Geburtsbericht Ben Corran- A Star was born

NaseweisNaseweis

5,435

bearbeitet 3. 10. 2011, 09:42 in Geburtsberichte
Geburtsbericht Ben Corran *13.8.2011


Vorworte:
In der Schwangerschaft mit Ben hatte ich keine nennenswerte Beschwerden. Klar Anfangs die
Übelkeit...aber danach ging es mir blendend. Zusatzuntersuchungen lies ich keine machen, ausser den Glukosetest, bei dem sich dann heraus kristallisierte, dass ich erhöhte Zuckerwerte hatte.
Irgendwie überraschte mich das gar nicht, da mein Sohn bei der Geburt 4.100 Gramm wog und da dachte ich schon, vielleicht steckt da was dahinter, zumal mit 21. bei mir leicht erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt wurden (unschwanger)...
Die Ss- Diabetes wurde zur Insulinpflichtigen Dia und somit wurde mir gesagt, dass spätestens zum errechneten ET eingeleitet werden würde.
Dieser sollte der 15. August 2011 sein.


Einleitungsgedanken


Ab der 35. Woche hatte ich immer wieder Wehen, teilweise so, das ich schon dachte, nun geht es los...aber die Tage verstrichen und der ET rückte immer näher, ohne das sich annähernd irgendetwas tat! Der MuMu blieb verschlossen und von "Geburtsreif" keine Spur. Irgendwie deprimierte mich das schon und es wurde mit der Zeit recht lästig, nicht wirklich zur Ruhe zu kommen.
4 Tage vor dem Geburtstermin kam mich meine Hebamme besuchen. Wir unterhielten uns über die Einleitung und was wir noch so versuchen könnten um Ben herraus zu locken.
Da ich die Nelkenöltampons schon angwandt hatte, fiel ihr nur noch das Rizinusöl ein.
Dieses sollte ich mit 2 Spiegeleier essen.
Kannte das nur in der Cocktail- form, aber das mit dem Spiegelei, ist mir dann schon lieber gewesen.
Um 15 Uhr habe ich die Eier dann verputzt und rechnete damit, dass ich frühestens in 4 Stunden etwas spüren würde (wenn dann überhaupt). Ich hatte mich allerdings gettäuscht, denn schon nach einer Stunde bekam ich Wehen. Die mit der Zeit auch stärker wurden, so das ich dachte "Hurra es
hat wohl geklappt". Dem war aber leider nicht so, denn sie wurden wieder schwächer und der Abstand grösser, bis sie nachts um 1 Uhr dann gänzlich verschwanden.Habe mich dann auch ins Bett gelegt und wollte nicht weiter darüber nachdenken, denn die Enttäuschung macht sich ja schon in einem breit....
Neuer Tag, neues Glück?
Aufgewacht bin ich Freitags wie immer. Die Kugel war noch da und ich begann darüber nachzudenken, wie das Wochenende werden soll, wenn mein Mann da wieder arbeiten ist (er hatte bis jetzt ja Sommerurlaub). Das Wissen es würde 1-2 Stunden dauern, bis er ne ablöse für den Bus
bekommt, war nicht gerade hilfreich. Ehrlich gesagt hatte ich richtig schiss alleine mit den ganzen Kindern da zu stehen.
Wir überlegten nach alternativen, aber so wirklich ist uns keine eingefallen. Er konnte nun auch nicht stets zu vorsicht frei nehmen, denn er benötigte die Tage für die evtl. Einleitung, sollte sich nichts tun.Um 9 Uhr versuchte ich es nochmal mit den Spiegeleiern, aber bewirkt hat das ganze nichts, ausser eine Stunde Wehen.
Da mein ET laut letzter Mens der 12. August und laut US der 15. war,kamen wir auf die Idee, die Hebamme zu fragen, ob man die Einleitung auch auf morgen (den 13.8.) legen könnte.
Was auch kein Problem sein sollte...

