6 Jahre Stillzeit - und alleine abgestillt

bearbeitet 27. 11. 2011, 01:12 in Langzeitstillen
Hallo an alle, die sich für eine lange Stillzeit entschieden haben.
Da ich weiß, wie anstrengende Phasen es innerhalb dieser Zeit geben kann, mit welchen Ansichten man unter Umständen konfrontiert wird und welche Theorien es über das freiwillige Abstillen seitens des Kindes gibt, möchte ich euch unsere Geschichte erzählen. Jonas und meine.

Jona wurde Anfang Juli 2003 geboren. Seine Geschwister waren zu diesem Zeitpunkt 15 und zehn Jahre. Meinen ältesten Sohn hatte ich im Krankenhaus entbunden. Ein Leichtgewicht von 2700g und 49cm. Das Thema Stillen wurde von den Krankenschwestern sehr ruppig angegangen. Wenn die Waage zu festgesetzten Uhrzeit das erforderliche Gewicht anzeigte, war alles in Ordnung. Wenn nicht, wurde damit begonnen zuzufüttern. Zu dieser Zeit bekam man sein Baby tagsüber zu bestimmten Zeiten für eine Weile zum Stillen, dann wurden sie wieder abgeholt. Hätte ich meinen Sohn die ganze Zeit bei mir gehabt – wahrscheinlich wäre es auch anders gelaufen. Aber da er so zierlich war, wurde bei ihm sofort mit dem Zufüttern begonnen und mir wurde gesagt, dass ich zu wenig Milch hätte. Weil er so wenig trinkt. Diese Logik überzeugt eine Zwanzigjährige natürlich. Und damit war das Thema Stillen für dieses Kind beendet.

Bei meiner Tochter war ich schon standhafter gegenüber äußerer Beeinflussung. So dass sie in den Genuss einer halbjährigen Vollstillzeit kam.

Bei Jona, meinem Jüngsten, lief alles ganz anders. Aufgrund wirklich negativer Erfahrungen mit Krankenhäusern, kam für mich bei ihm nur das Geburtshaus in Frage. Jona wurde an einem Sonntag Vormittag geboren. Und wenige Stunden später war ich mit ihm wieder zu Hause. Und niemand redete mir rein.
Ich hatte mich schon in der Schwangerschaft dazu entschieden, dass ich ihn so lange stillen werde, wie er es wollte. Wenn man von Naturvölkern liest, ist da meist die Rede von bis zu 5 Stilljahren. So lange wird das bestimmt nicht gehen, dachte ich mir, war aber bereit, es auch bis zu diesem Zeitraum zuzulassen, sollte der kleine Mann dieses als Bedürfnis anmelden.

Bei Jona hatte ich nicht einmal „vorsorglich“ Milchpulver im Haus, wie mir im Nachhinein erst auffiel. Es war von Innen heraus so völlig klar gewesen, dass ich ihn voll stille. Was auch ohne Problem klappte. Bei seiner Geburt war mein Steißbein etwas angeknackst worden, so dass ich die ersten zwei Wochen nicht hochkam und die meiste Arbeit an meiner Tochter hängenblieb, da ich ohne Partner lebte. Aber dann spielte sich alles ein.

Natürlich gab es auch bei uns die Phasen, wo der Appetit größer wurde und die Milchproduktion erstmal nachziehen musste. Aber ich lag dann zwei, drei Tage im Bett und Jona bediente sich, wann immer er es brauchte. Es war auch sehr gut zu unterscheiden, wann es Hunger war und wann es einfach nur um Nähe ging. Er nahm auch nie einen Nuckel, weil er sich der Brust immer sicher sein konnte und keinen Ersatz benötigte.

Die ersten zehn Monate waren vergangen und er nahm nur Milch zu sich. Als ich ihm anderes Essen anbot, lehnte er dieses kategorisch ab. Das erste Mal nahm er etwas Festes mit ca. 13 Monaten zu sich. Brei hatte er bis dahin abgelehnt und diese Phase übersprungen. Er stieg von der Milch gleich auf feste Nahrung um, ohne die Milch aus den Augen zu lassen.

