Stillen trotz Brust-Op?

bearbeitet 5. 07. 2011, 20:58 in Stillen
Obwohl ich ja noch ziemlich am Anfang bin, habe ich schon eine Frage zum späteren Stillen.

Ich habe mit Mitte 20 eine Brustraffung vornehmen lassen. Das hatte verschiedene Gründe: Vererbtes schwaches Bindegewebe und starke/schnelle Gewichtschwankungen in der Pubertät und während einer Trennung hatten meine Brust wirklich total ausser Form gebracht. Wahrscheinlich hätte ich trotzdem nichts daran machen lassen, wenn ich nicht zur gleichen Zeit eine Korrektur der Nasenscheidewand benötigt hätte. Das wurde damals unter Vollnarkose in einer plastischen Chirurgie durchgeführt und die Bruststraffung wurde quasi „nebenher“ mitgemacht.
Soviel zur Vorgeschichte.
Man sagte mir damals, es sei aller Wahrscheinlichkeit nach kein Problem, auch nach der Straffung zu stillen, da die Milchkanäle nur minimal verletzt würden. Es wurde soweit ich weiß kein oder nur sehr wenig Gewebe entfernt (es war ja keine Brustverkleinerung), nur anders vernäht und die Brustwarze verkleinert und versetzt.

Bei meinem ersten FA-Termin an dem ich sagte, dass ich die Pille abgesetzt habe, wies meine FÄ mich sofort darauf hin, dass ich ja wahrscheinlich nicht stillen könnte. Ihrer Erfahrung nach funktioniert das nicht, auch wenn die Operateure gerne anderes erzählen. Sie persönlich kenne niemanden, der nach einer Brust-Op erfolgreich stillt. Außerdem sei die Gefahr eines Milchstaus sehr hoch. Sie würde mir daher sogar raten, es erst gar nicht zu versuchen!
Ihre letzten Worte waren: Es sind schon andere Kinder mit der Flasche allein groß geworden.

Seit ich schwanger bin, beschäftigt mich dieses Thema. Denn ehrlich gesagt würde ich gerne stillen und wenigstens den Versuch wagen.
Wie seht ihr das als Experten? Kennt ihr vielleicht Frauen, die nach so einer OP erfolgreich stillen/gestillt haben? Was würdet ihr mir raten?

Freue mich wirklich sehr über Meinungen!

Viele Grüße
Sturmauge79

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Sturmauge79,
    erst einmal noch herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! :grin:

    Die Aussagen von der Frauenärztin finde ich heftig! Ich kann das so nicht bestätigen. Es gibt jede Menge Frauen, die nach einer Brustoperation erfolgreich stillen oder gestillt haben. Was du von der OP schreibst spricht in jedem Fall nicht dagegen. Wenn du es noch einmal genauer wissen willst könntest du dir auch den OP-Bericht noch anschauen, was da noch einmal zu Milchkanälen und Brustwarze geschrieben wurde. Aber im Prinzip würde ich erst einmal davon ausgehen, dass du stillen kannst.
    Ob aufgrund der OP ein höheres Risiko für Milchstaus besteht kann ich nicht beurteilen. Aber für solche Fälle wäre es in jedem Fall sinnvoll, dass du dir eine erfahrene in Stillfragen gut fortgebildete Hebamme suchst oder sonst zusätzlich eine gute Stillberaterin. Deine Frauenärztin scheint da nicht die richtige Ansprechepartnerin zu sein. Zumal sie offenbar auch die gesundheitlichen Nachteile der Flaschenfütterung und Ersatznahrung unterschätzt.

    Viele Grüße

    Judica
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dankeschön für Deine Antwort.

    War vor diesem Gespräch ja auch guter Dinge. Stets nach dem Motto: Versuch macht kluch! ;-)
    Dass meine FÄ das Stillen aber gleich so kategorisch ablehnt, hat mich schon verunsichert.

    Werde eh in der nächsten Woche mal in einer Hebammenpraxis anrufen, die für mich in Frage kommt und auch in meinem Wunschkrankenhaus als Beleghebammen arbeitet. Da werde ich das Thema in jedem Fall auch ansprechen. Gibt es irgendein "Qualitätsmerkmal", dass die Hebamme zur Stillberaterin macht? Oder kann man davon ausgehen, dass sich auch nur jemand so nennt, der wirklich eine Weiterbildung in dem Bereich hat?
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sturmauge79 schrieb:
    War vor diesem Gespräch ja auch guter Dinge. Stets nach dem Motto: Versuch macht kluch! ;-)
    Dass meine FÄ das Stillen aber gleich so kategorisch ablehnt, hat mich schon verunsichert.
    Ja, das kann ich mir denken.

    Es gibt Hebammen, die eine zusätzliche Ausbildung zur Stillberaterin gemacht haben. Aber das ist nicht zwingend notwendig. Im Prinzip würde es reichen, wenn du eine Hebamme hast, die durch Fortbildungen und viel Erfahrung in dem Bereich Kompetenzen gesammelt hat. Da hilft vor allem nachfragen. Frag ruhig auch gezielt, ob sie schon mal jemanden in der Stillzeit nach einer Brust-OP betreut hat. Vielleicht kann sie ja von ganz anderen Erfahrungen als deine Ärztin berichten.
    Oder eben zusätzlich zur Hebamme eine Stillberaterin. Die Stillberaterinnen der AFS (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) und der LLL (La Leche Liga) arbeiten ehrenamtlich. Manche bieten auch regelmäßige Treffen für Mütter mit Stillkindern (Still-Gruppen oder Still-Cafes) an. Da kannst du einfach mal auf den jeweiligen Homepages schauen, ob es bei dir in der Gegend jemanden gibt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielen Dank, Eowyn!

    Habs mir notiert und werde das auf jeden Fall mal mit einer Expertin hier vor Ort besprechen.
    Aber schon mal schön zu hören, dass mein Bauchgefühl, es zu versuchen, nicht ganz falsch sein kann. ;-)
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum