Unterschiede im Medienkonsum

JoellaJoella

2,666

bearbeitet 27. 12. 2011, 10:59 in Unsere "Grossen"
Hallo zusammen,

wir schauen grundsätzlich kaum Fernsehen, entsprechend auch unsere Kinder nicht. Am Wochenende schauen wir mit unserem Großen manchmalso ca.30min (Willi wills wissen, Pumuckl o.ä.), unter der Woche selten mal 5min (Nulli und Priesemut, Sandmännchen,...). Am PC darf er manchmal Pushy spielen (alle paar Wochen mal drei Level). Damit war er immer zufrieden.

Es fängt aber so langsam an, dass er vom Kindergarten heimkommt und von Lightning McQueen, Anakin Skywalker und Autorennen mit echten Lenkrädern (Wii) erzählt. Ich vermute, dass es bald soweit sein wird, dass er auch nach solchen Dingen fragt, die Filme selbst sehen will, selbst auch gerne mit einer Spielkonsole spielen würde etc. Ehrlich gesagt behagt mir der Gedanke absolut nicht.

Es geht mir jetzt nicht um Gründe für oder gegen einen geringen oder höheren Medienkonsum, sondern darum wie ihr mit den Unterschieden umgeht. Was macht ihr wenn euer Kind heimkommt und erzählt XY hätte Starwars gesehen und hätte ihm jetzt gezeigt wie man mit einem Laserschwert kämpft und er möchte den Film jetzt auch unbedingt sehen und möchte außerdem noch die ganze Lego-Star-Wars-Kollektion.

Ich finde es wirklich schwierig da angemessen darauf zu reagieren. Habt ihr Erfahrungen, Ideen?

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Joella schrieb:
    Es fängt aber so langsam an, dass er vom Kindergarten heimkommt und von Lightning McQueen, Anakin Skywalker und Autorennen mit echten Lenkrädern (Wii) erzählt. Ich vermute, dass es bald soweit sein wird, dass er auch nach solchen Dingen fragt, die Filme selbst sehen will, selbst auch gerne mit einer Spielkonsole spielen würde etc. Ehrlich gesagt behagt mir der Gedanke absolut nicht.
    Dass im Kindergarten von diesen Filmen erzählt wird heißt bei weitem nicht, dass die Kinder das auch alles gesehen haben. Mein sechsjähriger kann dir mittlerweile auch ganz viel von StarWars erzählen aber selbstvertändlich hat er die Filme nie gesehen (er kennt Sandmännchen, Sendung mit der Maus, logo und hat vor kurzem das erste mal überhaupt einen ganzen Film gesehen, "Der kleine Eisbär"). Er kennt das von einem Freund, der aber die Filme natürlich auch nicht gesehen hat. Der Freund hat aber inzwischen StarWars Lego und durfte davon wohl auch mal Werbefilmchen gucken. Und dann gibt es eben Kinder mit großen Geschwisterkindern, die dann eben tatsächlich auch schon die Filme geschaut haben. Und so sickert das nach unten durch.


    Meine Kinder wissen, dass jede Familie ihre eigenen Regeln hat. Und wenn hier Sachen verboten sind, die andere Kinder schon dürfen, dann erkläre ich, warum ich da einfach (noch) nicht möchte.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dass im Kindergarten von diesen Filmen erzählt wird heißt bei weitem nicht, dass die Kinder das auch alles gesehen haben.

    Das wollte ich nicht unterstellen. Aber auch die Erzählungen darüber können den Wunsch wecken den Film zu sehen.

    Mein Sohn weiß auch dass die Regeln in den Familien sich unterscheiden. Trotzdem bin ich mir nicht sicher wie ich damit umgehen soll, dass er anfängt davon zu erzählen und manche Sachen gerne sehen würde.

    Weiterhin nicht erlauben? Kompromisse in Form von anderen Fernsehsendingen, PC-Spielen o.ä.? Oder gar wirklich anschauen lassen? (bei Starwars in dem Alter natürlich indiskutabel, aber was ist mit Cars, Kung Fu Panda o.ä.?)
  • FreyaFreya

    577

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Unser Sohn ist im Juni sechs Jahre alt geworden. Wir haben diese Sachen allmählich eingeführt. Find ich auch nicht schlimm, so lange sie nicht den ganzen Tag davor sitzen.

    Bei uns gibt's WII-Spiele -ja und auch mal Stars-Wars (Lego). Das kommt sowieso irgendwann. Wenn sie es nicht bei uns schauen, dann irgendwo anders beim Kumpel. Verbieten wollten wir es nicht, nur eben begrenzen.

    Rangeln und kämpfen kann man in dem Alter auch nicht so ganz verbieten. Ich glaube, dass liegt ganz einfach in der (Jungen)-Natur. Bislang hab' ich auch noch nicht festgestellt, dass er dadurch einen Spleen weg hat oder irgendwie besonders gewalttätig ist. Alles ganz normal. Wichtig finde ich, dass die Kiddis immer wieder was zusammen etwas mit den Eltern machen und nicht nur vorm Fernsehen oder vor dem Computer geparkt werden. Und auch viel an die frische Luft kommen-zum abreagieren.

    Dieses "abwechslungsreiche" Rundum-Programm klappt bei uns ganz gut.
  • AnkeeAnkee

    258

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dass im Kindergarten von diesen Filmen erzählt wird heißt bei weitem nicht, dass die Kinder das auch alles gesehen haben.

    Davon gehe ich auch aus. Star Wars, Spiderman etc sind hier auch großes Thema in der Kita. Kommt aber auch von den Klamotten, die's bei C&A, H&M und so gibt. Früher haben wir Cowboy und Indianer gespielt und uns mit Stöcken erschossen und heute ist es halt ein Laserschwert... ;-)

    Wenn Du nicht möchtest, daß Dein Sohn so etwas schaut, würde ich das zu Hause auch so machen. Ich denke, daß es für die Kinder schwieriger wäre, wenn Du mit widersprüchlichen Gefühlen ihm das erlaubt, als wenn Du ihm ein klares "Nein" sagst, hinter dem Du wirklich stehst. Aber ich würd' auch kein Drama draus machen, wenn er's dann woanders mal sieht.

    Ihn als Kompromiss was anderes schauen lassen? Hmm, nur, wenn er wirklich meint ihm fehlt was. Aber so lange er zu hause nichts vermißt?

    Cars finde ich inzwischen übrigens ganz gut. Der Film ist wirklich harmlos (verglichen z.B. mit Grimms Märchen, Findet Nemo oder König der Löwen) und die "Moral von der Geschicht" ist, daß es nicht das Wichtigste ist, der Schnellste zu sein, sondern Freunde zu haben und anderen zu helfen. Das darf der Große ab und an schauen (normalerweise ist mir das zu lang). Aber kein Star Wars. WII wird's bei uns auf absehbare Zeit auch nicht geben, da ist mir das Suchtpotential zu groß (und Söhnchen zu anfällig ;-)) und die zu erwartenden täglichen Reibereien schon in der Vorstellung zu anstrengend.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir haben Kinder im Kindergarten die das wirklich schauen. Aber der Großteil erzählt wirklich nur. Die Klamotten hab ich möglichst lange nicht gekauft. Vor einiger Zeit hat er aber dann mal Cars-Socken bekommen. Die mag er auch unheimlich. ;-)
    Ich weiß eben dass Fersehen meinem Großen nicht gut tut. Nach einer halben Stunde ist wirklich die Grenze erreicht, dann ist er zu nichts mehr zu gebrauchen, richtig erschöpft und nicht aufnahmefähig.
    Er hat vor Kurzem bei Bekannten ohne dass ich es mitbekommen habe Wii gespielt. Deren Sohn ist 8. Sie haben mit den Lenkrädern das Autorennen gespielt. Er hat es mir nachher freudestrahlend berichtet. Ich hab dann auch nichts gesagt, mich nur gefreut dass er Spaß hatte. Aber zuhause gibts das definitiv noch nicht.
    Momentan ist er mit Nulli und Priesemut oder Willi wills wissen noch rundum zufrieden. Ich hoffe das bleibt noch eine zeitlang so.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Joella schrieb:
    Weiterhin nicht erlauben? Kompromisse in Form von anderen Fernsehsendingen, PC-Spielen o.ä.? Oder gar wirklich anschauen lassen? (bei Starwars in dem Alter natürlich indiskutabel, aber was ist mit Cars, Kung Fu Panda o.ä.?)
    Bei uns wird es wohl noch eine Weile dauern, bis die Kinder so was sehen dürfen. Cars mag von der Geschichte her wohl ganz ok sein, aber mir ist der Film viel zu rasant, die Bildwechsel zu schnell. Das überfordert auch schnell. "Der kleine Eisbär" ging gerade so, war ihm aber eben auch sehr lang.
    Wir machen hier weiter langsam.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Finde ich recht einfach: Diese Filme haben ein FSK Zeichen, und in sagen wir mal 90% der Fälle ist das auch ein ganz guter Hinweis darauf, ob das die Kinder nun ab dem Alter gucken können oder nicht.

    Wobei ich gerade bei der "ab 0" Freigabe doch ziemlich kritisch bin. Ich finde das sollte eher alles "ab 3" heißen und bei manchen dieser Filme finde ich auch das noch viel zu früh.
    (Hab auch schon welche ab 0 gesehen, die ich nichtmal ab 6 gucken würde, aber das muss wohl jeder selbst entscheiden. Das ist auch von Kind zu Kind etwas verschieden.)

