Hallo,
bin neu hier und habe das Forum im Internet gefunden. Mein Schlumpf ( Mädchen ) ist jetzt 1,5 Jahre alt. Sie ist in der Krippe seit sie 1 Jahr alt ist. Jetzt hat die Krippe Sommerpause und ich habe 2 Wochen Urlaub genommen. Ich gehehalbtags arbeiten seit sie in der Krippe ist, davor war ich zuhause in Elternzeit.
Ich habe mich auf die 2 Wochen gefreut, stelle aber fest dass ich mich manchnal teilweise "freue" wenn ich wieder arbeiten gehen kann. Das hört sich schlimm an aber ich will einfach schreiben wie es ist..ich finde je kleiner die Kinder sind, desto einfacher war alles. Das Jahr zuhause z.B. ich habe gestillt und wir waren oft unterwegs, als Baby schlief sie ja sowieso öfters am Tag auch im Kinderwagen. Jetzt wird der Ablauf immer geregelter, gerade auch seit sie in der Krippe ist - auf der einen Seite gut, auf der anderen auch wieder nicht. Ich fühle mich einfach nicht mehr flexibel so wie früher eben wegen dieser geregelten Abläufe. Wenn ich mich jetzt verarbreden will muss ich immer schauen ob nicht gerade Mittagessens Zeit ist oder Schlafenszeit. Eine Freundin von mir hat z.B. ein Kind was einen ganz anderen Rhythmus hat, d.h. wenn meine wach ist, schläft ihre Tochter, wir könnten uns jetzt wo wir frei haben dann nur früh morgens oder erst um 17 Uhr treffen weil ihr Kind eben länger schläft. Das war früher nicht so..aber das ist nur ein Punkt.
Ich weiß nicht ob ich zu erwachsen denke aber oft weiß ich gar nicht was alles machen soll mit ihr und denke oft ich bin ihr zu langweilig, im Hort hat sie einfach mehr Action usw.
Also hier spielen geht auch nicht rund um die Uhr, ich muss ja auch duschen, etwas im Haushalt machen, Kochen usw. oft ist sie sehr quengelig und will nur spielen. Wenn wir unterwegs sind will sie immer aus dem Wagen raus und dann läuft sie mit Vorlieben von mir weg und findet es lustig. In der Fußgängerzone war sie so beinahe mal abhanden gekommen. Verfrachte ich sie im Wagen oder will sie überreden an der Hand zu gehen, schreit sie und kriegt Wutanfälle.
Das Hinlegen am Nachmittag hat seit sie im Hort ist super geklappt, wickeln, in Schlafsack legen, Rollladen etwas runter, kurz kuscheln und rausgehen. Jetzt seit Dienstag 2. Urlaubstag schreit sie immer Mama, Mama und will nicht schlafen. Vorhin hatte ich noch mit der Arbeit telefoniert wegen was wichtigem und musste dringend was regeln ( ging was schief bei der Urlaubsübergabe ) und ich ließ es dann an ihr aus was mir jetzt total leid tut. Sie schrie wieder und wollte nicht schlafen und mittlerweile war ich das 3. mal drin, hab sie aus dem Bett geholt, den Schlafsack aufgemacht und sie auf den Boden gesetzt und dann ganz laut und wütend geredet " Ja dann schlaf halt nicht wenn du nciht willst, hier spiel was, mir doch egal, mach was du willst, ich hab keinen Nerv jetzt darauf" -sie hat erst total verdattert geschaut und dann geweint wie verrückt. Sie stand im Flur und die Tränen kullerten nur so :shock: Dann hab ich sie halt geholt und sie hat gelacht und sich an mich gelehnt. Hab sie dann in den Schlafsack und hab sie solange getragen bis sie fast einschlief und sie dann hinglegt - sie war auch total müde.
Das war einfach nur ein Beispiel, ich fühle mich irgendwie nicht happy gerade. Ich liebe sie über alles und mein Mann auch aber es ist irgendwie immer anstrengender geworden, auch jetzt wo sie zwar mehr versteht aber ja noch nicht richtig reden kann - sie sagt auch zu allem JA - das ist das Neuste. Erst dachte ich cool sie versteht mich, im nächsten Moment frage ich sie "Willst Du eine Bank überfallen?" und sie sagt JA..also sie hört einfach nur es ist eine Frage und antwortet. Auch irgendwie putzig aber ich habe gemerkt dass sie einfach noch nicht so weit ist wie ich dachte. Dann denke ich wieder, sie ist ja auch erst 1,5 Jahre und noch fast ein Baby.
