Hallo,
ich wende mich an Euch mit der Bitte um Ratschläge wie wir weiter machen sollen - langsam sind wir mit den Nerven am Ende. Unsere Kleine schreit bereits nach kurzer Zeit beim Trinken. Jede Fütterung ist eine Qual für sie und auch für uns. Vielleicht erstmal einige weitere Hintergrundinfos:
Unsere Kleine kam vor ziemlich genau 6 Monaten als Frühchen in der 33 SSW zur Welt. Im Krankenhaus wurde sie fast ausschließlich per Flasche gefüttert (anfangs sondiert). Zwar wurden im KH auch schon Stillversuche unternommen, die jedoch (auch mangels Betreuung durch Stillberaterinnen) kläglich scheiterten. Milch war jedenfalls genug da. Meine Frau pumpte ab, so dass bald die Gefrierschränke mit einem Halbjahresvorrat gefüllt waren.
Daheim fütterten wir die Muttermilch mit Flasche weiter, parallel Stillversuche die mehr oder weniger gut durch die Hebamme betreut wurden. Das Thema Stillen wurde sehr von ihr forciert obwohl keinerlei Besserung in Sicht war. Das Flaschefüttern ging bis dahin recht gut, wenn auch recht langsam da die junge Dame eher von der gemütlichen Sorte ist (1h+ waren keine Seltenheit). Plötzlich schien das Stillen zu klappen. Zumindest war die Kleine nicht nach 30min schon wieder hungrig. Trotzdem war das Stillen immer mit viel Stress verbunden, vor allem Nachts. Ein weiterer KA Termin brachte dann ans Licht, dass die Kleine in einer Woche Stillen genau 0g zugenommen hatte. Da sie ansonsten gesundheitlich OK war, stimmte die KA zu es weiter zu versuchen. Zwei Wochen später dann der endgültige Abbruch mit dem Stillen, da praktisch kaum an Gewicht dazu gekommen ist. Wir begannen wieder mit der Flasche.
Dann ging es mit der Schreierei während der Fütterung los. Nach ca. 30-60ml nahm die Kleine die Flasche nicht mehr an und schrie wie verrückt. Wieder stagnierte das Gewicht, so dass uns die KA in Krankenhaus schickte. Dort wurde Reflux diagostiziert. Dagegen wurde ein PPI (Nexium) verschrieben - der half 2 Tage, dann wieder das gleiche Spiel. Dann neue Nahrung - AR, kein Nexium mehr. Nun ging es eine zeitlang gut, ca. 1-2 Wochen. Zwar schrie die Kleine immer wieder mal, aber endlich waren die Trinkmengen i.O. und das Gewicht (inzwischen weit unter der 3ten Perzentile) legte wieder zu.
Leider ist es inzwischen mit dem Schreien wieder schlimmer geworden. Die Kleine trinkt scheinbar bis der schlimmste Hunger vorbei ist, dann Schreien und der Rest ein Kampf. Nach diversen Arztwechseln und der Vermutung Milcheiweißallergie verwenden wir Nestle Althera. Das schmeckt ihr gar nicht, also mehr Schreierei und die Trinkmenge sank auf etwas über 500ml pro Tag (bei nun ca. 4,6kg Gewicht, ca. 55cm).
Die KA haben wir bereits zweimal gewechselt, da wir nicht wirklich das Gefühl hatten mit dem Problem ernstgenommen zu werden ("Die Kleine sieht ja ganz gut aus.", "Gewicht zu Größe passen ja", "Die Wünschelrute sagt Milcheiweißallergie"...). Alle "Behandlungsvorschläge" kamen bisher von uns, mit Infos die wir so im Internet gefunden haben - dazu brauchen wir aber keinen KA, dann können wir gleich selbst die Diagnosen stellen und Therapien festlegen. Und Wünschelruten helfen uns auch nicht wirklich weiter.