Wir wollten uns um 9.00 Uhr im KH mit unserer Hebamme zur Einleitung treffen.
Irgendwie ist mir ein Stein vom Herzen gefallen und in mir machte sich Aufregung breit. Hier und da mal Wehen, so wirklich dachte ich aber nicht mehr daran, dass es auch noch alleine los gehen könnte, keine Ahnung wieso.
Den Tag nutzte ich noch um einiges zu erledigen und vorzubereiten und gegen Abend begann ich dann doch mal etwas zu stöbern bezüglich der Einleitung. Hätte ich mal lieber gelassen, denn meine Aufregung mischte sich dann mit der Angst und um 12 Uhr war an schlafen noch nicht zu
denken. Es war vorbei mit der Gelassenheit, welche ich die ganze Zeit hatte.

13.August 2011 Der Tag an dem Ben endlich greifbar werden sollte:

Um kurz nach 9 Uhr kamen wir in der Klinik an und klingelten im Kreißsaal. Unsere Hebamme traf kurz nach uns ein und nach Tasche abstellen und Begrüssung, sollte ich erst einmal an das CTG.
Wir haben den Raum erwischt, mit dem grossen Bett. Ich kannte nur so kleine Betten.
Mir wurde erklärt, dass jetzt erstmal eine halbe Stunde geschrieben wird, dann muss die Ärztin noch entscheiden, ob die Einleitung tatsächlich gemacht werden konnte. In dieser Zeit wurde ich mit Mineralwasser zugepumpt, damit die Herztöne des Kindes beweglicher wurden. Verschiedene Fragen wurde gestellt, vorsorglich der PDA Fragebogen ausgefüllt und wir haben alle noch Witzchen gerissen.
Dann kam endlich die Ärztin, die mir sagte, das beschlossen wurde, das die Einleitung gemacht werden kann, ein Gel benutzt werden würde (was den MuMu Geburtsreif machen soll) und man dann warten würde wie sich Wehen entwickeln und ob diese dann in eigene übergehen. Sechs Stunden später würde man das zweite Gel mit doppelter Portion legen, sollte sich nichts getan haben.
Soweit so gut, Gel wurde um 10.30 Uhr gelegt und wir konnten erstmal bis 13 Uhr "machen was wir wollten". Zuerst wollten wir mein Zimmer "beziehen" aber da gab es noch kein freies Bett bzw in einem 3 Bett Zimmer wäre noch platz gewesen, aber meine Hebamme meinte zur Schwester, 2 Bett wäre doch angenehmer...ok auch recht *g*.
Vorerst mussten wir uns also im Wehenzimmer einquartieren. Die Hebamme verabschiedete sich nun erstmal bis halb 5, sofern ich Wehen bekäme sollten wir uns melden, bzw wenn wir den Wunsch verspüren sollten, dass sie kommen sollte.
Sie wünschte mir noch Glück, dass sich bis dahin was tut und das wir nur ein-zwei cm bräuchtem, um wenigstens an die Blase zu kommen. Meine Augen wurden gross "Wird die dann aufgemacht?"...sie meinte "Na wäre eine Überlegung wert!" ...da schluckte ich dann, denn ich wusste, wie schnell dann alles gehen würde. (Manchmal sollte man nicht erzählen wie schnell die Geburten ab Blasensprung gingen *gg*)
Wir vertrieben uns nun die Zeit mit im Krankenhaus hoch und runter zu laufen, das Kiosk aufzusuchen, Kaffee zu trinken usw.
Um 13 Uhr spürte ich natürlich noch nicht wirklich was von Wehen und dachte schon, das kann ja heiter werden....auf dem Weg zur Toilette traf ich die Ärztin die mich dann auch prompt fragte, ob ich schon was spüren würde und ich fragte sie, ob es normal sei, das ich noch nichts merke.
Daraufhin sagte sie ja, es wäre sogar normal, dass wenn ich heute abend erst was spüren würde. Allerdings würde das keiner glauben, da es ja nicht mein erstes Kind sei und somit würde es sicher schon eher los gehen.Das beruhigte mich dann doch etwas.

