So, dann gebe ich mich mal an einen kleinen Bericht zu Jasmins Geburt :-)
Zur Vorgeschichte:
Am 2.5. (37. SSW) sagte meiner Frauenärztin mir, dass sie damit rechnet, dass ich nicht bis zum Termin gehe, weil der Muttermund sehr weich und 2 cm offen sei und das Baby mit dem Kopf ziemlich stark drauf drücke. Diesen Druck merkte ich auch, wenn ich länger stand oder ging. Der nächste Vorsorge-Termin war der 16.5., und sie verabschiedete mich mit den Worten "ich glaube nicht, dass wir uns dann noch sehen".
2 Wochen später, am 16.5. war ich dann wieder zur Vorsorge da ;-) ... und wurde begrüßt mit "mit Ihnen hab ich jetzt eigentlich gar nicht mehr gerechnet" ;-) ... der Befund war unverändert: Kind sehr tief, drückt stark auf Muttermund, der weich und 2 cm offen ... eigentlich ein geburtsreifer Befund, aber da ich den gleichen Befund schon 2 Wochen vorher hatte, wollte meine FÄ sich zu keinerlei Prognosen mehr hinreißen lassen ;-) ... sie hat dann (mit meinem Einverständnis) den Muttermund ein bisschen aufgedehnt auf ca. 3 cm, was wohl ziemlich leicht ging (ich hab davon gar nichts gemerkt).
Mittlerweile war der Druck beim Gehen schon ziemlich unangenehm ... ich war zwar so noch fit, aber hatte jetzt noch zusätzlich ziemliche Schmerzen in der Symphyse, so dass schon der Wunsch da war, dass es nicht mehr allzu lange dauert ;-)
Den ganzen Tag über war dann nichts ... immer mal ein minimales Ziehen (über den Tag verteilt vielleicht 3-4 mal), aber das hatte ich die Tage davor auch schon immer, musste also nix heißen.
Abends hatte ich dann ab ca. 19 Uhr immer mal ein Ziehen, das ich schon als Mini-Wehe eingestuft habe - so ca. 2-3x pro Stunde, also nix Ernstes und nichts, was Richtung Geburt sich anfühlte, aber immerhin etwas, das mir Hoffnung gab, dass es nicht mehr allzu lange dauert ;-)
Um 21.20 Uhr kam Carsten vom Spätdienst nach Hause ... und ab 21.30 hatte ich alle 10 Minuten ein ziehen, das sich eindeutig als Wehe einstufen ließ ;-) ... Es war zwar noch nicht schmerzhaft aber schon so dass ich dachte "Ok, könnte was werden" ... die Abstände verkürzten sich dann irgendwann auf 8 Minuten. Ich hab mir dann schonmal vorsorglich die Haare gewaschen (wollte ich eigentlich am nächsten Morgen), weil ich nicht mit ungewaschenen Haaren ins Krankenhaus fahren wollte :oops: und Carsten hat sich rasiert (wollte er auch am nächsten Morgen machen) ;-)
Ich bin dann so gegen 23 Uhr ins Bett gegangen in der HOffnung, dass es doch nochmal aufhört, damit ich ein bisschen schlafen könnte ... ich sagte noch zu Carsten "irgendwie hab ich jetzt gerade gar keine Lust auf Geburt, ich möchte lieber noch ein paar Stündchen schlafen" ... naja, war nix - die Abstände gingen auf 5-6 Minuten und wurden langsam etwas schmerzhaft. Es war dann 1 Uhr und ich hab dann zu Carsten gesagt, dass er seine Mutter anrufen soll, weil wir jetzt doch ins Krankenhaus fahren sollten ... ich bin dann aufgestanden, um mich anzuziehen - und war froh, als meine Schwiegermutter 10 Minuten später kam, weil die Wehen im Stehen viel heftiger waren und in kürzeren Abständen (ca. 4 Minuten) kamen.