Wir selbst glauben schon alles probiert zu haben: Flaschen, Nahrung, möglichst viel Ruhe beim Stillen (drum verlassen wir das Haus schon nicht mehr, da wir eigentlich nur daheim eine ruhige Atmosphäre schaffen können) - soweit das aufgrund unserer Anspannung noch möglich ist. Wahrscheinlich inzwischen Teil des Problems, da sich unsere Anspannung sicher überträgt ...
Die Frage ist nun: wer kann hier wirklich noch helfen? Sollten wir einfach von uns aus nochmal ins Krankenhaus (KA scheint es nicht für nötig zu halten)? Kann hier evtl. die Schreiambulanz helfen, welche anscheinend auch bei Essstörungen hilft? Wir glauben inzwischen nicht mehr an eine körperliche Störung, sondern eher was "psychisches" - vielleicht durch uns selbst verursacht durch das viele Hin- und Her mit Stillen, verschiedenen Flaschen, Trinkpositionen, Nahrungsarten, usw.
Ich weiß, dass eine Ferndiagnose nicht möglich ist, aber vielleicht gibt es ja doch noch Tipps welche wir nicht ausprobiert haben.
Sorry, dass ich so weit ausgeholt habe, aber ich wollte ein umfassendes Bild geben. Über jede Antwort bin ich dankbar...
Grüße
Philipp
Kommentare
763
erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum und nachträglich alles Gute zur Geburt eurer Tochter! Ich habe hier auch ein Frühchen (und falls dich/euch unsere (Still-)geschichte interessiert, ich habe dazu ein Thema im Stillforum bei den Stillberichten), geboren in SSW 32+0. Es ist eine verdammt harte Zeit, ihr habt da mein vollstes Verständnis und Mitgefühl!
So wie du dich liest, habt ihr wirklich viel für's Stillen getan, dafür ganz großen Respekt! Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Menschen so darum bemühen und ich möchte euch da wirklich mal meine Anerkennung aussprechen. Du darfst deiner Frau gerne von mir gut gemeint auf die Schulter klopfen.
Eine Schreiambulanz aufzusuchen bzw. anzurufen und sich dort Infos zu holen halte ich für eine sehr gute Idee! Dort sitzen Menschen mit ganz vielfältigen Erfahrungen.
Mir fallen ganz viele Fragen ein, die möchte ich auch gerne stellen, denn vielleicht ist ja ein Punkt dabei, den ihr noch nicht abhaken konntet:
Was habt ihr denn für Milch (bzw. pumpt deine Frau noch) da? Bei Pulvermilch kann es u.U. helfen verschiedene Anbieter durchzuprobieren? Was für Sauger/Flaschen habt ihr? Vielleicht ist das Loch im Sauger zu groß/zu klein (der Kleinen kommt entsprechend zu viel oder zu wenig -> frustriend -> schreien)? Deine Frau kann übrigens auch versuchen mit einem Brusternährungsset zu füttern, das vermittelt ggf. mehr ein 'Stillgefühl'.
Deine Idee mit den psychischen Problemen finde ich auch sehr naheliegend. Natürlich überträgt sich einmal eure (aktuelle) Anspannung/Unruhe auf das Kind. Dann war die Situation zu Beginn eurer Eltern-Kind-Beziehung auch nicht einfach. Konntet ihr das schon aufarbeiten? An mir nagt es zB immer noch sehr, deswegen komme ich auch drauf. Ich bin selbst an der Aufarbeitung dran (habe Hilfe mittels zweier Bücher ;-) ). Ich denke das spielt auch eine große Rolle. Frühchen brauchen ganz viel Nähe und Zuwendung, das muss ich aber euch vermutlich nicht sagen. Tragt ihr sie denn bzw. habt ihr sie getragen? Meiner beruhigt sich da immer ganz doll und es wirkt durchaus nachhaltend...
KISS ist nicht im Verdacht?
Soviel erstmal von mir.
Ich schicke euch eine Portion Kraft rüber!