13 Uhr Kreißsaal Ctg ohne Besonderheiten.

Danach konnte ich nun das Zimmer beziehen und dort machte ich es mir dann auch erstmal gemütlich. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass ich bald das Baby im Arm halten sollte...war alles noch so unwirklich. Auch wenn es nicht das 1. Kind sein sollte, ist es immer ein grosses Wunder das erleben zu dürfen.Mein Mann packte meine Sachen in Kleiderschrank und ich habe mich auf mein Bett gelegt und wollte etwas fern schauen.
Um 14.30 Uhr begannen so langsam die Wehen...es schmerzte, aber nicht so das ich dachte, nun sterb ich. Ich linste schon immer auf die Uhr, um zu schauen, in welchen Abständen. Ging schon so alle 3-4 Minuten. Mein Mann meinte schon, er ruft jetzt die Hebamme an *g*, ich konnte ihn aber
davon abhalten und meinte, ich werde ihm schon sagen, wann es nötig sei...bis jetzt ist alles im Rahmen. Er erwähnte noch kurz, ok wenn sie aber alle 2 Minuten kommen...
Die Zeit bis 16.30 Uhr verging wie in Zeitlupe....die Wehen aber blieben. Ich hatte aber echt Angst, dass sich am MuMu nichts getan haben könnte...

16.30 Uhr wie wird es weiter gehen?

Diesesmal bezogen wir den linken Kreißsaal. Mein Mann setzte sich gleich in den Schaukelstuhl und ich kam erstmal ans CTG(musste dann natürlich wieder unmengen Wasser in mich reinschütten). Am CTG sah man die Wehen schön, allerdings sagten diese ja nicht viel darüber aus, ob sich nun etwas getan hat.Ich versuchte mir keine grosse Hoffnungen zu machen, was mir aber schwer fiel.
Meine Hebamme untersuchte mich und konnte freudestrahlend verkünden. MUMU bei 2 cm, wir brauchen kein Gel mehr. Man glaubt gar nicht wie ich mich gefreut habe.
Sie fragte mich nun, ob wir jetzt die Blase aufmachen sollten oder ob ich lieber erstmal warten möchte.
Da ich wirklich Schiss hatte, beschloss ich, lieber erstmal zu warten...könne man ja später immernoch. Was ok gewesen ist. Ich könne ja nun eine Runde baden gehen. Ich sagte noch, ja ok, nur werden die Wehen da sicher weniger und nicht mehr...(kannte ich noch von meinem Sohn)..Bis das Wasser in der Wanne gewesen ist, dauerte es nochmal eine halbe Stunde.
Im Wasser ist es Anfangs echt angenehm gewesen, jedoch ging es sooo schnell, das mir sowas von heiss wurde, das ich dachte, ich halt es nicht mehr lange in der Wanne aus. Mir lief wirklich der Schweiss von der Stirn und es gab im Bad auch keine grosse Möglichkeit, Luft rein zu bekommen.
Die Hebamme machte die Lüftung an, was ausser Krach so gar nichts bewirkte, also kam sie wieder aus...und ein Fenster gab es in dem Raum nicht.Man hätte jetzt die Badtüre richtig aufstellen können, aber da dort noch eine Geburt im Gange gewesen ist (nicht zu überhören) war das auch doof.
In diesen Momenten beschloss ich, dass ich das Kind aufjedenfall nicht in der Wanne bekommen würde, wüsste nicht, wie ich diese Hitze aushalten hätte sollen-im Winter sicher ne feine Sache, aber nicht im August!-...ich stieg eigenmächtig aus der Wanne raus (mit Hilfe meines Mannes),trocknete mich ab und zog wieder in den Kreißsaal um.
Inzwischen war es glaub 18 Uhr. Ich weiss es nicht mehr genau. Die Wehen, welche im Wasser tatsächlich abgeflacht waren- begannen sich wieder zu normalisieren und stärker zu werden.
Zwischendurch wurde ich immer von allen Seiten gefragt, wie wir nun weiter machen.
Ich kam wieder an das CTG, wurde nochmals untersucht und da kam schonmal das erste frustrierende...der MuMu ist weiterhin bei 2 cm.
Mir wurde jetzt vorgeschlagen, den Wehentropf einzusetzen. Ich stimmte zu...so langsam fand ich auch, dass es langwierig wurde.
Nebenan war die Frau nun ganz schrecklich am schreien und in meinem Kopf gab es ganz grosses Kino, konnte mir plötzlich nicht mehr vorstellen heute noch ein Kind zu bekomme...ich erinnerte mich an die Schmerzen und wollte wieder nach Hause. Ich hatte Angst....eine gesprengte Fruchtblase kam für mich so gar nicht mehr in Frage.
Der Tropf lief und lief und die Wehen wurde etwas stärker. Noch war aber alles gut. Das ganze würde- wenn- ja stündlich angepasst werden und keine Ahnung.
Ich wurde wieder untersucht um zu schauen ob jetzt was in Gange gekommen war...aber leider ohne Erfolg. Weiterhin 2 cm. Die Hebamme verschwand und kam wieder.
Nun erklärte sie mir, ja, wenn wir jetzt so weiter machen, sitzen wir morgen früh noch da...aber das wollen wir ja alle nicht.Zack nun sass ich in der Falle :D
Das heisst nun, ich solle mir Gedanken machen, ob der Tropf höher gestellt wird oder die
Fruchtblase nun doch geöffnet werden soll.Ha ha, ICH sollte das jetzt entscheiden?...Ich will weg.
In mir kam jetzt wirklich Panik auf. Fruchtblase öffnen heisst bei mir, unsagbare Wehen (erfahrungsgemäss) und dem sollte ich jetzt doch freiwiilig zustimmen?

