Kristeller- Handgriff

balou0204balou0204

925

bearbeitet 21. 09. 2011, 22:45 in Geburt
Hallo,

die Frage kann vielleicht nur Marlies beantworten. Nevio wurde ja von aussen aus mir rausgepresst. Nach ein bisschen g*****n habe ich rausbekommen, das diese Prozedur einen Namen hat - kristellern. Allerdings habe ich auch gelesen, das die Griff sehr kritisch ist und nur selten zum Einsatz kommt.... Wenn ich Geburtsberichte lese, lese ich ganz oft, das "jemand auf den Bauch gedrueckt hat" oder "sich auf den Bauch geschmissen hat". Auch in meinem engeren Bekanntenkreis erinnere ich mich sofort an 2 Leute, die das beschrieben haben. Ist das was anderes oder wird der Griff in der Realitaet deutlich haeufiger eingesetzt? Gibt es alternativen, wenn wie z.B. bei mir der Kopf nicht tiefer kommt und die Herztoene vom Kind schlechter werden?

Danke und viele Gruesse,

Anja

Kommentare

  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja, bei mir wurde auch von außen nachgeholfen...ich fand das total unangenehm..
  • LayaLaya

    631

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir mußte mein Mann und die Hebamme mich hochdrücken, ein Arzt drückte/lag auf meinem Bauch und der andere Arzt holte ihn mit der Zange.
    Fachlich kann ich dir auch nichts sagen.
  • PinoahPinoah

    1,977

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da werden Erinnerungen wach... :sad:
    Bei der Geburt meiner Tochter hat auch ein Arzt fast auf mir gesessen und mir buchstäblich das Leben aus dem Leib gedrückt; anders kann ich es nicht formulieren. Unten saß eine Ärztin mit der Saugglocke. Ich fand´s grausam.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In der Praxis wird er eher häufig eingesetzt. Wo steht denn er wäre selten?
    Wenn es sich nur darum handelt "die Kurve" bekommen wird er gerne genommen. Bei sich verschlechternden Herztönen würden Alternativen zu lange dauern.
    Geht es dem Kind gut, könnte man einfach abwarten oder beispielsweise Geburtspositionen wechseln. Gerade in den letzte Zügen der Austreibung sinken die Herztöne sehr oft ab. Solange sie sich in den Pausen wieder normalisieren muss man eigentlich nicht eingreifen.
  • Annette2Annette2

    440

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir wurde das ebenfalls gemacht und ich bekam auch gleich gesagt, was das ist. Angeblich kannte sich die Ärztin damit gut aus und mußte auch nur zweimal mitschieben, aber es war mir trotzdem mehr als unangenehm.
  • balou0204balou0204

    925

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Marlies,

    das stand an verschiedenen Stellen. Begruendung war die grosse Gefahr fuer Verletzungen (Milzriss, Rippenbruch, Verletzungen an Scheide und Damm....) Ich hatte lt. Hebamme eine Prellung im Bauch.
    Bei mir war der Mumu auf, der Kopf ist aber immer wieder hoch bzw. zurueckgerutscht. Das CTG wurde pathologisch und es wurde sehr hektisch im Kreissaal. Der arzt sagte, das ist der letzte Versuch, dann wird die Saugglocke zu Hilfe genommen. Gott sei Dank war das nicht noetig, aber der Arzt hat seinen Arm wie einen Hebel benutzt (uebers Bett gegriffen und mit dem Unterarm von oben geschoben) das war schon ziemlich schmerzhaft/unangenehm). Aber schlussendlich zaehlt, das es dem Kind gut geht.
    Mich hatte es nur gewundert das offensichtlich sehr viele Geburten damit beendet werden, obwohl es nicht ungefaehrlich ist. Aber dann war mein eindruck zur Haeufigkeit richtig.

    Viele Gruesse,

    Anja
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Tochter wurde auf die selbe Weise aus mir herausbefördert. :???:

    Ich hatte noch Wochen danach Schmerzen an den Rippen und im Oberbauch. Bei mir hingen 3 Leute auf dem Bauch... es war wirklich grausam. :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jawohl, der Eindruck täuscht nicht. Bei Dir balou war es eine der häufigsten Situationen in denen er angewendet wird. Das ist so auch wirklich vertretbar.