Als er ungefähr 4 Jahre alt war, gab es noch mal einen richtigen Stillschub bei ihm. Zu dieser Zeit dockte er morgens, abends zum Einschlafen und am Nachmittag 1-2 mal kurz an. Doch plötzlich hing er nur noch an der Brust. Da ich zu Hause war, war das für mich nicht weiter problematisch. Ich hatte mich dazu entschieden, gab keinen Zeitplan vor und beobachtete einfach seine Entwicklung. Weil er das Stillen irgendwann nicht mehr brauchen würde, das hatte ich ganz sicher im Gefühl. Es war ein ungefährer Zeitraum von 2-3 Wochen, in denen wir wieder sehr viele Stillzeiten am Tag hatten. Meist ging es nicht um die Milch, sondern er holte sich seine Nähe ab. Seine Sicherheit. In dieser Zeit hatte er einen enormen psychischen Reifeschub und diese inneren Veränderungen bewirkten, dass er sich im Außen immer wieder rückversicherte.

Nach seinem 4. Geburtstag hatte ich das Gefühl, dass seine Stillzeit sich bis zu seinem 6. Geburtstag ausdehnen würde. Und ich fragte mich, ob das für mich in Ordnung war. Es gab zwischendurch immer wieder Momente, in denen ich das Gefühl hatte, nicht mehr zu wollen. Dann nahm ich mir eine Auszeit und fragte mich, was ich wirklich will. Und dann fiel die Entscheidung immer zu Jonas Gunsten aus. Ich wollte einfach diese Erfahrung, dass er sich von selbst abstillt. Was von so vielen angezweifelt wird. Weil man sich dann auf einen langen Prozess einlassen müsste, der viel Zurücknahme des eigenen Egos fordert. Aber ich wollte das für uns.

Es war nicht immer rosarot. Und ich kam auch an meine Grenzen, wenn er in der Öffentlichkeit an meinem Pullover zerrte. Aber ich stellte mich in Frage und nicht sein Bedürfnis. So konnte ich mich mit meinem Gefühl von Peinlichkeit auseinandersetzen und mich von diesem befreien. Und von vielen anderen Grenzen ebenfalls, die durch seine Bedürfnisse in mir berührt wurden.

Es war dann kurz nach seinem 6. Geburtstag. Jona wachte morgens auf und sprang sofort aus dem Bett und flitzte aus dem Zimmer. Ohne sein morgendliches Andocken.
Ich hielt mich zurück und sagte nichts. Am Abend schlief er neben mir ein, ohne die Brust einzufordern. Ich sagte wieder nichts. Am nächsten Morgen schaute er mich mit großen Augen an und stellte erstaunt fest:
„Ich hab gestern meine Milch gar nicht getrunken!“
Stille. Ich sah ihn an und wartete.
„Na, dann brauch ich sie wohl auch nicht mehr!“

Sprach er, hüpfte vergnügt aus dem Zimmer und das war es.
Von diesem Tag an hat er nie wieder nach der Brust verlangt.
Es kam dann ungefähr ein Jahr später mal eine Phase, wo er meinte, er möchte noch mal Milch bei der Mama trinken. Als ich ihm darauf sagte, dass diese nicht mehr in der Brust wäre, nahm er das zur Kenntnis und es war in Ordnung. Ab und an rieb er seinen Kopf noch an meiner Brust oder legt kurz eine Hand auf, und das war es auch schon.

Ein fertig gestilltes Kind. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es geht, wenn man dem Kind seine eigene Zeit lässt. Auch wenn das nicht leicht ist und jedes Kind seinen eigenen Zeitplan hat. Aber – Kinder stillen von sich aus ab. Wenn sie aus sich selbst heraus so weit sind.