Mein Mann sprach dann irgendwas von der PDA, Hebamme meinte, klar die könne man immer noch machen. Ja nun sass ich da und wusste, das so langsam keiner mehr Lust hatte und ich irgendwie unter Zugzwang stand,wenngleich es so keiner aussprach...alle warteten darauf, wie ich mich nun entscheiden würde...den Blicken nach gleich.Jetzt sofort.. Das hatte mich regelrecht überfordert...das war ein wählen zwischen "Spring ich aus dem Fenster oder nehm ich doch lieber den Strick". Puh.
In meiner Angst sagte ich, ok ich nehm die PDA und dann könnt ihr mit mir und meiner Fruchtblase machen was ihr wollt(So nach mir die Sintflut).
Wohl war mir bei der Sache nicht, denn ich fühlte mich plötzlich wie ein Jammerlappen, das Gefühl kann man nicht beschreibe, wenn einem bewusst wird, das nun alles einen Verlauf nehmen würde, den man so gar nicht wollte.Der Ärztin wurde bescheid gegeben.
Sie kam dann nach einer Weile und fragte mich, ob sie es mir wärend dessen oder davor erklären sollte. Ich fragte ob es auch danach ginge und alle mussten lachen.Ging leider nicht :D !
Ich fragte mich, wie ich der Anweisung stand halten sollte, das klang alles sooo kompliziert...ein Rundrücken machen...(mit der Kugel????)...nicht zucken (???)...!
Da sass ich nun gekrümmt auf dem Bett und mein Mann vor mir. Schiss hatte ich bis oben hin. Die Ärztin erklärte mir wirklich jeden Handgriff was sie gerade machte. Das hat mir sehr geholfen. Es piekte dann auch ganz schön und war so ein ekelhaftes Gefühl, wenn man merkt wie das seine
Weg im Rücken ging. Zwischendurch musste dann meine Hebamme mich an den Schultern halten, Wehen kamen auch noch. aber irgendwann hatten wir es geschafft und ich sagte nur noch, mir ist schwindelig.
Sollte mich dann sofort auf den Rücken legen und Blutdruck wurde gemessen. Es folgte die Probedosis, Blutdruck wurde noch öfters gemessen (hatte noch ne Infusion dran, die diesen erhöht,weil die PDA diesen wohl oft abfallen lässt)....alles war aber gut.
So da lag ich nun auf dem Rücken im Hohlkreuz und das war SO DERMASSEN unbequem, sämtliche Lagerungen von den Kissen usw haben nichts gebracht. Obendrein fing die PDA langsam an zu wirken, was mich gleich wieder in Panik versetzte. Im Grunde wollte ich nur noch nach Hause :D !
Habe glaub hundertmal gefragt, ob dies und jenes normal sei...war mir nicht so geheuer!
Irgendwann bekam ich dann die volle Dosis und der "spass" konnte losgehen. Der Wehentropf hing glaub auch noch in der ganzen Zeit. Spürte inzwischen nur noch wie der Bauch hart wurde und das war es. Im Grunde ja schon eine feine sache..
Die Hebamme flösste mir zwischendurch Globulis ein und dazwischen stellte sich noch die neue Ärztin vor (Arztwechsel), welche nun den schönen Teil mit mir machen wollte. Schöner Teil???
Mir alles egal
Die Hebamme untersuchte mich jetzt nochmal (oha MuMu doch schon 5 cm) und holte dann den Handschuh mit so einem kleinen Häkchen vorne dran. Sie meinte, ok sie schaut aber erstmal....was dann aber nichts mehr wurde, denn die Blase ging dann gleich auf....darüber war sie selber erstaunt.
Es war so 20 min vor 22 Uhr...hatte mich gefragt, ob wir es noch vor 24 Uhr schaffen?
Jetzt zitterten auch noch meine Beine wie blöd, wann kann ich endlich weg?