Ich weiß manchmal nicht wo anfangen, was jetzt machen und alles organisieren usw. ich bin anscheinend keine gute Hausfrau und Mutter..
Ach eben alles so wie es ist. Um kurz nach 19 Uhr kommt mein Mann nach Hause und dann schaue ich dass ich halbwegs schon gekocht habe damit es nicht alles so spät wird. Dann ist meist schon 20 Uhr wenn wir fertig gegessen haben und sie bekommt ihre Milch und dann eben Bettfertig machen und meist ist es schon 21 Uhr und ich bin so platt dass ich dann max. bis 22 Uhr schaffe aufzubleiben. Ich geh dann rüber und wenn die Kleine nachts weint hole ich sie zu mir und sie schläft bei mir.
Irgendwie fehlt mir so der Antrieb ohne Arbeit, auch die ersten Trotzphasen die wir haben mit denen ich nicht gut umgehen kann und ich frage mich immer woher wissen andere wie sie reagieren und wie sie was machen und ich denke immer ich werde meinem Kind nicht gerecht oder so. Ich bin so traurig dass ich vorhin so blöd zu ihr war und denke dass sie auch die ganze Woche mittags weint weil sie merkt dass ich so nix wirklcih mit ihr anfangen kann und dass sie im Hort besser aufgehoben ist als bei mir. Ich finde das selbst total verrückt alles.. ging es jemandem von Euch auch schonmal so..ausgelaugt.lustlos.überfordert.gelangweilt?
Viele Grüße,
Jessica
Kommentare
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genau, und deshalb denke ich, du erwartest ein bißchen zu viel von ihr.
Meine Kleine ist ja in einem ähnlichen Alter und ich erkenne sie in vielem, was du schreibst wieder. Ich finde das alles aber völlig normal und versuche mich darauf einzustellen, auch wenn's oft nervenaufreibend und anstrengend ist. Ich geh mal auf ein paar Dinge genauer ein:
Tagesrhythmus:
Ich finde das eigentlich ungemein praktisch, weil man so besser planen kann. Ich weiß z.B., daß meine Maus ziemlich genau um 12 ihren Mittagsschlaf braucht und um ca. 20 Uhr ins Bett muß und plane den Tagesablauf oder Verabredungen eben entsprechend. Klappt in aller Regel wunderbar. Was das Treffen mit deiner Freundin angeht... warum verabredet ihr euch nicht zu einem Ausflug (z.B. Zoo), wo die Kleinen bei Bedarf im Wagen schlafen können? Hab ich auch schon gemacht, aber geschlafen hat sie da dann trotzdem nicht, war alles viiiiel zu spannend. Erst am Rückweg im Auto fielen die Äuglein schon nach der 1. Kurve zu. ;-)
Beschäftigung:
Finde ich auch ungemein schwierig momentan. Alleine spielt sie noch nicht, ich muß immer dabei sitzen und mitmachen. Gleichzeitig fehlt ihr noch die Geduld, sich mit irgendwas länger als ein paar Minuten zu beschäftigen. Irgendwann gehen mir dann einfach die Ideen aus. Mein Weg aus der Misere: Ich unternehme was mit ihr. Einkaufen gehen, Spielplatz, mit den Hunden spazieren gehen, ... unterwegs ist sie deutlich zufriedener. Zuhause scheint es ihr einfach langweilig zu sein.
Und wenn du mal was im Haushalt machen mußt oder Duschen oder so, erklärst du ihr das dann? Spannst du sie mit ein? Erklären, reden, zeigen, um Hilfe bitten,... das funktioniert hier meistens ganz gut. In der Küche setz ich sie z.B. auf die Arbeitsfläche, damit sie zugucken kann. Sie will halt einfach dabei sein und alles mitbekommen.
Kommunikation:
Mit 1,5 Jahren kann man denke ich einfach nicht erwarten, daß man sich mit dem Kind "richtig" unterhalten kann. Manche Antworten muß man auch einfach in Frage stellen. Meine Kleine sagt z.B. oft nein, bzw. schüttelt den Kopf. Das heißt aber nicht unbedingt nein. Ich hinterfrage halt alles mehrmals und versuche ihre Mimik/Gestik zu deuten.
