Ist das normal ? Angstzustände und mehr bei Tochter

stella

Hallo ihr !

tja jennifer ist nun 2,5 Jahre alt und war bisher bis auf die kleinen normalen aufmüpfigkeiten und so eigentlich ein sehr liebes Kind !
Sie hatte schon immer Schwierigkeiten mit meinem Mann da sie ein unheimliches Mama-Kind ist und sich auch sehr schwer abstillen läßt.

Seit nun ca. 6 Wochen allerdings hat sie sich sehr verändert. Sie hat plötzlich sehr viel Angst und sagt und zeigt das auch ! Sie hat z.B. plötzlich Angst in neue geschlossenen Räume zu gehen vor allem wenn sie etwas dunkler sind. Wir waren jetzt mit ihr zwei Wochen in Dänemark campen mit dem WOhnwagen und es war wirklich sehr schwer mit ihr irgendwohin zu gehen. Auch als wir das kleine Vorzelt aufgebaut haben hat sie totale Panik geschoben und wollte auch nicht das mein Mann oder ich in der Nähe davon sind.
Ich muß dazu sagen, das es kurz vorher zwei kleinere Begebenheiten dazu gibt die das evtl. erklären könnten: Im Juli waren wir mit ihr im Europa-Park Rust und sind auch in die Fahrgeschäfte mit ihr rein was ihr ein Jahr vorher gut gefallen hat. Doch diesmal war ihr einfach vieles zu dunkel oder zu laut. Da fing das auch alles an. Zwei Wochen später waren wir mit meinen Eltern auf einem tollen Markt und die hatten dort eine kleine Kinderhüpfburg aufgeblasen. Als sie aber drin war fiel blöderweise das Teil in sich zusammen , da sie das Gebläse nicht richtig fest gemacht hatten, und Jennifer saß voller Panik drin und ich mußte sie dann raus holen.
Sitzt sowas wirklich dann so tief im Kind drin und wie bekommen wir das wieder weg? Oder vergeht sowas von selbst wieder ??

Das zweite ist die gesteigerte Aggression die sie momentan hat ! Sie geht wieder vermehrt auf meinen Mann los und will das er zur Arbeit geht. Außerdem schlägt und beißt sie wieder sehr viel wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Dann tritt sie auch einfach so nach den Hunden. Sie ist ungewohnt aggressiv geworden in den letzten Wochen und ich weiß nicht was ich machen soll !
Es fing u.a. damit an das ich vor den 2 Wochen Urlaub sehr viel arbeiten mußte und Jennifer mich nur sehr wenig gesehen hat. Dochich dachte das gleicht sich durch den Urlaub wieder aus. Die erste Nacht in Dänemark hatte sie hohes Fieber und die zweite Nacht wilde Albträume ! Ich dachte sie verarbeitet das alles so. Aber irgendwie ist sie wirklich verändert. Durch die viele Angst und so hat sie auch in Dänemark natürlich wieder ständig an meiner Brust gehangen was ich vorher so gut im Griff hatte ! Jetzt benimmt sie sich wieder wie ein baby ! Da sie darauf besteht ein großes Mädchen zu sein, haben wir auch versucht sie mit "baby" zu ärgern und zu sagen das nur Babys an die Brust gehn, aber da ist sie uns über und spielt dann wikrlich in dieser Zeit Baby und läßt sich rumtragen !!

Ich weiß momentan echt nicht was ich mit ihr machen soll ! Nächste Woche bin ich auch wieder arbeiten und dann wird mein Mann echt Probleme wieder mit ihr haben !!

Hat jemand Rat ?

Liebe Grüße
Stella mit Jennifer

jauchzerle

Hallo Stella,
hier nur als Beispiel ne kleine Begebenheit aus meiner eigenen Kindheit.
Als kleines Mädchen (sicher noch vor der Einschulung) bin ich mir meinen Eltern mal ins Kino gegangen, es gab Bambi von Walt Disney.
..... soweit so gut... Meine Eltern ließen sich scheiden und ich musste zu einer sehr katholischen Tante für die Dauer der Trennung und des Umzugs. Ich hab mit ihr (sie ist Witwe) im Schlafzimmer geschlafen. An der Wand des Fußendes vom Bett hing so ein grauenhaftes Bild vom gekreuzigten Jesus auf einem Berg im Abendrot.
Ich hab Panik bekommen, wenn meine Tante mich abends allein in dieses Zimmer gesteckt hat, verstanden hat sie mich natürlich nicht, denn wer ein religiöses Bild ablehnt der wird argwöhnisch beäugt.
Jahre lang hatte ich Beklemmungen bei Abendrot und diesen "Postkarten-Sonnenuntergängen"
Als Pascal klein war, hat er auf Video Bambi geschaut (purer Zufall, die Nachbarskinder haben die Kasette mitgebracht) und da kam die Szene mit dem Waldbrand :shock: !!! Seit dem weiß ich, was ein Dejavue ist.
Dieser Eindruck hat mich jahrelang verfolgt.