Im Eiltempo auf die Welt


Endlich durfte ich mich seitlich legen. Was bin ich froh gewesen.
Die Fruchtblase war offen und ich spürte es auch laufen...iiih wie ich das Gefühl hasste. Der Bauch wurde ab dem Moment dann auch richtig hart (schmerz spürte ich ja :D(NOCH)nicht) und dann ging es ganz schnell. Ich merkte wie es anfing am Muttermund zu ziehen und drücken und dachte nur, aaah von wegen Schmerzfrei. Gut ok, ist sicher bald vorbei, wenn die PDA richtig wirkt (haha).
Der Druck und der Schmerz wurde dann immer schlimmer, konnte richtig spüren wie der Kopf sich runterdrückte und gab meinem Mann den Auftrag die Hebamme soll wieder kommen (wohlgemerkt ging das alles in einigen Minuten von statten). Ich weiss gar nicht mehr ob sie mich nochmal
untersucht hatte oder nicht, ich sagte dann nämlich nur noch, so das Kind kommt jetzt und dann wurde es um mich herum hektisch...(bzw wurde alles vorbereitet...empfinde das als Hektik).
Plötzlich stand auch die Ärztin da und los ging es...ich dachte mein Körper zerreisst es und fragte mich ,wieso ich verdammt nochmal diese Schmerzen habe. Ich hatte doch eine PDA *g*.
Ich war fleissig am drücken, jammern, stöhnen und auf befehl hin in Bauch zu atmen. Man hörte so richtig am CTG wie die Herztöne leise und langsamer wurde und das animierte mich, zu atmen wie sonstwas, damit diese wieder besser wurden. Irgendwie hörte ich sonst nicht mehr viel, Da ich mich plötzlich darauf konzentrierte.Zwischendurch warf ich ein, das ich jetzt gern ne Cola hätte und mich guckten wie auf Kommando alle mit grossen Augen an und sagten : ja ja bekommst du nacher (lach).
Irgendwann kam der Moment, da sollte ich nicht mehr drücken und ich dachte, so nun ist alles aus, das überstehst nicht mehr...ich meinte auch, das ich das nicht aushalten könne und war der Versuchung nah doch einfach weiter zu drücken, aber alle anderen sagten "doch das kannst du,
wenn nicht, dann kommt es zu schnell"...ich versuchte mich also ein letztes mal am Riemen zu reissen und irgendwie die Sekunden -welche mir wie Minuten vorkamen- zu überstehen und abzuwarten, bis der Kleine das von alleine geschafft hatte.
Der KOPF war nun da. Ich wusste nun, das ich es fasst geschafft hatte und das gab mir Kraft ein letztes mal fest mitzuhelfen, damit der Rest seines Körpers noch geboren werden würde.
Da war er: BEN.
Meine ersten Worte: Mein Gott ist er blau. Und die Hebamme fragte mich, ob ich ihn nehmen will. Ich streckte meine Arme aus und konnte nur noch rausbringen, wie klein er doch aussah. (so hab ich doch einen grösseren Zwerg erwartet ;-) )
Nach einem kurzen Augenblick wurde mir bewusst, dass ich zwar von einem "er" sprach, aber keineswegs jemand geguckt hatte, obs auch wirklich so ist. Ich habe gefühlt und stellte mit Zufriedenheit fest, Ben bleibt Ben....

