Sendung zum Thema Langzeitstillen

bearbeitet 5. 07. 2011, 15:19 in Stillen
in der Reihe Menschen hautnah kommt am Donnerstag im WDR um 22:30 eine Sendung mit dem Titel "Stillen, bis der Schulbus kommt" (naja!). Aber es ist wohl wirklich eine Familie mit einem sechsjährigen dabei, der noch gestillt wird. Insgesamt finde ich die Reihe ja ziemlich gut, mal sehen, was sie aus dem Thema machen.

Kommentare

  • PinoahPinoah

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh, wie schade! Wir sind Donnerstag campen. Das hätte ich gern gesehen.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    pinoah, das kannst du dir später in der mediathek noch anschauen.
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich lese fremd (d.h. auch noch in nem anderen forum) und dort sind auch die mütter dabei, die in dem film zu sehen sein werden. bin schon sehr gespannt.
  • PinoahPinoah

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, stimmt...die Mediathek! :happy273: Danke, lamere. :fungif52:
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...nochmal hochschieb. Ich werds kucken, falls ich nicht wieder halb zehn aufm Sofa wegpenne....trotz Mittagsschlaf.... :sleep055: FURCHTbar diese Müdigkeit... :flaming01:
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich werds auch kucken, sollte ich noch unter den Lebenden weilen. ;-)
  • rajenriverrajenriver

    4,287

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Sendung war grottenschlecht! Im Unterton kam dabei nur raus LZS ist nicht gut, Familenbett ist nicht gut, Hebammen sind nicht gut, Hausgeburt ist nihct gut!

    Leider so gar nicht das, was man sich drunter vorgestellt hat!
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab nur die Hälfte geschaut, danach hab ich ausgeschaltet und bin ins Bett. Ich war zu müde um mich weiter aufzuregen.

    Am schlimmsten fand ich den Satz: "Statt aufs stillen zu verzichten, verzichtet sie nun lieber auf ihren Frauenarzt!" Wie furchtbar! :eek01: Für die, die es nicht gesehen haben: die besagte Frau war wieder schwanger, ihr Frauenarzt riet ihr abzustillen weil davon eine Frühgeburt drohen könnte. Sie entschied sich darauf für die Hebammenbetreuung in der Schwangerschaft.

    Die ganzen Kommentare von der Sprecherin waren absolut :flaming01:

    Ich schau mir nachher den Rest in der Mediathek an und überlege ob ich den Elan habe, dem WDR ein Statement dazu zu schicken.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denk noch drüber nach, wie ich es so fand, vielleicht schaue ich mir die Sendung noch mal an. Nein, die Sendung war nicht 100% pro lzs, das stimmt. Aber das habe ich auch nicht erwartet. Aber es hätte vielleicht gut getan, auch in den Kommentar so was einzuflechten wie: "Jede, wie es ihr, dem Kind und der Familie gut tut." Stattdessen gab es wieder mal lange rechtfertigende Vorträge von Müttern, und zwar sowohl von den LZS-Müttern als auch von Müttern, die nicht langzeitstillen.
    Ich habe aber auch bei allen drei Müttern gedacht, dass sie enorm hohe Ansprüche an sich haben und dann vielleicht wirklich vergessen, was ihnen noch gut tut - was aber nicht heißen soll, dass sie auf LZS, Familienbett und Tragen verzichten sollen.
    Und was ich immer schlimm finde ist, wenn das Thema Stillen bzw Nicht-Gestillt-habe ein dermaßen schlechtes Gewissen und Versagensgefühle verursachen, wie bei der einen Mutter, die die ersten Kinder irgendwann auf ärztlichen Rat auf Flasche umstellte und das zweite nun drei Jahre stillte.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ganz grundsätzlich fand ich die Doku gut. Zwei der Frauen "kennt" man ja auch aus nem anderen Forum. Von den 3 Frauen hab ich bis zur Halbzeit eigentlich keine Rechtfertigungen gehört. Die kamen doch eher aus der Stillgruppe, oder? Als T. die andere Gruppe aufgesucht hat, habe ich dort auch viel Rechtfertigung gesehen. Das fand ich schade. Ich finde KEINE Frau muss sich rechtfertigen ob sie lange stillt, nur kurz stillt oder gar nicht stillt. Natürlich ist es erwiesen, dass stillen wichtig und gesund ist und eben besser als Kunstmilch. Nichtsdestotrotz sollte man sich meiner Meinung nach nicht rechtfertigen müssen!

