Zur Vorgeschichte:
Im April steht ein Gespräch mit meiner Personalleitung an. Bis zum BV in der SS habe ich in Heidelberg eine Krippe geleitet. Ich liebe meinen Beruf und hängen mit vollem Herzen an der Krippe, da ich sie aufgebaut, sehr viel Kraft investiert und der Einrichtung ein bissl meine Note gegeben habe.
Dennoch fällt mir der Gedanke schwer, dass ich nach der Elternzeit wieder mit vollem Einsatz berufstätig sein soll. Eigentlich haben wir beschlossen, dass ich nach dem Jahr Elternzeit wieder voll arbeiten muß und Henri demnach bei mir in der Krippe 40 Stunden betreut wird. Mein Freund ist selbstständig, die Auftragslage kann sich immer ändern, so daß eine Teilzeitbeschäftigung zu gewagt wäre und wir auch so das Geld gut gebrauchen könnten, zumal ich monatlich 200 EUR Spritgeld habe.
Es bricht mir aber das Herz, wenn ich daran denke, dass Henri mit einem Jahr so lange betreut wird und wir mit der Fahrtzeit jede Woche mindestens 50 Stunden unterwegs sind. Ich würde mir wünschen, dass ich erst wieder arbeiten müßte, wenn Henri 1,5 Jahre alt ist und eben nicht voll.
Vor allem habe ich jetzt schon davor Angst, im tiefen Winter bei Schnee und Glätte mit Henri in der Früh, wenn z.T. die Straßen noch nicht geräumt sind, zur Arbeit zu düsen.
Eigentlich würde ich gerne mal selbst eine Krippe eröffnen, in WOhnortsnähe, doch da mein KIWU noch nicht abgeschlossen ist, macht das momentan noch keinen Sinn.
Nun eine Überlegung, vielleicht eine Schnpasidee, vorerst als Tagesmutter zu arbeiten.
Hat das jemand von euch gemacht? Was verdient man da, muß man sich selbst versichern?, Was ist, wenn man krank ist, hat man dann Verdienstausfall, wie sieht es aus mit Elterngeld, falls wir ein 2. Kind bekämen? Bekommt man dann nur den Mindestsatz oder richtet sich das nach dem vorigen Verdienst als Tagesmutter?
Über eure Erfahrungen wäre ich sehr dankbar!
Kommentare
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ich schreib mal wirr zusammen, was mir einfällt.
ich arbeite als tagesmutter, seit mein ältester 1,5 jahre alt ist. generell richtet sich das eltergeld auch bei selbständigen nach dem verdienst. krankenversichern musst du dich, wenn du mehr als ca. 350 euro steuerpflichtiges einkommen hast. hier bei uns verdient eine tagesmutter pro kind und stunde mittlerweile 4,90, davon kannst du noch eine pauschale abziehen (für heizung, wasserverbrauch etc.) wenn du selbst krank wirst, bekommst du nichts. wenn du urlaub nimmst auch nicht. hier gibt es eine regelung, da hast du ein budget von 200 stunden pro jahr, die kannst du anrechnen wenn die tageskind-familie urlaub nimmt oder das tageskind krank ist. die auftragslage richtet sich natürlich auch nach der nachfrage bzw. nach deinem angebot und kann sich auch mal ändern (bei mir ist nach den letzten sommerferien plötzlich ein kind weggeblieben, dass ich vorher jeden tag 5 stunden hatte...)
ich kann dir nicht empfehlen, mit einem eigenen kleinen kind "vollzeit-tagesmutter" zu werden, das wäre schon krass. nebenbei noch ein kind (vielleicht ein größeres) oder stundenweise ein kleines, das ginge wahrscheinlich ganz gut. aber du musst immer bedenken dass du ja mit den kindern allein bist. und das deine wohnung wahrscheinlich nach und nach "kindertauglich" eingerichtet sein wird, aber eben nicht wie eine krippe oder kindergarten.
überleg doch mal, ob es wirklcih so schlimm wäre, henri betreuen zu lassen bzw. selbst zu betreuen (weiß nicht wie du es vorhast?) kannst du nicht umziehen, um weniger fahren zu müssen?
viele grüße
kathrin
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Hmm, ein Umzug macht wenig Sinn. Heidelberg ist so ein teures Pflaster, dort könnten wir uns eine einigermaßen geräumige Wohnung nicht leisten. Da mein Freund z.T. von zu Hause aus arbeitet, benötigt er ein eigenes Büro. Und wir sind hier natürlich verwöhnt, wohnen in einem gemütlichen Bauernhäuschen mit Garten und ausreichend Platz. Aber die Fahrerei ist natürlich mit Kind alles andere als schön.
Und da ich ja in der Krippe arbeite (ich bin vom Gruppendienst frei gestellt und "nur" Leitung), erlebe ich ja die Kinder, die 40 Stunden oder gar mehr betreut werden und zu den Erzeihern z.T. eine bessere Beziehung als zu ihren Eltern haben. Außerdem finde ich den Start mit einem Jahr nicht ideal. Mit 1,5 Jahren würde es mir etwas leichter fallen, wenn Henri aus der Fremdelphase draußen ist und sicher laufen kann. Aber: das Leben ist ja kein Wunschkonzert. Vielleicht sollte ich Lotto spielen?