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Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat 17 Instant-Tees für Neugeborene unter die Lupe genommen und kommt zu keinem guten Ergebnis: Nur ein Tee wurde als “sehr gut” beurteilt, zwei Tees erhielten die Note “gut”. Mit “mangelhaft” oder “ungenügend” sind gleich acht Produkte durchgefallen. Viele der untersuchtes Tees enthalten Zucker oder ähnliche Stoffe wie z.B. Traubenzucker (Glukose), Glukosesirup, Milchzucker oder Maltodex- trin. Außerdem entdeckte das Labor in fast jeder Tee-Probe Mineralöl und in manchen Tees wurden sogar Pestizidrückstände nachgewiesen. Die untersuchten Produkte stammten aus Supermärkten, Bio-Läden, Drogeriemärkten und Apotheken.
Das Verbrauchermagazin kritisiert, dass Babytees überhaupt Zucker (welcher Form auch immer) zugesetzt wird und das in Mengen, die nicht zu rechtfertigen sind. Teilweise entsprechen die Kohlenhydrate in einem Tee vom Gewicht her bis zu 16 Stück Würfelzucker pro Liter. Die Experten weisen ausdrücklich darauf hin, dass nicht immer ersichtlich ist, ob in einem Babytee Zucker enthalten ist, denn nicht jeder zucker-ähnliche Stoff muss als Zucker deklariert werden, obwohl die chemische Struktur sehr ähnlich ist. Das gilt z.B. für Maltodextrin, eine Substanz, die aus sehr kleinen Bruchstücken von Stärke gewonnen wird. Manche dieser Bruch- stücke sind so klein, dass sie mit den Grundbausteinen von Zucker identisch sind. Öko-Test weist in diesem Zusammenhang auf einen Anbieter (Alete) eines Fenchel-Tees hin, der sogar auf der Verpackung mit den Worten “ohne Zuckerzusatz” wirbt, obwohl der Tee Maltodextrin enthält. Maltodextrin kann genauso wie Zucker zu Karies führen. Im Alete Bio-Fenchel-Tee (ungesüßt) wurden zudem Rückstände des Pestizids Azoxystrobin nachgewiesen, die über der zulässigen Menge liegen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das in fast allen Beuteltees nachgewiesene Mineralöl. Nur ein Tee (Lebensbaum Family Babytee Kräutermischung) war frei von Mineralölrückständen. Es ist zu vermuten, dass diese mit großer Wahrscheinlichkeit von Druckfarben auf der Verpackung stammen. Auch in anderen, in Kartons verpackten Lebensmitteln wie z.B. Cornflakes oder Reis hat das Verbrauchermagazin in der Vergangenheit solche Rückstände gefunden. Diese können auf Lebensmittel übergehen und können vom Körper nur schwer ausgeschieden werden, so dass sie sich dort anreichern und eventuell zu gesundheitlichen Problemen führen.
Experten zufolge befinden sich in jedem menschlichen Körper vermutlich einige Gramm dieser Rückstände. Noch gibt es wenige wissenschaftliche Untersuchungen zu den möglichen Folgen und Risiken, die diese Rück- stände bergen. Allerdings warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung davor, dass bestimmte Bestandteile von Mineralöl Leber, Herzklappen und Lymphknoten schädigen können und andere Bestandteile sogar krebserregend sind. Auch die Deklaration der Tees lässt zu wünschen übrig: So fehlen auf 10 der 17 Produkte im Test wichtige Warnhinweise wie z.B. die Information, dass Dauernuckeln Zahnschäden verursachen kann. Vier Hersteller vermerken explizit auf ihren Verpackungen, dass sie keine Farbstoffe, Konservierungsstoffe oder künstliche Aromen verwen- den, dabei sind diese Stoffe sowieso in Babynahrung verboten.
Testsieger und der einzige “sehr gute” Tee im Test von Öko-Test wurde der “Bauchwohl-Tee” von Milupa, der mit 0,24 Euro pro Liter nicht nur zu den preiswertesten Produkten im Test gehört, sondern auch keine bedenklichen Inhaltsstoffe und keinen Zucker enthält. (mh)
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