    Ich fand einfach nur die Darstellung der Sprecherin völlig contra und völlig entgegen dem, was in der Doku selbst rüberkam. Ich hätte mir wesentlich mehr Neutralität zum Thema gewünscht.
  • sara06sara06

    224

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich würds gerne online schauen hat eine von euch den link? find den bei der mediathek nicht :sad:
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier kannst Du sie runterladen.
  • sara06sara06

    224

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    danke :fungif52:
  • Kate68Kate68

    411

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch ich fand, dass die Kommentare eher negativ klangen und das Thema einsietig negativ beschrieben. Die Mutter, die - u.a. - wegen ihrer Zöliakie lange stillte, tat mir schon auch etwas leid. Sie machte schon einen etwas müden Eindruck und ich denke, die Sendung hat auch versucht, darzustellen, dass das lange Stillen viel von den Frauen abverlangt. Vielleicht auch ihrer Gesundheit. Ich fand aber auch, dass man ihre Ambivalenz bemerkt hat, zwischen dem, ihrem Großen etwas Gutes zu tun, und es eigentlich aber nicht mehr zu wollen...

    Was mich geärgert hat war, dass der "arme" Ehemann so viel helfen muss im Haushalt, Kochen muss für die Stillende Mutter und sich halt an das Familienbett"gewöhnt" hat. Das kam für mich total negativ rüber - als würde er zu all diesen Dingen gezwungen. Statt aufzuzeigen, wie toll das ist, wie positiv dieser Mann seine Rolle füllt... Schade. Denn so machte das LZS den Eindruck, dass es die Familie mehr belastet als bereichert.

    Im Ganzen fehlte sicher das Positive, das LZS wurde eher als etwas für sich selbst verleugnende Übermütter dargestellt. Alle wissenschftlichen Hintergründe fehlten - oder habe ich si nur überhört?
  • AnkeeAnkee

    258

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    ich hab mich auch über die Sendung geärgert :flaming01: :flaming01:

    Die Hintergrund Kommentare haben nur unreflektiert die gängigen Meinungen der Allgemeinheit über LZS wiedergegeben (Stillen und arbeiten geht nicht, Stillen in SS führt zur Frühgeburt, Frauen haben sexuelle Gefühle beim Stillen, die armen Männer,...) und alle Probleme der Familien nur auf das Stillen geschoben.

    Mit Aufklärung hat das nix zu tun. Die armen Familien...
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Im WDR-Forum zur Sendung gibt es ein Statement der Filmmacherin (darf ich das hier zitieren?).

    Ich als noch-nicht-lange-stillende Mutter fühlte mich von dem Film..nunja, ich empfand es stellenweise durch die Kommentare aus dem Off so, als würde das Stillen selbst (und damit jede stillende Mutter) negativ gesehen. Ich werde mir den Film irgendwann nochmal ansehen (habe ihn runtergeladen). Vielleicht kommt es dann anders an. Mein Freund fand den Film übrigens neutral, er wurde erst nachdenklicher als ich ihm darlegte weswegen ich den Film so abwertend empfand.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    awa schrieb:
    Im WDR-Forum zur Sendung gibt es ein Statement der Filmmacherin (darf ich das hier zitieren?).
    Ja, darfst du.

