seit langem mal wieder eine frage hier. ;-)
da:
viewtopic.php?f=112&t=40058 habe ich schon geguckt, komme aber nicht recht weiter.
grundsaetzlich finde ich, spricht der grosse sehr gut, auch wenn teilweise immer noch fuer andere "uebersetzt" werden muss, was aber eher am mangel an geteiltem alltagswissen liegt. der grosse tut gerne so, als muesste jeder alles aus seiner welt kennen (filme, spielzeug, KiTa, etc.), da versteht dann einfach nicht jeder, was gemeint ist. aber das ist ja kein sprachproblem.
ich haette aber doch nochmal 3 kleine fragen zu
1) aussprache: er kann [h] immer noch nicht sprechen bzw. es taucht extrem selten, voellig ueberartikuliert und in der regel an falscher stelle auf. man koennte fast meinen, er kann es nicht "hoeren" - also z.b. wie ich mit einem nasalvokal des frz. das problem habe, dass ich ihn nicht nur nicht korrekt aussprechen kann, sondern gar nicht in der lage bin, den unterschied zu einem bestimmten anderen nasalvokal zu hoeren. den unterschied kenne ich nur theoretisch - also ich weiss, wie sie sich artikulatorisch unterscheiden. koennte ich da versuchen, ihm auf die spruenge zu helfen (und wie? :traurig41: ) oder waere das kontraproduktiv?
2) syntax: bei den links, die du in dem obengenannten beitrag eingestellt hast, steht, dass ein dreijaehriger die grundstruktur der saetze beherrschen sollte. es wird von der verbzweitstellung gesprochen. das ist, so weit ich es uebersehe, o.k. bei ihm, manchmal kommt verberststellung, aber das ist eine von mir haeufig gebrauchte variante (ist ja auch, glaube ich, in der literatur bekannt als umgangs- oder dialektales phaenomen :scratch.: - kann mich nicht erinnern...). aber bei den fragen hakst. ich glaube zu wissen, woher da die verbendstellung kommt, naemlich von den "indirekten fragen". also er fragte immer in noch recht unbeholfener weise etwas (weiss nicht mehr, vielleicht ab ca. 20 monaten) und ich habe das dummerweise immer in indirekter form wiederholt - keine ahnung: "mama jetzt geht (mit fragender intonation)" - ich: "ob ich jetzt gehe?" oder "was das?" - ich: "was das ist?" und jetzt fragt er halt immer noch anstatt: "was ist das?" - "was das ist?". wieder meine frage: korrigieren? etwas anders machen? gar nichts machen?
zu 1) und 2) moechte ich noch anmerken, dass ich weitestgehend die einzige interaktionpartnerin auf deutsch bin - somit der input sehr beschraenkt. verberststellung im muendlichen gebrauch und [h] gibt es aber nur im deutschen.
3) zur "endlosschleife" ;-) : wann hoert das denn mal wieder auf???? ist das in dem alter immer noch normal puntkuell wie eine schallplatte mit sprung zu klingen (also nicht stottern! es geht um "ganze saetze", die immer und immer wieder wiederholt werden)????
LG
Kommentare
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zu 1.): was macht er denn statt /h/ ? normalerweise ist nämlich /h/ der ersatzlaut für /r/ bis zum ende des dritten lebensjahres. wie ist denn die vorkommenshäufigkeit von /h/ in den anderen sprachen eigentlich ) sprachspezifsich kenne ich mich da im französischen und portugiesischen leider nicht aus.
zu 2.): fragen haben hier auch eine weile gedauert. normalerweise wird die korrekte wortstellung in fragen auch im dritten lebensjahr parallel zum erwerb der hauptsatzstruktur erworben, da die kinder das satzvorfeld identifizieren und erkennen, dass es variabel (subjekte, objekte, pronomina, verba) besetzt werden kann. da war lilly deutlich drüber (ca. 3;6) und ich auch schon etwes besorgt ;-). da die verbzweitstellung bei ihr aber auch längere gedauert hat als 3;0 habe ich erstmal noch abgewartet und glück gehabt ;-).
ich würde jetzt auch nichts weiter machen als im eigenen input auf klassische w-fragen verstärkt zu achten und im output dann ein natürliches korrektives feedback geben. einfach die äußerung aufgreifen, korrigieren und damit spiegeln. das sollte erstmal reichen.
zu 3.): die haben wir leider immer noch ;-). DAS wolltest du sicherlich nicht hören :cool: ;-). es wird weniger und ich bin dazu übergangen, die endlosschleife schon auch mal zu unterbrechen, wenn ich fünfmal dasselbe gesagt bekomme und es mich anfängt zu nerven :oops:.
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Es gibt kein h im frz. Oder port. Somit hat er Auch noch nie r durch h ersetzt. Er hat r ueberhaupt nie ersetzt. :scratch.: erst hat er es nicht ausgesprochen und dann eben gleich ziemlich normal - also jetzt im deutschen
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Eine Profi-Antwort hast du ja schon bekommen- zu 2. habe ich noch ein wenig Laien-Selbsterfahrungs-Wissen, bzw einfach ähnliche Erfahrungen. Unser Sohn hat ja im Englischen auch praktisch ausschließlich meinen Mann als Vorbild. Er spricht an sich sehr gut, bei der Syntax bei Fragen hakt es aber interessanterweise bei ihm auch noch. Dafür scheint es wohl einfach deutlich intensiveren Sprachinput zu benötigen- ich hoffe bei uns reguliert sich das auch noch mit der Zeit. :scratch.:
LG, Elanna
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so, wir waren jetzt eine woche bei meinen eltern in D und wie von zauberhand hat sich das "problem" in wohlgefallen aufgeloest. was so ein bisschen input doch ausmacht ;-) ! jetzt muss er quasi nur noch seinen deutschen wortschatz neu lernen, damit das /h/ auch uebrall dort ist, wo es sein soll. ist aber auch schon fast abgeschlossen. irre, diese geschwindigkeit :shock:
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