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1. Nachts oder wenn sie schläfrig ist, scheint sie besser zu trinken. Gerade eben hat sie 125ml in 30min ohne schreien genommen (das war allerdings wirklich mal eine Ausnahme). "Normale" Trinkmengen sind inzwischen so zwischen 10 und 90ml (6-10 Mal/Tag). Als es noch gut lief waren es teilweise bis zu 140ml in recht kurzer Zeit (30min).
2. Wir haben auch angefangen Hipp Kürbis zu geben. Erstmal nur zum probieren, inzwischen ein halbes Glas (ca. 60g). Sie hat die Technik noch nicht ganz raus (was für eine Sauerei LOL), aber zumindest zeigt sie keinerlei Ablehnung.
Gruß PH
763
Jaaaa, Brei isst sich ja auch ganz anders als Milch, da muss sich erstmal der Zungenstoßreflex ausschliechen ;-)
Was mir noch einfiel: verkürztes Zungenbändchen?
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>Was habt ihr denn für Milch (bzw. pumpt deine Frau noch) da?
Aktuell Nestle Althera. Vorher war es Aptamil AR, davor Aptamil HA Pre. Davor eben Muttermilch. Einmal hatten wir Alete Ha Pre, das wollte sie aber gar nicht (obwohl zu dem Zeitpunkt keine großen Probleme waren). Am besten ging bisher Aptamil AR - das ging anfangs sehr gut. Nur langsam sind die Probleme wieder gekommen. Gepumpt wird nicht mehr. Wir haben zwar noch einige Fächer voll mit Muttermilch, aber die werden wir dann wohl bald entsorgen müssen...
>Was für Sauger/Flaschen habt ihr?
Anfangs die Abpumpflaschen mit Kirschsauger, dann MAM (gut mit dem Ventil, aber bescheiden zu Aufwärmen). NUK ging gar nicht aufgrund der Position des Sauglochs. Momentan Avent. Anfangs mit 1er bzw. 2er Sauger. Seit AR Nahrung bzw. mit Nestargel angedickter Nahrung 3er Sauger, da sonst zu wenig rauskommt. 4er Sauer ist noch zu schnell, ebenso der Variosauger von Avent.
>Konntet ihr das schon aufarbeiten?
Nicht wirklich, wir sind noch mittendrin...
>Tragt ihr sie denn bzw. habt ihr sie getragen?
Ja mussten wir anfangs sehr viel. Nach spätestens 5min im Bettchen ging das schreien los. So kamen wir locker auf die von der für Schreikinder "geforderten" Schreidauer von 3h/Tag. Lediglich die Nächte waren halbwegs erträglich. Rumtragen war das einzige was half... Inzwischen ist wenigstens das deutlich besser (so seit 2 Wochen). Liegt aber denke ich weniger an der neuen Nahrung (Althera), als am Entwicklungstand der Kleinen. Sie kann sich halt deutlich besser mit sich selbst beschäftigen, spielt mit Freddy, George und wie die Tierchen alle so heißen Meine Frau haben letztes WE das erste Mal seit ihrer Geburt wieder zusammen Mittag gegessen und die Kleine hat "George die Giraffe" vernascht... LOL
> KISS ist nicht im Verdacht?
LOL, nein. Die Assistenzärzting im KH kannte das nichtmal. Ich habe sie dann aufgeklärt. Unsere KA haben da bisher auch nicht erwähnt. Aber die sind auch nicht auf Reflux gekommen. Das hatte ich aufgrund der Symptome schon in Verdacht bevor es dann im KH per US und PH-Metrie nachgewiesen wurde. Soviel zum Thema Frust mit den KA. Im übrigen kam bis auf die Wünschelrute Tante keiner auf Milchweiweißallergie - zwar halte ich von der Diagnosemethode nix, aber eine Stillberaterin empfahl uns trotzdem die Nahrung zu probieren (bisher allerdings ohne Erfolg).
Morgen haben wir einen Termin beim Orthopäden aufgrund einer Vorzugshaltung des Kopfes - hier haben wir auch nochmal eine kleine Hoffnung, dass hier der Hund begraben sein könnte.