    Ich habe hier mal den Aufrufe, der bei den Rabeneltern und im stillen-und-tragen veröffentlich wurde:
    Beate Greindl schrieb:
    Liebe Mamas,
    ich plane für den WDR "Menschen hautnah" ( immer donnerstags um 22.30 Uhr), eine Doku über das LZS zu machen. Dafür bräuchte ich noch eine oder zwei Mamas, die damit offen umgehen u...nd mit den ganzen Vorurteilen, die es dazu gibt, aufräumen. Schön wäre auch, wenn sich die Papas (und auch die Kinder, falls schon möglich) äußern, muss aber nicht sein. Der Film soll dazu beitragen, das Stillen auch von größeren Kindern aus der Tabuzone zu holen. ( Es werden auch keine dubiosen Psychologen im nachhinein interviewt, die dann das Ganze als falsch bezeichnen , wie das in anderen Sendungen in der Vergangenheit war!)
    Außerdem werde ich das Bildmaterial nach der Sendung sperren lassen, sodass keine unseriöse Zweitverwendung möglich ist (ist ja auch schon mal vorgekommen bei der Konkurrenz). Da wir nicht live senden, sondern alles aufgezeichnet wird, können wir natürlich auch absprechen, wenn Ihr bestimmte Szenen oder Interviewausschnitte nicht im Film haben wollt. In der Eile des Alltags kann ja z.B. mal was „rausrutschen“, was man dann nicht im Fernsehen sehen oder hören will. Das ist also gar kein Problem.
    Genaueres zu meinem Projekt gerne telefonisch oder per mail.
    Wer Interesse hätte, mitzu
    machen, bitte melden!!!
    Würde mich sehr freuen!!!
    lg Bea

    Und hier die Stellungnahmen von rabeneltern
    Zum Film "Stillen bis der Schulbus kommt" bei "Menschen hautnah", WDR Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen
    Auch in unserem Forum hat die Autorin des Filmes "Stillen bis der Schulbus kommt" nach Protagonistinnen gesucht, auch wir haben diese Suche genehmigt in der Annahme, ihrer erklärten Absicht, "mit dem Film zeigen, dass auch das LZS eigentlich selbstverständlich ist, [...] das Tabu, das mit dem Thema verbunden ist, in Frage stellen und auch die verschiedenen Vorurteile, die damit verbunden sind, angehen" zu wollen, glauben zu können.

    Wir sehen die Userinnen, die dem Anliegen aufgeschlossen gegenüberstanden, nun als Verliererinnen einer subtil tendenziösen, negativen Darstellung des Langzeitstillens - zu den einzelnen Kritikpunkten schließen wir uns vollumfänglich der Erklärung des Teams des Forums "Stillen und Tragen" an: Pfeil Stellungnahme zur LZS-Reportage "Menschen hautnah"

    Wir haben der Autorin und der Redaktion von "Menschen hautnah" mitgeteilt, dass wir in Zukunft jedes Ansinnen, auf unserer Plattform nach Protagonistinnen für ähnliche Projekte zu suchen, ablehnen werden und den Userinnen des Rabeneltern-Forums von der Teilnahme an solchen Projekten auch bei vermeintlich seriösen Sendern abraten.

    Als Verein, der sich unter anderem Gesundheitsförderung, insbesondere die Förderung des Stillens, zum Ziel gesetzt hat, sehen wir die Reportage als Rückschlag für die Entwicklung hin zu mehr Stillfreundlichkeit, die in den letzten Jahren in Deutschland erreicht werden konnte.

    Wir bedauern unsere Fehleinschätzung des Projekts, eine Reportage über Langzeitstillen zu drehen, die Vorurteile abzubauen vermag. Sollte dies tatsächlich das Ziel gewesen sein, ist es in unseren Augen weit verfehlt worden.

    Team Rabeneltern.org e.V.

    Und hier die Stellungnahme von stillen-und-tragen
    Am 16.09.2010 veröffentlichte die WDR-Journalistin Beate Greindl nach ausführlicher Rücksprache mit der Forumsleitung folgenden Aufruf im Unterforum "Stillforum":

    Liebe Mamas,
    ich plane für den WDR "Menschen hautnah" ( immer donnerstags um 22.30 Uhr), eine Doku über das LZS zu machen. Dafür bräuchte ich noch eine oder zwei Mamas, die damit offen umgehen und mit den ganzen Vorurteilen, die es dazu gibt, aufräumen. Schön wäre auch, wenn sich die Papas (und auch die Kinder, falls schon möglich) äußern, muss aber nicht sein. Der Film soll dazu beitragen, das Stillen auch von größeren Kindern aus der Tabuzone zu holen. ( Es werden auch keine dubiosen Psychologen im nachhinein interviewt, die dann das Ganze als falsch bezeichnen , wie das in anderen Sendungen in der Vergangenheit war!)