Du hast die Chance mit deiner Tochter zu reden, reden, reden, reden....

Yasmin

Hallo Stella,
erstmal :troest: das ist alles bestimmt nicht leicht für Euch.

Grundsätzlich gilt das das Verhalten eines Kindes nie ein Falsche oder Abnormes ist. Das Verhalten entwickelt das Kind um mit den Gegebenheiten seiner Umwelt klar zu kommen.
Das hört sich jetzt sicher schlimmer an als es ist ;-)

Faktisch kommt wohl viel zusammen.
Zum einen die Hüpfburg Geschichte hat sich sicher sehr tief eingebrannt.
Sowas heilt aber die Zeit und mit viel viel Verständnis und Ruhe noch viel besser.

Was die Aggression betrifft, kann ich mir denken das sie auf eine Art ein starkes Gefühl von Hilflosigkeit hat. Das wiederrum kann sich durch einen Umschwung eingestellt haben- sie kommt langsam in die Anala Phase laut Freud und Co.
So langsam aber sicher wird ihr bewußt das Mama und Papa Anforderungen stellen und das sie wirklich ganz allein in der Lage ist etwas zu produzieren (ab 3 ist es dann meist der Stuhl den sie produzieren ;-) ). Dies Wissen, auch wenn es sicher noch auf einer unbewußten Ebene ist, macht Angst. Angst macht Hilflos und da wären wir dann.
Ihr könnt nur mit liebevoller Konsequenz agieren.
Ich meine damit keine Strafe, sondern eine wirkliche Konsequenz im Sinne von "Du hast das Spiel kaputt gemacht, nun kannst du als Konsequenz nicht mehr damit spielen." Oder "immer wenn ich dich auf den Arm nehme beißt du mich, also nehm ich dich jetzt eine Weile nicht auf den Arm"
Verstehst du den feinen, aber extrem wichtigen, Unterschied zwischen Betrafungen und Konsequenzen? Eine Konsequenz ist eine respektvolle Art eine Grenze durchzusetzen und ist meines Erachtens sie einzig richtige art in der Kindererziehung!
So, also mach dir Gedanken wie Du konsequenter sein kannst. Ich weiß, es ist sooo schwer am Anfang denn die Kleinen wissen ja auch ganz genau wie sie sich wann geben müssen ;-) Letztlich wird sich die Energie aber lohnen.


Und auch nochmal zu der Vaterproblematik (passt aber auch generell)....
Kinder muß man sich als Eishockyspieler vorstellen. Ihre Welt ist die Eislauffläche und die Bande sind die Eltern. Die Bande müssen halten, egal wie oft und wie doll das Kind dagegen knallt! Das sind die natürlichen altersgerechten Grenzen die man seinem Kind setzt.
Was passiert aber wenn die Bande bricht? Der Hockyspieler fällt und verletzt sich. In diesem Bsp. verletzt sich das Kind seelisch!!!! Denn Grenzen geben Sicherheit, die Sicherheit die ein Kind dringend benötigt um gesund seelisch zu wachsen.
Vielleicht könnt ihr euch das ja auch nochmal genauer durchdenken.... evt. hat eure Bande ja eine brüchige Stelle???

Wenn Du noch Fragen hast, frag gerne ;-)
Ich drück dir die Daumen das sich alles bald wieder normalisiert

stella

Danke jauchzerle und Yasmin. Ja ich denke das wird ein großes Stück Arbeit das ganze wieder aus ihr herauszubekommen mit der Angst.
Reden tun wir sehr viel mit ihr. Gestern sind wir mit ihr mal wieder Bus gefahren weil ihr das viel Spaß macht und da hat sie wieder die ganz Fahrt über immer wieder gesagt: "Keine Angst haben..." und wir müssen ihr das immer wieder bestätigen.

Wir müssen sehen wie es sich entwickelt. Danke !

Anonymous

Hallo stella,

bitte entschuldige meine Frage: Du bietest selbst horrend teuere Kurse für STEP-Elterntraining an, bist aber dann nicht in der Lage, die Probleme deiner Tochter zu lösen, bzw. sie wie in der oben von dir geschilderten Dimension erst gar nicht aufkommen zu lassen. Das paßt doch nicht ganz zusammen?