> Soviel erstmal von mir.
Danke auch erstmal. Schon mal schön wenn man sich den Frust ein wenig von der Seele schreiben kann und jemand ernsthaft zuhört/ließt... :fungif52:
Gruß PH
763
na logo, wenn ich schon hier bin und was beitragen kann, dann tue ich das doch gerne :sunny:
Ich verstehe nur jetzt eins nicht:
KISS ist nicht im Verdacht, aber es gibt eine Vorzugshaltung und ihr geht zum Orthopäden um das ansehen zu lassen. Das ist doch aber genau das (naja, oder jedenfalls eines der möglichen Anzeichen) Und das Schreien würde da eben auch gut ins Bild passen...
Milcheiweißallergie klingt nicht so wirklich glaubwürdig.. bin aber nicht vom Fach. Denke nur, dass sich sowas anders bzw. nicht nur durch schreien geäußert hätte.
Hmm.. also das Aufarbeiten kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen, das ist so enorm wichtig für euch alle. Mir hat anfangs geholfen hier ein bisschen zu schreiben (Stillgeschichte halt), dann hab ich eine Collage gemacht und jetzt muss ich doch noch weiter in die Tiefe gehen.. es ist ein langer Weg. Falls ich euch irgendwie behilflich sein kann, ihr könnt mich gerne auch per PN anschreiben. :sunny:
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einmal noch bevor ich ins Bett geh':
Dazu müsste ich mich wieder über die Kinderärzte auslassen, aber das habe ich schon zu genüge getan. KISS ist in der Tat so nie gefallen. Nur soviel: Wir: "Sie hält der Kopf etwas schief. Kann das ein Problem sein?" KA: "Gehen sie mal zum Orthopäden." Soll sagen: wir haben drauf aufmerksam gemacht. Der KA hats nicht gesehen. Über KISS habe ich später erst selbst im Internet gelesen.
Zur Milcheiweißallergie: sie erklärt vielleicht nicht unmittelbar das Schreien, aber Symptome können u.a. sein:
Bauchschmerzen
Kolik, Blähungen
mangelnde Gewichtszunahme
All das hatten wir (und haben es immer noch), so dass es denke ich naheliegend ist das näher anzusehen, bzw. auszuschließen. Persönlich glaube ich aber auch nicht, dass das der Grund für das Schreien beim Trinken ist. Lieber wäre mir allerdings ein echter Test und nicht über Diätumstellung. Das Trinken ist eh problematisch - dann auch noch diese bittere Althera Milch. Ich würd die freiwillig auch nicht trinken.
Also, die Geisterstunde hat geschlagen. Gute Nacht dann.
Grüße
PH
763
Eure KiÄ sind echt nicht so der Hit, oder? Dann geht auf jeden Fall zu nem guten Orthopäden, es gibt ja einige KISS-Spezialisten im Land.
Was die Allergien angeht, da könnte euch doch wirklich ein Kinderallergologe helfen.
Ich geh jetzt auch zu Bett :sleep055:
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"KiSS ist die Abkürzung für Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung. Die Existenz eines KiSS-Syndroms im Sinne eines Krankheitsbildes, das klinisch vor allem zu Störungen der Körperhaltung im Säuglings- und Kleinkindalter führen soll oder für eine Reihe von Verhaltensstörungen verantwortlich sein soll, ist nicht bewiesen. [...] Dementsprechend wird dem KiSS in der Wissenschaftsgemeinde keine Bedeutung beigemessen."
PH
763
Wenn ihr dann zum Orthopäden geht, wird es sich vermutlich zeigen. Meines Erachtens könnte das Weinen aber durchaus mit KISS zusammenhängen... ihr habt wahrscheinlich die einschlägigen KISS-Seiten im Netz schon gelesen. Es macht jedenfalls Sinn da mal jemanden draufschauen zu lassen. Vielleicht ist es ja wirklich die Antwort. Oder eben wirklich eine Allergie, das müsste man vermutlich testen lassen...
Ich versteh euch echt, es ist so schwierig!