Während der Fahrt ins Krankenhaus blieben die Wehen dann bei ca. 4 Minuten ... aber als ich aus dem Auto ausstieg, wurden die Abstände sofort wieder kürzer - auf dem Weg vom Auto zum Kreißsaal (ca. 8 Minuten) hatte ich allein 3 Wehen, die schon so schmerzhaft waren, dass ich sie veratmen musste.
Um 1:40 waren wir dann im Krankenhaus, wurden im Kreißsaalbereich erst mal ins Wehenzimmer gesetzt und es wurden etwas über 30 Minuten CTG geschrieben. Währenddessen (ich lag) blieben die Wehen wieder bei ungefähr 4-minütigen Abständen und waren schmerzhaft aber ließen sich gut veratmen ... nur einmal wurde mir furchtbar schlecht, so dass ich dachte, ich müsste mich jeden Moment übergeben (zum Glück dann doch nicht!), und gegen Ende des CTG bekam ich dann Schüttelfrost bei jeder WEhe (kannte ich schon von Joelles Geburt). Ich hab mir dann das CTG irgendwann selbst abgemacht (es liefen noch 2 andere Geburten, weshalb die Hebamme und die Hebammenschülerin immer mal weg mussten), weil es unbequem wurde, aber dann konnte ich auch schon in den Kreißsaal.
Im Kreißsaal kam dann die Hebamme und untersuchte den Muttermund ... bis auf eine kleine Ecke ganz offen :-) ... ich war erst mal erleichtert, dass die Wehen nicht umsonst waren ;-) ... es ging dann noch eine Weile weiter, mit Wehen veratmen (die mittlerweile ziemlich fies wurden) und nach der richtigen Position suchen ... zuerst war es halb-liegend am angenehmsten, aber irgendwann ging das nicht mehr ... die Hebamme schlug mir vor, den Vierfüßler mal auszuprobieren, aber in der Position waren die Wehen nicht auszuhalten. Auf dem Weg da hin machte es allerdings auch "plop" und ich merkte, dass ich Wasesr verlor - ich bin mir immer noch sicher, dass das Fruchtwaser war (allein von der Menge her konnte es nichts anderes sein), aber die Hebammenschülerin hat den ph-Wert gemessen und meinte, es sei kein Fruchtwasser ... wahrscheinlich hat sie im Halbdunkel des Kreißsaals nicht richtig geguckt.
Ich wollte dann unbedingt auf den Hocker, weil ich es anders nicht ausgehalten hätte. Ich glaube, die Hebamme erwähnte noch, dass sie gleich noch mal nach dem Muttermund gucken wollte - aber bei der nächsten Wehe (ich war dann auf dem Hocker) hatte ich dann schon das Gefühl, mitschieben zu müssen. Hab ich auch gemacht (unter Schreien, weil es anders nicht auszuhalten war), und als die Wehe vorbei war, war der Kopf da ;-)... ich war schweißgebadet und hatte ein bisschen Angst, dass mein Kreislauf sich verabschiedet, weil mir auch so kalt war ... viel Zeit darüber nachzudenken hatte ich allerdigs nicht, weil dann schon die nächste WEhe kam - und der Körper war da :-)
Mittlerweile war es 3:17.
Ich glaube, weder die Hebamme noch die Hebammenschülerin hatten damit gerechnet, dass es auf einmal mit Presswehen losging ;-) ... es hat dann auch keiner mehr einem Arzt Bescheid sagen können, weil die Geburt ja kurz nachdem die Presswehen losgingen auch schon fertig war (ich glaube, 5 Minuten hat das ungefähr gedauert) ;-) ... die Hebammen haben auch eigentich nichts gemacht, außer ein bisschen den Damm geschützt und Jasmin "aufgefangen" ;-).
