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Besorgte Eltern vor Regalen mit speziellen Kinder-Sonnencremes, UV-Schutzkleidung in allen Farben und Größen und Babysonnenbrillen mit unterschiedlichen UV-Filtern: Die Auswahl an speziellen Kinderprodukten ist groß, und viele versprechen den einzig perfekten Schutz der Kinderhaut.
Prof. Dr. Peter Höger, Hautexperte der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), ermuntert zu einem pragmatischen Umgang mit Sommer und Sonne: „Mehr als 80 Prozent der täglichen UV-Strahlung fallen zwischen 11 und 16 Uhr an. Wer einfach nur die pralle Mittagssonne vermeidet, mindert das Risiko eines Sonnenbrands schon wesentlich. Größeren Kindern kann man sehr anschaulich die `Schattenregel´ vermitteln: Spiel nicht in der Sonne, solange Dein Schatten kleiner ist als Dein Körper.“
Richtige Kleidung: Caps oder Hüte mit Krempe, eine Sonnenbrille und langärmlige Kleidung (dunkle Farben geben fünf Mal so viel Schutz wie helle Töne) bilden das richtige Sonnen-Outfit. Spezielle UV-Schutzkleidung („gemäß australischem Standard“) ist allenfalls für extrem lichtgefährdete Kinder nötig.
Richtige Sonnencreme: DGKJ-Experte Peter Höger empfiehlt für Kinder generell Sonnencremes mit physikalischem Schutz: „Produkte mit Zinkoxid und Titandioxid legen sich wie eine Sonnen-Barriere auf die Haut. Wen der weißliche Film nicht stört, kann Cremes mit Mikropigmenten verwenden. Hier besteht weder Resorptionsgefahr noch ein Risiko für kontakt- oder photoallergische Reaktionen. Anders als bei Präparaten mit chemischen Filtersubstanzen werden Mikropigmente nicht transkutan aufgenommen und sind für Kinder bestens geeignet.“
Richtig Eincremen: Der Lichtschutzfaktor der Kinder-Sonnencreme sollte mindestens 20 betragen, womit schon 95 Prozent des Lichts absorbiert werden. Ein LSF über 30 steigert den Schutzeffekt nur noch geringfügig – sehr viel wichtiger ist das richtige Eincremen mit reichlich Lotion oder Salbe. Mindestens zweimal am Tag und erneut nach jedem Baden sollte gründlich gecremt werden. Auch die Lippen sollten regelmäßig mit einem UV-Pflegestift geschützt werden.
Diese Tipps gelten nicht für Babys im ersten Lebensjahr – der einzig richtige Sonnenschutz für die ganz Kleinen ist es, gut behütet und beschirmt die direkte Sonne zu meiden. Nur bei unvermeidlicher Exposition sind wiederum Mikropigmentcremes zu empfehlen.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) vom 21.6.2011
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