    Ich finde man soll nicht jeden "Mist" mitmachen, darf aber auch nicht alles verweigern, sonst wird ein Kind schnell zum Außenseiter, wenn er so gar nichts kennt von den angesagten Themen. Auf jeden Fall besagte Filme vorher selbst mal gesehen haben und mit dem Kind zusammen schauen, damit man erklären kann, wenn Fragen oder Angst aufkommt. Und wenn du glaubst dein Kind ist noch nicht so weit, dann lass es auch lieber. Du kennst dein Kind schließlich am Besten. :-)
  • PinoahPinoah

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde es ziemlich spannend, dass sich die Medien-Themen bei meiner Großen seit Schulbeginn sehr gravierend entwickeln. Ich weiß momentan noch nicht, ob es damit zusammen hängt, dass in der Schule einfach viel mehr Interessen aufeinander stoßen oder ob es sich hier generell um eine regionale Angelegenheit handelt. Meine Tochter war in Berlin in einer Eltern-Kind-Initiative und wurde hier in ländlicher Region eingeschult. Mein Sohn geht ja nun auch hier in die Kita, und ich habe schon den Eindruck, dass die Kita-Kinder hier wesentlich früher mit all dem Medien-Konsum konfrotiert werden.
    Ich bleibe weiterhin meinen Regeln treu; bin aber dennoch im Gespräch mit meiner Tochter, wenn sie von irgendwelchen Tv-Sendungen erzählt, die sie noch nie gesehen hat, jedoch durch ihre Schulfreunde kennt. Oder auch über Computer-Spiele redet.Ich bin auch der Meinung, dass jedes Kind den Medienrummel unterschiedlich gut oder weniger gut verträgt. Ich versuche da meine persönlichen Vorstellungen mit der individuellen Aufnahmebereitschaft meiner Tochter auszubalancieren. Das ist definitiv nicht immer so einfach.
    Sie hat z.B. als Wichtelgeschenk ein Hannah-Montana-Spiel bekommen. Wir wissen beide, dass es dazu eine Serie im TV gibt, können damit aber rein gar nichts anfangen. Das Spiel liegt mittlerweile in irgendeiner Ecke; und wenn es so sein soll, erinnert sie sich daran irgendwann und dann lesen wir uns gemeinsam die Spielregeln durch.
    Ich denke, dass wir unseren Kindern die Medienwelt nicht vorenthalten können, wenn das Interesse wächst. Wir können ihnen aber altersgerecht und je nach Aufnahmefähigkeit einen bewussten Umgang nahe bringen.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Criosa schrieb:
    Finde ich recht einfach: Diese Filme haben ein FSK Zeichen, und in sagen wir mal 90% der Fälle ist das auch ein ganz guter Hinweis darauf, ob das die Kinder nun ab dem Alter gucken können oder nicht.
    Für mich ist die FSK kaum ein Anhaltspunkt. Dafür ist die viel zu gering eingeteilt. DA gibt es dann ab sechs Jahren und danach direkt ab 12 JAhren. Und wenn ich nach der FSK gehen würde dürfte mein GRoßer schon den ersten Harry Potter Film anschauen :erstaunt: Vergiss es, noch lange nicht! Der kennt gerade mal Pippi Langstrumpf, Michel in der Suppenschüssel, Sendung mit der Maus. Ich habe hier den Wicki Film von Bully rumlegen und überlege immer noch. Das fliegende Klassenzimmer (neue Version) hat er von der Oma zum Geburtstag bekommen. Das haben wir dann natürlich auch angeschaut, aber so richtig der Bringer war das auch noch nicht, war ihm eigentlich zu lang, am besten war die Prügelszene mit der Schneeballschlacht.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Für mich ist die FSK da auch keine wirkliche Hilfe - siehe das Harry Potter Beispiel. Das ist dann zwar die gekürzte Fassung, soviel ich weiß, aber trotzdem - die Tatsache, dass andere sechsjährige den Film schon gesehen haben, ist für mich auch kein Kriterium. Es ist eben doch eine Einzelfallentscheidung. Meine hat mit fast fünf schon mehr gesehen als Pippi Langstrumpf & Co., aber ich weiß auch ganz genau was ich ihr da zumuten kann. Die Muppets Weihnachtsgeschichte wird auch noch ein weiteres Jahr warten müssen ;) In der Schule mag das noch mal eine andere Sache sein, aber zum Außenseiter gehört sehr viel mehr als ein gemäßigter Medienkonsum. Das ist für mich auch eine Erziehungsfrage. Ein selbstbewusstes Kind, das mit sich und der Welt im Reinen ist, muss Transformers und was weiß ich nicht kennen - es hat andere Gesprächsthemen. Wobei mir völlig klar ist, dass ich es wenigstens in der Hinsicht schon "einfacher" habe mit meiner Schulwahl ;)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
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