:byebye01:

Gisela

stella

@Gisela:
Normalerweise gebe ich zu derlei Postings keine Kommentare ab weil sie völlig daneben sind, aber ich bin hier in dem Forum im Laufe der Zeit schon auf vieles gestoßen, so daß ich wenigstens einen kurzen Kommentar dazu abgeben werde:

1) Ja ich gebe teuere Kurse, aber das liegt daran, das ich selbst von unserem Netzwerk den Preis nihct selbst bestimmen darf. Dieser ist leider zwingend vorgeschrieben. Allerdings gibt ein paar wenige Schlupflöcher die ich auf nutze: z.B. über das bIldungszentrum oder demnächst über die Familienkarte Nbg.

2) Ich bin trotz der Elternkurse eine normale junge Mutter mit ihrem ersten Kind die genauso den Erfahrungsaustausch mit anderen Müttern braucht wie andere auch. Ich bin durch die Kurse nicht allwissend und dadurch auchkeine Expertin für jedes Problem ! Ich gebe nur Hilfestellungen. Und ich fahre mit dem selbst praktizierenden meiner Kurse zu 90 % sehr erfolgreich und gut. Die wenigen Randprobleme habe leider auch ich nicht sofort im Griff. Auch bin ich offen für erfolgreiche Lösungen anderer Mütter. (das von Yasmin vorgeschlagene trifft übrigens genau auf den Inhalt meiner Kurse und mache ich schon von selbst)

3) was meinst du damit Probleme gar nicht erst aufkommen zu lassen ? Wie soll ich bitte verhindern das eine Hüpfburg über meiner Tochter zusammenfällt und sie davon eine Angst auf anderes projiziert? Soll ich sie in Watte packen ? Jedes Kind ist anders und individuell auch in der Verarbeitung von Siutationen. Ich denke da erzähle ich dir nichts neues. Das Problem mit meinem Mann ist ein sehr kompliziertes und hängt mit vielen Faktoren in unserem Zusammenleben zusammen was sich nicht von heute auf morgen lösen lassen wird. Das kann man nicht verhindern und auch nicht einem Kurs einfach wegpusten....

So ich denke das genügt...mehr werde ich dazu nicht mehr sagen....

Anonymous

Hallo stella,

dich hat weder jemand gezwungen, hier deine Probleme niederzuschreiben, noch auf Antworten Kommentare abzugeben. Nur wenn du schon derartiges tust, musst du auch damit rechnen, dass hinterfragt wird und dabei auch für einen selbst unangenehme Rückfragen entstehen. Aus diesem Grund hättest du dir die Bemerkung

Normalerweise gebe ich zu derlei Postings keine Kommentare ab weil sie völlig daneben sind.....

absolut sparen können.

Nur stellte sich für mich das Ganze so dar, dass du lt. den Aussagen auf deiner Homepage vom Fach kommst und mehr Ahnung von Psychologie hast als ein Durchschnittsmensch mit guter Allgemeinbildung.

.....Auch persönliche Beratungsgespräche vorab sind bereits möglich !

.....Das Problem mit meinem Mann ist ein sehr kompliziertes und hängt mit vielen Faktoren in unserem Zusammenleben zusammen was sich nicht von heute auf morgen lösen lassen wird. Das kann man nicht verhindern und auch nicht einem Kurs einfach wegpusten....

Da dieses Problem bei dir ja auch nicht erst seit gestern vorhanden ist, wundert es mich ehrlich gesagt schon etwas, dass ihr bei der Problemlösung offensichtlich (so lese ich zumindest deine Aussagen) noch nicht wirklich weiter gekommen seid. Leider schneidest du alles nur sehr vage an, so dass auch Menschen mit Sachkenntnis keine wirklichen Tipps geben können. Seid ihr z. B. in Therapie?
Im übrigen habe ich den Unfall in der Hüpfburg damit nicht angesprochen. Für mich wäre dieses Erlebnis allein aber schon Grund genug, einen Therapeuten aufzusuchen, wenn ich bemerken würde, dass mein Kind damit nicht fertig wird.

Eine Frage habe ich doch noch zu STEP: Welche Voraussetzungen muss man für die Teilnahme an so einem Kurs mitbringen, um selbst solche Kurse halten zu dürfen? Muss man eine psychiatrische/psychologische Grundausbildung mitbringen oder kann/darf das jeder?

:byebye01:

Gisela