    Manchmal wechselt sich das Team ab, oder was meinst Du Armana?
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, die haben wirklich zu dritt gedrückt, geschoben, was weiß ich noch... einer rechts, einer links und der Arzt zwischen meinen Beinen auch noch.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Iiieeehhh, das hört sich ja wirklich fies an... :erstaunt:
  • NaseweisNaseweis

    5,435

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :erstaunt: oh mein gott, das mag man sich gar nicht vorstellen
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das wurde bei henry auch gemacht, da der kopf ewig nicht geboren wurde und die herztöne schlecht waren.
    irgendwelche schmerzen hatte ich nicht. irgendwie erinnere ich mich auch gar nicht so recht daranb, davon etwas gemerkt zu haben. ich weiß nur, dass es gemacht wurde.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe es jetzt nicht erlebt, aber wenn Gefahr fürs Kind besteht, wäre mir - trotz allem und obwohl es ziemlich fies klingt - so eine "Hilfe" wesentlich lieber als alternativ einen Not-KS machen zu müssen ... nichtsdestotrotz kann ich mir nicht vorstellen, wenn es SO häufig ist, dass es wirklich jedes Mal zwingend erforderlich war ... aber das als Laie zu beurteilen halte ich für schwierig bis unmöglich.
  • balou0204balou0204

    925

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Snoopy, da gebe ich Dir voellig recht.

    Ich weiss auch gar nicht wie ich das beschreiben soll, aber jetzt wo Marlies sagte, in meinem FAll war es richtig, habe ich meinen Frieden mit der Geburt gemacht. Die ganze Zeit war in meinem Kopf, das es wieder so gelaufen ist wie ich nicht wollte und das Dinge passiert sind und gemacht wurden, die vielleicht nicht notwendig waren. Wenn es aber wirklich notwendig war, um schlimmeres zu verhindern, kann ich besser damit umgehen.

    Muss dieses Verfahren eigentlich im Geburtsprotokoll stehen? Bei mir stand da nix von drin :scratch.: .

    Also, vielen Dank Marlies. Vielleicht kann ich dann jetzt mit dem Thema Geburt abschliessen und aufhoeren per G***** Antworten zu finden!



    Eine Frage habe ich noch, im Geburtsprotokoll steht "viel Fruchtwasser ohne Vernix"... ist das gut, schlecht oder ohne Bedeutung?
  • LayaLaya

    631

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiß noch genau wie alles lief, aber ich empfand es gar nicht als so schlimm. Irgendwie sagten die Ärzte los jetzt und ich war einfach nur dabei und es mußte wohl so sein. Mein Mann sagte gestern wieder , das es grauenvoll war. (Er nannte es gestern wieder so und das erschreckte mich doch sehr, das ich es gar nicht so empfand.)
    Ich nehme an ich war wirklich erschöpft. Es waren seid der 1.Wehe dann 28h. Und mein Sohn wollte nicht aus mir raus. Er drehte sich immer um die eigene Achse.
    Ich kann mich nur ganz genau an seine Füße erinnern, die sich gegen meine Rippen stemmten. Das Köpfchen kam auch quer raus. Ich war auch in der Scheide gerissen. Das hat mein Mann auch gesehen.
    Genug von davon. Ich empfand die Geburt aber nicht so schlimm, so war sie nun mal. Und 1 Jahr später war ich ja wieder schwanger.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @balou: da es "nur" zwei Griffe waren, ist es nicht unbedingt im Protokoll. Das kommt immer etwas auf auf den "Schreiber" an.

    Es wäre bei Dir eher ein Zange oder Saugglocke in Frage gekommen. Mit diesem Druck von oben ging es sicher scheller, als erst alles Mögliche vorbereiten zu müssen. Und nur das war in dem Moment wichtig.
    Warum hast Du denn nicht füher gefragt wenn Dich das so umtreibt?