Die Flaschen/Sauger die ihr nutzt sollen ja ganz gut sein und durchprobiert habt ihr da auch schon vieles. Außer es mal mit einem BES zu versuchen, die Ärzte ggf. noch auf ein verkürztes Zungenbändchen anzusprechen (wobei ihr das vermutlich echt sehen würdet, die Zunge kommt dann ja kaum aus dem Mund und die Spitze zieht sich so herzförmig ein).. fällt mir nicht wirklich was ein.
Ich wünsch euch, dass es sich bessert!
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kurzes Update: wir waren heute beim Orthopäden - immerhin hat er ohne Nachfrage auch von KISS gesprochen, sagte aber eben auch etwas von nicht nachgewiesenen Theorien, ABER eben auch, dass eine Behandlung hier manchmal hilft. Eine wirkliche Auffälligkeit konnte er nicht feststellen. Die Vorzugshaltung des Kopfes ist kaum noch ausgeprägt. Er hat dann noch "rumgedrückt" und "gerüttelt" - wenn, dann sagte er würde man einen Effekt nicht sofort sondern erst nach einigen Tagen bemerken. Wir werden sehen...
Parallel habe ich nun einen Termin bei der Schreisprechstunde gemacht. Hier liegt unsere große Hoffnung. Vorher werden wir auch erstmal nichts umstellen um nicht noch mehr Unruhe reinzubringen (also z.B. BES - ist das überhaupt geeignet wenn gar nicht mehr gestillt wird?). Nur die Nahrung werden wir denke ich auf normale AR Nahrung zurückstellen solange nichts anderes nachgewiesen ist. Werden da morgen mit der KA Rücksprache halten. So oder so, danke für die Ideen...
Wenn ich ein Update habe werde ich es an dieser Stelle posten. Möge es anderen helfen...
Grüße
PH
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ich weiß, dieser Thread ist schon lange her - aber ich habe ein sehr ähnliches Problem bei meinem Pflegesohn. Er ist jetzt 4 Monate alt und auch ein Frühchen. Mich würde sehr interessieren wie es weiterging bei Euch. Irgendwie nimmt mich auch niemand ernst, weil er trotz dieser Probleme gut zugenommen hat. Ich habe auch noch keine andere Flaschnmilch ausprobiert, da diese speziell von der Kinderärztin empfohlen wurde, da der kleine Mann durch ein Medikament eher zu Verstopfung neigt. Seine Trinkmenge beträgt aber nie mehr als ca. 500ml und ich finde das ist im vergleich was andere Kinder trinken schon wenig. Es ist mein erstes Flaschenkind und ich bin schon verunsichert.
LG
Myrjam
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und dabei hatte ich versprochen weiter zu berichten... schlimm mit mir.
Tja wo hatte ich aufgehört. Orthopäde und Schreisprechstunde. Also die Behandlung durch den Orthopäden hat nicht geholfen - wirklich überzeugt war ich ohnehin nicht davon.
Um das Ergebnis vorweg zu nehmen. Wirklich geholfen hat die Schreisprechstunde auch nicht. Es tat aber ganz gut mal von jemandem angehört zu werden, der das Problem ernst nimmt und zuhört, Fragen stellt, etc.
Das Nestle Althera haben wir nach Rücksprache mit dem KA schnell wieder abgesetzt (nach insgesamt knapp 3 Wochen), da das Trinken damit immer schlechter wurde und sind zurück zur AR Nahrung.
Da unsere Kleine immer sehr wenig geschlafen hat, war eine Vermutung, dass es damit zu tun hat (allerdings waren auch Reflux und Milcheiweißallergie zumindest noch theoretische Kandidaten). Wir haben dann über Wochen Schlaf und Fütterprotokolle geführt. Sie haben uns dann viele allgemeine Tipps v.a. zum Schlafen gegeben, die aber entweder gesunder Menschenverstand sind oder man auch hier im Forum findet. Besser geworden ist es davon erstmal nicht. Und dann eines Tages ging es auf einmal aufwärts sowohl mit Trinkmengen und Trinkdauer. Da das Schlafen aber immer noch schlecht war, denke ich nicht dass die Schreisprechstunde da geholfen hatte, sonder einfach von allein alles besser wurde. Sie bekam dann ja auch immer mehr feste Kost, die mal besser mal schlechter angenommen wurde. Insgesamt ist die Esserei mit ihr recht anstrengend, war sie schon immer und ist sie noch...