Nachdem Jasmin geboren war, wurde mir dann auch langsam wieder wärmer :-) ... ich hab dann Jasmin genommen und mich mit ihr aufs Kreißsaalbett gesetzt/gelegt (also, so mit hochgestelltem Kopfteil). Sie fing dann recht bald auch an zu suchen, so dass ich sie anlegen konnte, und die Hebammen sind dann erst mal raus und haben uns in Ruhe gelassen. Nach ca. 20-30 Minuten war die Nabelschnur auspulsiert, so dass Carsten sie abschneiden konnte, und kurz danach kam dann auch die Nachgeburt. Da war auch alles in Ordnung, so dass wir wieder eine Weile in Ruhe gelassen wurden. Die Hebamme oder die Hebammenschülerin schauten dann immer mal rein zwischendurch, aber die waren ziemlich im Stress - es war Vollmond und in allen Kreißsäälen liefen Geburten ;-) ... Carsten hat sich dann mal beliebt gemacht, indem er (nicht ganz uneigennützig ;-)) eine Maschine Kaffee aufgesetzt hat - die Schwestern und Hebammen waren wohl noch nicht dazu gekommen ;-)
Irgendwann nach 5 Uhr wurde dann die U1 gemacht, wo auch alles in Ordnung war. Die "Eckdaten":
55 cm
3390 g
KU: 35 cm
(so viel zum Thema "kleines, zierliches Kind", wie es in der SS immer aufgrund der Ultraschalle hieß ;-))
Meine Nachsorgehebamme hatte dann die Frühschicht, so dass wir uns auch noch gesehen haben :-) ... in der Zwischenzeit war ich dann auch irgendwann noch duschen gegangen und nach der U1 hatten wir Jasmin angezogen. Dann hieß es "warten" ... wir wollten ja ambulant direkt nach Hause gehen, aber weil ich Rhesus negativ bin, mussten sie auf die Laborergebnisse für Jasmins Blutgruppe warten ... und das dauerte ... um kurz vor 9 waren die dann endich da :-) Jasmin ist auch rh neg, so dass ich keine Spritze brauchte :-)
Um halb 10 waren wir dann zum Frühstücken zu Hause (wir hatten unterwegs noch angehalten und Brötchen geholt) :-) und danach hab ich mich erst mal 2 Stunden schlafen gelegt, bis Carsten dann um halb 1 Joelle und Jannik aus dem Kindergarten abgeholt hat, die natürlich direkt ihre kleine Schwester bewundern wollten - sie sind total stolz und richtig verliebt in die Kleine :-)
Insgesamt war es wieder eine schöne Geburt :-) Auch danach war alles total unkompliziert ... ich war relativ schnell wieder fit, Jasmin stillt wie ein Vollprofi und ich bin wirklich froh, dass ich direkt nach Hause gegangen bin ... ich hatte viel mehr Ruhe, als ich es im Krankenhaus hätte haben können!!! :-)
Kommentare
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Sehr schöner Bericht- wundervolle Geburt. :sunny: Ich freue mich für Euch. :happy273:
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Von mir auch endlich mal herzlichen Glückwunsch und alles alles Gute!!!! Einen schönen Namen hat die Kleine. :fungif52:
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So in etwa war meine erste Geburt mit Leticia, klar es tut auch weh, aber das tolle ist, sobald das Baby da ist, verschwinden diese aus dem Blickfeld.
Das schoene beim 3ten Kind ist, das man doch sehr sicher im Umgang ist und das zarte Wesen einfach nur geniesen kann, stimmts?
Alles Liebe Euch fuenf!
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Herzlich willkommen auf unserer Erde!
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Ich hatte mega Probleme beim erstem mal laufen und wenn ich mir vorstelle ich hätte mich da noch aufs Bett setzten müssen
Danke für den tollen Bericht :happy273:
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Toller Bericht, schön dass du so eine schöne Geburt erleben durftest.
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@Mondschein
Mein Mann hat mir schon hoch geholfen, und das Adrenalin wirkt ja auch noch nach ;-) ... aber ich war auch sehr schnell wieder fit - es war ja auch bei mir alles heile geblieben - kein Riss, keine Schürfung, gar nix!
Die Hebammenschülerin sagte, als wir gingen "Sie sehen genauso frisch aus wie vorhin, als Sie reinkamen - nicht so, als hätten Sie eine Geburt hinter sich" ... und meine Nachsorgehebamme meinte, ich sollte 10 Kinder kriegen, weil sich alles so schnell zurückgebildet hat ;-)