So hielt ich ihn nun fest, durfte die Nabelschnur anfassen (hatte ich noch nie zuvor!) und bin ganz erstaunt gewesen, wie glibbrig diese sich anfühlt....
Mein Mann durfte die Nabelschnur durchtrennen und kurze Zeit später kam die Nachgeburt. Welche wir nicht genauers sehen wollten :D

Nun wurde eine Lampe geholt, um nach Verletzungen zu schauen. Ben wurde vermessen,Blutzucker gemessen, angezogen und durfte in Papas Arme und ich konnte in mein Bett umziehen.

Nach 2 Stunden erster Kuschelzeit wurde ich von der PDA befreit und wir wurden aufs Zimmer

geschoben.

Ben wurde am 13.8.2011 um 22.29 Uhr mit 3040gramm/50cm/34KU als Sternengucker geboren.

Kommentare

  • balou0204balou0204

    925

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wow, was fuer ein Bericht! Darauf habe ich schon richtig gewartet! Und wie hast Du die Geburt empfunden? Eher positiv oder negativ?

    Herzlichen Glueckwunsch nochmal zu Ben! Wie laeuft es denn? Hat sich alles schon eingespielt?

    Lg,

    Anja
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke,
    ja wie hab ich die in Erinnerung. So wirklich versuche ich nicht daran zu denken, aber ich so richtig positiv kann ich sie nicht sehen. Wenngleich nun nichts schlimmes geschehen ist (!). Aber wie das halt so ist mit seinen Vorstellungen und dann kommt es ganz anders wie man denkt....
    Zum einen hat mich diese grosse (gut gemeinte)Entscheidungsfreiheit total übrefordert und ich fühlte mich etwas gedrängt. Dann das "Versagergefühl" bezüglich der PDA...immerhin hab ich alle anderen Kinder so bekommen!
    Die Wassergeburt die ich mir gewünscht hatte, aber durch die Hitze für mich ein ding der Unmöglichkeit.
    Alles kein Drama, ich weiss...aber man denkt halt darüber nach und ist enttäuscht.

    Mit Ben klappt es super, aber Luke ist sooo eifersüchtig und gerade sehr anstrengend und schwierig...*seufz*
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schöner Bericht. Und Alles Gute zur Geburt von Ben! :happy273:


    (P.S. Meine Tochter war auch eine Sternenguckerin)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naseweis schrieb:
    Dann das "Versagergefühl" bezüglich der PDA...immerhin hab ich alle anderen Kinder so bekommen!


    Danke für den tollen Bericht, also ich finde den Bericht ganz schön es klingt jetzt nicht nach einer schweren anstrengenden Geburt sondern schön ruhig iwie. Also finde den Bericht toll.