    Zwei Mitglieder dieses Forums wurden in der gestern ausgestrahlten Sendung porträtiert.
    Wir sind enttäuscht und entsetzt, dass die im oben zitierten Aufruf geweckten Erwartungen nicht nur nicht eingehalten wurden, sondern durch tendenziöse Kommentierung und Schnitt-Technik das Langzeitstillen und damit auch die porträtierten Frauen diskreditiert und pathologisiert wurden.
    Unsere Kritik im Einzelnen:

    * Sieht man sich lediglich die Originalaussagen der Mitglieder der drei porträtierten Familien an, so erlebt man reflektierte Mütter und solidarische Väter, die ohne Wenn und Aber das Wohl der Kinder im Blick haben. Stillen ist ein Teil ihres Alltags - mehr nicht. Durch die Kommentierung wird jedoch der Eindruck vermittelt, dass das Stillen jeweils therapeutische Zwecke hat - eine Mutter scheint durch das Stillen ihres dreijährigen Sohnes ihre Trennung zu kompensieren, die zweite scheint ein Bindungsproblem ihrer frühen Kindheit bewältigen zu müssen und die dritte stillt, um die Kinder vor Krankheiten, an denen sie selbst leidet, zu bewahren.
    * Die Kommentare aus dem Off enthalten eine Reihe unwahrer Behauptungen. So wird der schwangeren Mutter Tanja unterstellt, sie gefährde gegen ärztlichen Rat das Leben ihres Ungeborenen, weil Stillen das Frühgeburtsrisiko erhöhe. Diese Aussage ist falsch - das Stillen kann zwar Wehen auslösen, diese sind jedoch nicht muttermundwirksam, sondern vergleichbar mit den Übungswehen, die selbstverständlich zu jeder Schwangerschaft gehören und diese nicht gefährden.
    * Die Dokumentation vermittelt einen falschen Eindruck von Stillgruppen. In keiner Stillgruppe wird Frauen geraten, "durchzuhalten", wenn sie nicht mehr stillen wollen. Stillberatung umfasst auch Begleitung des Abstillens, wenn dies gewünscht oder nötig ist. Überhaupt hat Langzeitstillen selten etwas mit "Durchhalten" zu tun. Meist entwickelt es sich völlig von selbst, natürlich, aus der Lebenssituation der Familie heraus.
    * Wir sind erschrocken über die Polarisierung der stillender Mütter auf der einen Seite und nicht oder nur kurz stillender Mütter auf der anderen Seite. Uns liegt es völlig fern, über die Entscheidungen, die Eltern hinsichtlich des Stillens treffen, zu urteilen.
    * Die Kommentare aus dem Off enthalten kaum sachliche Informationen über das Langzeitstillen. Diese werden zwar von den Müttern genannt, durch die Kommentierung aber als deren persönliche Meinung abgewertet. An keiner Stelle wird erwähnt, dass die Weltgesundheitsorganisation das Stillen bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahres empfiehlt und darüber hinaus, solange Mutter und Kind dies wünschen.
    * Zwar wurden "keine dubiosen Psychologen im nachhinein (sic!) interviewt", wie in Frau Greindls Aufruf versprochen, doch durch den Zusammenschnitt der reflektierten Aussagen der Mütter und Väter mit spontanen Äußerungen anderer Mütter wird das Stillen in den Zusammenhang gestörter Sexualität gerückt und überdies den langzeitstillenden Frauen unterstellt, sie würden sich moralisch über nicht stillende Mütter erheben.
    Auch durch die Äußerungen des Hausarztes - also eines vermeintlichen Experten - einer der Frauen wurde das o. g. Versprechen gebrochen. Der Hausarzt behauptete, dass der Mutter das lange Stillen gesundheitlich schaden würde. Wir wissen nicht, ob es im Fall dieser speziellen Mutter tatsächlich Anhaltspunkte dafür gibt, aber grundsätzlich ist das Stillen der Gesundheit der Mutter zuträglich, nicht abträglich.
    * Besonders betroffen sind wir darüber, dass die Versprechen der Autorin nicht eingehalten wurden. Der Bericht ist in keiner Weise dazu geeignet, das Langzeitstillen aus der Tabuzone herauszuholen, sondern scheint alle Vorurteile über das Langzeitstillen zu bestätigen. Als besonders verletzend empfinden wir, dass Frau Greindl uns gegenüber als dem Langzeitstillen neutral bis positiv gegenüber stehend aufgetreten ist und versprochen hat, keine Szenen zu zeigen, die die Beteiligten im Nachhinein als unangenehm empfinden. Dennoch wurde aus einem durch den Besuch des Kamerateams verständlicherweise überdrehten Kleinkind ein brustfixierter kleiner Tyrann gemacht, der ohne Mama nicht einschlafen kann und seinem überforderten Papa auf der Nase herumtanzt. Frau Greindl hatte bei den Dreharbeiten ausdrücklich versprochen, dass diese - untypische! - Szene nicht gezeigt wird.