Abends:
Jo, bei mir wirds auch meist 20.30 oder später, bis die Kleine schläft, dann bin ich meist auch zu kaputt, um noch große Aktivitäten an den Tag zu legen. Das ist doch normal, an Arbeitstagen (ich arbeite an 3 Tagen in der Woche ganztags) bin ich da genauso geschafft.
Tja, also, was soll ich noch schreiben... du bist nicht allein! :tröst: Versuch einfach, alles gelassener zu nehmen und dich auf deine Tochter, ihre Möglichkeiten und Bedürfnisse einzustellen und nimm es so, wie es ist. Es ist doch eine so schöne Zeit, jetzt wo sie anfangen selbstständig zu werden. Das mitzuerleben finde ich - bei aller Anstrengung - total faszinierend. Ich denke mir auch oft, was das für eine riesige geistige Leistung sein muß, die dieses kleine Gehirn da tagtäglich verarbeiten muß. Die Entwicklung schreitet teilweise soooo schnell voran, daß da Quängelphasen entstehen ist gar kein Wunder. Die Kleinen kennen sich vermutlich manchmal gar nicht mehr aus, sind überfordert, reizüberflutet, ect. Da brauchen sie dann uns als "Fels in der Brandung", der ihnen Sicherheit gibt.
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die situation die du beschreibst kenne ich grad von meinem sohn auch
alleine spielen geht nicht wirklich und wen doch kommt nur dummheiten bei raus....zur zeit packt er immer mal aus langerweile seine windelkiste aus und räumt dann spielsachen dort rein und 2 windeln...das sieht immer so nach "ausziehen" aus da er nur sein lieblingsspielzeug da rein tut
die quengelphasen hat er auch den ganzen tag über....er hängt mir wirklich nur am rockzipfel ich komme zu rein gar nichts mehr tagsüber...somit hab ich nun die hausarbeit auf abends geschoben das klappt ganz gut da junior 19uhr ins bett geht somit hab ich tagsüber zeit für ihn
wir setzen uns zusammen hin und spielen...was ihm aber mit der zeit auch zu langweilig wird und ich echt kein plan hab was ich noch machen kann mit ihm
dann gehn wir jeden tag wenigstens 1-2 stunden raus spazieren und auf dem rückweg meistens noch auf den spielplatz
was oft gut klappt mit beschäftigen ist wenn ich seifenblasen mache und er die fangen kann da hat er sehr viel spaß dran oder wir spielen mit dem wasserball das findet er auch total toll
ab 18uhr stehn wir auf dem balkon weil er immer auf papa wartet dann freut er sich so tierisch doll wenn er den papa sieht...und dann ist noch ne halbe stunde toben mit papa danach essen und dann macht papa ihn bettfertig und ich steh in der küche und koche und erledige nebei noch so kleinigkeiten um 0uhr kommt sohnemann dann nochmal um seine babymilch zu bekommen und dann ist auch erst unser tag zu ende
ihr seit mit dem problemchen nicht alleine ;-)
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für mich klingt das alles nach dem - manchmal auch anstrengenden und nervigen - Alltag mit einem Kind diesen Alters. Janne ist ja nur ein paar Monate jünger als deine Tochter und vieles davon, was du schreibst, ist hier genau so. Und ich weiß auch noch, dass ich bei meiner großen Tochter auch manchmal vollkommen entnervt war, grade diese ins-Bett-geh-Situation fand ich oft furchtbar, weil ich mich da so hilflos fühlte und manchmal auch regelrecht vera****t, weil ich das Gefühl hatte, ich bemühe mich den ganzen Tag und jetzt hätte ich doch etwas Ruhe verdient - und Pustekuchen, die Kleine wollte halt nicht so wie ich. Heute bin ich da deutlich entspannter.
Ich denke im Nachhinein auch, dass ich von Liva viel zu viel erwartet habe, vielleicht ist das beim ersten Kind eher so, man denkt, die Kinder sind ja schon so groß und müssten doch schon so viel verstehen. Die weiteren Kinder sind dann ja immer die Kleineren und werden dann eher geschont. Vielleicht erwartest du ja auch zu viel von dir selbst, dass du immer gelassen, entspannt und gut gelaunt bist? Ich glaube, das ist keine Mutter und ich behaupte mal, jeder hier sind die Nerven schon mal durchgegangen. Du hast die Situation ja noch wenden können und sie konnte schlafen. Vielleicht wäre es besser gewesen, mit dem Telefonat zu warten, bis sie schläft, andererseits kenne ich das auch, dass man schon was ganz anderes im Kopf hat und dann keine Geduld hat und dann ist der Wurm drin.
