Hallo ihr Lieben.
Ich habe ewig nicht mehr ins Forum geschrieben, aber jetzt habe ich das Gefühl 1000 Fragen zu haben. Eine davon ist folgende: Seit ein paar Wochen möchte mich Ben (3,5) im Kindergarten nicht mehr so richtig gehen lassen. Er ist seit März in diesem Kindergarten und ich habe das Gefühl, dass er sich hier wohlfühlt. Ich hole auf jeden Fall immer ein glückliches Kind ab und er erzählt auch viel von seinen Erlebnissen dort. Ich muss allerdings fast immer etwa 20 Minuten mit ihm bleiben, bis ich Tschüss sagen kann. Seit ein paar Wochen, möchte er mich aber auch nach dieser Zeitspanne nicht gehen lassen. Erst wenn alles für ihn perfekt ist, also wenn er das richtige Spielzeug hat oder der Kindergartenfreund endlch da ist (kommt immer zu spät), oder sie im richtigen Raum sind (hier wechseln sie öfter mal die Spielzimmer), darf ich gehen.
Ich habe das Gefühl, dass er nicht wirklich traurig ist, dass ich weggehe, sondern, dass er sich einfach (noch) nicht ohne mich wohlfühlt, wenn nicht alles so ist, wie er es will. Aber: Zum einen habe ich nicht immer Zeit, so lange zu warten, bis er mich gehen lässt und zum anderen und das vor allem habe ich keine Lust immer so lange zu bleiben. Ich werde manchmal richtig ärgerlich, weil er mich nicht weglässt und das kann ja auch nicht richtig sein. Ich kann aber auch nicht einfach gehen, weil er dann schreien wird und die Erzieherin ihn leider nicht gut auffangen wird. Können die hier irgendwie nicht so toll.
Genau so verhält es sich übrigend auch mit meiner Nanny. Wenn sie nicht DIE rettende Idee hat, die ihm gefällt, lässt er mich einfach nicht fehen und heult und schreit.
Also, habt ihr Tipps für mich, wie ich den Abschied so gestalten kann, dass nicht nur er, sondern auch ich damit zufrieden bin?
Danke und liebe Grüße,
Tina
Kommentare
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das ist sicher eine ganz schwierige Situation für dich. Ich bin da selber auch ganz hin und her gerissen zwischen "auf alle Bedürfnisse sehr gut eingehen und so lange da bleiben wie eben nötig" und "den Abschied lieber kurz machen und gehen". Letzteres ist aber natürlich schwer wenn die Erzieherinnen das nicht gut auffangen können. Bei uns werden Kinder in solchen Situtationen direkt auf den Arm genommen, der Mama wird gewunken und dann suchen die Erzieherinnen etwas, wo sie das Kind mit einbinden können. Aber es hat dann wirklich erst mal eine eins zu eins Betreuung und ganz viel Zuwendung.
Was klappt denn da bei euch im Kindergarten nicht?
Vielleicht melden sich ja doch auch noch andere mit ihren Erfahrungen. Denn das ist ja eigentlich eine ganz typische Phase.
Liebe Grüße
Eowyn
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Das ist hier eben nicht so. Deswegen möchte ich eben nicht gehen, wenn er nicht sein ok gibt. Und das macht es mir so schwer. Ich möchte ja nicht nur warten, bis es für ihn ok ist, es soll ja auch für mich ok sein. Ich weiß aber nicht, wie ich argumentieren soll, denn die Tatsachen, wie "Ich muss jetzt mal los, weil ich noch so viel zu tun habe", oder "Du hast doch so viele Freunde hier zum Spielen, da brauchst du mich gar nicht" usw... interessieren ihn nicht. Es ist für mich völlig ok, wenn ich ca. 10 Minuten bleibe, bis er "angekommen" ist, aber nicht immer ne halbe Stunde. Hm ...
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Bei uns ist es z.B. so dass wir ankommen und sich Sarah erstmal aus-/umzieht. Danach setzen wir uns gemeinsam auf eine Gaderobenbank und Sarah plündert einen Teil ihrer Brotbox. Während sie isst, verschafft sie sich in Ruhe einen Überblick über die aktuelle Lage in ihrer Gruppe (den Raum kann man von der Bank aus einsehen ;-) ) - wer ist schon da, wer spielt gerade was mit wem usw. Wenn sie gegessen hat, räumen wir ihren Rucksack auf und gehen gemeinsam zum Ausgang, wo wir uns dann verabschieden.
Das ist jeden Morgen immer der gleiche Ablauf und für sie ist dadurch denke ich einfach klar, wann der Zeitpunkt zum Abschied gekommen ist. Manchmal versucht sie zwar auch, noch ein bischen extra-Zeit zu schinden mit noch ein Bussi, nochmal drücken usw. aber im Großen und Ganzen läuft es damit ganz gut.