    Ich kann jetzt nicht alle Geburten im Nachhinein beurteilen. Grundsätzlich macht man es eben oft, wenn die Kinder "nur die Kurve" nicht kriegen. Sei es weil die Kraft zum Pressen fehlt, oder auch durch die PDA zu wenig Gefühl dazu da ist. Es gibt noch diverse andere Gründe dafür. Ob es im Einzelfall immer sein muss, kann ich wirklich nicht so sagen. In der Austreibungsphase fallen fast immer die Herztöne ab. In der Regel erholen sie sich aber in der Wehenpause wieder. Tun sie das zu irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr, kann man nicht bis zum Sanktnimmerleinstag warten. Die Frage ist eben, ob in dem Moment Alternativen (aufstehen, oder hocken z.B.) möglich sind. Da kommt es immer sehr auf die jeweilige Situation des Kindes und die "Gebräuche" im KH an.

    Ich muss aber auch sagen: geht es dem Kind nicht gut, ist einfach oft keine Zeit für lange Erklärungen. Das Baby ist das schwächste Glied in der Kette und hat Vorrang. Ob es dem Papa schlecht wird oder die Mutter Angst hat ist bei Gefahr im Verzug wirklich zweitrangig.
    Allerdings könnte man natürlich im Nachhinein erklären warum was wie gelaufen ist.
    Hat keiner von Euch danach gefragt?
  • balou0204balou0204

    925

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Marlies,

    Ich habe in dem Thread vom Geburtsbericht geschrieben das mich die Geburt doch sehr beschaeftigt. Meine Nachsorgehebamme sagte auch, ich solle doch das Gespraech im KH nochmal suchen. Ich habe dann nur die Unterlagen angefordert. Irgendwie komme ich mir da komisch vor, da jetzt nochmal aufzuschlagen. Die Geburt ist vorbei, Mutter und Kind gesund.... da haben die Aerzte und Hebammen sicher besseres zu tun, als mit mir nochmal ueber die Geburt (en) zu sprechen.
    Und ich bin ja froh, das die Saugglocke oder Zange nicht zum Einsatz kamen.
    Kraft hatte ich uebrigens genug zum mitpressen, die ganze Geburt hat ja nur 175 min gedauert. Erste Wehen hatte ich 2 Uhr. 3 Uhr waren wir im KH und kurz nach 4 wurde die FB geoeffnet (gegen meinen Willen). Ich denke, damit kamen sowohl bei Marlo die Probleme der Schulterdystokie als auch bei Nevio das er schlechtere Herztoene bekam. Ich verstehe nicht warum immer die FB geoeffnet wurde, die Geburten gingen auch vso immer seeeeeehr schnell. Im nachhinein ist das "was waere gewesen wenn" immer schwer und macht wenig Sinn.
    Danke Dir trotzdem fuer die Aufklaerung.

    LG,

    Anja
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mich haben sie auch die ganze Zeit gedrängt und wollten die FB öfnen, aber bin froh das es nicht soweit kam die ist nämlich dann von alleine geplatzt. Die hatten einfach kein Bock zu warten. Unglaublich!

    Wie kann man den die Unterlagen anfordern? Einfach anrufen und nachfragen oder wie geht das? Weil im Mutterpass steht ja nicht viel drin oder steht da nur das selbe?

    Bei mir war es nämlich so das Hebamme und Ärzte meinten mein Sohn wäre mit der Zange oder Saugglocke geholt worden, aber das war nicht so, bzw. mir wurde nichts gesagt und gesehen habe ich nichts. Das komische ist nur das wirklich alle Kinderärzte und auch in einem anderen Krankenhaus die das meinten, da man das am Kopf meines Sohnes hätte gesehen und die Hebi wohl auch unten weis nicht mehr genau.