Liebe Grüße,
Ev

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielen Dank für den tollen Bericht!
    laurentii schrieb:
    „Ich hab gestern meine Milch gar nicht getrunken!“
    Stille. Ich sah ihn an und wartete.
    „Na, dann brauch ich sie wohl auch nicht mehr!“
    Einfach klasse!
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock: Wow, alle Achtung für soviel Mut und Elan! Was mich interessieren würde, wie hat deine Familie reagiert? Hat dir da keiner versucht reinzureden? Vor fremden Blicken kann man sich ja schützen und sie ignorieren, aber wenn Freunde und Verwandte was dazu sagen, sieht das doch meistens anders aus oder? Und die Geschwister? War das für die ganz normal?
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wow! Danke für den tollen Bericht. Das macht Mut. :grin:

    @ Lamere: Wir stillen auch noch, aber wir reden nicht mehr drüber. Nicht weil es mir peinlich wäre, meine Familie weiß es, nimmt es zur Kenntnis - aber sie wissen, dass ich nicht bereit bin mit ihnen darüber zu diskutieren. Das ist eine Sache zwischen meiner Tochter und mir. Mein Mann redet mir da sowieso nicht rein und steht dahinter. Ich habe auch nicht vor sie bis November abzustillen. Wenn sie das von selbst tut, was ich kaum glaube, ist es in Ordnung, wenn nicht dann schauen wir einfach mal, wie es weiter läuft, wir werden unseren Weg finden
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie schön. Ich finde es wunderbar, wie Du mit Deinem Krümel umgehst. Ich bin auch eine Verfechterin des langen Stilllens, merke aber gerade, dass ich selbst an meine Grenzen komme. Da sind so Dinge wie nach wie vor nicht abgeschlossener Kinderwunsch, bei dem Stillen bei meiner KiWu-Vita nur nachteilig sein kann und der dringende Bedarf nach einer neuen Brille wg drastisch verschlechterter Werte, was ebenfalls nur ohne Hormoneinfluss geht, dass ich mich jetzt entschieden habe, unseren Londonaufenthalt ohne Constantin zu nutzen, um abzustillen. Er gehört auch zu den Kindern, die vor allem der Nähe wg stillen und er würde von alleine auch erst auf die Idee kommen, wenn ihm seine Kumpels eine Bierflasche in die Hand drücken. Aber da wir eine sehr kuschelige Familie sind und beide Eltern nahezu 24 Stunden inkl. Familienbett um ihn herum, hat er genügend Gelegenheiten, sich anderweitig Nähe zu holen. Ich hätte es schöner gefunden, wenn er nach zwei Jahren selbst den Schritt gegangen wäre, habe insofern auch durchaus ein schlechtes gewissen, aber es hat nicht sollen sein und in Bezug auf Augen und KiWu muss ich jetzt einfach mal egoistisch sein. Andererseits merke ich auch, dass er immer öfters auch eine Mahlzeit vergißt, bzw. sich nachts auch gut beruhigen läßt, ohne anzudocken. Von daher bin ich optimistisch, dass alles gut funktionieren wird.
  • PinoahPinoah

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Von mir kommt auch erstmal ein WOW! :happy273:
    Ich finde es auch total mutig von Dir, dass Du mit soviel Energie und Konsequenz diesen Weg gegangen bist. Wir stillen ja nun "erst" 1,5 Jahre und das Thema abstillen gibt es hier aktuell noch nicht. Da bin ich noch ziemlich entspannt. Aber ich kann mir bisher noch nicht vorstellen, ob es ein Stillen jenseits der 3 bei uns geben wird.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Pinoah schrieb:
    Aber ich kann mir bisher noch nicht vorstellen, ob es ein Stillen jenseits der 3 bei uns geben wird.