Die Schreisprechstunden haben wir dann nicht mehr wahr genommen. Zwischendrin war das Schlafen mal so richtig schlimm, d.h. mit minutenlagen Schreien und brüllen (30min keine Seltenheit) und nach 15min war sie wieder wach. Wir wurden u.a. auch von Harl.e.kin betreut und die meinten, nach Rücksprache mit dem zuständigen Klinikarzt, dass es vielleicht auch noch etwas medizinisches sein könnte. Der folgende Krankenhausaufenthalt war recht frustrierend und schnell von uns beendet.
Aktueller Stand sieht so aus:
Nachts schläft sie meist sehr gut (19.30 ins Bett ohne Schreien), wacht aber recht früh auf (teilweise schon um 4 Uhr). Dann gibt es noch eine Flasche am Morgen (2er Milch, aber bald gehen wir auf Kindermilch). Hier trinkt sie problemlos ca. 200ml in 5-10min. Danach gibt es Frühstück mit uns und eine halbe Scheibe Brot mit Butter. Morgens legt sich meine Frau mit ihr für ca. 2 h schlafen (alleine schläft sie tagsüber immer noch nicht ein). Mittags ein Gläschen (wobei sie nur 6m Zeug ist, das andere ist ihr trotz ihrer 15 Monate nicht geheuer). Manchmal isst sie auch bei uns mit - mit Vorliebe Kartoffeln. Nachmittags oft kein Schlaf, 15h Gläschen und um 18.30 Brei. Wie gesagt, das Essen ist oft anstrengend, aber nicht vergleichbar mit der Trinkerei von früher.
Mein Fazit:
Je nachdem wie schlimm die Fütterei für Euch ist, sucht prüfessionelle Hilfe, z.B. bei einer Schreiambulanz oder einem KA der auf Essstörungen spezialisiert ist. Auch wenn der nicht direkt weiterhelfen kann, tut es gut wenn man ernst genommen wird. Am Ende wird es vermutlich von ganz alleine besser, aber vielleicht hat man ja doch noch einen einfachen Tipp für Euch den ihr noch nicht bedacht habt. Medizinisch kommt natürlich einiges in Frage, vor allem Reflux - das war bei uns zumindest anfangs (auch mit ca. 4 Monaten) ein echtes Problem, welches auch nachgewiesen werden konnte...
Sehr enttäuscht war ich von unseren Kinderärzten. Hier unterstelle ich teilweise wirklich inkompetenz. Endlich haben wir aber einen aus unserer Sicht hervorragenden KA gefunden...
Ich hoffe ich konnte zumindest ein wenig weiterhelfen. Und einfach dran denken: am Ende wird alles Gut :-)
Grüße
Philipp
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Wenn der Kleine gut zunimmt, kannst Du denke ich eh schon relativ beruhigt sein - das war bei uns leider nicht immer so.
Philipp
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ich schreibe Dir noch eine PN.
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Gibt es einen speziellen Grund warum ihr Kindermilch geben wollt? Das ist eigenelich genau wie Folgemilch ein völlig überflüssiges Industrieprodukt. Die Hersteller gaukeln einem natürlich vor wie toll und gesund das alles ist. Aber das ist es nicht wirklich. Im Prinzip sollten Babys wenn sie nicht gestillt werden nur eine einfache Pre bekommen. Und wenn die Kinder größer sind und nicht mehr so viel Milch trinken kann man schauen ob sie ganz normale Kuhmilch vertragen. Da gibt es nur eine Obergrenze von max. 500 ml pro Tag, da sonst das Kuhmilcheiweiß eine zu große Belastung für die Nieren ist. Aber Kindermilch mit all ihren Zusätzen ist absolut nicht notwendig.