    Wir bereuen es, trotz anfänglicher Skepsis Frau Greindl vertraut zu haben. Wir kannten "Menschen hautnah" als Sendereihe, die die von ihr porträtierten Personen neutral, meist jedoch positiv und zugewandt darstellen. Die ironisch-distanzierende Kommentierung und der fatale Zusammenschnitt der Originaltöne und -bilder in dieser Ausgabe jedoch fällt aus dem uns bisher bekannten Sendungsstil völlig heraus.

    Team des Forums "Stillen-und-Tragen.de"
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich könnte mich immer noch ärgern (obwohl es mich nicht betrifft), wie sehr die Mütter hinters Licht geführt wurden. :flaming01:
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...so wie die Stellungnahme von stillen-und-tragen habe ich es auch empfunden. Ich habe das geschaut und mir die ganze Zeit gedacht, das KANN doch nicht wahr sein?!?! :flaming01:
    Immer dieses: "Die Frauen sind überzeugt, Stillen SEI gut das für das Kind". Wieso SEI? Die Sprecherin hat permanent Konjunktive eingesetzt, für mich klang das nach einer nicht zurechnungsfähigen Meinung der stillenden Mütter. Als seien sie total abgefahren, würden ständig in ihrer eigenen kleinen Welt leben, müssen sich LZS-Gruppen suchen um das alles durchzustehen.
    Die alleinerziehende Mutter wurde auch so hingestellt, als sei sie über die Trennung nicht hinweg und würde deswegen derartite Nähe suchen. Auch wenn sie betont hat, daß das Stillen asexuell sei, da gabs ne Szene in der die Sprecherin sagte, daß ihr die trennung sehr zugesetzt habe und in der nächsten Szene kuschelt sie sich mit ihrem Sohn ins Bett und stillt. Nennt man Text-Bild-Schere....wenn das gesprochene/geschriebene mit dem Bild nicht überein stimmt.
    Ich fands echt schlimm. Sowas wertendes habe ich selten gesehen. :flaming01: :boese13:
    Bezeichnend ist natürlich die Schlussszene, alleinerziehende Mutter mit 3jährigem und Neugeborenem. Kommentar war quasi: jetzt ist es mir zu unangenehm den Großen weiterzustillen. Die Quintessenz beim Zuschauer: eigentlich ist es doch nicht so gut, lange zu stillen.