    Geburtsbericht schreiben hilft wirklich sehr zur Verarbeitung. Meine Entbindung war zwar nicht so schlimm, aber ich spreche auch oft mit meinem Mann darüber und das hilft mir ganz gut. Oder ich lese meinen Bericht ein paar mal durch.
  • ArmanaArmana

    7,364

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gefragt habe ich nicht. Die Diagnose war allerdings selbst mir klar, als ich in den OP gerollt wurde: Geburtsstillstand in der Austreibungsphase. Ich hatte kein Gefühl mehr durch die PDA und konnte nicht pressen. Bei mir wurde im Übrigen erst gedrückt, es passierte nix... dann Schnitt, Zange angesetzt und nochmal gedrückt. Es war ein schlimmes Erlebnis für mich und ich habe heute noch dran zu knabbern und kann oft nicht dran denken, ohne zu heulen. ABER ich bin auch froh um den KS rumgekommen zu sein, denn den fand ich beim ersten Kind ebenso schrecklich.
  • lamerelamere

    4,111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe nicht nachgefragt,weil mir gar nicht klar war, daß es dafür ne Bezeichnung gibt. Ich fand es nur total unangenehm weil die Ärztin ne sehr robuste Russin war die das keinesfalls zimperlich machte. Das Gefühl fürs Pressen fehlte mir durch die PDA auch... Traumatisch fand ich den Griff jetzt nicht, nur total unangenehm eben. Viel viel schlimmer waren die eingeleiteten Wehen...das will ich keinesfalls nochmal. Da ich in der selben Klinik entbinden will, lasse ich mir auch den Bericht endlich mal geben...ich bin mir sicher daß das ein Wehensturm war. Schrecklich.
  • balou0204balou0204

    925

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe nicht nachgefragt, weil ja nach der Geburt noch der Teil mit dem ausraeumen der Gebaermutter kam... (siehe Geburtsbericht). Danach wollte ich nur noch weg und mit keinem mehr sprechen. Ich war in den ersten Tagen nach der Geburt auch nicht so richtig gluecklich, sondern habe wirklich an der Geburt und dem danach zu knabbern gehabt.
    Die Fragen kamen spaeter. Ich bin aber auch jemand, der immer erstmal alles versucht fuer sich zu regeln, bevor er die anderen einbezieht. Dann habe ich angefangen aufzuarbeiten, mit dem Geburtsbericht, viel im Internet nachlesen und so alles nachzuvollziehen. So im nachhinein hatte ich wohl schon ein kleines Geburtstrauma.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir wurde das bei der ersten Geburt auch so gemacht. Ich fands auch furchtbar - hatte lange damit u. auch einigen anderen Dingen, die da passiert sind zu kämpfen. Bin nachts weinend von Albträumen von der Geburt munter geworden.
    Die ganze Geburtssituation war aber damals auch so, dass es dann anscheinend notwendig war das Kind so herauszudrücken. Im Hintergrund wurde nämlich schon alles f. einen KS vorbereitet..... Allerdings habe ich auch heute den Eindruck dass alles Hineingepfusche vorher, während des Geburtsverlaufs die ganze Situation erst soweit gebracht hat. Jedenfalls empfand ich es total, wie soll ich sagen, bei uns sagt man zu sowas: Eine Viecherei! Entschuldige den Ausdruck, aber das beschreibt es für mich am besten, denn anders holen die brutalsten Bauern das Kalb aus einer Kuh auch nicht raus. :sad: Für mich war es eine Demütigung u. Unwürdig!

    Das ist auch mitunter der Hauptgrund, warum ich unser letztes Kind zu Hause mit der Habamme meines Vertrauens, in Geborgenehit, zur Welt bringen möchte. :smile:

    Damit die seelischen Wunden heilen, brauchts Zeit, gute Zuhörer, Verständnis....
    das geht nicht auf die "Schnelle" und Narben werden bleiben. Aber ich denke, das macht auch unseren Lebensweg aus, es passieren halt nicht nur schöne Dinge. Schade halt dass man solche Eindrücke halt auch u.U. von einer Geburt mitnimmt u. nicht NUR das Schöne.
    Ich knabbere zeitweise heute noch dran...., aber es wird besser. Tröste mich damit keinen KS gehabt zu haben u. dass Kind + ich da halbwegs gut durch sind u. hoffe für mich jetzt auf ein letztes schönes Geburtserlebniss, dass mir persönlich bei der Verarbeitung SEHR helfen würde.
    Du bist sicher nicht alleine mit solchen Erlebnissen bei der Geburt, ich glaube es gibt viele, denen es ähnlich ergangen ist. :tröst:
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