    Ich kann da nur von mir sprechen, das ist sicherlich wirklich bei jedem verschieden... aber ich konnte mir nie vorstellen ein Kind zu stillen, das über ein Jahr alt ist. Als sie ein Jahr wurde, war es einfach so und sie kam mir noch sooooo klein vor. ;-) Als sie dann zwei wurde stillten wir immer noch und ich war immer noch entspannt und konnte nichts mehr falsches dran finden, obwohl ich ab dem ersten Geburtstag gesagt habe, dass ich mir nicht vorstellen kann, sie bis über zwei zu stillen. ;-)
    ... und nun habe ich aufgehört ein zeitliches Limit zu setzen. *lach* Das stillen hat sich sowieso total verändert. Es gibt Tage da stillt sie gar nicht mehr, es gibt Tage da fordert sie es massiv ein. Aber es ist und bleibt völlig entspannt bei uns. Wenn ich sage, dass ich jetzt nicht möchte, dann akzeptiert sie das ohne Gebrüll. Ich denke, im November kommt nochmal eine Hürde auf uns zu, aber darüber versuche ich mir so wenig Gedanken wie möglich zu machen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Armana schrieb:
    aber ich konnte mir nie vorstellen ein Kind zu stillen, das über ein Jahr alt ist. Als sie ein Jahr wurde, war es einfach so und sie kam mir noch sooooo klein vor. ;-)
    So geht es mir auch... Ich wollte zum 1. Geburtstag (in 9 Tagen) +/- abstillen, aber sie ist noch soooo "klein", ich kann mich nicht dazu überwinden. Sie stillt noch morgens und abends, wobei das abendliche Stillen einfacher wegzulassen wäre als das morgendliche. Wenn sie morgens aufwacht und nicht stillt, ist sie unausstehlich. Sie scheint diese Kuscheleinheit zum Aufwachen zu brauchen und ich geniesse es auch irgendwie nicht sofort aufspringen zu müssen, sondern langsam wachwerden zu können. :cool: Dafür ist sie kein "Einschlaf-Stillen-Kind" ;-)
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube ins LZS wächst man wirklich einfach rein und ich finde auch, ab einem gewissen Alter sollte man als Mutter auch kein schlechtes Gewissen haben abzustillen, wenn man selbst einfach nicht mehr will. Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn ein Part nicht mehr mag, dann sollte man was ändern. So lange beide wollen finde ich persönlich es vollkommen okay, richtig, wichtig und gut.

    Das wollte ich jetzt einfach mal gesagt haben. ;-)
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke, Armana ;-) . Ich denke, so Kuschelnuckeln an der Bbrust werden wir auch noch in Zukunft bis auf weiteres praktizieren. Aber eben nicht in dieser Regelmäßigkeit und gerne auch einmal ein paar tage Pause. Wie es passt. Und von ab und zu wird ja mein Hormioinspiegel auch nicht durch die Decke gehen... ;-)
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nja, ich (also ich persönlich) finde es schon ein bisschen gruselig, zu lesen, dass ein 5-Jähriges Kind gestillt wird... Meiner wird bald 5 und hat eine sehr eigenständige Persönlichkeit, wir haben eine sehr innige, kuschelige Beziehung, aber allein die Vorstellung, den Rabauken noch Mutermilch trinken zu lassen, das wäre eine Grenzübertretung von ziemlichem Ausmaß für mich. Damit ist meine persönliche Grenze gemeint, wenn er bei mir trinken würde! Nicht, dass ich hier falsch verstanden werde.
    (Ich weiß um das "natürliche" und das "gesellschaftliche" Abstillalter und um diese ganzen Dinge. Ich habe selbst 16 Monate gestillt!)

    Nee, ich finde das nicht bewundernswert, sondern bestenfalls ein bisschen merkwürdig. :scratch.:

    Ab einem gewissen Alter kann man das in unserer Gesellschaft eben nur heimlich machen, ich meine, welches Kind würde von seinen Kindergartenkumpels nicht schräg angesehn werden, wenn er das erzählen würde?
    Das geht ja nur, wenn man dem Kind immer wieder eintrichtert, dass er das keinem erzählen darf, so nach dem Motto "unser kleines Geheimnis", wenn man halberwege in Ruhe gelassen werden will.
    Und das geht irgendwie auch gar nicht, das Kind von Anfang an zur Heimlichtuerei zu erziehen?
    Wie habt ihr das gelöst?
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber muss ich denn gleich andere verurteilen, nur weil es für mich nicht passt? Die Frage ist ganz allgemein gestellt und soll nicht Dich in die Ecke drängen, weil Du nun eine kritische Stimme geäußert hast. ;-) Kann man es nicht einfach als gegeben hinnehmen?

