Frage von mir zu SOS Kinderdörfern

bearbeitet 25. 05. 2011, 11:25 in Plauderecke
Eben habe ich den Kindermaltag bei den größeren Kinder eingestellt.

Im Zuge dessen fiel mir ein: wie findet Ihr denn das Konzept eigentlich? Persönlich hat mich dort immer schon der fehlende Vater gestört.
Natürlich ist es besser als nichts. Das ist nicht die Frage. Aber ist es noch zeitgemäß quasi nur alleinerziehende Mütter zu installieren?
Irgendwie erinnert mich das an Zölibat, schon wirklich immer übrigens. In der Gründerzeit gab es zudem sowas nicht. Alleinerzihende waren nicht wirklich existent.

Das hat sich gründlich geaändert, aber auch die Rolle der Väter ist doch anders geworden. Oder? Was meint Ihr denn?

Kommentare

  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So habe ich das noch nie gesehen, für mich war das Glas immer halbvoll im Vergleich zu Waisenhäusern und nicht halbleer wg fehlendem Vater. Besser eine einzige Bezugsperson, die über die ganze Verweildauer in der Einrichtung da ist, als oft wechselndes Personal. Klar wäre es mit Vater noch besser, aber auf den Gedanken bringst Du mich jetzt erst. Vielleicht ist es auch ein Problem, Paare zu finden, die sich so festlegen wollen? Grundsätzlich aber finde ich den Ansatz prima, Kindern ein Zuhause zu geben, dass sich am klassischen Familienleben orientiert. Und ob es zeitgemäß ist? Ist es nicht so, dass es heute viel mehr Alleinerziehende beiderlei Geschlechts gibt als früher, so gesehen wären die Kinderdörfer Trendsetter oder zumindest ihrer Zeit voraus....
  • chrissy82chrissy82

    133

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann mir gut vorstellen, dass man in diesen Dörfern mit Absicht keine Männer einstellt.

    Wir erinnern uns an den dicken Kirchenskandal aus den 70igern-80iger Jahren. Die Kinder sind den Männern relativ ausgeliefert und man kann nicht sicherstellen, dass man nicht ein schwarzes Schaf dazwischen hat.
    Die Dörfer gibts Weltweit und so ein Skandal würde das Gesamte Projekt ruinieren.
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mal ganz abgesehen davon, dass es auch Frauen gibt, die Kinder mißbrauchen, fände ich so einen Generalverdacht unsäglich. Das sind Menschen, die ihr ganzes Leben in den Dienst fremder Kinder stellen, diesen von vornherein zu unterstellen, dass einer ein schwarzes Schaf ist und deshalb alle von der Sache ausschließen, ist ganz ganz schlimm. Es ist schon wie Marlies sagt, besser als eine Mutter wäre ein Elternpaar, männliches Rollenvorbild etc. Im übrigen sehe ich zwischen dem Kirchenskandal und der Gefahr eines SOS-Skandals einen gewaltigen Unterschied. SOS-Väter würden eben nicht im Zölibat leben, sondern könnten ihre natürlichen Triebe bei ihren Partnerinnen ausleben. Sehr vereinfacht formuliert natürlich...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auf die Iedee bin ich auch noch nie gekommen.
    Ich glaube, das lag in der Gründerzeit eher an generell sowieso mehr abwesenden Vätern Kinder waren viel mehr Frauensache.
    Sie waren in der Erziehung eher für Strenge zuständig. Naja irgendwie so erinnere ich mich wenigstens dunkel. :scratch.:
    Und zufällig habe ich den ersten Vater (ohne Frau) gefunden.
    http://www.sos-kinderdorf.de/sos_kinder ... hland.html

    Wieder typisch: macht sich wer über das Pivatleben der Mütter Sorgen?
  • chrissy82chrissy82

    133

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das können Sporttrainer etc auch und da kommt sowas (leider) auch oft genug vor.

    Und die die heutzutage mit Kinderpornos erwischt werden sind nun mal meistens Männer, die zudem auch noch Familie haben.

    Das mit der Enthaltsamkeit ist doch nur eine Ausrede.
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das traditionelle, bürgerliche Rollenbild ist seit einiger Zeit ja arg im Wandel und dieser Wandel wird politisch auch Unterstützt (zB Werbekampagnen für mehr männliche Erzieher in Kindergärten). Während Frauen die Möglichkeit gegeben wird eben neben oder anstatt von der Familienarbeit einem (Vollzeit-)Beruf nachzugehen, dürfen Männer (endlich) aus der 'Alleinversorger'-Rolle ausbrechen und ohne gesellschaftlich gleich völlig abgewertet zu werden ihre Zeit als Familienvater nutzen (zB die 2 Vätermonate bzw. ggf. auch Länger in Elternzeit gehen). Dieses traditionelle Rollenbild Frau = daheim, Kinder, Küche, Haushalt und Mann = Haupterwerbstätiger ist heutzutage auch gar nicht mehr haltbar, da es ja doch vermehrt zwei Einkommen braucht um seine Rechnungen zu bezahlen und noch bissl was übrig zu haben. Es hatte auch das Problem, dass sowohl Frauen als auch Männer in ein Schema gepresst wurden, was evtl. gar nicht ihren Interessen und Neigungen entsprach. Die Frau, die arbeiten gehen wollte, wurde schräg angeguckt und es wurde gelästert, dass die Familie ja so arm sei, dass die Ehefrau arbeiten MUSS. Inzwischen ist es normal geworden (und Männer können die Arbeitsverträge ihrer Frauen auch nicht mehr einfach kündigen). Das es soweit kam ist ja v.a. den Weltkriegen zuzuschreiben, denn als die Männer an der Front waren und reihenweise nicht wiederkehrten, mussten die Frauen sich selbstversorgen und auch die Wirtschaft am Laufen halten (klar, männliche Spezialisten wurden nicht in den Krieg geschickt). Jedenfalls konnten die Frauen die Erfahrung machen, dass sie das mit arbeiten gehen und Familie packen. Die Männer kommen ja praktisch jetzt erst zum Zug und können sich langsam aus dem Bild des Alleinverdieners lösen und hin zur Familienzeit. Das finde ich auch echt wichtig, denn es steht nirgendwo geschrieben, dass Männer schlechter für Kinder da sein können als Frauen. Männer können nicht Stillen, aber das war es ja auch schon fast. Der Rest ist Neigungs- und Erziehungssache.

    Es ist traurig, dass das Gros der Männer immer noch über den alten Kamm des 'starken Geschlechts' geschert wird. Von wegen aggressiver, weniger liebevoll, eher zur Misshandlung fähig etc. Sowas sind, auch wenn die Medien es anders darstellen, Randerscheinungen, die auch bei Frauen vorkommen. Nur ist die Frau, die ihren Mann oder ihre Kinder misshandelt ein gesellschaftliches Tabuthema, da es so null zum gängigen Frauen- und Mütterbild passen will.
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