eher, wenn es denn gar nicht geht später eine Klasse überspringen lassen und/oder das das Kind auf eine Schule wechselt nach der Grundschule, die auf begabte Kinder ausgerichtet ist.
  • Tina32Tina32

    780

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo alle zusammen,

    das sind ja nun schon viele Informationen. Vielen Dank schon mal an alle!

    Wir hatten im Vorfeld mit einem Bekannten vom Schulamt gesprochen, der meinte, das in 9 von 10 Fällen die vorzeitige Einschulung die richtige Entscheidung gewesen wäre. Hier ist ja gerade die Tendenz eine ganz andere. Auch die Beratungslehrerin vom schulpsychologischen Dienst meinte, man sollte die Empfehlung vom Kindergarten ernst nehmen und es auf jeden Fall versuchen.

    Hier in Thüringen gibt es die Schuleingangsphase, jeder Schüler kann die ersten beiden Klassen in 1, 2 oder 3 Jahren machen. nur haben die Schüler, die es in einem Jahr schaffen meist dann probleme in der 3. Klasse. dagegen würden die kinder die eher in dei Schule kommenn und dann die 2 Jahre haben es besser schaffen.

    Er war schon in einem Montessori - Kindergarten und orientiert sich immer an den älteren Kindern. zu gleichaltrigen hat er wenig Kontakte. Aber klar, bei den Sozielen Kompetenzen ist er ein 5 jähriger. Er kommt in 5 1/2 und ist damit ein halbes Jahr jünger als die jüngsten der anderen.
    Nur ist es bei ihm so, das er nicht gern in den Kindergarten geht, das er sich langweilt. Ob es bei der Schule anders sein wird, keine Ahnung...

    Ich kenne es von mir, ich sollte eher eingeschult werden, meine Eltern trauten sich damals nicht, da sie dachten, wenn es mal Probleme geben wird, wird es immer heißen, das ich ja zu früh in die Schule kam. Die ganze Schulzeit war ein Spaziergang, erst an der Uni bekam ich probleme udn die dann richtig, da ich einfach nicht gelernt hatte, etwas zu lernen oder es mir zu erarbeiten.

    Ihr merkt schon, wir überlegen ernsthaft. Aber das will eben auch gut überlegt sein und deshalb auch die Frage hier...
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke es hängt halt wirklich ganz viel von der Schule ab. Wenn ihr die Klassenübergreifende Schuleingangsstufe habt ist das ja schon mal eine gute Voraussetzung. Denn da ist es ja normal, dass alle Kinder in ihrem eigenen Tempo lernen können, da der Wissensstand sehr unterschiedlich ist. Ich würde mir sowas hier auch wünschen, in Baden-Württemberg ist das auch grundsätzlich möglich, aber bei uns in der Gegend hat es sich noch nicht durchgesetzt.

    Worauf ich dann eben das Augenmerk richten würde ist ob er die "Schulhofreife" hat. Das ist ja einfach ganz anders als im Kindergarten, die Kinder sind da ziemlich auf sich gestellt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jamila hätte laut ihrer kinderärztin auch eher eingeschult werden sollen, da sie sher groß und kräftig ist, und auch für ihr alter sehr weit. Wir haben lange hin und her überlegt, aber uns dagegen entschieden.
    Unsere entscheidung haben wir getroffen, da wir uns gesagt haben, wenn sie nur 10 jahr schule machen möchte, denn ist sie 15 wenn sie die Realschule abgeschlossen hat.
    Und mal ehrlich, wer gibt einem 15 jährigen kind einen Ausbildungsplatz???
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wart ihr mit Eurem Sohn schon beim schulpsychologischen Dienst, oder war das eher eine allgemeine Information? Ich finde es nämlich etwas gewagt, ganz pauschal zu sagen, dass der Kindergarten schon die richtige Empfehlung geben wird ... oft stimmt das natürlcih, aber eben nicht immer. Ihr habt (zumindest hier ist das so) auf jeden Fall auch die Möglichkeit, Euch beim schulpsychologischen Dienst beraten zu lassen, bzw. dort auch Euren Sohn mal vorzustellen, evtl. testen zu lassen, um dort noch einmal eine ganz unabhängige Meinung zu bekommen.

    Kinder entwickeln sich numal selten der Norm gemäß, so dass es durchaus sein kann, dass ein 5 1/2jähriger absolut schulreif ist und man ihm keinen Gefallen tun würde, wenn man ihn noch ein Jahr im Kiga lässt ... genauso wie es Kinder gibt, für die es sinnvoller wäre, erst mit 7 eingeschult zu werden - was ja leider (zumindest in NRW) nicht mehr möglich ist.

    Das Alter zum Zeitpunkt des Schulabschlusses finde ich übrigens als Kriterium eher zweitrangig. Wenn ein Kind reif für die Schule ist und sich im Kindergarten unwohl fühlt und sich nur noch langweilt, sollte es auch in die Schule - und wenn es dann eben früher seinen Abschluss hat, gibt es immer noch Möglichkeiten, die Zeit zu nutzen, wenn man nicht sofort eine Ausbildungsstelle findet oder noch nicht weiß, was man machen möchte - sei es ein Auslandsjahr, freiwilliges soziales Jahr, Praktika oder eben weiter Schule.