    Ich für meinen Teil stille nicht heimlich und ich trichtere meiner Tochter auch nicht ein, dass sie das niemandem erzählen dürfte. Auch mein Sohn weiß Bescheid und das obwohl er nicht gestillt wurde. Aber wie das so ist... wenn ein Thema als normal angesehen wird, weil es halt so ist, dann besteht das nicht wirklich viel Rede-und Erzählbedarf darüber. Will heißen, ich habe noch nie mitbekommen, wie es thematisiert wurde unter den Kindern.

    Ich persönlich wurde auch noch nie angefeindet aus meinem persönlichen Umfeld (Ärzte lasse ich jetzt mal dahin gestellt ;-)). Lediglich Kommentare wie: "Für mich wär das nichts!", kamen von Nachbarn oder so. Die lasse ich aber gelten, denn denken dürfen sie, was sie wollen. ;-) Mir gefällt auch nicht alles, was die Nachbarn oder manche Freunde tun. So lange es aber keinem schadet ist das für mich in Ordnung.

    Ich finde es schade, dass das Thema immer noch so ein Tabu zu sein scheint. Aber grade, wenn man dann in Heimlichkeiten verfällt, wird es nie ein alltäglicher Anblick werden. Das finde ich schade. Wer letztlich wie lange stillt, das ist ja auch jedem selbst überlassen und keiner muss sich schlecht fühlen weil er 2, 15 oder 40 Monate gestillt hat.
  • MannaManna

    875

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallöchen!
    Ich stille erst seit knapp 6 Monaten und mache mir noch keine Gedanken über Abstillen oder Langzeitstillen. Was mich aber interessieren würde ist ob die Langestillen-Mamis irgendwann wieder Lust auf Sex haben/hatten. Das ist bei mir nämlich absolut nicht der Fall. Bisher vermisse ich es auch nicht, die Nähe zu meinem Kind reicht mir völlig, abgesehen von Müdigkeit und Zeitmangel, aber irgendwann möchte ich schon mal wieder "ganz normal ticken" was das betrifft. Bleibt das so solange frau stillt oder ist das sowieso nur bei mir so? Was sind eure Erfahrungen?
    Viele Grüße
    Manna
  • AnkeeAnkee

    258

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    die Vollstillzeit kann man eigentlich nicht mit dem Stillen eines Kleinkindes vergleichen. Ein LZStillkind stillt ja nicht mehr ständig, manche stillen tagsüber nicht mehr, manche sind nachts abgestillt, manche stillen nur noch ein oder zweimal am Tag. Und man kann auch ggf. mal eine Nacht weg sein. Die Kinder sind unabhängiger. D.h. die körperliche Nähe wird auch langsam weniger.

    Oft kommen auch die Tage wieder, wenn man nicht mehr "ständig" stillt. Dann regelt sich auch der Hormonhaushalt wieder anders (ich hab um die fruchtbaren Tage mehr Lust).

    Bei manchen Frauen wirkt sich die Stillzeit ja auch gar nicht auf das Herzeln aus. *Neid* ;-)

    Ich glaube aber, Müdigkeit und Zeitmangel sind der größte Killer. :thumbdown: Beides ist nicht unbedingt vom Stillen abhängig. Eine Freundin hat z.B. ihr erstes Kind mit 8,9 Monaten abgestillt, damit er durchschläft und im Endeffekt saß sie dann nachts mit dem Fläschchen neben seinem Bett. :shock:
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