    Das Versagergefühl wegen der PDA habe ich leider auch sehr stark und es belastet mich in manchen Tagen doch schon sehr. Aber schau mal du bist besser dran als ich, du hast deine vorherigen Kinder ohne bekommen also musst du kein Versagergefühl haben du hast dir eben bei dem Kind einfach mal was "gegönt". Aber bei mir ist es schlimmer, weist du das Gefühl beim ersten Kind eine PDa gehabt zu haben ist sehr sehr schlimm, vorallem weil ich auch total gegen PDA bin und bei mir kam auch alles anders als ich mir vorgestellt habe.

    Werde nachher mal mein Bericht reinstellen, zwar gut 20 Monate später aber besser als nie oder ?! :grin:
  • balou0204balou0204

    925

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Naseweis,

    jede Geburt, egal ob spontan, eingeleitet, per Kaiserschnitt, mit oder ohne PDA ist eine grosse Leistung und jede Frau kann stolz auf sich sein.
    Ganz ehrlich? Bei Marlos Geburt habe ich um eine PDA gebeten, obwohl ich immer riesigen Schiss davor hatte und nie eine verlangen wollte. Ich habe sie nicht bekommen, weil es zu spaet war. Ich haette unter diesen Schmerzen alles getan, um etwas Linderung zu bekommen. Du hast einen kleinen Sternenkucker geboren, das das nochmal wesentlich schwieriger ist, ist bekannt. Also, Du hast das wirklich toll gemacht und wirklich keinen Grund Dich als Versager zu fuehlen.

    Wenn die Geburt so ganz anders verlaeuft als geplant, hat man da glaube ich immer dran zu knabbern. Aber mit ein wenig Abstand, ruecken die positiven Erinnerungen in den Vordergrund. Jetzt nach 4 Montaten habe ich auch einen gewissen Abstand zu meiner verkorksten Geburt bekommen und hadere nicht mehr so doll.

    Das Luke so eifersuechtig ist, ist nicht so schoen. Ich dachte immer, je kleiner die Kinder sind, umso eher vergessen Sie, das es mal anders war. Ich hatte von Marlo ja viel mehr Eifersucht erwartet, aber er schlaegt sich echt toll. Hin und wieder ist er sehr bockig, was ich auf die veraenderte Situation zurueckfuehre, aber er ist ganz lieb mit Nevio.

    Dann druecke ich die Daumen, das sich die Situation bald bessert. Geht er denn schon in den Kindergarten?

    LG,

    Anja
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huhu,

    @Sarah :sunny: es war mein 2. Sternengucker, Mara war auch einer.

    @Mondschein
    Danke dir für deine Worte und du hast recht!
    Ja anstrengend ist es nicht gewesen ( die Zeit bis zu den Presswehen) auch nicht schwer, darüber kann ich mich schon sehr glücklich schätzen.

    @Balou
    Auch danke für deine Worte! Und ja jede Geburt -egal wie- ist eine tolle Leistung...es kommt auch gar nicht darauf an, wie, sondern das alle gesund sind und es gut überstehen. Nicht immer kommt es so wie man sich erhofft...aber es im Grunde nur ein kleiner Teil vom ganzen...der Schwangerschaft und alles was nach der Geburt kommt.

    Bezüglich PDA...ich hatte bei der Austreibungsphase dennoch schmerzen. So wie wenn ab Muttermund alles bei "Sinnen" war...und ich glaub ich bin mächtig froh, die dann doch schnelle Eröffnungsphase von 5 auf 10 cm nicht wirklich miterlebt haben zu müssen. Jetzt wenn ich richtig darüber nachdenke.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wow, ganz schön heftig aber auch schön. :grin:
    Ich wünsche Dir das Beste für Dich und das Baby und das es mit den Grösseren immer besser läuft u. der Kleine so pflegeleicht bleibt. :sunny:

    Hast Du gut hingekriegt. :happy273: :happy273: :happy273:
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :sunny: danke Nibelungenring
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
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