    Aus meinem eigenen Bekanntenkreis habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich viele, die früher eingeschult wurden, das Jahr tatsächlich irgendwann wieder geholt haben - sei es durch ein Auslandsjahr, durch ein Jahr Praktika/Jobben nach dem Abi oder durch langsameres Studieren ... aber auch das finde ich ok, wenn dafür die Schulzeit entspannt abläuft.
  • PinoahPinoah

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @snoopy:
    Snoopy82 schrieb:
    Das Alter zum Zeitpunkt des Schulabschlusses finde ich übrigens als Kriterium eher zweitrangig. Wenn ein Kind reif für die Schule ist und sich im Kindergarten unwohl fühlt und sich nur noch langweilt, sollte es auch in die Schule - und wenn es dann eben früher seinen Abschluss hat, gibt es immer noch Möglichkeiten, die Zeit zu nutzen, wenn man nicht sofort eine Ausbildungsstelle findet oder noch nicht weiß, was man machen möchte - sei es ein Auslandsjahr, freiwilliges soziales Jahr, Praktika oder eben weiter Schule.

    Aus meinem eigenen Bekanntenkreis habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich viele, die früher eingeschult wurden, das Jahr tatsächlich irgendwann wieder geholt haben - sei es durch ein Auslandsjahr, durch ein Jahr Praktika/Jobben nach dem Abi oder durch langsameres Studieren ... aber auch das finde ich ok, wenn dafür die Schulzeit entspannt abläuft.

    Das klingt jetzt spannend für mich. Ich mache mir bei meiner Tochter, die ja nun um Einiges jünger ist, als ihre MitschülerInnen, Gedanken darüber, wie sich der Altersunterschied im sozialen Bereich auswirken wird. Besonders in Richtung Pubertät. Hast Du da Erfahrungsberichte, ob es da Probleme geben könnte bzw. ob es auch gut laufen kann (das will ich natürlich lieber hören ;-) )?
    Die Aussicht, dass sie sich ihr "verlorenes" Jahr auf diese oder jene Weise zurück holen kann/wird, erleichtert gerade ein wenig mein Gewissen. Bisher war meine Überlegung, dass ich versuchen würde, meine Tochter alternativ auf eine freie Schule wechseln zu lassen, wenn ich merken würde, dass die vorzeitige Einschulung gravierende soziale Nachteile mit sich bringen würde. (Was ja aktuell überhaupt nicht der Fall ist, jedoch leider auch nicht vorhersehbar sein wird.)
  • Tina32Tina32

    780

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi Snoopy,

    das war ein Telefonat mit dem tenor, man kann es ja probieren udn wenn es eben nicht geht, dann geht er eben zurück in den Kiga. Das fand ich schon sehr oberflächlich. Natürlich wurde mir dann noch angeboten, das ich auch gerne zu einem Gespräch vorbeikommen kann. Hier bei uns ist das aber "nur" eine Beratungslehrerin, die 2 Tage die Woche das macht...
    Heute war er seinen 3. Tag in der Schule udn das will ich jetzt mal abwarten, bis sich die Klassenlehrerin ein Bild von ihm gemacht hat. Auf ihre Einschätzung bin ich sehr gespannt und sie muss ihn ja dann die nächsten 4 Jahre unterrichten.

    Shulhofreif - ich denke da geht er seinen Weg. Er ist letzte Woche mit einer rosa Hasenmütze in den Kiga und es war ihm egal, ob die anderen lachen. Er meinte dann, das ein paar Jungen gesagt haben, er sieht aus wie ein Mädchen und stolz erzählte er dann noch, das ein andere gefragt hat, wo er die Mütze her hat und ob es die noch in anderen Farben gibt. Er ist ein Typ Einzelgänger, hat wenig Kontakte zu gleichaltrigen 8vielelicht aber auich, weil er schon weiter ist) udn mehr Kontakte zu älteren - in seiner neuen Klasse hat er auch schon einen älteren Freund.

    Ansonsten ist ehr sehr lebhaft, flippig und sich an Regeln halten klappt nicht immer - da sehe ich momentan mehr Probleme...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallöle,
    ich habe selber an einer montessori-schule unterrichtet und ich weiß, dass in dieser art von unterricht die kinder ihren begabungen und entwicklungsphasen entsprechend unterrichtet werden. deshalb denke ich, dass dein kind da sicher gut aufgehoben ist. ich denke aber auch an die weiterführenden schularten. wenn du da nicht den reformpädagogischen weg weitergehen willst / kannst (???), dann denke ich, dass eine neue schule mit anderem tempo, zugang und kontakt zu den schülern, ... das frühere einschulen durchaus spürbar werden kann. die pubertät sehe ich nicht als schwierig an, da in einer klasse nie alle kinder gleichzeitig "dran" sind (die ersten fangen fast noch in der grundschule an und die letzten erst mit 14/15 jahren... )
    für mich ist das frühere einschulen kein problem, ich sehe nur, dass das auch oft auf wunsch übereifriger eltern passiert... *nixunterstellenwill* ;-)
  • Tina32Tina32

    780

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Lillilol,

    de, die Idee kam nicht von uns, wir sind da mehr oder weniger reingeschlittert, da der Kiga uns darauf angesprochen hat.

    Eine weiterführedne Schule gibt es derzeit noch nicht, aber es sind Gespräche mit den Gymnasien, in der Richtung was aufzubauen, da die Nachfrage groß ist, aber keine Ahnung, ob da in 4 Jahren was passiert ist.

    Aber wir denken auch, das Montesorri-Konzept kann gut auf die Begabung eingehen und wenn es "schlecht" läuft macht er dann eben die Schuleingangsphase in 3 Jahren, was in den gemischten Klassen auch nicht das Problem wäre.

    Und Danke für die Info!
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