    Grauenvoll....ganz ehrlich. Das war kein seriöser Journalismus!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sagen der Sender oder die Autorin eigentlich auch etwas dazu?
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, gefunden im WDR-Forum zur Sendung:
    Stellungnahme der Autorin:
    Vielen Dank für die vielen sehr unterschiedlichen Kommentare zu meinem Film Stillen bis der Schulbus kommt.Besonders interessant fand ich die postings von zwei Betroffenen, die also selber lange gestillt wurden und sich nun als Erwachsene über ihre Erfahrungen äußern. Der eine erzählt, dass er es völlig ok. findet und keinerlei negative Gefühle diesbezüglich hat und der andere erzählt, dass er es sogar als inzestuös empfunden hat und nicht empfehlen würde. So weit liegen also die Meinungen auseinander! Es gibt keine wirklich seriöse Forschung zu dem Thema, wie sich Kinder, die lange gestillt wurden, als Erwachsene entwickeln, ob es nachweisbare Vorteile oder Nachteile gibt. Es kann also nur spekuliert werden. In meinem Film ging es darum, die Beweggründe der Frauen, die ihre Kinder lange (also über 2 Jahre hinaus) stillen, abzubilden und zwar ohne Häme und Zeigefinger. Wir wollten aber auch die Gegenmeinung in den Film einbauen, weil das Thema eben (wie man auch jetzt wieder im Forum sieht), sehr konträr diskutiert wird. Es ging also nicht darum, eine Art Werbefilm für das LZS zu machen, aber die diversen Vorteile des langen Stillens sollten schon auch drin sein, und sie sind ja auch drin: Besonders gesunde Kinder, Kuscheleffekt, Nähebedürfnis, leichte Handhabung im Vergleich zur Flasche, Allergievorbeugung bei Kindern, beugt Brustkrebs vor bei Müttern, positive Gefühle der Mütter, die bindungsfördernd sein können. Daneben gibt es aber auch Nachteile, so wie eben alles seine zwei Seiten hat: U.U. langwieriges Verhandeln beim Abstillen, Gesundheitsgefahren bei großer physischer Belastung der Mütter, Probleme mit der Umwelt, die das LZS oft nicht akzeptiert, manchmal Probleme von Vätern, wenn sie ihre Kinder allein betreuen. All dies darf in so einer Dokumentation eben auch nicht verschwiegen werden, warum auch? Ganz sicher gelungen ist zumindest damit das Vorhaben, das Thema aus der Tabu-Zone zu holen. Das hatte ich ja auch bei meinem Aufruf in den entsprechenden Foren angekündigt. LZS-Mütter zeigen sich ganz selbstbewusst und natürlich beim Stillen mit ihren Kindern und ihrem Umfeld. Viele, die das noch nie gesehen haben, haben es nun gesehen und sind nicht mehr total entsetzt, wenn sie das zum ersten Mal irgendwo in der Öffentlichkeit sehen, wie es ja viele der LZS-Mütter immer wieder beschrieben haben. Einige LZS-Mütter haben es ja früher selber sehr kritisch gesehen, dann sind sie aber eben reingerutscht. Außerdem habe ich versucht, einige Vorurteile gegen das LZS anzupacken. Ich denke, es wird schon klar, dass das keine perverse, eigennützige Miss-Handlung der eigenen Kinder ist, sondern dass die gezeigten Mütter liebevoll mit den Kindern umgehen, damit etwas Positives für die Kinder erreichen wollen und dass sich die Kinder ganz normal entwickeln. Dass sich einzelne LZS-Befürworterinnen nun getäuscht sehen durch den Film ist für mich nicht nachvollziehbar und liegt vielleicht auch an den heftigen negativen Reaktionen von außen. Diese Herangehensweise an das Thema kann ich weder von der Pro- noch von der Contra-Seite her nachvollziehen. Ich finde es sehr schade, wenn sich Mütter gegenseitig den Willen absprechen, das Beste für das eigene Kind zu tun, nur weil sie etwas anders machen. Das ist mir zu dogmatisch. In diesem Sinne hoffe ich, dass alle Kinder und Mütter glücklich werden, ob mit oder ohne LZS.
    Herzlichst, Beate Greindl (Filmautorin)

    Generell sind die Aussagen in diesem WDR-Forum übrigens der reine Wahnsinn.
    So Sachen wie:
    Als Diplompädagoge empfehle ich diesen Damen, die für sich in Anspruch nehmen von NATUR AUS (scheinbar immer) DAS RICHTIGE zu tun, was ich persönlich sehr kritisch sehe, wenigstens einmal einen Blick in das Buch: Das Erbe der Mütter. Psychoanalyse und Soziologie der Geschlechter – von Nancy J. Chodorow, zu werfen!In Zeiten, wo immer mehr Eltern unsicher sind, was gut für ihr Kind ist, wie man richtig, besser erzieht, finde ich das Engagement dieser Laien/Mütter absolut bedenklich, auch weil es laut diesem Bericht keinerlei seriöse empirische Studien über die Folgen des Langzeitstillen gibt!