1,375
Da muss ich mal DRINGEND zwischenfragen: Meine Mittlere (5) isst recht schlecht, liebt aber nach wie vor ihren Kakao bzw. Milch. Trifft die 500ml, Regel bei Milch auch auf 5jährige zu???? :eek01:
Weil sie kommt sicher oft aufs Doppelte.... :scratch.:
27,156
Wenn du dir Gedanken machst dass deine Tochter zu wenig isst wenn du ihr nicht mehr so viel Kakao gibst, dann würde ich dir mal das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Carlos Gonzalez empfehlen. Vielleicht hilft dir das dabei Vertrauen darin zu finden, dass deine Tochter alle für sie nötigen Nährstoffe zu sich nehmen wird, wenn du ihr eine ausgewogene Kost anbietest und sie selbst entscheiden lässt wie viel und was sie davon isst. Nur Kakao ist eben schon eher eine Süßigkeit als ausgewogene Kost, daher würde ich sowas nicht unbegrenzt zur Verfügung stellen.
Versuch dich auch mal von der Vorstellung "viel Essen= guter Esser" und "wenig essen = schlechter Esser" zu verabschieden. Jedes gesunde Kind isst so viel wie es braucht wenn es Zugriff auf einigermaßen ausgewogenes Essen hat. Das eine Kind braucht viel, das andere braucht weniger. Beides ist völlig in Ordnung und das eine nicht besser als das andere.
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Oh, ich beschwere mich auch gar nicht Ich denke wir können da wirklich sehr zufrieden sein - eine kleine Entschädigung dafür, dass sie tagsüber nur mit Hilfe schläft. Wir hatten aber auch schon andere Zeiten, wo auch Nachts das Schlafen katastrophal war. Außerdem wird von vielen der Begriff "Durchschlafen" wohl etwas überbewertet. Kenne die Definition zwar nicht mehr so genau, aber ich glaube mich da an "5h am Stück" erinnern zu können - da sind wir ganz gut dabei. Meine Nichte wacht auch früh auf, geht aber spät ins Bett - da ist mir unsere Variante deutlich lieber ;-)
Hier habe ich schon viel widersprüchliches gelesen - die einen halten nix von Kindermilch (mit der gleichen Begründung wie oben angeführt), andere wiederum sind der Kuhmilch gegenüber skeptisch eingestellt. Kuhmilch scheint die Kleine nicht so gut vertragen zu haben - sie bekam ordentlich Dünnpfiff, so dass wir wieder auf die 2er Milch zurück sind. Drum der Versuch mit der Kindermilch. Wir werden sehen - momentan läuft es mit der 2er Milch eigentlich ganz gut - never change a running system sagt man ja eigentlich. Sie bekommt die Milch aber immer noch in der normalen Flasche. Ans Bechertrinken mag sie sich noch nicht so richtig gewöhnen - auch mit ihren 16 Monaten (korrigiert 14) nicht. Aber wie oben beschrieben, trinkt sie in kurzer Zeit die Flasche was im Vergleich zu früher eine echte Wohltat ist. Und es ist auch nur noch die eine Flasche, ansonsten bekommt sie ja feste Nahrung - was immer recht anstrengend ist. Aber irgendwas ist ja immer. Unterernährt ist sie sicher nicht - hat ganz nette Bäckchen
Grüße
Philipp
27,156
11,944
Ich misch mich nur deshalb ein, weil Kindermilch wirklich ein überflüssiges Produkt ist. Dann lieber gar keine Milch, Kalzium kann man auch anders zuführen und bei Kuhmilchunverträglichkeit gäbe es ja auch noch Alternativprodukte.
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Danke für diese Info - interessant (oder ist erschreckend das richtige Wort?) Mit der Kindermilch habt ihr mich spätestens jetzt überzeugt.
Grüße
PH
27,156