Ich habe inzwischen auch das Gefühl, die hohe Kunst des Elternseins ist es, sich immer wieder neu auf die Kinder einzustellen. Da denkt man, jetzt hat man den Bogen raus und dann ist plötzlich wieder alles anders. Ich fand, dass das Muttersein mit den Jahren sowohl anstrengender als auch leichter wurde. Leichter, weil die Kinder irgendwann sagen können, was sie wollen, andererseits hat man dann auch andere Konflikte und Diskussionen.
Ich würde nicht zu sehr an dir selbst zweifeln, das Familienleben ist auch mal nervig und öde - solange es auch immer wieder schöne Momente gibt, finde ich das ganz normal. Ich finde es auch gerade anstrengend, wenn Janne so gar nichts zu wollen scheint, auf dem Arm - doof, auf dem Boden - doof, essen - doof, trinken - doof, spielen - doof. Und dann brüllt sie und schmeisst sich auf den Boden, manchmal muss man sie davor schützen, dass sie ihren Kopf auf den Boden knallt. Aber dann gehen wir raus und sie streckt schon den Arm entgegen, damit ich die Strickjacke anziehen kann, sie läuft an der Hand zur Tür, ich trage sie die Treppe runter und kann sie nur noch auf ihre dicken Bäckchen knutschen und finde sie das tollste und süßeste Kind.
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Was ich sagen will - bei euch ist noch der Ablauf Arbeit/Krippe eingefahren, in ein paar Woche sähe es ganz sicher anders aus! So sind es leider nur 2 Wochen, da klappt das Umschalten nicht so leicht. Mach trotzdem das Beste daraus!
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Vielen Dank für Eure Nachrichten und Aufmunterungen. Ich musste bei sovielen Zeilen schmunzeln denn anscheinend ist dann in vielen Dingen doch jedes Kind gleich oder ähnlich.
Heute sah es schon viel besser aus und ich denke einfach auch weil ich besser drauf bin als gestern und so ist sie auch besser drauf. Nun ich bin auch kein Roboter und hab jeden Tag sprühende Laune und es stimmt schon dass ich mich auch erstmal umstellen muss auf den neuen Alltag. Da es viel geregnet hat und ich so einfach keine Idee hatte was ich mit ihr machen soll außer zu spielen was sie ja dann gleich wieder blöd fand. Das hat mich einfach überfordert und dann verlor ich die Geduld überhaupt was mit ihr zu machen...
Generell ist es so dass ich IMMER pflichtbewußt ggü. meinem Kind bin und egal wie schlecht es mir geht ich nicht will dass sie darunter leiden muss, also funktioniere ich dann immer und an Tagen wie diesen wo sie dann auch noch anfängt ihr Verhalten zu ändern ( was ihr ja hier auch beschrieben habt ) kommt eins zum anderen. Sie hat immer supegerne gebadet, jetzt schreit sie wie verrückt und ich muss mich dann z.B. mit in die Badewanne setzen sonst geht gar nix mehr. Zähneputzen genauso, oder eben jetzt das nachmittags hinlegen..das kam alles so am WE zum Vorschein, aber klar es sind Kinder und sie sind unberechenbar und genauso gibt es ja den Wandel im positiven Sinne- vielleicht hab ich das als Erwachsene irgendwo verloren oder es ist ganz tief verborgen:Die Fähigkeit sich zu wandeln. Würde ja passen..man selbst ist so im Trott, Gewohnheit usw. und dann kommt so ein Wirbelwind und macht alles durcheinander und es ist einfach als hätte man verlernt sich neu einzustellen - daran sollte ich wohl mal wieder arbeiten ..Dingen ihren Lauf zu lassen und gelassener zu werden oder so
Bez. Neues im positiven Sinne..heute kam sie auf mich zu, legte ihre Arme um mich und gab mir einen Kuss - einfach so und ganz von alleine - das hat sie bisher noch nie gemacht auch wenn sie generell schon gerne kuschelt. Das war so schön da hab ich wieder gemerkt wie sehr ich meine kleine Nervensäge doch liebe..über alles!! :knutsch02:
Liebe Grüße nochmal an alle
Jessica