    Sind da ja noch fast nett. Es geht hoch her, vereinzelt sind sogar positive Stimmen dabei. So ein Schlabtausch in Internetforen entzieht sich allerdings immer meinem Verständnis. Man kann keinen Überzeugen und es führt zu nichts, außer vll. das man sich Luft macht. (Falls ich das so nicht hätte zitieren/schreiben dürfen, diesen Absatz samt Zitat einfach wegmoderieren ;) )
  • Kate68Kate68

    411

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    naja, wenn man es im nachhinein betrachtet: Unter dem Titel "Stillen bis der Schulbus kommt" hatte ich auch keine "Pro-LZS" Sendung erwartet...
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nee, Pro brauchte es auch gar nicht zu sein. Ich habe mir aber eine Sendung gewünscht die wenigstens auch Fakten liefert (zB WHO-Empfehlung). Das kam nicht. Statt der WHO wird irgendein Hausarzt rangezogen, der irgendwas allgemeines über den Gesundheitszustand einer Frau sagt, die (man weiß es nicht) ja evtl Vorerkrankungen hat(te). Es reicht da m.E. nicht Menschen vorzuführen und eine Sendung zu machen in der die Bilder und Interviewfetzen was anderes erzählen als der Off-Kommentator (in diesem Fall war es ja eine Kommentatorin). So Feinheiten eben.. :thumbdown:
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ne pro hätte es nicht sein müssen. Neutral und nicht wertend hätte schon gereicht.
    Der Film soll dazu beitragen, das Stillen auch von größeren Kindern aus der Tabuzone zu holen.

    Naja, mit diesem Film wurde das LZS in meinen Augen noch weiter tabuisiert. Es ist also genau das Gegenteil geschehen. Die Vorurteile, die gemeinhin eh schon herrschten, wurden weiter geschürt. Denn schliesslich finden LZS-Mütter im stillen ihre Befriedigung und arbeiten Defizite damit auf. :roll: Das finde ich sehr traurig.
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So ein Satz wie der von dir zitierte hat ja auch zwei Seiten. Sie hat es aus der Tabuzone geholt, schlicht, weil sie darüber 45min lang berichtet hat. Der Film hat aufgemischt, klar, sonst würden auch wir nicht drüber reden sondern es eher abtun ("Hast du gesehen, im wdr, stillen bis der schulbus kommt!" ."Meh. *schulterzuck*") als gäbe es das ständig. So nun gibt es das ja durchaus ständig, man weiß es nur nicht, weil man es nicht sieht.
    Ich traue dem Fernsehen (und nicht nur dem Fernsehen) schon lange nicht, habe denen nie getraut solang ich mich erinnern kann. Demnach hätte ich auch nicht mitgemacht (bin aber eh erst ganz frisch stillend). Schnitt kann soviel ruinieren, alles beeinflussen und Kommentare sowieso! Der Rest liegt beim Betrachter.

    Was ich nicht nachvollziehen kann ist, dass stillen so sexualisiert wird. Das kann es m.E. auch nur hier in D geben (bzw. in westlichen Industriestaaten), weil es DAS totschlagargument schlechthin ist. Da kann man nichts mehr sagen. Man muss es natürlich richtigstellen, sagen, dass es gar nix miteinander zu tun hat.. aber das glaubt jemand der vom Gegenteil überzeugt ist sowieso nicht. Und dann hat es auch immer einen zu großen Verteidungsbeigeschmack. Ich muss mich doch gegen so Sätze wehren. Muss ich? Ich kann ja diesen Zusammenhang, der da immer wieder versucht wird herzustellen, gar nicht nachvollziehen. Mir bleibt da immer nur verständnislos gucken übrig, weil es so fundamental und absolut gegen meine Wahrnehmung geht. Ich frag mich wie andere Menschen sowas einfach denken können.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin ja nun auch LZS, wenn man es so will. Wir stillen sogar noch, obwohl keine Milch mehr kommt. Für viele sicherlich absolut unverständlich und pervers, denn was hat das stillen da noch für einen Zweck?! Was viele aber nicht sehen, wie oft ich meiner Tochter auch mal das stillen verweigere und sage: "Jetzt nicht!" Ich biete meiner Tochter auch nicht mehr an, sondern stille nur noch ihr Bedürfnis nach nuckeln, wenn sie danach fragt. Wenn eine 2,5 jährige mit dem Schnuller im Mund durch die Gegend rennt (wir sind komplett schnullerlos), dann sagt keiner was. DAS ist normal und nicht abartig.

    Klar hat der Satz zwei Seiten. Aber ich sehe es einfach so: wenn ich etwas aus der Tabuzone holen will, dann will ich es auch so beleuchten, dass die Menschen die es sich anschauen, zum nachdenken angeregt werden und anschliessend denken: "Hoppla, diese verkappten LZS-Mütter sind ja gar nicht so pervers wie ich immer dachte!" Verstehst Du was ich meine?
    Ich schrieb ja, es muss nicht pro LZS sein, aber neutral oder nicht wertend hätte auch gereicht - so dass sich anschliessend jeder seine Meinung bilden kann, ohne durch negative Kommentare seitens der Sprecherin beeinflusst gewesen zu sein.
  • awaawa

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Armana, wir sind da ganz eindeutig einer Meinung ;-) Hatte den Aufruf im SuT ja selbst noch gelesen bevor die Sendung lief und mir da aber schon gedacht 'Hoppala, das ist aber alles sehr, sehr vage und zweischneidig formuliert!'. Aus so Sätzen kann jeder das rausziehen was er/sie gerne hätte und das ist mein Problem mit Aufrufen solcher Art.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Autorin findet ja sie sei objeltiv.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das finde ich mich auch immer. :cool:
  • PinoahPinoah

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hab es gestern erst in der Mediathek gesehen.
    Ich kann an diesem Film auch nichts Neutrales erkennen. Ja, die Vorteile sind benannt worden; jedoch von den Müttern. Die Kommentare der Autorin sind doch sehr kritisch belegt.
    Eine Stelle, die bei mir persönlich als negativ haften blieb, ist die Szene, wo gesagt wird, dass das Zu-Bett-Bringen 1,5 Stunden dauert (mit Bedauern für die armen Eltern).
    Ab wann wird da die Zeit gemessen? Und wozu ist das wichtig, wie lange das dauert? Ich denke, die Eltern, die dafür weniger Zeit aufbringen möchten, werden auch dafür sorgen.
    Bei mir hinterlässt diese Sendung auch einen bitteren Nachgeschmack; und auch die Auslegung der Autorin im nachhinein?
    Gibt es eigentlich Statements von den mitwirkenden Müttern zur Sendung?
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja im Stillen und Tragen haben Alexandra und Tanja sich dazu geäußert.
  • Kate68Kate68

    411

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    und wie haben die beiden Frauen den Beitrag nun empfunden?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Beide sind sehr enttäuscht was aus dem Material gemacht wurde. Vor allem wurden die zu Beginn gemachten Versprechungen, dass nur sie Einspruch erheben können, wenn Szenen nicht verwendet werden sollen und ähnliches, einfach nicht eingehalten.
    Die Stellungnahme von stillen-und-tragen.de stammt ja quasi auch von Alexandra, denn es ist ja ihr Forum. Sie hat allerdings zur Zeit aufgrund einer familiären Krisensituation anderes im Kopf als die Sendung.
  • Kate68Kate68

    411

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ah so, dass wußte ich nicht, dass SuT das Forum von ihr ist.

    Wie übel, dass auch die Vereinbarungen nicht gehalten wurden, vom WDR hat man mehr erwartet.

    Ich habe auf jeden Fall mal einen Zuschauerinnen-Brief an den WDR gesendet. Mals sehen, ob eine Reaktion kommt.
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